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Veröffentlicht von:Alfred Weiner Geändert vor über 6 Jahren
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Nietzsche und die Philosophie des 19. Jahrhunderts Vorlesung, Mo
Nietzsche und die Philosophie des 19. Jahrhunderts Vorlesung, Mo. 09:50-11:30, S3 13/36, von Marc Rölli 28. November 2018 |
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Nietzsche und die Philosophie des 19. Jahrhunderts
Wiederholung der letzten Stunde: „ Moral- und Religionskritik, Antichrist“ Religiöses Wesen Naturgeschichte der Moral „Gut und Böse“ oder „Gut und Schlecht“ Der Antichrist (1895) 28. November 2018 |
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Nietzsche und die Philosophie des 19. Jahrhunderts
Veranstaltungsüberblick (1) : Einführung : Schopenhauer als Vorbild : Hegel und das Philistertum: Der „neue Glaube“ des David Friedrich Strauss : Zum Problem des Historismus : Wissenschaft und Kunst in den Aphorismen-Büchern : Fällt streikbedingt aus
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Nietzsche und die Philosophie des 19. Jahrhunderts
Veranstaltungsüberblick (2) : Die „Grundconception“, Zarathustra und die Figur des Übermenschen : Metaphysikkritik (Kant und Schopenhauer) : Wille zur Macht und Ewige Wiederkunft : „Was bedeuten asketische Ideale?“ Romantik, Pessimismus, Nihilismus : Moral- und Religionskritik, Der „Antichrist“ : Nietzsches Stellung zu Darwin : Klausur
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XI. Nietzsches Stellung zu Darwin
Gliederung Darwin und Darwinismus Von Darwin zu Nietzsche? „Anti-Darwin“ Schwierigkeiten mit der Lebensphilosophie
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XI. Nietzsches Stellung zu Darwin
Darwin und Darwinismus Die revolutionäre Bedeutung von Darwins Entstehung der Arten (1859) Formationen des Darwinismus Sozialdarwinismus und Anthropologie
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XI. 1. Darwin und Darwinismus
Die revolutionäre Bedeutung von Darwins Entstehung der Arten (1859) Zeit und Mode des Populärmaterialismus – Evolutionslehre auf materialistischen Grundlagen? Selektionstheorie vs. naturphilosophische Teleologie Bruch oder Kontinuität?
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XI. 1. Darwin und Darwinismus
Formationen des Darwinismus Ernst Haeckel – und der Populärdarwinismus in Deutschland Fortschritt und Evolution (Thomas Huxley) Selektion und Degeneration Biologische Charakteristik des Menschen – Abstammung und Vererbung Entstehung der Eugenik (Francis Galton)
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XI. 1. Darwin und Darwinismus
3. Selektion und Degeneration „In einer meiner letzten Unterhaltungen mit Darwin sprach er sich wenig hoffnungsvoll über die Zukunft der Menschheit aus, und zwar auf Grund der Beobachtung, daß in unserer modernen Civilisation eine natürliche Auslese nicht zu Stande komme und die Tüchtigsten nicht überlebten.“ (Alfred Wallace 1894: 10)
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XI. 1. Darwin und Darwinismus
Sozialdarwinismus und Anthropologie Anthropologie vor und nach Darwin Die Entstehung der Anthropologischen Gesellschaften (zunächst in London und Paris) Biologie als Leitwissenschaft? Zur Relevanz biologischer Erkenntnisse im sozial- und kulturwissenschaftlichen Bereich – Bsp.: Entwicklungsethik; organizistische Soziologie; Bevölkerungspolitik; Rassenlehren
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XI. Nietzsches Stellung zu Darwin
2. Von Darwin zu Nietzsche? Alexander Tille – ein Buch Entwicklungsethik (1895) Alfred Bäumlers Deutung des Willens zur Macht als Hauptwerk der Philosophie Nietzsches Nihilismus und Degeneration Moral und Religion als Ursachen der Entartung Umwertung der Werte: der Wille zur Macht als biologisch-organisches Prinzip Zucht und Züchtung – Rangordnung der Starken und der Schwachen – Eugenische Entwicklungsvorstellungen
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XI. Nietzsches Stellung zu Darwin
3. „Anti-Darwin“ Wille zur Macht und „Kampf ums Dasein“ Selektion und Höherentwicklung L‘homme moyen und die Ausnahme – Probleme der substantialistischen Interpretation des Überlebens Kritik der Gattungslogik: Geschichte als Fortschritt; Stufen des Organischen; Lebenskontinuum der Vererbungssubstanz
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XI. 3. „Anti-Darwin“ Wille zur Macht und „Kampf ums Dasein“
„Anti-Darwin. – Was den berühmten 'Kampf um‘s Leben' betrifft, so scheint er mir einstweilen mehr behauptet als bewiesen. Er kommt vor, aber als Ausnahme; der Gesammt-Aspekt des Lebens ist nicht die Nothlage, die Hungerlage, vielmehr der Reichthum, die Üppigkeit, selbst die absurde Verschwendung, – wo gekämpft wird, kämpft man um Macht… Man soll nicht Malthus mit der Natur verwechseln. – Gesetzt aber, es giebt diesen Kampf – und in der That, er kommt vor –, so läuft er leider umgekehrt aus als die Schule Darwin‘s wünscht, als man vielleicht mit ihr wünschen dürfte: nämlich zu Ungunsten der Starken, der Bevorrechtigten, der glücklichen Ausnahmen. Die Gattungen wachsen nicht in der Vollkommenheit: die Schwachen werden immer wieder über die Starken Herr, – das macht, sie sind die grosse Zahl, sie sind auch klüger … Darwin hat den Geist vergessen […].“ (Nietzsche 1888: 120)
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XI. 3. „Anti-Darwin“ Selektion und Höherentwicklung
„Anti-Darwin. […] Gegen die Formulirung der Realität zur Moral empöre ich mich: deshalb perhorrescire ich das Christenthum mit einem tödtlichen Haß, weil es die sublimen Worte und Gebärden schuf, um einer schauderhaften Wirklichkeit den Mantel des Rechts der Tugend, der Göttlichkeit zu geben … Ich sehe alle Philosophen, ich sehe die Wissenschaft auf den Knien vor der Realität vom umgekehrten Kampf ums Dasein, als ihn die Schule Darwins lehrt – nämlich überall die obenauf, die übrigbleibend, die das Leben, den Werth des Lebens compromittiren. – Der Irrthum der Schule Darwins wurde mir zum Problem: wie kann man blind sein, um gerade hier falsch zu sehn? … Daß die Gattungen einen Fortschritt darstellen, ist die unvernünftigste Behauptung von der Welt: einstweilen stellen sie ein Niveau dar, – daß die höheren Organismen aus den niederen sich entwickelt haben, ist durch keinen Fall bisher bezeugt. […] In summa: das Wachsthum der Macht einer Gattung ist durch die Präponderanz ihrer Glückskinder, ihrer Starken vielleicht weniger garantirt als durch die Präponderanz der mittleren und niederen Typen … In letzteren ist die große Fruchtbarkeit, die Dauer; mit ersteren wächst die Gefahr, die rasche Verwüstung, die schnelle Zahl-Verminderung.“ (Nietzsche 1888: ; 14 [123])
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XI. 3. „Anti-Darwin“ L‘homme moyen und die Ausnahme
„Anti-Darwin. […] Man rechnet auf den Kampf um die Existenz den Tod der schwächlichen Wesen und das Überleben der Robustesten und Bestbegabten; folglich imaginirt man ein beständiges Wachsthum der Vollkommenheit für die Wesen. Wir haben uns umgekehrt versichert, daß, in dem Kampfe um das Leben, der Zufall den Schwachen so gut dient, wie den Starken […]. Man theilt der natürlichen Selection zugleich langsame und unendliche Metamorphosen zu: man will glauben, daß jeder Vortheil sich vererbt und sich in abfolgenden Geschlechtern immer stärker ausdrückt (während die Erblichkeit so capriciös ist…). […] Die reichsten und complexesten Formen – denn mehr besagt das Wort 'höherer Typus' nicht – gehen leichter zu Grunde: nur die niedrigsten halten eine scheinbare Unvergänglichkeit fest. […] Das 'Genie' ist die sublimste Maschine, die es giebt, – folglich die zerbrechlichste.“ (Nietzsche 1888: 315, 317; 14 [133])
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XI. 3. „Anti-Darwin“ Kritik der Gattungslogik
„Anti-Darwin. […] Meine Consequenzen. Meine Gesammtansicht. – Erster Satz: der Mensch als Gattung ist nicht im Fortschritt. Höhere Typen werden wohl erreicht, aber sie halten sich nicht. Das Niveau der Gattung wird nicht gehoben. Zweiter Satz: der Mensch als Gattung stellt keinen Fortschritt im Vergleich zu irgend einem anderen Thier dar. Die gesammte Thier- und Pflanzenwelt entwickelt sich nicht vom Niederen zum Höheren … Sondern Alles zugleich, und übereinander und durcheinander und gegeneinander.“ (Nietzsche 1888: ; 14 [133])
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XI. Nietzsches Stellung zu Darwin
4. Schwierigkeiten mit der Lebensphilosophie Die Erfindung der „Lebensphilosophie“ Nietzsche als Lebensphilosoph Warum Nietzsche kein Lebensphilosoph ist
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XI. 4. Schwierigkeiten mit der Lebensphilosophie
Die Erfindung der „Lebensphilosophie“ „Friedrich Nietzsche besaß die 'Philosophie des Lebens' noch nicht. Und doch schwebt er über den modernen Versuchen wie ein verborgener Schutzgeist. Er vor allem brachte durch seine dichterische und sprachschöpferische Gewalt in das Wort 'Leben' den tiefen Goldklang, den es seitdem besitzt.“ (Scheler 1913: 314)
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XI. 4. Schwierigkeiten mit der Lebensphilosophie
Nietzsche als Lebensphilosoph Die Einheit des Lebens und der cartesianische Dualismus Vitalismuskonzepte der „philosophischen Biologie“ – Probleme des Mechanismus (und Darwinismus) oder des Irrationalismus Kritik an der instrumentellen Rationalität – und der angebliche Gegensatz der Nietzscheschen Philosophie
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XI. 4. Schwierigkeiten mit der Lebensphilosophie
Warum Nietzsche kein Lebensphilosoph ist Probleme mit dem Dreiphasenmodell der Geschichte Kritik der (romantischen, wissenschaftlichen, anthropologischen) Naturalisierung des Lebens Wille zur Macht – und das pulsierende Leben
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