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Solidarität und Gerechtigkeit

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Präsentation zum Thema: "Solidarität und Gerechtigkeit"—  Präsentation transkript:

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2 Solidarität und Gerechtigkeit
«Die Kirche lebt von den Epochen, in denen sie gegen den Strom zu schwimmen wagte» Agenda 1982

3 Solidarität und Gerechtigkeit
Seit ihren Anfängen setzt sich die ökumenische Kampagne für weltweite Solidarität und Gerechtigkeit unter den Menschen ein. In den ersten Jahren richtete sich der Apell auf die Ungerechtigkeit in der Welt (zum Beispiel 1971: Wir teilen für morgen; 1972: Frei zur Solidarität; 1973: Gerechtigkeit für alle; 1977: Solidarischer leben. Später – Ende 80er und 90er Jahre – rückten die Menschenrechte (1986: Ketten sprengen; 1987: Lueg is Land, lueg i d'Wält; 1988: Begegnung), die Entschuldung (1990: Gerechtigkeit befreit), sowie der Blick auf einzelne Weltregionen (1992: Land in Sicht (Lateinamerika); 1993: Macht teilen (Demokratisierung in Afrika) in den Fokus der Solidaritätsfrage. Auch später tauchten die Themen „Solidarität“ und „Gerechtigkeit“, die wie ein roter Faden die ökumenischen Kampagnen durchzieht, explizit in den Themen auf: 2010: Stoppt den unfairen Handel: rechtaufnahrung.ch 2011: Des einen Schatz, des andern Leid: Bodenschätze und Menschenrechte 2012: Mehr Gleichberechtigung heisst weniger Hunger 2016: Verantwortung tragen – Gerechtigkeit stärken Alternativer Vorschlag für Untertitel: «Das grösste Problem des Raumschiffs Erde sind seine Erstklass-Passagiere» Agenda 1979 1973 1986 1998

4 Solidarität und Gerechtigkeit
Hausarbeit ist Menschenarbeit und nicht Frauenarbeit» Agenda 1994 Die Hälfte der Menschheit, welche auch Anspruch auf Gerechtigkeit (Gleichberechtigung) und Solidarität hat, wurde erst ab den 90er Jahren in Kampagnen aufgenommen: die Frauen zur Halbzeit der «Frauen-Dekade» des ökumenischen Rates der Kirchen ( ) hiess der Slogan der Kampagne «Frauen gestalten die Welt». Ziele der Kampagne waren u.a.: Den wesentlichen Beitrag der Frauen in Kirche und Gemeinde anzuerkennen oder Frauen zu ermächtigen, patriarchale Strukturen in Gesellschaft und Kirche in Frage zu stellen. 1991 wechselte Brot für Brüder den Namen in Brot für alle. Auch wenn in späteren Kampagnen wieder weniger von Frauenrechten die Rede war, so bleibt seither das Bewusstsein für die Gendergerechtigkeit wach. Übrigens bedeutete die Kampagne 1994 eine finanzielle Einbusse – zu einseitig «feministisch» fanden viele Personen aus den Kirchgemeinden die Kampagne. 2018 und 2019 erscheinen wieder Frauen auf den Plakaten. 2018 ging es in der Kampagne um das globale Wirtschaften, Ausbeuten von Ressourcen und übermässiger Konsum, welche den Planeten ausbeuten, und mit ihm auch vor allem die armen und verwundbaren Menschen, die sich den negativen Folgen nicht entziehen können. Darunter vor ausdrücklich auch die Frauen. 2019 geht es um die Unterstützung von starken Frauen, die sich mutig in ihren Ländern für mehr Gerechtigkeit einsetzen. Denn die Rohstoff-Gewinnung internationaler Konzerne in südlichen Ländern bedeutet für die lokale Bevölkerung oftmals Landverlust, Trinkwasserprobleme und Gewalt. Die Frauen als Ernährerinnen und Verantwortliche für die Familien sind davon besonders betroffen. 1994 2012 2019

5 Unser Fundament «Die christliche Hoffnung ist eine Widerstandsbewegung gegen den Fatalismus» Agenda 1980

6 Unser Fundament Die Rückbesinnung auf das biblische Fundament als Quelle für das solidarische Handeln war in den ersten Jahrzehnten offensichtlicher und expliziter als in der jüngeren Geschichte der Ökumenischen Kampagne. Deutlich wird der christliche Bezug zur Kampagne im Plakat von 1979, wo betende Hände eine notleidende Person zeigen. Ende der 80er und Beginn der 90er Jahre war die Befreiungstheologie aus Lateinamerika eine wichtige Grundlage für die Arbeit der Ökumenischen Kampagnen. Mutige lateinamerikanische Bischöfe gaben der armen Bevölkerung eine Stimme und vertrösteten die Menschen/campesinos nicht auf ein gutes Leben im Jenseits, sondern setzten sich für eine „Auferstehung“ im Diesseits ein. Ein erneutes Besinnen auf das Fundament christlicher Entwicklungspolitik geschah beim 25-Jahr-Jubiläum der beiden Werke Zehn gemeinsame Leitsätze wurden im sogenannten „Manifest 2000“ formuliert. Diese gründen auf sieben theologischen Zeugnissen. Zwei Beispiele: 1. „Wir verlassen uns (auch an der Pforte zum Jahr 2000) auf die Zusage: `Wir erwarten einen neuen Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit heimisch ist` (2. Petrus 3,13)“; 2. „Wir glauben, dass für unsere Welt mit ihren vielgestaltigen Kulturen, Völkern und Religionen gilt: `Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettete wird` (Johannes 3,17)“ „Wir verstehen die Kirche als das wandernde Gottesvolk – berufen und gesandt, in der Kraft des Geistes gegen alle Hoffnung zu hoffen, den Kampf gegen die Mächte des Bösen aufzunehmen und Zeugnis vom angebrochenen Heil zu geben für Frieden, Gerechtigkeit und Liebe.“ Bereits ab 1974 wurden auch in ökumenischer Zusammenarbeit Gottesdienstvorschläge für Kirchgemeinden und Pfarreien erarbeitet (heute: Werkheft feiern) Alternativer Untertitel: «In unserer Zeit heisst Gott gehorsam sein, Widerstand zu leisten» Agenda 1993 1988 1979 1995 2005

7 «Die lange Bank ist des Teufels liebstes Möbelstück»
Veränderungen bei uns «Die lange Bank ist des Teufels liebstes Möbelstück» Agenda 1974

8 Veränderungen bei uns Damit die Welt eine gerechtere wird, braucht es nicht nur Entwicklungshilfe und entwicklungspolitische Anstrengungen, sondern zusehends auch einen Wandel bei uns in den Industrieländern. Veränderung bei uns – ein innerer und ein äusserer Wandel tun not. Schon 1989 forderten wir einen raschen Wandel – auch bei uns – weil offensichtlich war, dass wir nicht im gleichen Stil weiter machen können ohne unsere Lebensgrundlagen zu zerstören. Dieser notwendige Kurswechsel wurde auch in der Kampagne im Jahr 2000 klar formuliert: «Time out – anders weiter». Auch hier ging es darum, einmal inne zu halten und nicht einfach weiterzumachen wie bisher. Sich besinnen, um neue gerechtere Formen des Wirtschaftens zu finden. Ein Jahr später, bei der Kampagne «Neue Noten braucht das Geld» lag der Schwerpunkt auf der Forderung, dass die Geldwirtschaft ethischen Kriterien folgen müsse, damit das Geld dem Leben dient und nicht Leben zerstört. In späteren Kampagnen, 2014 – 2016 in denen die Lupe auf den Plakaten auf Gegebenheiten hinwies, die zeigen, dass wir in den Industrieländern unseren Konsum überdenken müssen. 2014 waren es Kleider, 2015: Fleisch und 2016: Gold In den letzten Jahren setzt sich FO und Bfa verstärkt mit der gesellschaftliche Strömung auseinander, welche den grossen Wandel (Transformation/Transition) hin zu mehr Nachhaltigkeit anstrebt. (Zum Verständnis des Untertitels: Die Veränderung soll nicht aufgeschoben, nicht auf die lange Bank geschoben werden.) 1989 2000 2001

9 Meilensteine, Erfolge und Herausforderungen
Seit 50 Jahren engagieren sich Brot für alle, Fastenopfer und später auch Partner sein mit der Ökumenischen Kampagne für eine gerechte Welt. Einige erreichte Meilensteine, schwierige Herausforderungen und Mut machende Erfolge aus der 50-jährigen Kampagnengeschichte werden nun vorgestellt. Gleichzeitig werden Kampagnenplakate samt Slogans aus ausgewählten Jahren präsentiert. Somit ist die Präsentation auch ein kleiner Abriss der Grafikgeschichte der ökumenischen Kampagne.

10 Meilensteine Leben ist für alle da
Erste gemeinsame Informationskampagne von Brot für Brüder und Fastenopfer 1969 Erste Informationskampagne. Thema «Leben ist für alle da». Durchgeführt von einem Komitee mit Vertretern von Brot für Brüder, Fastenopfer und Schweizer Auslandhilfe (heute: Swissaid). In dieser Kampagne spannten zum ersten Mal weltweit ein katholisches, ein reformiertes und ein säkulares Hilfswerk zusammen. Nach Abschuss der erfolgreichen Kampagne gründeten die drei Werke 1970 die Arbeitsgemeinschaft der Schweizer Hilfswerke trat Helvetas bei, 1992 Caritas und 2003 HEKS. Die Arbeitsgemeinschaft, heute «Alliance Sud», ist heute die wichtigste Interessensvertretung der Schweizer Entwicklungspolitik.

11 Meilensteine 1973 Erste Agenda Von Anfang an ein Publikumserfolg!
Die Agenda als Nachfolgepublikation der Broschüre «40 Tage Gottes Wort» (ursprünglich von Fastenopfer) bot nicht nur Platz für kirchliche, sondern auch für politische Inhalte. Es entstand eine Mischung aus Meditation, Informationen (aus den Projektländern) politischen Forderungen und Spendenaufruf. Ein Rezept, das bis heute Bestand hat. Trotz Bedenken, dass die Agenda «staatsgefährdend» sei, wurde sie auf Anhieb ein Erfolg und die Auflage stieg von Jahr zu Jahr. Im Schnitt liegt die Auflage in den letzten Jahren bei rund 2 Millionen Exemplaren. Und über die Agenda wurde in Spitzenjahren bis zu 3 Millionen Franken, in den letzten Jahren im Durchschnitt rund 1.5 Millionen Franken gesammelt. Agenda von1973, mit Kalenderblatt

12 Meilensteine 1976 «am gleichen Tisch» Einführung der Suppentage
Ein kirchenpolitischer Meilenstein 1976 Suppentage hatten vor 1976 eine lange Tradition. Meinrad Hengartner, Mitgründer von Fastenopfer hatte jedoch die geniale Idee, diese Tradition neu zu beleben, aus dem gemeinsamen Mahl eine Solidaritäts-Aktion zu machen und damit die Gemeinschaft und die Solidarität ganz nahe zusammenzubringen. Viele Suppentags-Aktionen sind darauf gefolgt. Heute ist der Suppentag eine Institution in vielen Kirchgemeinden und Pfarreien. Fast jede Kirchgemeinde oder Pfarrei führt einen Suppentag durch. Die Vielfalt der Aktionen beeindruckt. Und die Weiterentwicklung der Aktionen ist auch interessant. So führt Sursee seit einigen Jahren öffentliche Suppentage auf einem Platz durch, an dem bis zu 1000 Personen verköstigt werden. Andere Kirchgemeinden und Pfarreien laden mit Spaghettizmittag oder Risotto zum Solidaritätsmahl ein. Grob geschätzt werden für Suppentage und Aktionen wie die Rosenaktion und die Brotaktion jährlich über 250’000 Stunden Freiwilligenarbeit im Dienste der Solidartät geleistet. Ein grossartiges Zeichen der Solidarität! Anlässlich des 40-Jahr-Jubiläums der Ökumenischen Kampagne wurde auch ein öffentlicher Suppentag in Bern gefeiert. Damals mit Bundesrat Didier Burkhalter und dem Starkoch Anton Mosimann.

13 Meilensteine 1977 Fastenopfer führt das Hungertuch ein – wird zwei Jahre später von Brot für Brüder übernommen. Seit 1977 gehören Hungertücher zur Ökumenischen Kampagne. Zusammen mit dem Hilfswerk MISEREOR in Aachen (D) hat Fastenopfer die Tradition der Fastentücher aus dem Mittelalter neu belebt. Alle zwei Jahre erstellen Kunstschaffende (aus dem globalen Süden) ein Hungertuch. Seit 1979 wird das Hungertuch ökumenisch angeboten. Die Hungertücher werden bis heute in Kooperation mit Misereor entwickelt und produziert. Das erste Hungertuch stammte vom indischen Künstler Jyoti Sali und hiess: «Christ as a Lifetree – Hope for All» («Christus als Lebensbaum – Hoffnung für alle»)

14 Übersicht der Meilensteine
1994 Erste Kampagne zusammen mit dem christkatholischen Hilfswerk Partner sein 1994 Seit 1994 ist das Hilfswerk der Christkatholischen Kirche der Schweiz ein verlässlicher «Junior»-Partner während der ökumenischen Kampagne. Nun beteiligen sich alle drei öffentlich-rechtlichen (Landes-) Kirchen an der ökumenischen Kampagne. So etwas gibt es in keinem anderen Land der Welt. Es dauerte noch bis zum Jahr 1998, bis dass das Hilfswerk auf dem Plakat erwähnt wurde. Übersicht der Meilensteine 1970 Interkonfessionelle Konferenz Schweiz-Dritte Welt im Bundeshaus: EP statt Entwicklungshilfe Bewusstsein Bildung für EP als Ergänzung zur EZA 1973 Agenda Man wollte « Theologisches mit Säkularem, Facts mit Meditation» verbinden 1974 Gemeinsame theologische Grundlagen Wird zum Liturgie-Heft am 25 Jahre Jubiläum 1976 «am gleichen Tisch» Unter diesem Motto werden katholische und Evangelische Gemeinden eingeladen, gemeinsame Suppentage durchzuführen. 1977 Hungertuch bei FO Wird 2 Jahre später durch Bfa auch übernommen 1982 Erste Kampagnengäste werden eingeladen Erste Kampagne zusammen mit Partner Sein Kampagnenplakat von 1994 «Frauen gestalten die Welt»

15 Herausforderungen Die politische Dimension des Mottos «Frieden wagen» (Gewaltfreiheit) wurde aufgrund der antikommunistischen Stimmung in der Bevölkerung kritisiert. Die Agenda von 1981 stiess bei der Bevölkerungsgruppe, welche für eine starke Schweizer Armee (vorwiegend wegen der «roten» Gefahr) waren, auf heftige Kritik. Die Agendainhalte wurden als politische Manipulationen von linker Seite interpretiert. Zudem kritisiere die Agenda nur westliche Länder. Trotzdem doppelten Bfa und Fastenopfer 1982 mit der Kampagne «Frieden wagen – Schritte tun» nach. Die Reaktionen fielen bereits moderater aus. Die beiden turbulenten Jahre mit viel öffentlicher Präsenz haben die Hilfswerke in der ganzen Schweiz sehr bekannt gemacht. Kampagnenplakate von 1981 und 1982 mit den Slogans «Frieden wagen» und «Frieden wagen – Schritte tun»

16 Herausforderungen 1986 Im Rahmen der Kampagne «Ketten sprengen» setzten sich die Werke für den UNO-Beitritt der Schweiz ein. Doch an der Urne erlitt die Idee Schiffbruch. Erst 16 Jahre später trat die Schweiz 2002 der UNO bei. Für ihre Stellungnahme wurden Fastenopfer und Brot für Brüder - auch von kirchlichen Kreisen – kritisiert. 1986 Der UNO-Beitritt wurde mit fast 76% der Stimmen an der Urne abgelehnt. Ein herbe Niederlagen für die Werke Fastenopfer und Brot für Brüder! Sie waren der Ansicht, dass nur die UNO die notwendige Plattform bieten könne, um den Nord-Süd-Dialog führen zu können. Nur im Rahmen der UNO könne man zum Beispiel die Menschrechte international durchsetzen. Die UNO wurde aber nicht idealisiert: Trotz aller Schwächen erfüllte sie aber eine unersetzliche Funktion. Diese Einschätzung wurde auch mit einem Zitat von Leon Schlumpf in der Agenda 1986 zum Ausdruck gebracht: „Die UNO bringt nicht den Himmel auf Erden, kann aber den Ausbruch der Hölle verhindern.“ Kritik kam auch aus den eigenen Reihen und richtete sich vor allem gegen die «Einmischung» der Werke in die Politik. Die Gegner waren aber nicht weniger politisch: So wurde zum Beispiel ein „Komitee Schweizer Katholiken gegen die Uno“ gegründet, das gegen die Ja-Parole von Caritas und dem Fastenopfer protestierte: Es sei nicht Sache der Hilfswerke „politische Direktiven herauszugeben“, und die „umfangreiche, aufwendige Propaganda“ sei ein Missbrauch von Spendengeldern. Doch es gab auch Verständnis und Unterstützung für das Engagement der Hilfswerke! Kampagnenplakate von 1986 mit den Slogans «Ketten sprengen» und dem Hinweis auf die Menschenrechte.

17 Erfolge 1977 Gründung von OS3 (heute: «claro fair trade»)
Aus der Kaffee- und Jute-Aktionen der Jahre 1975 und 1976 entstand eine professionelle Importgenossenschaft für Konsumgüter aus dem Süden: OS3 (Organisation Suisse Tiers Monde ). Zuerst war das Lager in Sonceboz (BE); 1989 folgte der Umzug nach Orpund (BE). «1997 wurde die Importgenossenschaft OS3 in die Aktiengesellschaft claro fair trade AG umgewandelt.“ (Quelle. Wikipedia; ) 2008 erzielte claro mit seinen 135 Läden in der Schweiz und über 2000 Artikeln einen Umsatz von gut 20 Millionen CHF. Kampagnenplakat von 1977 mit Slogan «Solidarischer leben»

18 Erfolge 1991 Erfolgreiche Schuldenkampagne zum 700-Jahr Jubiläum der Schweiz. Dank der Petition der Hilfswerke bewilligte das Parlament 700 Millionen Franken für Entschuldungs- und Umweltmassnahmen in der Dritten Welt. 1991 Bereits 1989 lancierten Bfa und FO mit 20 weiteren Organisationen die Petition «Entwicklung braucht Entschuldung». Forderung: zur 700-Jahr Feier sollte die Eidgenossenschaft einen Fonds von CHF 700 Mio. zur Entschuldung der ärmeren Entwicklungsländer errichten. Die Petition wurde ein Grosserfolg: 250’000 Unterschriften kamen zusammen (nie zuvor erreichte eine Petition so viele Unterschriften)! Von den 700 Millionen wurden 400 zur Entschuldung bestimmt, 300 für Massnahmen zum Schutz der Umwelt. Die Kampagne in der Schweiz galt als Vorbild für die internationale Entschuldungskampagne im Jahr 2000. Kampagnenplakat von 1991 mit Slogan «Frieden wollen alle»

19 Erfolge 1992 Nach holländischem Vorbild gründeten Brot für alle, Fastenopfer, Helvetas, Caritas und HEKS die Stiftung Max Havelaar Schweiz 1992 Trotz dem «Unternehmen» OS3 war es den Hilfswerken noch nicht gelungen, mit fairen Produkten in die Regale der Grossverteiler zu gelangen. Die holländische Initiative «Max Havelaar» (seit 1988) diente als Vorbild für die Schweizer Hilfswerke. Nach demselben Konzept und mit denselben Produzenten fand der Durchbruch statt. Ende 1991 erklärten sich Migros und Coop bereit, Max Havelaar-Kaffee in ihr Sortiment aufzunehmen gründeten Bfa, FO, Helvetas, Caritas und HEKS die Stiftung Max Havelaar Schweiz in Bern. Kampagnenplakat von 1992 mit Slogan «Land in Sicht»

20 Erfolge 2007 Aus der clean clothes campaign der Hilfswerke entsteht die Schweizer Sektion der internationalen Label- Organisation Fair Wear Foundation Seit 1999 lancierten FO, Bfa, Erklärung von Bern den schweizerischen Ableger der internationalen Kampagne CCC (clean clothes campain). Kern der Kampagne war ein Verhaltenskodex für Unternehmen. Dieser forderte: menschwürdige Arbeitsbedingungen, keine Kinderarbeit, Gewerkschaftsfreiheit und existenzsichernde Löhne. In der Schweiz verpflichteten sich aufgrund der Kampagne Migros, Switcher und Veillon den «Code of Conduct» einzuhalten. Inzwischen haben sich weitere Firmen angeschlossen. Die Fair Wear Foundation-Mitgliedsunternehmen kommen aus zehn europäischen Ländern, vertreten über 130 Marken und verkaufen ihre Produkte in mehr als 20’000 Einzelhandelsniederlassungen in über 80 Ländern auf der ganzen Welt. Übersicht über die Erfolge: 1970 Gründung der Arbeitsgemeinschaft der Hilfswerke (Alliance Sud) 1977 Claro (damals noch unter dem Namen OS3) 1991 Schuldenkampagne zum 700-Jahr Jubiläum 1992 Max Havelaar 1995 Label STEP 1996 Terrespoir (Nur Bfa mit DM) 2007 Fair Wear Foundation als Resultat der clean clothes campaign 2010 Electronics Watch Kampagnenplakat von 2007 mit Slogan «Menschen sind keine Ware»

21 Erfolge 2007 Mit der Kampagne «Wir glauben. Arbeit muss menschenwürdig sein» entstand die Aktion «High Tech, No Rights?», welche auf die prekären Arbeitsbedingungen in der Elektronikindustrie hinwies, und international hohe Wellen schlug. 2007 Lancierung von High Tech no Right. Die Werke liessen Studien über die Arbeitsbedingungen in Thailand, China und den Philippinen durchführen und konfrontierten die Computerunternehmen mit den schlechten Ergebnissen. Hewlett-Packard und Dell suchten daraufhin das Gespräch und anerkannten die Missstände. Im Programm «wie fair und nachhaltig werden unsere Smartphones und Laptops produziert?», welches regelmässig ein IT-Firmenrating durchführt, wird die Aktion bis heute fortgeführt.

22 Erfolge Ab 2013 gemeinsame Webseite: www.sehen-und-handeln.ch
Einführung der Lupe 2013 Wir sehen Enteignungen von Kleinbauernfamilien für Agrotreibstoff-Produktion und handeln… 2014 Wir sehen die Vergiftung von Mensch und Natur für die Kleider-Produktion und handeln… 2015 Huhn frisst Soja. Und Soja frisst Regenwald – die Lebensgrundlage vieler Menschen 2013 2014 2015 Ab 2013 gemeinsame Webseite:

23 Nächster Erfolg? Fastenopfer und Brot für alle setzen sich für die Konzernverantwortungs-initiative ein, über die voraussichtlich das Volk abstimmen wird. Im Zentrum der Konzernverantwortungsinitiative steht eine Pflicht zur Sorgfalt bei der Einhaltung der Menschenrechte. Diese Sorgfaltspflicht beruht auf den UNO-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte. Die Initiative will, dass Konzerne mit Sitz in der Schweiz auch in Ländern, in denen sie selbst oder ihre Tochterfirmen tätig sind, den Schutz der Menschenrechte und Umweltstandards einhalten müssen. Anders als heute, soll das für die Konzerne in der Schweiz in Zukunft nicht mehr freiwillig sein, sondern durch das Gesetz vorgeschrieben. Die verbindliche Regelung zur Einhaltung der Menschenrechte per Gesetz ist wichtig. Die Schweizer Unternehmen belegen im internationalen Vergleich von Menschenrechtsvorwürfen den 5. Rang. Die Schweiz gehört somit zu den Ländern, deren Firmen am meisten Vorwürfe von Menschenrechtsverletzungen zählen. Im November 2018 unterstützten bereits 57 kirchliche Organisationen die KOVI

24 Jubiläums-Gottesdienst in der Heiliggeistkirche, Bern (beim Bahnhof)
10.30 Uhr Jubiläums-Gottesdienst in der Heiliggeistkirche, Bern (beim Bahnhof) 11.30 – Uhr Suppe und Rahmenprogramm vor der Kirche (Bahnhofplatz) Von Beginn an waren die Pfarreien und Kirchgemeinden wichtige Träger der Ökumenischen Kampagne. Nur dank vielen Tausend engagierten Freiwilligen konnte die Kampagne zu dem werden, was sie jetzt ist: eine Erfolgsgeschichte. Für dieses grosse Engagement wollen sich die drei Werke bedanken. Deshalb wird am Samstag, 13. April 2019 ein Jubiläums-Suppentag mit einem ökumenischen Gottesdienst in Bern durchgeführt. 10.30 Uhr Gottesdienst in der Heiliggeistkirche Der Suppentag findet anschliessend (ca. ab Uhr) auf dem Bahnhofplatz direkt neben der Kirche statt. Im Rahmen des Jubiläums wird es eine Ausstellung und eine Broschüre zu «50 Frauen» geben.


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