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Marktsteuerung.

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Präsentation zum Thema: "Marktsteuerung."—  Präsentation transkript:

1 Marktsteuerung

2 Generelles Ziel der Marktsteuerung
Vermeidung von hoher Inflation Die Fähigkeit der Preise zur Koordination der Märkte hängt von deren (der Preise) Berechenbarkeit ab Zu rascher Preiswechsel macht wirtschaftliche Planung unmöglich Inflation gefährdet Vermögen und Einkommen aller, die kein Realvermögen haben oder nicht mehr im aktiven Arbeitsprozess sind, d.h. v.a. Schwache Funktionsfähigkeit des Geldes sichern Vermeidung jeglicher Deflation Erwartung weiter sinkender Preise dämpft die Nachfrage und damit Produktion und Beschäftigung © Anselm Dohle-Beltinger 2010

3 Ziele der EZB Messgröße: HVPI = Harmonisierter Verbraucherpreis-index: Warenkorb mit mehreren hundert Artikeln, deren Preise monatlich ermittelt und ins Verhältnis zum Anfangspreis gesetzt werden. Eurostat Datei: prc_hicp_manr Die Ermittlung der Artikel, ihrer relativen Gewichte und der Preise erfolgt nach europaweit einheitlichen Kriterien  harmonisiert Preisniveau (Summe aller relevanten Preise, gemessen mittels HVPI) soll stabil sein, d.h. nicht dauerhaft sinken oder um mehr als etwa 2 % p.a. steigen. Geldmenge M3 soll nicht mehr als 4,5% p.a. steigen (=ΔP+ΔY+Δv) P=Preisniveau; Y=Güterproduktion; v=Umlaufgeschwindigkeit ansonsten Gegenmaßnahmen zu erwarten sonstige Ziele der Wirtschaftspolitik sind demgegenüber nachrangig Stabilität des Außenwertes des Euro Wachstum, Beschäftigung © Anselm Dohle-Beltinger 2010

4 Deflation © Anselm Dohle-Beltinger 2010

5 Definition Als Deflation bezeichnet man einen nicht nur vorübergehenden Rückgang des allgemeinen Preisniveaus. also nicht nur für wenige Monate und nicht nur für einzelne Produktpreise Wirkung auf Geld: Erspartes erhält zusätzlichen Wert durch die Möglichkeit, mehr Waren damit zu kaufen Kredite verteuern sich, da man auf mehr Waren verzichten muss um die Raten zu erbringen. © Anselm Dohle-Beltinger 2010

6 Warum soll Deflation schädlich sein
Schädlich ist nicht ein einmaliger Rückgang des Preisniveaus, sondern die Erwartung weiterer Preissenkungen. Diese Erwartung macht es attraktiv, Käufe nicht dringend nötiger Güter zu verschieben, um die Güter mit weniger Aufwand erstehen zu können. Nachfragerückgang  Produktionsrückgang  Arbeitslosigkeit  weniger Gehaltssumme  weniger Käufe  weiterer Preisniveaurückgang … © Anselm Dohle-Beltinger 2010

7 Entstehung von Deflation
Meist durch Krisenphänomene, die zum Zusammenbruch des Kaufinteresses oder der Kaufkraft, nicht aber der Produktion und Güterversorgung führen. USA: Attentate in New York und Besinnung auf „spirituelle“ Werte GR: Erhöhung Steuern, Lohn- & Rentenkürzungen In diesem Fall eher Hamsterkäufe und Preisanstieg © Anselm Dohle-Beltinger 2010

8 Typische Auslöser einer hausgemachten Inflation
Ergänzung zu Folie 31 ff. aus „Grundlagen des Geldes“ © Anselm Dohle-Beltinger 2010

9 Nachfrageinflation Die Güternachfrage (von Staat, Haushalten, Unternehmen und Ausland zusammen) übersteigt das Angebot bei Vollbeschäftigung, weshalb Preissteigerungen erfolgen ohne dass in der Folge eine Mengenerhöhung des Angebotes möglich wäre. Wegen nominaler Faktoreinkommensverbesserungen bleibt der Nachfragedruck einige Zeit aufrecht erhalten. Er erlahmt, wenn Käuferschichten oder Sektoren ihre Nachfrage zurück nehmen oder die Zahlungsmittelversorgung eingeschränkt wird. Ein Inflationsschub kann auch schon entstehen, wenn in Schlüsselbranchen (z.B. Energie) die Faktorversorgung nicht ausreicht, insgesamt aber noch keine Vollauslastung der Kapazitäten vorliegt. Güter- oder Faktornachfrage treibt die Preise © Anselm Dohle-Beltinger 2010

10 Angebotsinflation Entsteht beim Versuch der Anbieter auf Güter- oder Faktormärkten, eine Änderung der funktionalen Einkommensverteilung zu ihren Gunsten durchzusetzen. Dadurch ändert sich die Kalkulation der Produkte und die gestiegenen Kosten (z.B. Löhne oder Gewinne) werden als Preiserhöhung weitergegeben. Beispiele für mögliche Auslöser: Auf dem Arbeitsmarkt sorgt z.B. eine starke Position der Gewerkschaften für einen Preisschub, der nicht inflationsbedingt war und über die Produktivitätszunahme hinausgeht. Durch Konkurrenz um Eigenkapital entsteht Zwang zu höheren Gewinnen um Rendite zu verbessern. Anstieg der Realzinsen für Kapital Beispiele für weitere kostensteigernde Faktoren Höhere Produktionssteuern Stückkostenzunahme bei Auslastungsrückgang (lineare und steigende Skalenerträge ganz und sinkende z.T.) Funktionale Verteilung: Aufteilung des Einkommens auf die Produktionsfaktoren durch höhere Mindest-gewinnforderung stei-gen die kalkulatori-schen Eigenkapital-kosten Auch bei konstanten Gewinnforderungen kann Preisdruck ent-stehen, wenn Faktoren teurer eingekauft werden müssen © Anselm Dohle-Beltinger 2010

11 Lohndruckinflation Auslöser: die Lohnkosten wachsen schneller als die Produktivität. Führt zu einer Lohn-Preis-Spirale um Gewinneinkommen aufrecht zu erhalten. Nährt sich teilweise auch aus Geldillusion, indem die Haushalte glauben, über mehr Geld zu verfügen und deshalb mehr nachfragen obwohl das Preisniveau schon angezogen hat. Stoppt bei Nachfragerückgang oder unzureichender Zahlungsmittelversorgung Verteilungskampf um die Wertschöpfung Höhere Löhne steigern Kosten und führen so zu höheren Preise, die als Recht-fertigung für erneute hohe Lohnforderun-gen dienen. Geldangebot seitens der Banken folgt bei Inflation der erhöhten Nachfrage ihrer Kunden nach Transaktionskasse © Anselm Dohle-Beltinger 2010

12 Gewinndruckinflation
Unternehmen führen Preisaufschläge mit dem Ziel durch, den Anteil des Gewinneinkommens am Volkseinkommen zu erhöhen. (Kostensenkung reicht nicht, um Ertragsziele zu realisieren.) Gelingen kann die Preisanhebung nur, wenn die Marktmacht der Unternehmen auf dem Gütermarkt dazu ausreicht, d.h. die Konkurrenz muss gering und/oder die Nachfrage relativ preisunelastisch sein. Ob die Verteilungsänderung hin zu den Unternehmen von Dauer ist, wird auf dem Arbeitsmarkt entschieden. Die Initialzündung bei den Güterpreisen mündet ggf. in Lohnerhöhungsforderungen, diese in höhere Preise etc = Preis-Lohn-Spirale In der Regel werden solche Preisspielräume zügig erkannt und genutzt. Tritt also eine Gewinn-druckinflation auf, so geht ihr meist eine Verschiebung der Marktmacht hin zu den Unternehmen voraus. © Anselm Dohle-Beltinger 2010

13 Importierte Inflation
Ursachen für importierte Inflation sind: Nachfrageschub aus dem Ausland, der Nachfrageinflation auslöst. Zunahme der Importpreise für Schlüsselgüter wie Energieträger Inflation durch Wechselkursverschie-bungen möglich (Rohölmarkt) Nachfrageinflation Angebotsinflation © Anselm Dohle-Beltinger 2010

14 Monetaristische Inflationserklärung
Die Geldmengenerhöhung seitens des Bankensystems als Impuls senkt die Ertragsrate von Liquiditätshaltung. Die nächste Liquiditätsstufe (=Ersatz) sind festverzinsliche Wertpapiere. Die Nachfrage danach steigt zunächst, was die Kurse hebt und die Renditen senkt. Die sinkenden Renditen führen zu vermehrter Realkapitalnachfrage = Güterkäufen  Preissteigerungen bis das erhöhte Geldangebot voll für Transaktionskasse nachgefragt ist. Im Prinzip ähnlich der Nachfrageinflation, nur mit zusätzlichem Geldmengenwachstum vorweg. Erklärung der Cambridge-Gleichung, wonach ΔM in % ≙ Δ P in % © Anselm Dohle-Beltinger 2010

15 Alternativen zur Inflationsbekämpfung
Ausgangspunkt: Relation zwischen Geld- und Gütermenge (angeboten/nachgefragt) bestimmt Inflation  importierte Inflation kaum abwendbar; nur Zweitrundeneffekte Steuerung der Gütererzeugung: scheidet aus Steuerung der Preisentwicklung: möglich Steuerung der Geldmenge: möglich © Anselm Dohle-Beltinger 2010

16 Mittel zur Inflationssteuerung
Zinsveränderungen durch direkte Vorgabe (Leitzins) oder durch normale Marktteilnahme beeinflusst Kreditnachfrage und bewirkt damit sehr indirekte Geldmengensteuerung Direktere Geldmengensteuerung (nicht direkt, da nicht unmittelbar auf Verhältnis Kunde-Geschäftsbank wirkend) durch Geldversor-gung (Tender) der Geschäftsbanken oder Sperrung von Teilen ihrer Mittel (Mindest-reserve) beeinflusst deren Kreditangebot © Anselm Dohle-Beltinger 2010

17 Geldnachfrage im Rahmen der Geldmengendefinition

18 Zweck der Geldnachfrage
Ansparen/ Zielsparen: Ein Konsumwunsch erfordert längere Kapitalsammlung vor der Realisierung des Konsums, z.B. Urlaub, Auto, Haus Vorsichtssparen: Richtet sich auf keinen spezifischen Anschaffungswunsch, sondern soll bei Reparaturen, Arbeits-losigkeit etc. helfen. Saisonfinanzierung: Zyklisches Geschäft mit hohem Lager vor Verkaufsstart Haushalte Konsumgüterkäufe Ansparen und Vorsichtssparen Zweckfreies Sparen Unternehmen Investitionsgüterkäufe Saison- oder Auftragsfinanzierung „Kriegskasse“ © Anselm Dohle-Beltinger 2010

19 Geldnachfrage sortiert nach Dauer bis zur Verwendung
Für konkrete Transaktionen Kurzfristig Konsum Investition Mittelfristig Ansparen Saisonfinanzierung Auftragsfinanzierung Ohne konkrete Transaktionen Langfristig Vorsichtssparen Überschusssparen Kriegskasse Relevant für Preisniveau Irrelevant für Preisniveau © Anselm Dohle-Beltinger 2010

20 Ersparnis und Kredit Wenn die Anschaffung so hohe Priorität genießt, dass nicht bis zur vollständigen Ansparung gewartet werden kann, dann wird Kredit in Anspruch genommen d.h. die Ersparnis fremder Leute als Eigenkapitalersatz genutzt Nicht bei Überschuss-ansparung und Kriegskasse (wenn hierfür Ziel vorhanden, dann nicht mehr frei verfügbar, sondern i.d.R. Investitions-vorhaben) © Anselm Dohle-Beltinger 2010

21 Handlungsalternativen zur Dämpfung des Preiserhöhungsrisikos
Dämpfung des Kapitalangebotes durch Zinssenkung Risiko 1: es wird weniger gespart und mehr konsumiert; dadurch Preiserhöhungen = Ziel verfehlt Risiko 2: Geld wird ohne Zinsen gespart; dadurch Nachfragelücke; vgl. Keynes Begrenzung der Kapitalnachfrage durch Zinserhöhung Effekt 1: Anstieg der Ersparnis gegen Zinsen und fallender Konsum Effekt 2: Weniger Kreditnachfrage Rationierung der Kreditversorgung durch Einschränkung der Vergabemöglichkeiten der Banken Widerspruch © Anselm Dohle-Beltinger 2010

22 Exkurs: Die Rendite einer Anlage
© Anselm Dohle-Beltinger 2010

23 Nominal- und Realzins © Anselm Dohle-Beltinger 2010

24 Transaktionskostenansatz (postkeynesianische Entwicklungen)
© Anselm Dohle-Beltinger 2010

25 Kosten zu hohen Bargeldbesitzes
Opportunitätskosten zu hoher Bargeldhaltung = Entgangener Ertrag aus Geldanlage Bankgebühren (z.B. Kaufprovision bei Geldmarktfonds, Verwahrgebühren, für Kontobewegungen) Transportkosten (z.B. Versicherung von Bargeldbeständen; Dauer bis zur endgültigen Gutschrift; Verlustrisiko) Informationskosten (Porto, Telefon, Zeitung) einschließlich Opportuni-tätskosten des Zeitaufwandes (für Information über Anlageformen, Kontoformalitäten, …) Je niedriger der Zins, desto höhere Bar-Kassenhaltung Transaktions-kosten der Geldanlagen © Anselm Dohle-Beltinger 2010

26 Kosten zu niedrigen Bargeldbesitzes
Illiquiditätskosten bei unzureichender Bargeldhaltung Kapitalverlust bei vorzeitigem/schnellem Verkauf von Vermögenswerten (Anleihen nicht zu 100% am Fälligkeitstag eingelöst, sondern zu 95 % Kurswert 2 Jahre vorher; Zwangsversteigerung von Immobilien); das Risikopotential steigt mit zunehmender Vermögenshöhe ohne dass eine Kompensation durch überproportionale Zinssteigerungen erfolgen würde. dauerhafte Schäden durch Zahlungs-unfähigkeit: Insolvenz, Kreditschädigung Nutzeneinbusse bei verzögertem Ersatz von Gebrauchsgütern bzw. Entgang von Mehrnutzen durch Kaufkraftersparnis bei Sonderangeboten. Entscheidung über Vorsichtskasse stark von Opportunitäts- und Illiquiditätskosten geprägt. Bei Irrtum über Kursänderungen/ Kursverlustrisiken droht Zinsausfall. Deshalb i.d.R. entgegen Keynes keine 0/1 Entscheidung zwischen LS und Bd © Anselm Dohle-Beltinger 2010

27 Das Kalkül Solange der Ertrag aus der Geldanlage die Kosten der Umwandlung Bargeld  verzinste Anlage (und zurück) übersteigt, erfolgt eine Umwandlung, ansonsten wird Bargeld gehalten. Die Kosten sind dabei wesentlich subjektiver zu sehen als die Erträge. Deshalb bricht der Kapitalmarkt nicht plötzlich zusammen bei niedrigen Zinsen Ende Exkurs © Anselm Dohle-Beltinger 2010

28 Zinssteuerung des Marktes
© Anselm Dohle-Beltinger 2010

29 Zinssteuerung der Zentralbank
Instrument: die „Leitzinsen“ Im Vordergrund nicht das Kapitalangebot (die Ersparnis) sondern die Kapitalnachfrage Wirkung einer Zinsanhebung bei Inflationsrisiko: Weniger Kreditnachfrage bremst den Anstieg der Geldmenge Zugleich werden automatisch weniger Güter nachgefragt. Folge: die Preise können nicht erhöht werden Besonders profitable Investitionen finden trotzdem statt Der Güterzugang wird nicht reglementiert Risiko: Produktion sinkt, Arbeitslosigkeit steigt Umgekehrt bei Zinssenkung zur Deflationsvermeidung/ Wirtschaftsankurbelung Wirtschaftsbelebung als Ziel der EZB nur bei Preisstabilität © Anselm Dohle-Beltinger 2010

30 Leitzinsen und Kapitalmärkte
30 Jahre + Direkter Steuerungsbe-reich der Zentralbank Normal: 1 Tag bis 90 Tage Zinssatz Restlaufzeit Zinsstrukturkurve (Normalform) Die Zinsstrukturkurve zeigt die Marktrenditen für Geldanlagen unterschiedlicher Restlaufzeit mit gleicher Risikostufe und Währung (z.B. Schuldner Bundesrepublik Deutschland; Währung EUR). Eine inverse Zinsstruktur ist eine fallende Kurve, d.h. kurzfristiges Geld ist teurer als langfristiges. Kommt v.a. vor bei höherer Inflation und erwarteter Abnahme der Geldentwertung © Anselm Dohle-Beltinger 2010

31 Warum diese Normalform?
Die vier Zinskomponenten Ausgleich von Kaufkraftverlusten Prämie für Risikoversicherung Transaktionskosten Realzins als Wartezeitentschädigung entwickeln sich nicht gleichmäßig Der Ist-Verlauf der Realzinsen ergibt sich aus dem Angebot an und der Nachfrage nach Kapital in den jeweiligen Laufzeitbereichen Dies ist stark von den Gewohnheiten auf dem jeweiligen Teilmarkt geprägt, die vor allem mit der vergangenen langfristigen Inflationsrate zu tun hat Je schlechter den Bürgern die Inflationsbekämpfung erschien, desto kurzfristiger der Anlagezeitraum. Bei der Nachfrage gibt es auch Gewohnheiten, z.B. ob Häuser „für die Ewigkeit“ oder vorübergehend als Mietersatz gekauft werden. Real-zins Zeit Der von den Anlegern erwartete Soll-Realzins p.a. dürfte konstant bis steigend sein © Anselm Dohle-Beltinger 2010

32 Verlauf der Transaktionskosten
Hier treten erhöhte Einmalaufwendungen auf (Informationsbeschaffung, Kapitaltransfer, Anlagewechsel; degressiver Verlauf bei längerer Anlagedauer), gefolgt von gleichbleibenden Dauerkosten (Kontoführung, Steuererklärung etc.; linearer Verlauf) Anlage- kosten Zeit © Anselm Dohle-Beltinger 2010

33 Verlauf der Risikoprämie
Schuldner müssen je nach Prognose über ihre Rückzahlungsfähigkeit (Bonitäts-Rating) mehr oder weniger für den gleichen Kredit bezahlen. Der Ausgangsbetrag für beste Bonitäten variiert von Währung zu Währung Am wenigsten zahlt oft der Zentralstaat, da er in funktionierenden Staatswesen Zins und Tilgung durch Zwang = Steuern sicherstellen kann. Die Zinsen für andere Schuldner halten je nach Qualität einen mehr oder minder großen Abstand dazu ein. Mit wachsender Dauer der Ausleihung nehmen jedoch die Bonitätsrisiken bei jedem Schuldner zu Deshalb steigen selbst für erstklassige Schuldner die Prämien nicht z.B. bei wirtschaftl. Inkompetenz, laxer Steuer-erhebung o.ä. Risiko- prämie Zeit © Anselm Dohle-Beltinger 2010

34 © Anselm Dohle-Beltinger 2010
Risikoaufschäge A und BBB ggüber Gov Corporate Bonds(BBB) Corporate Bonds(A) Corporate Bonds(AA) Jumbo-Pfandbriefe Euro-Staatsanleihen Bundesanleihen (AAA) BörseStuttgart,>Tools/ Services>Zinsstruktur-kurve Stand / 1,5 % Rating Ausfallwahr-scheinlichkeit binnen 10 Jahren Zinsabstand zu 10jähr. US-Staatsanleihen AAA AAA 0,01% 0,20% AA 0,28% 0,50% A+ 0,40% 0,80% A 0,53% 1,00% A- 1,41% 1,25% BBB 2,30% 1,50% BB 12,20% 2,00% B+ 19,28% 2,50% B 26,36% 3,25% B- 32,50% 4,25% CCC 50,00% 5,00% CC 65,00% 6,00% C 80,00% 7,50% D 100,00% 10,00% Oben: USD Spot-Rate-Kurven am ; Quelle: Pape/Schlecker, Berechnung des Credit Spreads, November 2007 Rechts: Korrelation Rating und Zinszuschlag; Quellen: Damodaran, „Applied Corporate Finance“ und Altman/ Kishore, „The Default Experience of US Bonds“, 1996 © Anselm Dohle-Beltinger 2010

35 Kaufkraftverlust Die Höhe des erwarteten Kaufkraft-verlustes während der Anlagedauer hängen ab vom heutigen Preisauftrieb und von der Glaubwürdigkeit der Zentralbank in Sachen Inflationsbekämpfung Generell nehmen die Risiken aber eher zu als ab Geldent- wertung Zeit © Anselm Dohle-Beltinger 2010

36 Die Summe = die Normalform
Geldent- wertung Zeit Nominalzins bei Einmalkosten Risiko- prämie Zeit Real-zins Anlage- kosten Zeit Zeit © Anselm Dohle-Beltinger 2010

37 Aktuelle Zinsstrukturkurven
März 2008 > Informer > Anleihen > Renditen Vergleich > Rendite vs. Laufzeit © Anselm Dohle-Beltinger 2010

38 Verschiebung der Zinsstruktur
04/2009 Verschiebung der Zinsstruktur 10 Jahre © Anselm Dohle-Beltinger 2010

39 Die inverse Zinsstruktur im langfristigen Laufzeitbereich
Eine sinkende Inflationserwartung taugt nicht zur Begründung sinkender Zinsen im sehr langen Laufzeitbereich (z.B. Zinsstrukturkurve vom ), sondern Jenseits von 10 Jahren Kapitalbindung ist der Markt in Deutschland noch nicht sehr groß, weshalb hier der Markt stärker schwankt (USA: 30-jährige Staatsanleihen häufig) Die Marktteilnehmer erwarten, dass auf der Suche nach Renditen allmählich mehr Geld in diesen Bereich drängt und deshalb der Realzins fallen wird. Sie wetten auf sinkende Zinsen indem sie jetzt noch langlaufende Papiere kaufen Wichtig ist jedoch vor allem die Zinsstruktur bis 10 Jahre © Anselm Dohle-Beltinger 2010

40 Mechanismus der Leitzinsänderung
© Anselm Dohle-Beltinger 2010

41 Wirkung der Leitzinsänderung
. Durch einseitige Preisfestsetzung steuert die Zentralbank nur die Zinssätze im Kontoverkehr mit den Geschäftsbanken und mit sehr kurzer Laufzeit. Durch den Substitutionsprozess zwischen Anlagen unterschiedlicher Kunden und Laufzeiten strahlt dies jedoch aus auf den längeren Laufzeitbereich und andere Geschäftsbeziehungen. Steigen z.B. die kurzfristigen Zinsen, so müssen die Firmen/Banken, die langfristiges Geld brauchen, höhere Zinsen anbieten um noch eine attraktive Geldanlage zu bieten, da die Illiquiditätskosten und Inflationsrisiken bei langfristigen Anlagen deutlich höher sind © Anselm Dohle-Beltinger 2010

42 Quelle: Deutsche Bundesbank; Geld und Geldpolitik, Ausgabe 2001
Wirkung einer Zinssenkung Quelle: Deutsche Bundesbank; Geld und Geldpolitik, Ausgabe 2001 © Anselm Dohle-Beltinger 2010

43 Unterstützung durch normalen Wertpapierhandel
Die Zentralbank kann wie jeder andere Marktteilnehmer auch (keine Preissetzung) Wertpapiere kaufen und verkaufen Wenn sie Papiere mit bestimmten Restlaufzeiten handelt, kann sie hier die Zinsanpassung beeinflussen viel kaufen hebt Kaufpreis der Papiere und senkt so die Rendite (Zins) viel verkaufen senkt Kaufpreis und hebt Rendite © Anselm Dohle-Beltinger 2010

44 Geldmengensteuerung © Anselm Dohle-Beltinger 2010

45 Liquiditätsversorgung von Banken
Banken benötigen zur Vergabe von Krediten regelmäßig Liquidität Oft wird während der Laufzeit eines Kredites mehrfach die Liquidität getauscht (Fristentransformation durch Swaps; Risiko: Kreditzusage kann nicht erfüllt werden) Bekommen kann sie diese bei Kunden (incl. Anleihenkäufer) Anderen Geschäftsbanken Zentralbank Eigentümer © Anselm Dohle-Beltinger 2010

46 Eingriffsmöglichkeit der Zentralbank
Sie kann die zur Verfügung stehenden Kundenmittel beschneiden durch die Mindestreserve (Hinterlegungspflicht eines Prozentsatzes der Einlagen bei der Zentralbank; bis 2011: 2%; ab %) Dies sich wirkt zugleich auf die Möglichkeit aus, von anderen Banken aus dem gleichen Währungsgebiet Kredit zu erhalten Die Wirkung einer Erhöhung entspräche einer Vollbremsung bei der Kreditvergabe und würde wohl zu Kreditkündigungen führen. Deshalb nur in Extremsituationen verwendet © Anselm Dohle-Beltinger 2010

47 Feiner dosierte Maßnahmen
Die Zentralbanken stellt den Geschäftsbanken regel-mäßig kurzfristige Kredite gegen Wertpapiersicher-heiten zur Verfügung; Form wie Repogeschäfte Diese i.d.R. mengenmäßig begrenzten Kredite werden z.T. mit einem Tenderverfahren versteigert Mengentender: EZB definiert festen Zinssatz; Geschäftsbanken sagen benötigte Menge; ggf. anteilige Zuteilung Für Anpassungen auch gegen den Markt Zinstender (derzeit verwendet): EZB gibt Mindestbietungssatz oder Festsatz (beide = Leitzins) vor; Geschäftsbanken geben ggf. ihren maximalen Zins und gewünschten Betrag bekannt. Evtl. anteilige Zuteilung EZB kann auch durch endgültige WP-Verkäufe den Banken Geld entziehen bzw. durch Käufe zuführen © Anselm Dohle-Beltinger 2010

48 Zinsen Stand / / ; 4% p.a. 1% 1,5% 0,0 % 5% p.a. 1,75% 2,25% 0,25 % Quelle: Deutsche Bundesbank; Geld und Geldpolitik, Ausgabe 2001 EZB: Weekly Financial Statements; 3% p.a. 0,25% 0,75% -0,4% © Anselm Dohle-Beltinger 2010

49 © Anselm Dohle-Beltinger 2010

50 Inflation und Geldmengensteuerung Neoquantitätstheorie bzw
Inflation und Geldmengensteuerung Neoquantitätstheorie bzw. Monetarismus (Milton Friedman & Co.) © Anselm Dohle-Beltinger 2010

51 Vermögensportfolio Bestandteile sind
Realkapital (Gebrauchsgegenstände wie Immobilien; Unternehmensanteile (z.B. Aktien); Nutzen aus Gebrauch) Wertpapiere (Nutzen aus zusätzlicher Konsummöglichkeit) Bargeld (incl. Sichteinlagen; Nutzen der Liquidität) Humankapital (abdiskontiertes Lebens-einkommen; Nutzen aus Konsumpotential) Das verfügbare Gesamtvermögen wird so auf die einzelnen Gattungen verteilt, dass der daraus erzielte Nutzen maximiert wird. Portfolio =. Ansammlung verschiedener Gegenstände mit Zweck der Vermögensanlage Einkommen und Vermögen sind via Humankapital in ihrer Nutzenstiftung miteinander verbunden. © Anselm Dohle-Beltinger 2010

52 Vermögens-portfolio Realvermögen Geldvermögen Wertpapiere Humankapital
Die Ausgangsverteilung zwischen den Vermögensarten hängt von der Nutzenfunktion ab. Jeder Haushalt als Vermögenseigner hat die Wahl, wie viel von seinem Vermögen er in die einzelnen Sparten investiert. Die Grenzraten der Substitution zwischen den einzelnen Vermögens-arten sind zum Schluss gleich. © Anselm Dohle-Beltinger 2010

53 Bei höherem Gesamtvermögen
Realvermögen Geldvermögen Wertpapiere Humankapital Bei höherem Gesamtvermögen Alle Gattungen werden vermehrt nachgefragt © Anselm Dohle-Beltinger 2010

54 Bei Deflation Realvermögen Humankapital Wertpapiere Geldvermögen
Geld gewinnt schnell an Wert. Ebenso geldbezogene Vermögenswerte. Die Erträge der Geldhaltung (je nach Definition von M sonst evtl. gar nicht vorhanden) steigen. Deshalb werden geldferne Vermögenswerte reduziert, was natürlich bei Humankapital schlechter geht als bei Realvermögen. Wertpapiere Geldvermögen © Anselm Dohle-Beltinger 2010

55 Bei hoher Inflation Realvermögen Humankapital Wertpapiere Geldvermögen
Geld verliert schnell an Wert. Ebenso geldbezogene Vermögenswerte. Die Kosten der Geldhaltung steigen. Deshalb erfolgt eine Flucht in inflationsresistente Bereiche, also den realen Bereich und (z.T.) das Humankapital. Wertpapiere Geldvermögen © Anselm Dohle-Beltinger 2010

56 Bei hohen Realzinsen Wertpapiere Realvermögen Geldvermögen
Humankapital Bei hohen Realzinsen Die Opportunitätskosten des Geldbesitzes steigen ebenso wie die einer Anlage in Vermögensarten, die nicht gleichermaßen gestiegene Erträge aufweisen. Wertpapiere © Anselm Dohle-Beltinger 2010

57 Die Geldnachfrage Sie steigt mit wachsendem Einkommen und wachsendem Nutzen des Geldes bzw. sinkenden Opportunitätskosten. Unerwartet veränderte Ertragsraten irgendeines Vermögensgegenstandes lösen Umschichtungen zwischen allen Vermögensarten aus. Unerwarteter Inflationsanstieg führt zu „Flucht“ in reale Vermögenswerte und durch den ausgelösten Preisanstieg zu weiterer Inflation. Unerwartete Deflation führt zur Flucht ins Bargeld und zum Zusammenbruch der Güternachfrage, d.h. zu einem Schrumpfen der realen Wirtschaft, das die Deflation beschleunigt Unerwartete Ertragsratenände-rungen sind Gift für die Wirtschaft. Deshalb muss die Geldpolitik gleichmäßig und berechenbar sein  Mitteilung von Inflations- (max. + 2%) und Geldmengenzielen (Max. + 4,5 %) durch Buba und EZB © Anselm Dohle-Beltinger 2010

58 Geldnachfrage und Humankapital
Das Humankapital ist keine mobilisierbare, d.h. bei drohender Illiquidität in Geld umwandelbare Vermögensmasse. Je größer also die Bedeutung des Humankapitals für das Gesamtvermögen ist, desto wichtiger ist es, dessen relative Illiquidität durch erhöhte Kassenhaltung auszugleichen. © Anselm Dohle-Beltinger 2010

59 Unterschied Klassik - Neoquantitätstheorie
Während die Neoklassik behauptete, dass Geld und Preisniveau neutral gegenüber dem realwirtschaftlichen Bereich seien, wird diese Dichotomie hier aufgegeben: Geld kann sich auf den realen Bereich deutlich auswirken durch Portfolioum-schichtungen. Je länger eine Fehleinschätzung der Ertragsraten unbemerkt bleibt, desto deutlicher wird die Korrektur ausfallen bis hin zu massiven Konjunkturschocks. Das Vermögen überträgt monetäre Schwankungen auf den realen Bereich Fehleinschätzung bei Subprime-Hypotheken!! © Anselm Dohle-Beltinger 2010

60 Quantitätsgleichung und Monetarismus
Letztlich handelt es sich bei den ganzen Determinanten der Geldnachfrage um eine Begründung der Kassenhaltungs-dauer Deren Bestimmungsgründe sind Preisniveauentwicklung Zinsen für kurzfristige Geldanlagen Wertpapierverzinsung Dividendenerwartung Preisniveau des Realvermögens Erwartetes Einkommen aus dem Vermögen Aufteilung der Vermögenswerte Nutzenfunktion Kosten und Erträge der Geldhaltung Erträge anderer Vermögensgegenstände Einkommen und Vermögenshöhe Präferenzen © Anselm Dohle-Beltinger 2010


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