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Veröffentlicht von:Jonas Böhm Geändert vor über 6 Jahren
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Dr. med. Lotte Habermann-Horstmeier, MPH Arbeitssituation und Gesundheit bei Betreuungskräften in Behinderten-Wohneinrichtungen ver.di Sitzung Bundesarbeitskreis Behindertenhilfe Berlin – 28. April 2016 © Olesia Bilkei – Fotolia.com #
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Übergewicht und seine Folgen
Überblick: Hintergrund und Ziel der Studie Methode Ausgewählte Ergebnisse - Arbeitssituation - Gesundheitssituation - Auswirkungen der Arbeitssituation auf die Gesundheit Zusammenfassung
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Behinderten-Wohnheime
Hintergrund Schwerbehinderte Menschen in Deutschland (2013): 7,5 Mio. Nur ein kleinerer Teil davon lebt in Behinderten-Wohneinrichtungen. 2003: Behinderten-Wohnheime Plätze Deutschland 5.118 2006: Einrichtungen vorwiegend für geistig behinderte Menschen 60 % für Menschen mit psychisch-seelischen Einschränkungen 16 % für Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung 15 %
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Hintergrund Aktuelle Probleme im Bereich der Behindertenbetreuung aus Sicht der Einrichtungen (Untersuchung in Baden-Württemberg, Habermann-Horstmeier/Bührer 2014): Betreuungspersonal wird älter Durchschnittsalter der Bewohner steigt Betreuungs- und Pflegebedarf der Bewohner steigt Hohe Arbeitsbelastung des Betreuungspersonals Problematische Arbeitszeitgestaltung Fachkräftemangel Schlechte Bezahlung ___________________________________________________________________ → Deckt sich dies mit der Sicht der dort arbeitenden Betreuungskräfte?
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Ziel der Studie Gewinnung von Daten aus Sicht der Betreuungskräfte im Hinblick auf ihre Arbeitssituation in Behinderten-Wohneinrichtungen die Auswirkungen dieser Arbeitssituation auf ihre Gesundheit mögliche Auswirkungen der Arbeitssituation auf das Wohlbefinden und die Gesundheit der zu betreuenden behinderten Menschen
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Methode
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Methode Standardisierter Fragebogen:
51 überwiegend geschlossene Fragen, u.a. - zur Arbeitssituation der Betreuungskräfte - zur Gesundheit der Betreuungskräfte - zu möglichen gesundheitlichen Auswirkungen der Arbeitssituation Statistische Auswertung mit Hilfe von EpiData und STATA 12.0
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Arbeitsbelastung Wie belastend empfinden Sie Ihre Tätigkeit in der Einrichtung? [n = 396] 15,1%
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Nicht-leitende Fachkräfte (NLFK)
Arbeitsbelastung Wie belastend empfinden Sie Ihre Tätigkeit in der Einrichtung? [n = 396] Leitungskräfte (LK) Nicht-leitende Fachkräfte (NLFK) Frauen Männer sehr 22,9% 3,1% 11,7% 12,9% etwas 39,6% 53,1% 43,9% 50,9% geht so 25,0% 31,3% 31,1% 20,0% kaum 6,3% 12,5% 11,1% 16,4% überhaupt nicht 0,0% 2,2% N = Anzahl 48 32 180 55 P-Wert Fisher‘s exact: 0,051 Pearson Chi2: 0,344
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Arbeitsbelastung Wie belastend empfinden Sie Ihre Tätigkeit in der Einrichtung? Abhängigkeit der Antworten vom Alter der Betreuer/-innen [n = 388]
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Arbeitsbelastung Wie belastend empfinden Sie Ihre Tätigkeit in der Einrichtung? [n = 396] Staatlich Kirchlich Privat sehr 11,3% 6,1% 13,4% etwas 47,9% 48,5% 41,6% geht so 25,4% 24,2% 34,0% kaum 14,1% 15,2% 10,1% überhaupt nicht 1,4% 1,0% N = Anzahl 71 99 209 P-Wert Pearson chi2 = 0,038 Signifikanter Unterschied gilt nicht für weibliche Leitungskräfte
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Einschätzung der Arbeitsbedingungen
Arbeitsbelastung Belastung durch Tätigkeit in Abhängigkeit von den empfundenen Arbeitsbedin-gungen [n = 394] Einschätzung der Arbeitsbedingungen
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Arbeitsbelastung Belastung durch Tätigkeit in Abhängigkeit vom Arbeitsumfang [n = 393] Arbeitsumfang
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Arbeitsbelastung Was belastet Sie bei Ihrer Tätigkeit?
Angaben über 25% Zustimmung; n = 385
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Arbeitsbelastung Wie belastend empfinden Sie Ihre Tätigkeit in der Einrichtung? Abhängigkeit der Antworten davon, ob auch am Wochenende gearbeitet wird [n = 317] 59,7%
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Arbeitsbelastung Belastet durch Überstunden, unterschieden nach Funktion und Geschlecht
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Arbeitsbelastung Wie belastend empfinden Sie Ihre Tätigkeit in der Einrichtung? Abhängigkeit der Antworten davon, wie häufig Überstunden anfallen [n = 392]
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Arbeitsbelastung Belastet durch Überforderung, unterschieden nach Funktion und Geschlecht
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Arbeitsbelastung Belastet durch kurzfristiges Einspringen für Kollegen, unterschieden nach Funktion und Geschlecht
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Arbeitsbelastung Belastung durch Stress infolge Überforderung
Angegeben sind verschiedene Untergruppen, die sich besonders stark oder weniger stark durch Stress infolge Überforderung belastet fühlen. n = 383
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Gesundheitssituation
Wie schätzen Sie Ihren gegenwärtigen Gesundheitszustand ein? [n = 398] 39,2%
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Ergebnisse - Gesundheitssituation
Einschätzung des aktuellen Gesundheitszustandes des befragten Betreuungspersonals, unterschieden nach Geschlecht und Alter (oben) im Vergleich zur subjektiven Gesundheitswahrnehmung der Gesamtbevölkerung in Deutschland (20 – 64 J.; unten [Quelle der Daten: Eurostat 2013])
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Gesundheitssituation
Wie oft waren Sie im letzten Kalenderjahr krankgeschrieben? [n = 397]
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Gesundheitssituation
Wie oft sind Sie im letzten Kalenderjahr krank zur Arbeit gegangen? [n = 396]
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Gesundheitssituation
Haben Sie das Gefühl, dass sich Ihr Job negativ auf Ihre körperliche/seelische Gesundheit bzw. auf die Gesundheit Ihrer Kollegen auswirkt? Haben Sie das Gefühl, dass sich Ihr Job negativ auf die Gesundheit Ihrer Kollegen auswirkt? – In Abhängigkeit von Funktion und Geschlecht der Betreuer Ø 72,4 % [n = 394] [n = 398] [n = 391]
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Burnout Haben Sie schon einmal daran gedacht, dass Sie – wenn Sie so weiterarbeiten – ein „Burnout“ entwickeln könnten? [n = 393] Haben Sie schon einmal daran gedacht, dass Sie – wenn Sie so weiterarbeiten – ein „Burnout“ entwickeln könnten? In Abhängigkeit vom Alter der Betreuer [n = 385] Ø 46,1 %
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Gesundheitssituation
Einschätzung der Gesundheitssituation - Abhängigkeit vom Umfang der Beschäftigung [n = 386]
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Burnout Haben Sie schon einmal daran gedacht, dass Sie – wenn Sie so weiterarbeiten – ein „Burnout“ entwickeln könnten? Abhängigkeit von Funktion und Geschlecht der Betreuer [n = 313] Ø 46,1 %
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Burnout Haben Sie schon einmal daran gedacht, dass Sie – wenn Sie so weiterarbeiten – ein „Burnout“ entwickeln könnten? Abhängigkeit vom Träger der Einrichtung [n = 377] Ø 46,1 %
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Burnout Prozentsatz der durch Überforderung belasteten Betreuer, die ein „Burnout“ in Zukunft befürchten Abhängigkeit vom Geschlecht bzw. von der Funktion [n = 376] Ø 67,0 %
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Burnout Zusammenhang zwischen der Einschätzung der Arbeitsbedingungen und der Befürchtung, in naher Zukunft ein „Burnout“ zu erleiden [n = 390]
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Burnout Zusammenhang zwischen der Einschätzung des Arbeitsklimas und der Befürchtung, in naher Zukunft ein „Burnout“ zu erleiden [n = 388]
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Bewohnergesundheit Hat die jetzige Art der Betreuung in Ihrer Einrich-tung Ihrer Ansicht nach einen negativen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bewoh-ner/-innen? [n = 372] Wie äußert sich dieser negative Einfluss der Betreuung? [n = 372]
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Zusammenfassung Mehr als die Hälfte der befragten Betreuungskräfte in Behinderten-Wohneinrichtungen empfinden ihre Tätigkeit als belastend (Hauptgründe: Zu wenig Zeit für Bewohner, größerer Pflegebedarf bei älteren Bewohnern, mangelhaftes Arbeitszeitmanagement). Knapp 40% der Betreuungskräfte schätzen ihren Gesundheitszustand negativ ein. Die Betreuungskräfte schätzen ihren Gesundheitszustand deutlich schlechter ein als der Durchschnitt der altersentsprechenden Bevölkerung in Deutschland. Nur 22,7 % der Befragten war im letzten Jahr nicht krankgeschrieben Nur 16,9 % war nicht krank zur Arbeit gegangen. Fast drei Viertel der Befragten ist der Ansicht, dass sich der Job negativ auf die Gesundheit von Kolleg/-innen auswirkt. 46,1% der Befragten befürchten ein Burnout in der näheren Zukunft. Knapp 40% der Befragten ist der Ansicht, dass sich die Betreuungsqualität negativ auf die Gesundheit/das Wohlbefinden der Bewohner auswirkt.
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Schlussfolgerungen Sinnvolle Maßnahmen:
Verbesserung der Arbeitsbedingungen, insbesondere des Arbeitszeitmanagements! Reduzierung der Überstunden Verträgliche Gestaltung der Wochenendarbeit Maßnahmen zur Verbesserung des Arbeitsklimas Gruppen, auf die hierbei besonders geachtet werden sollte: - 25 bis 34 Jahre alte Betreuer - ältere Betreuer (≥ 45 Jahre) - männliche Betreuer ohne Leitungsfunktion - weibliche Leitungskräfte - Betreuer von Menschen mit psychischer Einschränkung - Betreuer von Menschen mit schwerer Mehrfachbehinderung
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Villingen Institute of Public Health (VIPH)
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dr. med. Lotte Habermann-Horstmeier, MPH Steinbeis-Hochschule Berlin (SHB) Villingen Institute of Public Health (VIPH) Klosterring 5 78050 VS-Villingen Tel: 07721/ Fax: 07721/
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Unsere Veröffentlichungen zum Thema
Habermann-Horstmeier L, Bührer S. Arbeiten in Wohneinrichtungen für behinderte Menschen in Deutschland. Eine Studie zur Arbeitssituation von Betreuungskräften aus Sicht der Wohneinrichtungen. Villingen-Schwenningen: VIPH / Petaurus Verlag, 2014; ISBN Habermann-Horstmeier L, Bührer S. What measures do residential facilities for disabled persons take to promote health in the workplace among their care workers? Findings of a study in South Baden. ASU International Edition (occupational, social & environmental medicine); ; Habermann-Horstmeier L, Bührer S. Welche Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung bieten Behinderten-Wohneinrichtungen ihrem Betreuungspersonal an? – Ergebnisse einer Untersuchung in Südbaden. ASU (Arbeitsmedizin Sozialmedizin Umweltmedizin), 2015; 50 : 362–370; Habermann-Horstmeier L, Limbeck K. Auswirkungen der Arbeitssituation von Betreuungskräften in Behinderten-Wohneinrichtungen auf ihre Gesundheit. Das Gesundheitswesen 2015; 77(8/9): A315; DOI: /s ; Habermann-Horstmeier L, Limbeck K. Auswirkungen der Arbeitssituation von Betreuungskräften in Behinderten-Wohneinrichtungen auf ihre Gesundheit. Folien zum Vortrag auf dem Gemeinsamen Kongress von DGSMP, DGMS, LGL und MDK, REGENSBURG 2015; 24. September 2015DOI: /RG ; Habermann-Horstmeier L, Limbeck K. Krank zur Arbeit - Gesundheitssituation von Betreuern in Behinderteneinrichtungen; HeilberufeSCIENCE; 2016, 7(1):, 25-39; DOI: /s ; Habermann-Horstmeier L, Limbeck K. Arbeitsklima in Behinderten-Wohneinrichtungen in Deutschland. ASU (Arbeitsmedizin Sozialmedizin Umweltmedizin); ASU (Arbeitsmedizin Sozialmedizin Umweltmedizin), 2016; 51(1) ; Habermann-Horstmeier L., Limbeck K. Working atmosphere in residential facilities for disabled persons in Germany. ASU International Edition (Occupational, social & environmental medicine) ; DOI: /ASUI ; Habermann-Horstmeier L, Limbeck K. Ist die Arbeitssituation in kirchlichen Einrichtungen wirklich besser als in privaten oder staatlichen Einrichtungen? – Unterschiede in der Arbeitssituation von Betreuungskräften in der stationären Behindertenhilfe. Folien zum Vortrag auf dem auf dem 6. HeilberufeSCIENCE-Symposium im Rahmen des Interdisziplinären Gesundheitskongresses am 09. April 2016 in Dresden; DOI /RG ;
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