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Die Verwirrungen des Zöglings Törless

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Präsentation zum Thema: "Die Verwirrungen des Zöglings Törless"—  Präsentation transkript:

1 Die Verwirrungen des Zöglings Törless
Robert Musil (1906)

2 Arbeitsaufträge 1. Kurze Inhaltsangabe. 2. Zeitliche Einordung.
3. Personenkonstellationen. 4. Raum- und Zeitverhältnisse. (Belegen Sie am Text, wie Musil die Lage und Umgebung des Internats charakterisiert etc.) 5. Aufbau und Thematik.

3 Zeitliche Einordnung die Zeit um 1900 ist sowohl in Deutschland als auch in Österreich durch massive Umwälzungen in Politik, Wissenschaft und Kunst gekennzeichnet der unbegrenzte Glaube an den wissenschaftlichen Fortschritt wich Anfang des Jahrhunderts einer skeptischen Haltung der Physiker Ernst Mach trägt für die Rezeption des Werkes Robert Musils besondere Bedeutung das Denken Ernst Machs ist vor allem um den Ausschluss der Metaphysik aus der Wissenschaft bemüht zentrale Kategorien sind Draußen, Drinnen, Ich Mach stellt das Denken in Kausalzusammenhängen in Frage „Die Wirklichkeit (objektive Realität) existiert nur als Empfindungskomplex (subjektive Realität) und das „Ich“ wird zum unsicheren Elementenkomplex, weil zu den Wahrnehmungen von Draußen die Empfindungen von Drinnen hinzukommen.“ d.h. das Objektive wird subjektiv erfahren in der Wiener Moderne standen sich zwei Kunstverständnisse gegenüber, die auch den vorliegenden Roman beeinflussten die künstlerischen Avantgarden der Zentren emanzipierten sich von der Kunst des Bürgertums Subjektivität, Eigensinn des Ästhetischen, Originalität, Authentizität, Lust am Experiment X bildungsbürgerliche Konventionen

4 die Erneuerung der ästhetischen Gefühlskultur war begleitet durch zunehmende Psychologie in der Kunst, durch einen politischen Pessimismus und teilweise eine narzistische Selbstzelebration Kunst sollte nicht mehr Nachahmung der Natur sein, sondern die Schaffung neuer, künstlicher Szenarien in diesem Zusammenhang ist der Ästhetizismus zu reflektieren, da Törless als Hauptfigur die Auseinandersetzung Musils mit dem Ästhetizismus verkörpert

5 die Form des rationalen Romans , in dem eine geschlossene Geschichte geboten wird, an der alles erkennbar, durchschaubar, psychologisch und soziologisch erklärbar ist, wird hier zu Grabe getragen an seine Stelle tritt ein Roman, in dem nichts gelöst, nichts enträtselt wird, sondern der Mensch in seiner Rätselhaftigkeit, als nicht beantwortbare Frage erscheint das Kunstwerk gibt keine Antworten, sondern stellt Fragen

6 Entwicklungsroman? der Held steht nicht wirklich im Zentrum der dargestellten Welt das chronologisch fortschreitende Zeitgerüst ist durch Rück- und Vorblenden, sowie durch zahlreiche Reflexionen und Autorkommentare gebrochen Ichform wird nicht verwendet zeitliche und räumliche Beschränkung Gesellschaft übernimmt keine leitenden oder helfenden Funktionen mehr Das Individuum geht nicht gestählt aus den Geschehnissen hervor, sondern eher zunächst resigniert, dann gleichgültig

7 Schulroman? Musil schildert den Schulalltag kaum Lehrer bleiben namenlos, die Schule wird in ihren Äußerlichkeiten beschrieben, der Unterricht bleibt weitgehend unerwähnt Auf der Ebene des Stoffes werden pubertätstypische Entwicklungsprobleme beschrieben

8 Thematik die Erfahrung zweier Welten: Welt der Vernunft (repräsentiert durch sein Elternhaus und das Internat) x Welt des Irrationalen (Garten, Park – transzendente Welt der Intuition), leidenschaftliche Welt des Instinkts (repräsentiert durch die Sexualität) + die imaginäre Welt der Phantasie (Besonderheit der Titelfigur) die Entdeckung der Leidenschaften und des Sexus nur Folie, um zu einer tieferen Aussage über den Menschen vorstoßen zu können Musil will das gestörte Verhältnis zwischen der Wirklichkeit und dem Ich darstellen

9 Aufbau des Romans ringkompositorische Struktur
am Anfang und am Ende des Romans steht der Bahnhof das Konvikt wird als Übergangsort gekennzeichnet, als Schnittpunkt, von dem aus es ins Unbekannte geht (Station zwischen zwei Lebensabschnitten) das Motiv des Inseldaseins die Enge des Raumes wird immer wieder betont (die Schule liegt in einem von Mauern umgebenen Park) die Enge wird kontrastiert mit der Weite draußen die Opposition von Außen und Innen die Vertikalität des Raumes: unten die Klassenzimmer, in der Mitte die Schlafräume, oben die geheimnis-trächtige Bodenkammer: Aufstieg vom Alltäglich-Normalen in die Zonen des Verboten-Exzentrischen

10 das Leben im Internat: Leere, Heimweh, Gleichgültigkeit, Melancholie, Langeweile, Einsamkeit
Mutter x Prostituierte Božena Törless: Melancholie kreativer Aspekt: ein künstlerischer, empfindsamer Mensch, von den anderen unterschiedlich (Sonderling)

11 deutliche gesellschaftliche Kritik
die Millitärschulen der k.u.k. Monarchie hatten ohne Zweifel die frühzeitige Konditionierung von jungen Männern auf gesellschaftliche Machtpositionen und die Rekrutierung des Offiziersnachwuchs zur Aufgabe innerhalb dieser Institution werden bestimmte Herrschaftsmechanismen geübt, die hier in rohe Gewalt umschlagen die Klasse wird als Staat beschrieben, dem Reiting und Beineberg vorstehen, der das Individuum stark einschränkt und autoritär-hierarchisch strukturiert ist

12 Törleß‘ Verwirrungen bleiben unlösbar
Das Resultat ist die Erkenntnis „Alles geschieht“, „die Dinge sind die Dinge und werden es wohl immer bleiben und ich werde sie wohl immer bald so, bald so ansehen. Bald mit den Augen Verstandes, bald mit den anderen… Und werde nicht mehr versuchen, dies mitenander zu vergleichen…“.


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