Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

Ursachen von Schimmel in Wohnräumen und deren Sanierungsmöglichkeiten

Ähnliche Präsentationen


Präsentation zum Thema: "Ursachen von Schimmel in Wohnräumen und deren Sanierungsmöglichkeiten"—  Präsentation transkript:

1 Ursachen von Schimmel in Wohnräumen und deren Sanierungsmöglichkeiten
Referent: Alexander Schaaf TBAS UG (haftungsbeschränkt) Prof. Eichmann Str. 8 80999 München 089 –

2 Was ist Schimmel? Schimmelpilze sind Mikroorganismen des täglichen Lebens und als natürlicher Teil unserer Umwelt normalerweise harmlos. Ihre Konzentration hängt im wesentlichen von der Umgebung und den klimatischen Bedingungen ab. Biologisch gesehen gehört der Schimmelpilz zu den Pflanzen, ist aber artverwandt mit z.B. Mikroben oder Algen. Schimmelpilze sind sehr anpassungsfähig und finden auch schon bei geringer Feuchtigkeit ausreichende Lebensbedingungen. © Alexander Schaaf TBAS UG

3 Bereits im alten Testament steht eine Handlungsanweisung
Ist Schimmel ein Problem der Neuzeit? Bereits im alten Testament steht eine Handlungsanweisung zur Sanierung von Schimmelhäusern. (Drittes Buch Moses, Kap. 14, Vers „Gesetz über Aussatz in Häusern“) Durch verstärkte Energiespar- und Sanierungsmaßnahmen in den letzten Jahren, wurde das Problem aus bauphysikalischer Sicht aber verstärkt. © Alexander Schaaf TBAS UG

4 Wie gefährlich ist der Schimmel für den Menschen?
Es gibt mehrere hunderttausend der verschiedensten Schimmelarten von denen jede einzelne, auch in Kombination mit anderen Stoffen (VOC´s, wie z.B. Formaldehyd usw.), bei jeden einzelnen Menschen wiederum die unterschiedlichsten Krankheitssymptome verursachen kann. Deshalb kann es auch keine allgemein gültigen Grenzwerte für Schimmel in der Wohnung geben. Es kann deshalb nur einen personenspezifischen Grenzwert auf die verschiedenen Schimmelarten geben. © Alexander Schaaf TBAS UG

5 Beispiel: Kuh- oder Schweinestall
Die Wände sind stark mit Schimmel und Bakterien belastet, die Luft zwangsweise ebenso. Welchen Grenzwert will man angeben, einen für den Bauern, der seit 80 Jahren ohne Beschwerden durch den Stall geht oder einen für den Stadt-Menschen, der nach kurzer Zeit Beschwerden hat? © Alexander Schaaf TBAS UG

6 Wie gefährlich ist der Schimmel für den Menschen?
Auch der neue Schimmelleitfaden des Umweltbundesamtes weist eindeutig darauf hin, dass es keinen direkten Zusammenhang zwischen einen Schimmelbefall und einer Erkrankung geben kann. Allergische Reaktionen können durch Schimmelsporen ausgelöst werden, jedoch sind die meisten Sporen auch in der Umwelt natürlich vorkommend, somit kann eine Allergie auch einen natürlichen Ursprung haben. © Alexander Schaaf TBAS UG

7 Epidemiologische Studie des Umweltbundesamtes
Leitfaden zur Vorbeugung, Untersuchung, Bewertung und Sanierung von Schimmelpilzwachstum in Innenräumen Erstellt durch die Innenraumlufthygienekommission des Umweltbundesamtes Es wurde ein um den Faktor 1,5–3,5 höheres Risiko für Kinder, die in pilzbelasteten Wohnungen wohnten, errechnet – im Vergleich mit Kindern in nicht mit Schimmelpilzen belasteten Wohnungen. („Odds Ratio“ 1,5–3,5) © Alexander Schaaf TBAS UG

8 Was benötigt der Schimmel um sich zu vermehren?
Schimmel ist ein natürlicher Bestandteil unserer Umwelt und jahreszeitlich schwankend, immer in unterschiedlicher Konzentration in der Raumluft vorhanden. Er wird meistens in die Wohnung eingelüftet oder eingebracht. Schimmel braucht zum überleben und vermehren: Luft zum schnaufen (Sauerstoff) Schweinebraten zum Essen (Nährstoff Luft / Oberfläche) bequemen Untergrund (optimale Oberfläche) und viele weiter Faktoren aber immer ausreichende FEUCHTE! (auf der Bauteiloberfläche!) © Alexander Schaaf TBAS UG

9 Was sind die häufigsten Ursachen für Schimmel?
zu hohe Raumfeuchten zu geringer Luftwechsel zu geringe Wandoberflächentemperatur aufgrund: von geometrischen Schwachstellen durch Einrichtungsgegenstände verstellte Außenwände von feuchten Wänden zu niedrige Raumtemperatur Wasserschäden Innenraumquellen wie z.B. Pflanzen eingelüftete oder durch Personen eingebrachte Sporen und viele weitere. © Alexander Schaaf TBAS UG

10 Schimmelursache: zu hohe Raumfeuchte
Die rel. Raumfeuchte sollte zwischen 30 und 60% liegen, optimal sind ~50%. Der Mensch besitzt kein Organ zum bestimmen der Feuchte. Er spürt nur die Extremwerte (zu trocken oder zu feucht). Feuchten unter 30% führen zu Staubverschwelungen an den Heizflächen. Durch die Verschwelung freigesetzten Stoffe wie z.B. Ammonjak kann es zu Reizungen der Augen oder Schleimhäute kommen. Feuchten über 60% behindern die Wärmeregulierung des Körpers und werden deshalb auch als unbehaglich empfunden. © Alexander Schaaf TBAS UG

11 Schimmelursache: zu hohe Raumfeuchte
Anreicherung mit Wasserdampf Mittelwert [Gramm Feuchte /h] Tagesmenge [Liter] Mensch leichte Aktivität 30-60 0,72l-1,44 (24h) mittelschwere Arbeit 0,96-1,60 (8h) schwere Arbeit 1,60-2,40 (8h) Pflanzen Topfpflanzen z.B. je Veilchen 5-10 0,12-0,24 (24h) Grünpflanzen z.B. je Gummibaum 10-20 0,24-0,48 (24h) Kochen je Kochvorgang 0,12-3,00 (2h) Baden je Wannenbad ~700 0,7 je Duschen ~2600 2,6 Waschen 4,5kg schleudern und trocknen 20-200 0,02-0,2 4,5 kg tropfnass trocknen 0,10-0,50 Bei einem 3-4 Personenhaushalt können dies ca. 10 Liter Feuchte sein! Auch in der Nacht wird alleine durch Ausatmung ca. 1 Liter pro Person und Tag an die Luft abgegeben. © Alexander Schaaf TBAS UG

12 Schimmelursache: ungenügendes Lüftungsverhalten
Fensterstellung Luftwechselrate / Stunde [1/h] Fenster / Türe zu (alte Kastenfenster) 0,4-3,0 und mehr Fenster / Türe zu (Fenster bis ca. 1980) 0,1-0,5 Fenster / Türe zu (neuzeitige Fenster) 0,0-0,05 Fenster gekippt 0,8-4,0 Fenster geöffnet 9,0-15,0 Fenster / Türe geöffnet, gegenüberliegende Fenster geöffnet (Querlüftung) bis 40,0 Die Feuchte- und Schadstofflasten sowie die Anreicherung mir CO2 finden den ganzen Tag meist kontinuierlich statt. Deshalb kann mit 2-3maligen Querlüften der notwendige Luftaustausch über den Tag gesehen nicht vollständig realisiert werden. 3x Lüften a´5 min >> steht in den meisten Empfehlungen © Alexander Schaaf TBAS UG

13 Schimmelursache: ungenügendes Lüftungsverhalten
Fensterstellung Luftwechselrate / Stunde [1/h] Fenster / Türe zu (alte Kastenfenster) 0,4-3,0 und mehr Fenster / Türe zu (Fenster bis ca. 1980) 0,1-0,5 Fenster / Türe zu (neuzeitige Fenster) 0,0-0,05 Fenster gekippt 0,8-4,0 Fenster geöffnet 9,0-15,0 Fenster / Türe geöffnet, gegenüberliegende Fenster geöffnet (Querlüftung) bis 40,0 Die Feuchte- und Schadstofflasten sowie die Anreicherung mir CO2 finden den ganzen Tag meist kontinuierlich statt. Deshalb kann mit 2-3maligen Querlüften der notwendige Luftaustausch über den Tag gesehen nicht vollständig realisiert werden. 3x Lüften a´5 min >> steht in den meisten Empfehlungen 3x Lüften a´5 min / Tag = 15min von 1440 min / Tag = ~1% © Alexander Schaaf TBAS UG

14 Dient das Lüften in Wohnungen nur zur Schimmelvermeidung?
Wir halten uns bis zu 80% in geschlossenen Räumen auf. Ein 3-4 Personen-Haushalt erzeugt ca.10 Liter Feuchte am Tag. Es entstehen permanent Schadstoff- und Geruchslasten. Die Luft besteht nur zu 20,9% aus Sauerstoff, mit jeden Ausatmen wird 4% CO2 ausgeschieden. Ein ruhender Mensch benötigt ca m³ Frischluft pro Stunde, wir nehmen am Tag bis zu Liter Luft auf. ca. 70m² >> ca l / 24h © Alexander Schaaf TBAS UG

15 Diese Frage muss eindeutig mit Ja beantwortet werden.
Muss heute mehr gelüftet werden? Diese Frage muss eindeutig mit Ja beantwortet werden. Früher: Frühere Gebäude hatten durch die Undichtigkeit der Fenster und Türen einen 3 bis 10-fachen Luftwechsel pro Stunde. Das heißt, die gesamte Raumluft wurde in der Stunde mindestens drei Mal komplett ausgetauscht. Damit ging auch ein Großteil der Heizenergie als erwärmte Raumluft verloren. Die Heizenergieverluste waren bei ca. 7 Pfennig / Liter Öl damals aber weniger relevant als heute. Die trockene Luft wurde durch Heizkörperverdunster „keimreich“ wieder befeuchtet. © Alexander Schaaf TBAS UG

16 Diese Frage muss eindeutig mit Ja beantwortet werden.
Muss heute mehr gelüftet werden? Diese Frage muss eindeutig mit Ja beantwortet werden. Heute: Ein Liter Öl kostete 2016 ~0,50€, ist also wesentlich teurer. Darum werden die Gebäude heute gegen Wärmeverluste stärker gedämmt, am häufigsten durch Austausch oder nachträgliches Abdichten der Fenster. Damit sinkt der „natürliche“ Luftwechsel über die Undichtigkeit der Fenster auf fast Null, die Feuchte sowie die CO2- und Schadstoff-belastung steigt an. Das heißt, die verbrauchte Luft muss nun regelmäßig ausgetauscht werden. © Alexander Schaaf TBAS UG

17 Wie lange muss gelüftet werden?
Wie in der Grafik ersichtlich, wird bei längeren Lüften (t 2) keine wesentliche Verringerung der Feuchte mehr erzielt. Entscheidend sind die ersten Minuten. Tipp: Beim Öffnen eines Fensters beschlägt die Außenseite der Glasscheibe. Wenn der Beschlag auf der Außenseite abgetrocknet ist, ist der größte Teil der Feuchte abgeführt und das Fenster kann wieder geschlossen werden. © Alexander Schaaf TBAS UG

18 Unterschied zwischen Stoß- und Kipplüften
1 Stunde 2 Stunden 68 zu 43% = -25% in 2h 68 zu 42% = -26% in 1h deutlich sichtbare Absenkung der Raumtemperatur um ~2°C geringe und langsame Absenkung der Raumtemperatur um ~1°C rel. Feuchte Raumtemperatur © Alexander Schaaf TBAS UG

19 Wann muss wieder gelüftet werden?
rel. Feuchte Raumtemperatur © Alexander Schaaf TBAS UG

20 >> Lüften ist eigentlich Vermietersache! <<
Was sagt die Rechtsprechung? Von einem ganztägig arbeiten Mieter kann allerdings nicht mal eine zweimalige Stoßlüftung erwartet werden. BGHZ, 150, 226 = NZM 2002, 750 Der Mieter muss sich bei Altbauten darauf einstellen das die Wohnung nicht den heutigen technischen Standard entspricht. Unzumutbare Anstrengungen wie vermehrtes Lüften und Heizen können dem Mieter jedoch nicht abverlangt werden. (mehrere LG Urteile) >> Lüften ist eigentlich Vermietersache! << © Alexander Schaaf TBAS UG

21 24h / Tag Nutzerunabhängig!
Die DIN 1946 Teil 6 In dieser Norm wird für neu zu errichtende oder modernisierende Gebäude ein Lüftungskonzept gefordert. Das Lüftungskonzept muss mindestens den Feuchteschutz gewährleisten und zwar: 24h / Tag Nutzerunabhängig! Dies gilt für alle Neubauten, aber auch für bestehende EFH (Ein Familien Häuser) und MFH (Mehr Familien Häuser) bei denen mehr als 1/3 der Fenster ausgetauscht werden! Bei EFH gilt dies zusätzlich wenn mehr als 1/3 der Dachfläche abgedichtet wird! © Alexander Schaaf TBAS UG

22

23 Schimmelursache: niedrige Wandoberflächentemperaturen
Ursache: geometrische Wärmebrücken Als Isothermen werden Linien gleicher Temperatur in einem Bauteil bezeichnet. Aufgrund der im Vergleich zur Innenfläche wesentlich größeren Außenfläche wird einem Inneneck mehr Wärme entzogen als es durch den Raum aufnehmen kann. Das Verhältnis beträgt bei einem Eck mit einer 30cm starken Wand ca. 33:1cm. Bei Ecken zu Decken- oder Bodenplatten ergibt sich eine 3-fach Isotherme (drei wärmeentziehende Außenflächen) und ein Verhältnis je nach Aufbau von ca. 350:1cm² und mehr! Innen +20°C Außen -10°C Ansicht: Draufsicht: Wandecke oder Seitenansicht: Wand zur Decke © Alexander Schaaf TBAS UG

24 Schimmelursache: niedrige Wandoberflächentemperaturen
Weitere mögliche Ursachen: verstellte Wände (mittlerweile von vielen Gerichten nicht mehr anerkannt und bei Küchen noch nie strittig) niedrigen Raumtemperaturen (Energiesparwille, ungünstige Empfehlungen wie z.B. „1°C Absenkung spart 6% Energie“) ungenügende Beheizbarkeit (z.B. ungünstig platzierte Heizkörper) feuchte Wände (beschädigte Außenfassade, Wasserschäden) und viele weitere. © Alexander Schaaf TBAS UG

25 Schimmelursache: verstellte Wände
An der Wand stehende Einrichtungsgegenstände verhindern der Wärmeaustausch zwischen Heizfläche und Wand. Da Radiatorenheizungen ca. 2/3 der Wärme durch Konvektion abgeben, kann auch der oft empfohlene Abstand der Möbel von der Wand mit cm nicht ausreichend sein. Die Wärmeverteilung über Konvektion findet nämlich fast ausschließlich Vertikal statt. Deshalb kann bei am Boden stehenden Einrichtungsgegenständen die Luft hinterhalb der Möbel nicht ausreichend zirkulieren. © Alexander Schaaf TBAS UG

26 Schimmelursache: niedrige Wandoberflächentemperaturen
Ungenügende Beheizbarkeit: Normale Radiatoren geben die Wärme zu ca. 1/3 als Strahlungswärme und den Rest über Konvektion ab. Oft ist durch die Platzierung der Heizkörper oder durch die Möblierung, ein ausreichender Wärmetransport an alle Wandflächen nicht gegeben. Ein geschlossener Wandvorhang verhindert die Wärmeübertragung der Heizflächen © Alexander Schaaf TBAS UG

27 Schimmelursache: feuchte Wände
Risse in der Außenfassade, abgeblätterte Farbe oder undichte wasserführende Leitungen können die Wände langfristig durchfeuchten. Gerade die Fallrohre der Regenentwässerung sind oft ein Grund für solche Durchfeuchtungen. Eine feuchte Wand hat eine wesentlich höhere Wärmeleitfähigkeit und isoliert somit schlechter. (vergleichbar mit einer feuchten Jacke) Bei Neubauten ist aufgrund der heute kurzen Bauzeit (Frühjahr Rohbau, Herbst Einzug) die Baufeuchte beim Einzug noch nicht abgetrocknet. Üblicherweise werden ca. 100l Wasser / m² Fläche beim Bauen eingebracht. © Alexander Schaaf TBAS UG

28 Bestimmung der kritischen Wandoberflächentemperatur
Raumtemperatur rel. Luftfeuchte Errechnete Taupunkttemperatur aus den beiden linken Messwerten Der Taupunkt muss immer kleiner sein als die Oberflächentempertur Infrarotmessung der Oberflächentemperatur © Alexander Schaaf TBAS UG

29 Bekämpfung und Sanierung von Schimmelschäden
Nachstehend die wichtigsten Bekämpfungsmethoden: Entzug der Feuchte Verändern des ph-Wertes an der Oberfläche Entzug des Nährstoffangebotes Weitere Bekämpfungsmethoden: Streichen der Oberflächen mit antifungiziden Mitteln Streichen der Oberflächen mit Kalkfarben Anbringen von „Klimaplatten“ Anbringen einer Innenisolierung Anbringen einer Außenisolierung Bauteiltemperierung und viele weitere © Alexander Schaaf TBAS UG

30 Maßnahmen bei Schimmelbefall: Entzug der Feuchte
Bei zu hohen Feuchtelasten (Wäschetrocknung in Wohnung, mehrere Aquarien usw.) müssen diese so weit wie möglich reduziert werden. Durch vermehrtes Lüften kann die rel. Raumfeuchte reduziert werden, was aber aus rechtlicher Sicht schwer durchzusetzen ist. Zum Feuchteschutz können rein mechanische Lüftungssysteme wie z.B. Fensterfalzlüfter oder Wohnungslüftungen (zentral, dezentral oder im Verbund arbeitend), eingesetzt werden. Die Wohnungslüftung bietet aber noch eine Reihe weiterer Vorteile gegenüber allen anderen Systemen auf. © Alexander Schaaf TBAS UG

31 Maßnahmen bei Schimmelbefall: Entzug der Feuchte
Mit sogenannten Fensterfalzlüftern wird über definierte Undichtigkeiten im Bereich der Fensterdichtung ein rechnerischer Luftaustausch zum Feuchteschutz hergestellt. Dies ist eine einfache Lösung zum Feuchtemindestschutz und verhindert oft die Schimmelbildung nach dem Einbau neuer Fenster. Prinzipiell muss aber gefragt werden, warum die Fensterhersteller mittlerweile drei Dichteben einbauen und andere diese wieder „definiert“ undicht machen. © Alexander Schaaf TBAS UG

32 Maßnahmen bei Schimmelbefall: Entzug der Feuchte
Beispiele: Automatische dezentrale Lüftungsanlagen Quelle: Ventomaxx Quelle: Olsberg Quelle: Zehnder Quelle: Benzig d=35cm Quelle: RollaTherm AirPur Modul © Alexander Schaaf TBAS UG

33 „sauren“ Bereich von < 2 und den „alkalischen“ Bereich von > 10
Maßnahmen bei Schimmelbefall: Verändern des pH-Wertes Durch verändern des pH-Wertes der Wandoberfläche in den „sauren“ Bereich von < 2 und den „alkalischen“ Bereich von > 10 kann dem Schimmel ebenfalls die Lebensgrundlage entzogen werden. Dies wird mit Schimmel- oder Kalkfarben / Putze erreicht. Einige Pilze können durch Aussetzen einer chemischen Lösung sich den pH-Wert in ihrer Umgebung aber selber verändern. Auch wird beim Überstreichen mit anderen Farben die Wirkung aufgehoben. Bei weiterhin vorhandenen Wärmebrücken können diese Maßnahmen wirkungslos werden. © Alexander Schaaf TBAS UG

34 Maßnahmen bei Schimmelbefall: Streichen mit Kalkfarben
Beim Streichen mit Kalkfarben wird der pH-Wert der Oberfläche in den alkalischen Bereich verschoben. Außerdem haben reine Kalkfarben sehr gute Feuchteeigenschaften. Bei kleinen Schimmelschäden ist die eine saubere und vor allen biologisch unbedenkliche Sanierung. Kalk reagiert mit dem CO2 der Umgebungsluft und kann dadurch mit der Zeit seine Alkalität verändern. © Alexander Schaaf TBAS UG

35 Maßnahmen bei Schimmelbefall: Entzug des Nährstoffangebotes
Da das Nährstoffangebot des Schimmels sehr vielseitig ist, kann ihm das Nahrungsangebot aus der Luft nicht entzogen werden, da diese dazu „keimfrei“ gemacht werden müsste. Lediglich das Nährstoffangebot des Untergrundes kann beeinflusst werden. Tapeten enthalten organische Stoffe und sind eine ideale Nahrungsquelle für Schimmel. Außerdem kann Papier sehr gut Feuchte speichern. Deshalb sollte auf Tapeten an den problematischen Stellen grundsätzlich verzichtet werden. © Alexander Schaaf TBAS UG

36 Maßnahmen bei Schimmelbefall: Streichen mit „Schimmelfarben“
Beim Streichen mit fungiziden Farben soll durch chemische Mittel (Gifte) die Bildung von Schimmel verhindert werden. Die Wirkung von Bioziden setzt auch immer eine gewisse Löslichkeit voraus, da diese sonst von den Mikroorganismen nicht aufgenommen werden können. Durch die damit verbundenen Auswaschvorgänge verflüchtigen sich die antifungiziden Inhaltsstoffe und die Wirkung ist meist schon nach ein paar Monaten verflogen. Datenblatt Schimmelfarbe aus dem Baumarkt Umweltschutz: Nicht in Gewässer oder Kanalisation gelangen lassen! Schädlich für Wasserorganismen. Kann in Gewässern längerfristig schädigende Wirkung haben. © Alexander Schaaf TBAS UG

37 Maßnahmen bei Schimmelbefall: Anbringen einer Innenisolierung
Durch eine Innenisolierung kann die Wandoberflächentemperatur angehoben werden. Dabei ist jedoch auf das veränderte Feuchteverhalten durch das Bauteil zu achten. Deshalb sollten diese Isolierungen immer von einem Fachmann ausgeführt werden. Es sollten diffusionsoffen Systeme sollten bevorzugt werden. 4°C Wasserleitung © Alexander Schaaf TBAS UG

38 Maßnahmen bei Schimmelbefall: Anbringen einer Vorsatzschale
Durch den verhinderten Wärmetransport der Heizflächen an die Wandfläche durch die Vorsatzschale kühlt die Wandoberfläche stark aus. Ein geringer Teil der Raumluft mit allen Inhaltsstoffen der Luft sowie die Feuchte gelangt durch die untere Fuge oder undichte Anschlüsse über Konvektion hinter den verkleideten Bereich. Dort findet der Schimmel optimale Wachstumsbedingungen vor und wächst großflächig an. Die vom Myzel abgegebenen Sporen gelangen so über die obere Fuge oder undichte Anschlüsse dauerhaft in die Raumluft. © Alexander Schaaf TBAS UG

39 Maßnahmen bei Schimmelbefall: Anbringen einer Außenisolierung
Die Außenisolierung ist die wirkungsvollste Maßnahme um die Wandoberflächentemperatur an allen Stellen anzuheben. Nebenbei wird ein behagliches Wohnklima (thermische Behaglichkeit) mit niedrigen Heizkosten erreicht. © Alexander Schaaf TBAS UG

40 Was ist bei einer mikrobiologischen Untersuchung zu beachten?
Selber durchgeführte Schimmelpilz-untersuchungen mit Sedimentationsplatten oder Abklatschnährmedien sind äußerst bedenklich. Durch falsche Probenahmebedingungen kann sich die Person in: „falscher“ Gefährdung oder Sicherheit wiegen. Es wird immer nur die Schimmelbelastung zum Zeitpunkt der Untersuchung erfasst. © Alexander Schaaf TBAS UG

41 Ergebnis einer mikrobiologischen Untersuchung: Quantitativ
Objekt Musterobjekt Messpunkt-Nr. 3 2 Messpunkt Außenluft (Referenz) Wohnzimmer EG Sammler Impact (Agar: TSA, ME, DG 18) Laborergebnisse Labor-Nr. do 1073 do 1075 KBE / m³ total 650 1262 Auswertung „quantitativ“ KBE / m³ Pilze 280 329 KBE / m³ Bakterien 370 933 © Alexander Schaaf TBAS UG

42 Ergebnis einer mikrobiologischen Untersuchung: Qualitativ
Objekt Musterobjekt Messpunkt-Nr. 3 2 Messpunkt Außenluft (Referenz) Wohnzimmer EG Sammler Impact (Agar: TSA, ME, DG 18) Laborergebnisse Labor-Nr. do 1073 do 1075 KBE/ m³ total 650 1262 Auswertung „quantitativ“ KBE/ m³ Pilze 280 329 KBE/ m³ Bakterien 370 933 Pilze (KBE) Cladosporium spp. 119 Penicillium spp. 42 sterile Hyphen 98 Hefen 21 Cladosporium spp. 105 Penicillium spp. 70 sterile Hyphen 84 Hefen 70 „qualitativ“ Bakterien (KBE) aerobe Sporenbildner spp. 349 Mikrokokken spp. 21 aerobe Sporenbildner spp. 314 Mikrokokken spp. 619 © Alexander Schaaf TBAS UG

43 Professionelle Beseitigung des Schimmels
Kleine Schimmelschäden wie z.B. Silikonfugen können, unter Einhaltung der Sicherheitsvorgaben, auch selber beseitig werden. Bei einem richtigen Schimmelschaden (ab 0,5m² befallener Fläche) sollte dies immer durch einen Fachmann durchgeführt werden. Es gehört zu seiner Überlebensstrategie beim Entzug seiner Lebensbedingungen Millionen von Sporen an die Umgebung abzugeben um den Fortbestand zu sichern. Der Schimmel kann bis zu 25 Millionen Sporen pro Minute oder Sporen je Sekunde aussenden! © Alexander Schaaf TBAS UG

44 Professionelle Beseitigung des Schimmels
Maßnahmen nach der Biostoffverordnung und Berufsgenossenschaft © Alexander Schaaf TBAS UG

45 Professionelle Beseitigung des Schimmels: Erstbekämpfung
Zum Abtöten des Schimmels sind am besten Alkohollösungen (>70%) aus der Apotheke einzusetzen. Bis auf die Feuergefährlichkeit sind diese Mittel als unbedenklich anzusehen. Essig ist ungeeignet, da bei alkalischen Untergründen der Essig neutralisiert werden kann und somit als Nährstoff für Schimmel dienen kann. Wasserstoffperoxid kann aufgrund seiner bleichenden Eigenschaften verschiedene Oberflächen angreifen. Schützen Sie sich immer selbst, mindestens jedoch mit einer Schutzmaske. © Alexander Schaaf TBAS UG

46 Was ist das richtige Sanierungssystem?
Es gibt kein Sanierungssystem das alle Schadensfälle abdecken kann, auch wenn es manche Hersteller in Ihren Prospekten versprechen. Jedes Schadensbild benötigt eine sorgfältige Analyse und eine der Ursache entsprechende angepasste Sanierung. Ausschlaggebend darf bei einer Sanierung deshalb auch niemals der Preisvergleich zwischen den Systemen sein. © Alexander Schaaf TBAS UG

47 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit, Ihre Fragen beantworte ich gerne.
TBAS UG (haftungsgeschränkt) Prof. Eichmann Str. 8 80999 München Tel. +49 (0) Fax +49 (0) Weiter Informationen im Internet unter: (Der sd-Wert von ThermoShield Inetieur ist im Trockenberiech 2,46 und im Feuchtebereich 0,3)

48 Die vier Betriebsstufen in der DIN 1946-6
Lüfter-Betriebsstufe Beschreibung Betriebsweise Lüftung zum Feuchteschutz (FL) Notwendige Lüftung zur Sicherstellung des Bautenschutzes (Feuchte) unter üblichen Nutzungsbedingungen bei teilweise reduzierten Feuchtelasten (Beispiel: zeitweise Abwesenheit und kein Wäschetrocknen in der Wohnung) Ständig (24h / 365 Tage im Jahr); Nutzerunabhängig Reduzierte Lüftung (RL) Notwendige Lüftung zur Sicherstellung der hygienischen Mindestanforderungen sowie des Bautenschutzes (Feuchte) bei üblichen Nutzungsbedingungen bei teilweise reduzierten Feuchte- und Stofflasten Feuchtelasten (Beispiel: zeitweise Abwesenheit) Ständig; Nutzerabhängig Normallüftung (NL) (Auslegung*) *es kann auch die Infiltration angerechnet werden, wodurch sich eine geringere Luftleistung ergeben kann Notwendige Lüftung zur Sicherstellung der hygienischen Anforderungen sowie des Bautenschutzes (Feuchte) bei Anwesenheit der Nutzer (Normalbetrieb) Sicherstellung durch geeignete Lüftungstechnische Maßnahmen mit temporärer Unterstützung (Fensterlüftung) Intensivlüftung (IL) Zeitweise notwendige Lüftung mit erhöhtem Luftvolumenstrom zum Abbau von Lastspitzen Sicherstellung durch geeignete Lüftungstechnische Maßnahmen mit temporärer Unterstützung (Fensterlüftung), aus energetischen Gründen zeitlich beschränkt. © Alexander Schaaf TBAS UG

49 Fensterfalzlüfter

50 Einsatz von Thermografie
Thermografie-Kameras sind heute schon ab 300€ zu erhalten, werden daher von vielen Anwendern im Bereich der Schimmelproblematik verwendet. Nur die wenigsten wissen die Einsatzgrenzen, deshalb sind viele Messungen fehlerhaft. Bei der Ursachensuche im Bereich der Schimmelproblematik sind sie eine gute Orientierungshilfe, Voraussetzung ist allerdings eine ausreichende Qualifikation. © Alexander Schaaf TBAS UG


Herunterladen ppt "Ursachen von Schimmel in Wohnräumen und deren Sanierungsmöglichkeiten"

Ähnliche Präsentationen


Google-Anzeigen