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Modul A: Befragungstechnik

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Präsentation zum Thema: "Modul A: Befragungstechnik"—  Präsentation transkript:

1 Modul A: Befragungstechnik

2 Wie soll man befragen? Der Fragebogen
Hier einige Regeln zur Formulierung von Fragen: Der Sinn, der den Fragen gegeben wird, muss bei allen befragten Personen der gleiche sein. Eine gute Frage sollte kurz und prägnant sein. Die Frage sollte affirmativ gestellt werden: -Gute Frage: „Sind Sie mit der Idee einverstanden, dass…?“ -Schlechte Frage: „Sind Sie nicht mit der Idee einverstanden, dass…?“ 26/12/2018

3 Wie soll man befragen? Der Fragebogen
Die Frage darf keine Antwort suggerieren -Gute Frage: „Sind Sie mit …. einverstanden / nicht einverstanden / teilweise einverstanden / ein wenig einverstanden / überhaupt nicht einverstanden?“ -Schlechte Frage: „Sind Sie der Meinung, dass …?“ Eine Frage darf sich jeweils nur auf einen Gedanken beziehen -Gute Frage: „Sind Sie mit dem Gedanken einverstanden, der darin besteht, neue Länder in die EU aufzunehmen? Sind sie mit dem Gedanken des Beitritts der Türkei einverstanden?“ -Schlechte Frage: „Sind Sie mit dem Gedanken einverstanden, generell neue Länder und die Türkei im Besonderen in die EU aufzunehmen?“ 26/12/2018

4 Wie soll man befragen? Der Fragebogen
Eine Frage darf keine Befangenheit bei der Beantwortung herrufen -Gute Frage: Kam es einmal vor, dass Sie, und sei es nur ein einziges Mal, Bewunderung für die Besatzungstruppen empfunden haben (während des Zweiten Weltkriegs)? -Schlechte Frage: Haben Sie Bewunderung für die Besatzungstruppen empfunden? Warum? Eine Frage muss für alle verständlich sein  26/12/2018

5 Wie soll man befragen? Der Fragebogen
Aus technischer Sicht muss eine Frage klar und unmissverständlich formuliert sein. Eine Summe guter Fragen macht jedoch keinen guten Fragebogen aus. Es bietet sich an: einen zu umfangreichen Fragenkatalog zu vermeiden (nicht mehr als 20 Fragen) die eher „indiskreten“ Fragen an das Ende des Fragebogens zu setzen die Präsentation sorgfältig vorzubereiten: präzise Fragen, gute Antwortmodalitäten, Verständlichkeit des Ablaufs und der Darstellung des Fragebogens 26/12/2018

6 Wie soll man befragen? Der Fragebogen
Frageform: offene, geschlossene Fragen? Bei geschlossenen Fragen wählt der Befragte seine Antwort (Antwortmodalität) aus einer vorgegebenen Liste aus. Bsp. Die Antworten auf die gestellte Frage können ja und nein lauten. Bei offenen Fragen antwortet der Befragte, wie er möchte (Formulierungen, Details, Kommentare). 26/12/2018

7 Wie soll man befragen? Der Fragebogen
Man unterscheidet Fragen nach ihrem Inhalt. Es gibt Tatsachenfragen, Meinungsfragen und soziodemographische Fragen. Tatsachenfragen richten sich an das Gedächtnis und zielen auf präzise Ereignisse ab: „Wo waren Sie im Jahr 1939?“ Erinnerungsfehler können durch ein einfaches Vergessen entstehen, oder es handelt sich um eine bewusste Entscheidung des Individuums. Meinungsfragen bestehen daraus, dass man die Befragten danach fragt, was sie über dieses oder jenes Ereignis halten. Zwischen dem was die Person von sich gibt und dem, was sie wirklich denkt, kann (häufig) eine Differenz bestehen. 26/12/2018

8 Wie soll man befragen? Der Fragebogen
Soziodemographische Fragen sammeln Angaben über das Alter, Geschlecht, soziale oder berufliche Kategorien etc.: Wie alt sind Sie? Die Fragen dienen auch dazu, Informationen über den Zivilstand zu erhalten. Es handelt sich bei diesen Fragen um grundlegende Fragen, da sie erklärende oder unabhängige Variablen darstellen, die die Handlungsweisen der befragten Personen erklären können. Es sollen Erscheinungskategorien mit Handlungsweisen, Meinungen oder Darstellungsformen abgeglichen werden. 26/12/2018

9 Die Gesprächs- bzw. Interviewformen
Man unterscheidet drei Arten der Gesprächsführung: Nicht-direktives Interview: Die Ausgangsanweisungen sind sehr weit gefasst. Der Befragte darf über den Initialrahmen hinaus erzählen; der Gesprächsführer ist nicht so detailliert ausgeführt. Der Fokus des Interesses liegt dabei auf der Möglichkeit, neue Themen ansprechen zu können. Direktives Interview: Das direktive Interview liegt näher am Fragebogen. Dem Gesprächspartner werden weniger Initiativen ermöglicht. Die Fragen sind direkt und werden der Reihe nach gestellt. Leitfadeninterview: Eine Befragungsmethode, die zwischen den beiden vorherigen liegt. Die befragte Person wird im Gespräch geführt und man beschränkt sich auf die Themen des Leitfadens. Der Leitfaden bzw. Gesprächsführer ist detailliert, aber er lässt dem Gespräch eine höhere Initiative als das direktive Interview, da die Fragen keine strikte Reihenfolge haben. 26/12/2018

10 Leitfadeninterview Diese Art der Befragung wird am häufigsten angewendet, da sie im Gegensatz zum nicht-direktiven Interview, bei dem das Prinzip des Einverständnis über Dinge die gesagt oder nicht gesagt werden gilt, versucht Informationen über vorher festgelegte Themen. Um zu vermeiden, dass das Interview zu detailreich wird oder dass es sich nur um unbrauchbare Themen kreist, ist das Leitfadeninterview durch 5 Phasen strukturiert, die dem nicht-direktiven Interview recht nah kommen. 26/12/2018

11 Leitfadeninterview: ein Vorgehen in 5 Phasen
Phase 1: Erstellung eines Gespräch- bzw. Interviewführers: Es gibt zwei mögliche Vorgehensweisen: Man kann zuerst nicht-direktive Interviews führen, bis man sich wiederholende Themen feststellt. Auf diese bei den Lernenden gesammelten Themen stützt man sich dann, um einen Gesprächsführer zu erstellen. Man kann den Gesprächsführer auch anhand der Untersuchungsziele, der Hypothesen des Interviewers oder anhand von großen chronologischen Perioden erstellen. 26/12/2018

12 Leitfadeninterview: ein Vorgehen in 5 Phasen
Phase 2: Die Einleitung des Interviews: Das Leitfadeninterview fängt wie ein nicht-direktives Interview an: Eine lange Einführung, über ein weites Thema mit einer nicht direktiven Haltung. Am Ende dieser Phase des nicht-direktiven Interviews wird eine Synthese formuliert und die Unterthemen des Gesprächführers, die nicht spontan durch den Befragten aufgegriffen wurden, werden eingeleitet. 26/12/2018

13 Leitfadeninterview: ein Vorgehen in 5 Phasen
Phase 3: Einleitung des Gesprächführers Wenn man ein neues Thema auf direktive Weise einführt, geht man anschließend auf eine nicht-direktive Technik über. – Am Ende dieser nicht-direktiven Phase wird eine Synthese der Unterthemen erstellt. – Wenn der Befragte auf diese Unterthemen eingeht, geht das nicht-direktive Interview weiter, wenn der Befragte die Formulierung annimmt, kann ein neues Unterthema angesprochen werden. 26/12/2018

14 Leitfadeninterview: ein Vorgehen in 5 Phasen
Phase 4: Die Rückkehr zum nicht-direktiven Interview Nachdem das Thema eingeleitet wurde, kehrt man zur Form des nicht-direktiven Interviews zurück. Phase 5: direktive Einleitung eines neuen Themas: Auf diese Art und Weise werden alle Unterthemen, des Gesprächführers, die nicht angesprochen wurden, aufgegriffen, bis alle Themen behandelt wurden. 26/12/2018

15 Leitfadeninterview: Vorteile und Grenzen
Diese Technik hat das Ziel, die Untersuchung der gesamten Fragen, die den Interviewer interessieren, zu gewährleisten. Die Technik hat den Vorteil, dass sie die gesamte Zeit über auf das zentrale Thema gerichtet ist. Diese Technik versichert auch die Vergleichbarkeit der Ergebnisse. Grenzen: Diese Technik kann bezüglich der Themenaufstellung kompliziert sein, da die vom Interviewer angesprochenen Themen den Fluss und die Dynamik des Gesprächs stören können. 26/12/2018

16 Leitfadeninterview: Tipps
Vor dem Interview die Unterthemen des Gesprächführers testen, um zu überprüfen, ob sie verständlich und an die Ziele der Untersuchung angepasst sind. Die Unterthemen dürfen nicht zu präzise formuliert sein, damit sich der Befragte nicht damit zu frieden gibt, sie anzunehmen oder abzulehnen. 26/12/2018

17 Wie kann man eine günstige Umgebung für das Interview schaffen?
Vorkenntnisse: wenn der Zeitzeuge beispielsweise nicht von sich aus ein Exposé anführt, um das Thema einzuleiten, dann muss das Gespräch sorgfältig vorbereitet sein, damit es weiterhin ergiebig sein kann. Man sollte also einige Kenntnisse und / oder Erfahrungen haben, damit der Gesprächsleiter die richtigen Fragen stellt und er korrekt auf die Antworten des Zeitzeigens antworten kann. Vorbereitung der Fragen: der Interviewer muss eine klare Vorstellung von dem haben, was er von seinem Befragten erwartet. Dafür muss er eine Liste von Fragen erstellen. 26/12/2018

18 Wie kann man eine günstige Umgebung für das Interview schaffen?
Die Fragen sollten auf die Nachwirkungen ausgelegt werden, die die Entwicklungen, Ereignisse oder historischen Umstände auf das persönliche Leben des Zeitzeugens oder seiner Nächsten hatten. Es soll versucht werden sie in den Kontext der Zeit wieder hineinzuversetzen. Ein Interview, das auf reines Wissen, beispielsweise die Chronologie eines Ereignisses, ausgelegt ist, würde einen zu großen Aufwand fordern (auch für den Zeitzeugen!). Außerdem gibt es für solche Informationen zuverlässigere Quellen. Das Interview leiten: Allgemein gilt, dass die Interviews mit einem Zeitzeugen hauptäschlich über besonders wichtige und bewegende Themen gehalten werden, denn diese berühren ihn selbst oder stehen mit seiner Familie in Verbindung. 26/12/2018

19 Wie kann man eine günstige Umgebung für das Interview schaffen?
Je nach dem welche Rolle der Zeitzeuge damals gespielt hat, kann es sein, dass das Gespräch ihn erschüttert und er Schwierigkeiten hat auf gewisse Fragen zu antworten. Es ist absolut notwendig, das Vertrauen des Gesprächspartners zu gewinnen. Er soll sich wohlfühlen, dazu sollte ein Ort gewählt werden, der sowohl gastfreundlich, als auch vertraulich ist. Der Rahmen und die Ziele des Interviews müssen deutlich dargestellt werden:  Darstellung des Themas und des Kontextes Verdeutlichung des Gesprächsziels, der Gesprächsdauer. Verdeutlichung darüber, was mit dem Gespräch gemacht wird, welches Vertraulichkeitsniveau eingehalten wird (nach Wunsch des Befragten). 26/12/2018

20 Wie kann man eine günstige Umgebung für das Interview schaffen?
Man muss darauf achten, die befragte Person nicht zu beeinflussen und aufpassen, dass das Gespräch taktvoll und feinfühlig geführt wird; das Interview nicht den Eindruck vermittelt, den Zeitzeugen zu beurteilen oder zu vermitteln, dass man mehr darüber weiß als er selbst (trotzdem aufrichtige Fragen stellen!); der Zeitzeuge nicht (bzw. so wenig wie möglich) unterbrochen wird; die Fragen offen genug sind, damit der Zeitzeuge auf eine offene und lebendige Weise von seinen Erlebnissen berichten kann. 26/12/2018

21 Wie kann man eine günstige Umgebung für das Interview schaffen?
Eine Aufnahme des Interviews ist möglich und bietet eine treue Wiedergabe des Gesprächs an. Das Risiko einer Einschüchterung und der Auswertungsaufwand müssen jedoch bedacht werden. Wenn man das Gefühl bekommt, dass das Gespräch in einigen extremen Fällen zu anstrengend für den Zeitzeugen wird, dann sollte man ihm unbedingt eine Pause einräumen. Wenn ein sensibles oder kontroverses Thema aufkommt, dann sollte man den Befragten darauf hinweisen, dass man von ihm keine direkte Stellungnahme erwartet. Wenn der Befragte befangen ist, kann man ihm helfen, indem man das Thema verharmlost. Wenn der Zeitzeuge auf eine Frage nicht antwortet, muss das akzeptiert werden. 26/12/2018

22 Autor und ©: Nadège mougel, CVCE, 2011
Die Lehre bedeutet vorrangig das Teilen von Kenntnissen sowie die Vermittlung und den Austausch von Wissen. Die vorliegende Darstellung kann im Rahmen der schulischen und der nicht-lukrativen außerschulischen Bildungen frei genutzt werden. Denken Sie frei und nennen Sie die Quelle! Warnung: Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Das Dokument gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder. Die Partner und die Europäische Kommission werden von jeder Verantwortlichkeit für die Nutzung, die durch die beinhalteten Informationen gemacht werden könnte, ausgeschlossen. Mit Unterstützung nationaler Agenturen:


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