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Logik in der Informatik II
Michael Schenke | Logik in der Informatik 15/11/18 | Seite 1
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Inhalt Prädikatenlogik Syntax der Prädikatenlogik
Semantik der Prädikatenlogik Der logische Folgerungsbegriff Der Prädikatenkalkül Normalformen Syllogismen
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Aussagen bekommen Struktur
Prädikatenlogik Aussagen bekommen Struktur
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II. Prädikatenlogik Zwei Aspekte der PL: Erweiterung der Aussagenlogik
Hinzu kommen Individuen, Individuenvariablen Funktionen Relationen Quantoren (, ) Es entfallen: Aussagenvariablen (AVar) Präzisierung der Aussagenlogik Darstellung von Aussagen durch Strukturierung
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II.1 Syntax der Prädikatenlogik
Logische Bestandteile: Junktoren wie in der Aussagenlogik, Quantoren (, ). Nicht logische Bestandteile: Variablen (Individuenvariablen), Var = Menge der Variablen, Signaturen.
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II.1 Syntax der Prädikatenlogik
Definition (Signatur): Eine Signatur ist ein Paar S=(Funk, Präd) mit: Funk und Präd haben leeren Schnitt und sind Mengen von Paaren aus einem Symbol und einem Element von ℕ0. Die Symbole in Funk heißen Funktionssymbole, die in Präd heißen Prädikatssymbole und die Elemente von ℕ0 heißen die Stelligkeit des Symbols.
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II.1 Syntax der Prädikatenlogik
Beispiel: Die Zahlentheorie basiert auf der Signatur (Funk, Präd) mit Funk = { + 2 , ∗ 2 , 0 0 , 1 0 } Stelligkeit Präd = { = 2 , < 2 }
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II.1 Syntax der Prädikatenlogik
Definition (Sprache): Sei S eine Signatur. Die Sprache LS der Prädikatenlogik zu S ist LS = TermS FormS. Es gelte: Sei X Var X TermS Seien t1, …, tk TermS, 𝑓 𝑘 Funk f(t1,… tk) TermS Seien t1, …, tk TermS, 𝑝 𝑘 Präd p(t1,… kk) FormS (atomare Formeln) Seien F1, F2 FormS F1 F2, F1 F2, F1 F2, F1 F2, F1 sind Elemente von FormS Seien X Var, F FormS X F, X F FormS
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II.1 Syntax der Prädikatenlogik
Beispiel 1 r ℝ n ℕ: r n Die Ausdrücke ℝ und ℕ erfordern noch eine mengentheoretische Begründung. Beispiel 2 (mit der Signatur der Zahlentheorie) x, +(x,y) x+y (Infixnotation) Konstanten sind 0-stellige Funktionen: 1 0 Funk, abgekürzt 1 1()
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II.1 Syntax der Prädikatenlogik
Beispiel 2 (Fortsetzung) weitere Def.: 2=1+1, 3=2+1, … syntaktisch korrekte Formeln: x: 2=2 x: 2=1+2 (aber semantisch falsch) syntaktisch nicht korrekte Formeln: 1 + 1 = 1 2 (Junktoren dürfen nur zwischen Formeln stehen.) 0: 2=2 (Null ist keine Variable.)
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II.2 Semantik der Prädikatenlogik
Definition Eine Struktur zu einer Signatur (Funk,Präd) ist ein Paar (D,I) mit D ist eine Menge (Definitionsbereich, Individuenbereich, Universum), I ist eine Interpretation, also eine Zuordnung von Funktionen und Relationen zu Funktions- und Prädikatssymbolen, jeweils in der richtigen Stelligkeit.
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II.2 Semantik der Prädikatenlogik
Festlegung des Datenbereiches D Zuordnung I: f Funk mit 𝑓 𝑛 wird zugeordnet I(f):Dn D p Präd mit 𝑝 𝑛 wird zugeordnet I(p):Dn 𝔹 Belegungen sind Zuordnungen :Var D (Werte sind anders als in AL!) -> Boolsche Werte
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II.2 Semantik der Prädikatenlogik
Beispiel (Zahlentheorie) D=ℤ + 2 ⤳ I(+): ℤ x ℤ ℤ ∗ 2 ⤳ I(*): ℤ x ℤ ℤ = 2 ⤳ I(=): ℤ x ℤ 𝔹 < 2 ⤳ I(): ℤ x ℤ 𝔹 0 0 ⤳ I(0): ℤ (Definition von 0 als ganzer Zahl) 1 0 ⤳ I(1): ℤ (Definition von 1 als ganzer Zahl)
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II.2 Semantik der Prädikatenlogik
Definition der Semantik: Terme: M(x)() = (x) M(f(t1,…,tn))() = I(f)(M(t1)(),…,M(tn)()) Formeln: M(p(t1,…,tn))()= I(p)(M(t1)(),…,M(tn)()) M(FG)() = M(F)() M(G)(), entspr. für die anderen Junktoren M( x F)() =1 F.a. d D: F{ 𝑥 𝑑 }()=1 M( x F)() =1 Ex. d D: F{ 𝑥 𝑑 }()=1
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II.2 Semantik der Prädikatenlogik
Satz: x F x F x F x F x (FG) x F x G x (FG) x F x G x y F y x F x y F y x F x F F („implizite Allquantifizierung“)
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II.2 Semantik der Prädikatenlogik
Definition: Die Erfüllungsmenge einer Formel F ist (F) = { | M(F)()=1} Satz: (FG) = (F) (G) (FG) = (F) (G) (F) = \ (F)
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II.3 Der logische Folgerungsbegriff
Definition: Seien P Formelmenge, F Formel. P ╞ F F.a. Modelle M gilt M╞ P M╞ F. F ist eine allgemeingültige Formel ╞ F auch abgekürzt durch ╞ F F heißt erfüllbar ╞ F gilt nicht G╞ F {G}╞ F Satz: G F G╞ F und F╞ G G╞ F (G) (F)
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II.4 Der Prädikatenkalkül
Der Gödelsche PK ist vollständig und korrekt. Er besteht aus sechs Axiomen(-schemata) Tautologie-Axiomenschema ⱵPK F, falls F Instanz einer aussagenlogischen Tautologie ist. z.B.: (x>y) (x>y)
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II.4 Der Prädikatenkalkül
- Axiomenschema ⱵPK x: F → F{X/t} z.B.: x: x0 → 1+1 0 ⱵPK F{X/t} → x:F 1+1 0 → x: x0
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II.4 Kalkül Der Prädikatenkalkül
Modus Ponens Aus ⱵPK F und ⱵPK FG folgt ⱵPK G Kritische Generalisierung Aus ⱵPK FG folgt ⱵPK FX:G, falls X in F nicht frei vorkommt.
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II.4 Der Prädikatenkalkül
Kritische Partikularisierung Aus ⱵPK FG folgt ⱵPK X FG, falls X in G nicht frei vorkommt.
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II.5 Prädikatenlogische Normalform
Pränex–Normalform Für jede PL Formel F existieren PL Formel G, Variablen Vi und Quantoren Q1, …, Qn, so daß gilt F Q1 V1, Q2 V2,…Qn Vn G, so daß und G bereinigt ist und keine Quantoren enthält. x: x 27 x: x2 ursprüngliches Format x: x 27 y: y2 bereinigt x y: (x 27 y 2) Pränex-Normalform x: x 27 x2 ist nicht zulässig bzw. falsch Weiterführend:
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II.5 Prädikatenlogische Normalform
Skolemisierung Entferne den am weitesten links stehenden Existenzquantor ∃x Ersetze in der Formel die Variable x durch den Term f(y1, ..., yn) wobei „f“ ein neues Funktionssymbol ist und y1, ... , yn alle Variablen der Allquantoren links des entfernten Existenzquantors sind Das Ergebnis ist in Skolem Normalform. Die neuen Funktionen heißen Skolemfunktionen Beispiel: In r n: r<n wird der Quantor mit Hilfe der Skolemfunktion größerals(r) ersetzt. r: r<n {n / größerals(r)} = r: r< größerals(r)
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II.5 Prädikatenlogische Normalform
Idee der Skolemisierung: Eine Formel ist genau dann erfüllbar, wenn ihre skolemisierte Form erfüllbar ist. Der Zeuge der Existenz des Objekts in einem Universum kann nur davon abhängen welche Objekte den Variablen in den Allquantoren links des entsprechenden Existenzquantors vorher zugewiesen wurde. Die Soklemfunktion „berechnet“ eines dieser Objekte. Ziel der Skolemisierung: Soll (wie in PROLOG) eine Lösung für eine Formel F gefunden werden, so braucht man nur die skolemisierte Form von F zu betrachten, man kann also alle Existenzquantoren ignorieren. Wegen der impliziten Allquantifizierung können in PROLOG auch alle Allquantoren beseitigt werden. Dann wird wie in AL gearbeitet.
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II.5 Prädikatenlogische Normalform
Nun wird die KNF benutzt, allgemeine Form: (p11 p12 … p1m1 q11 q12 q1n1) (p21 p22 … p2m2 q21 q22 q2n2) ⁞ ⁞ ⁞ ⁞ ⁞ ⁞ (pk1 pk2 … pkmk qk1 qk2 qknk) In der Logik-Programmierung werden aber nur „Klauseln“ verwendet. Das sind Disjunkte, bei denen mi=1 gilt (ni kann beliebig sein). Aus (pi1 qi1 qi2 … qin) wird durch logische Umformung qi1 … qin pi1
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II.6 Syllogismen Alle Menschen sind sterblich. Aristoteles ist ein Mensch. 𝐴𝑙𝑠𝑜 𝑖𝑠𝑡 𝐴𝑟𝑖𝑠𝑡𝑜𝑡𝑒𝑙𝑒𝑠 𝑠𝑡𝑒𝑟𝑏𝑙𝑖𝑐ℎ. 𝐸𝑠 𝑔𝑖𝑏𝑡 𝑛𝑒𝑡𝑡𝑒 𝑃𝑟𝑜𝑓𝑒𝑠𝑠𝑜𝑟𝑒𝑛. 𝑁𝑒𝑡𝑡𝑒 𝑀𝑒𝑛𝑠𝑐ℎ𝑒𝑛 𝑠𝑖𝑛𝑑 𝑘𝑒𝑖𝑛𝑒 𝐻𝑎𝑙𝑢𝑛𝑘𝑒𝑛 𝐸𝑠 𝑔𝑖𝑏𝑡 𝑃𝑟𝑜𝑓𝑒𝑠𝑠𝑜𝑟𝑒𝑛, 𝑑𝑖𝑒 𝑘𝑒𝑖𝑛𝑒 𝐻𝑎𝑙𝑢𝑛𝑘𝑒𝑛 𝑠𝑖𝑛𝑑.
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II.6 Syllogismen Relationen zwischen Prädikaten (nach Aristoteles) P a Q (P) (Q) x: P Q P e Q (P) (Q) = x: P Q P i Q (P) (Q) x (P Q) P o Q (P) (Q) x (P Q) Allgemeine Form von Syllogismen M x O // M:Mittelbegriff //x,y,z für a,e,i,o M y U // O:Oberbegriff O z U // U:Unterbegriff
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II.6 Syllogismen Da eine Vertauschung von O und U nichts Neues bringt, hat man folgende Möglichkeiten für einen syllogistischen Schluß: In den Prämissen können Vor – und Nachbereich vertauscht werden An den mit x,y,z bezeichneten Stellen können unabhängig von einander die Werte a,e,i,o eingesetzt werden. Damit gibt es 2 * 2 * 4 * 4 * 4 = 256 syntaktisch korrekte Syllogismen.
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II.6 Syllogismen Beispiel 𝐸𝑠 𝑔𝑖𝑏𝑡 𝑛𝑒𝑡𝑡𝑒 𝑃𝑟𝑜𝑓𝑒𝑠𝑠𝑜𝑟𝑒𝑛. 𝑁𝑒𝑡𝑡𝑒 𝑀𝑒𝑛𝑠𝑐ℎ𝑒𝑛 𝑠𝑖𝑛𝑑 𝑘𝑒𝑖𝑛𝑒 𝐻𝑎𝑙𝑢𝑛𝑘𝑒𝑛 𝐸𝑠 𝑔𝑖𝑏𝑡 𝑃𝑟𝑜𝑓𝑒𝑠𝑠𝑜𝑟𝑒𝑛, 𝑑𝑖𝑒 𝑘𝑒𝑖𝑛𝑒 𝐻𝑎𝑙𝑢𝑛𝑘𝑒𝑛 𝑠𝑖𝑛𝑑.
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