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Prof. Andreas Ladner Zürich, 7. Mai, 2008

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Präsentation zum Thema: "Prof. Andreas Ladner Zürich, 7. Mai, 2008"—  Präsentation transkript:

1 Prof. Andreas Ladner Zürich, 7. Mai, 2008
“Size and Democracy” Prof. Andreas Ladner Zürich, 7. Mai, 2008

2 Beispiel Ländervergleiche: Wahlbeteiligung
USA (2004): 55.3 % USA (2006): 36.8 % D (2005) : 77 % Does size matter?

3 Durchschnittliche Wahlbeteiligung auf den drei Ebenen nach Gemeindegrösse
Quelle: Gemeindeschreiberbefragung 2005

4 Teilnahme an Gemeindeversammlung
Alle erfassten Gemeinden

5 Inhaltsübersicht Bedeutung der Fragestellung
Die Grösse in der politischen Theorie und Philosophie Theoretische Grundlagen, Begriffe, Hypothesen und Operationalisierung Methodische Probleme und mögliche Lösungen Die Ergebnisse aus dem SLD-Projekt Zusammenfassung und Schlussfolgerung

6 1. Bedeutung der Fragestellung

7 Dahl/Tufte (1973): Size and Democracy:
Zusammenhang zwischen „Demokratie“ und „Grösse“? Wie gross muss ein politisches System sein, damit eine Kontrolle durch die Bürgerschaft erleichtert wird? Vor- und Nachteile unterschiedlich grosser politischer Systeme?

8 Aktualität vor 30 Jahren:
Bevölkerungsexplosion, Urbanisierungsprozess Kleine europäische Demokratien -> föderatives Europa Grass roots democracy, grössere Bürgernähe

9 Aktualität heute Gemeindefusionen Regionsmodelle Agglomerationen
Kantonsfusionen EU

10 2. Die Grösse in der politischen Theorie und der Staatsphilosophie

11 Platon ( v. Chr.) Die Vereinigung der Bürgerschaft soll so gross sein, dass alle einander kennen und sich möglichst freundlich gesinnt sind. Optimale Zahl: 5040 Familienoberhäupter. Laws, in The Dialogues of Plato. Vol. II: V, 738, 742; VI 771

12 Aristoteles ( v. Chr.) Optimale Grösse der Polis: Mindestens so gross, dass sich die Bevölkerung selbst versorgen kann. Höchstens so gross, dass die Leute den Charakter der anderen noch kennen. Zudem sollte sich alle auf einem Platz versammeln können und den Sprecher noch hören. Politics, p. 292

13 Rousseau ( ) Für Rousseau variieren die Möglichkeiten der Bürger sich effektiv an der Politik zu beteiligen umgekehrt mit der Grösse. Je mehr Bürger, desto kleiner wird der Anteil des Einzelnen an der Entscheidung. Gleichheit, Beteiligung, Kontrolle über die Regierung, politische Rationalität, Freundlichkeit und bürgerlicher Konsens gehen zurück, wenn die Bevölkerung und das Territorium eines Staates grösser werden. „Du Contrat social“, versch. Passagen

14 Montesquieu ( ) “Si une république est petite, elle est détruite par une force étrangère; si elle est grande, elle se détruit par vice intérieur.” De l’Esprit des lois, Livre IX, Chapitre 1.

15 John Stuart Mill ( ): „But since all cannot, in a community exceeding a single small town, participate personally in any but very minor portions of the public business, it follows, that the ideal type of a government must be representative.“ “Representative Government”

16 Critical juncture: Herausbildung der Nationalstaaten
Der Stadt-Staat entspricht je länger je weniger der Wirklichkeit. Der Ort der Demokratie verlagerte sich von den kleineren Einheiten zum Nationalstaat.

17 Korrektive Elemente wie...
Repräsentationsprinzip Gewaltenteilung Föderalismus  verhelfen den „grossen“ Demokratien zum Durchbruch vgl. Federalist Papers/Tocqueville/Montesquieu/Mill

18 Aber: Die klassische Vorstellung der alten Griechen und von Rousseau von der „wahren“ Demokratie, und damit auch von den Vorteilen der Kleinheit, ist nie ganz verschwunden. Sie findet sich bei den Gegnern einer Zentralisierung, den Anhängern autonomer lokalen Einheiten, den Anhängern der partizipatorischen, grass-roots Demokratie.

19 3. Theoretische Grundlagen Begriffe, Hypothesen und Operationalisierung

20 Theoretische Grundlagen (1)
Define and measure democracy without being normative? (vgl. Problem Demokratiebarometer) Democracy: Input vs. Output orientation System capacity vs. Citizens effectiveness (democratic dilemma, Dahl and others)

21 Theoretische Grundlagen (2) Erklärung auf der Kontextebene - zwei theoretische Modelle:
Decline of Community Politische Mobilisierung Verba and Nie (1978: 270 f.)

22 Erwartungen gemäss den beiden Modellen
Decline of Communitiy Mobilization Null-Hypothese Grösse und politisches Interesse - + k. Z. Grösse und politische Informiertheit ...... Grösse und Partizipation

23 Begriff: Grösse Einwohner Raum Bevölkerungsdichte
Verteilung der Bevölkerung (zentral – dezentral)

24 Wie kann die „Qualität der Demokratie“ operationalisiert werden?
Zufriedenheit der BürgerInnen und Bürger ihr politisches Interesse Kenntnisse über die politischen Zusammenhänge, persönliche Voraussetzungen zur Politikbeteiligung wahrgenommene Möglichkeiten zur Politikbeteiligung Mobilisierungs- und Organisationsmöglichkeiten Partizipation. Aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger!

25 Einflussfaktoren für Ausprägung und Qualität lokaler Demokratie

26 Hypothesen zum Einfluss der Gemeindegrösse je nach Modell
Politisches Interesse Je grösser ein politisches System, desto kleiner das politische Interesse. Je grösser ein politisches System, desto grösser das politische Interesse. Politische Informiertheit Je grösser ein politisches System, desto schlechter sind die BürgerInnen informiert. Je grösser ein politisches System, desto besser sind die BürgerInnen informiert. Politische Partizipation Je grösser ein politisches System, desto geringer ist die Wahlbeteiligung. Je grösser ein politisches System, desto grösser ist die Wahlbeteiligung.

27 4. Methodische Probleme und mögliche Lösungen

28 Problem 1: Kontextvariablen
Die Grösse der Gemeinde korreliert mit einer ganzen Reihe von weiteren Kontextvariablen: Kulturelles Umfeld, institutionelles Umfeld, demographisches Konfliktpotential, Wirtschaftslage, politischer Wettbewerb

29 Parteilose in der Exekutive und Anteil Gemeinden mit Lokalparteien 2005

30 Gemeinden mit Problemen bei der Besetzung vakanter Exekutivämter, 2005
Kurvilinear!

31 Ökologischer Fehlschluss!
Problem 2: Aggregatsdaten lassen im Prinzip keine Aussagen über individuelles Verhalten zu Ökologischer Fehlschluss! Individuen handeln, nicht Aggregate!

32 Vernachlässigung der Datenstruktur bei Aggregatsdatenanalysen
Fiktives Beispiel: Marc Bühlmann

33 Problem 3: Bevölkerungszusammensetzung
In kleinen Gemeinden wohnen andere Leute als in den Städten Bildung, Alter, Wohneigentum, usw.

34 Erweitertes Modell zur Erklärung der Qualität lokaler Demokratie

35 Mehrebenen-Analyse Verknüpft individuelle Merkmale mit Kontextmerkmalen. Schätzt den Einfluss der Variablen auf den beiden Ebenen simultan. Ermöglicht es, die Bedeutung von Kontext- (Grösse) und Individualmerkmalen zu erfassen.

36 Fully Random Zwei-Level-Modell mit random intercepts und random slopes
X-Achse: Gemeindegrösse, Y-Achse: Politische Beteiligung

37 SLD (International vergleichendes Forschungsprojekt)
Nationalfonds-Projekt N, NL, DK, CH Lokale Ebene, Individuen, 1680 Telefoninterviews Stichprobe CH: Föderalismus und Gemeindeautonomie (Auswahl der Gemeinden) (Kantonale „Fallstudien“ vs. „repräsentative“, vergleichbare Stichprobe). 56 Gemeinden. Geschichtete Stichprobe (Gemeindegrösse), kontrolliert nach Religion, Sprache und Wahlverfahren, 30 Personen pro Gemeinde (Zufallsprinzip).

38 5. Die Ergebnisse aus dem SLD-Projekt

39 Kurze Vorbemerkung Unterschiede zwischen grossen und kleinen Gemeinden heisst nicht zwingend, dass die Gemeindegrösse einen Einfluss hat. Zwei Analysemöglichkeiten A): Gibt es Unterschiede zwischen grossen und kleinen Gemeinden? B): Erklärt die Gemeindegrösse diese Unterschiede?

40 Interesse an lokaler, nationaler und internationaler Politik (nach Ländern)

41 Interesse an lokaler, nationaler und inter-nationaler Politik (nach Gemeindegrösse)
Lokale Politik, Pearson corr =.028, sig. = .838, N = 56; nationale Politik, Pearson corr =.339*, sig. = .011, N = 56; internationale Politik, Pearson corr =.293*, sig. = .028, N = 56.

42 Interesse: Multilevelanalyse Kontextdaten

43 Interesse: Multilevelanalyse Individualdaten

44 Wissen: Name des Gemeinde-/Stadtpräsidenten (int. Vergleich)

45 Wissen: Name des Gemeindepräsidenten und Gemeindegrösse
Ungewichtete Werte, signifikanter negativer Zusammenhang zwischen Gemeindegrösse und Anteil richtiger Antworten (pearson corr = -.338*, sig. = .011, N = 56)

46 Durchschnittliche Wahlbeteiligung auf den drei Ebenen nach Gemeindegrösse
Quelle: Gemeindeschreiberbefragung 2005

47 Wahlbereitschaft und Gemeindegrösse (SLD)
Signifikanter negativer Zusammenhang zwischen der Gemeindegrösse und dem Anteil an Personen, die sich fast immer oder immer an lokalen Wahlen beteiligen (pearson corr = -.264*, sig. = .050, N = 56), ungewichtete Werte.

48 Multilevelanalyse Kontextdaten: Wahlbereitschaft Lokale Wahlen

49 Multilevelanalyse Individualdaten: Wahlbereitschaft Lokale Wahlen (1)

50 Multilevelanalyse Individualdaten: Wahlbereitschaft Lokale Wahlen (2)

51 6. Zusammenfassung und Schluss- folgerung

52 Auswirkung Gemeindegrösse auf einzelne Indikatoren der Demokratiequalität

53 Fazit (1) Es gibt den kommunalen Sonderfall Schweiz, zumindest teilweise: Lokalpolitik geringe Bedeutung (!), Interesse hoch, Wissen tief, Vertrauen in Gemeinderat hoch, Zufriedenheit mit den Dienstleistungen hoch, Wahlbeteiligung tief.

54 Fazit (2) „Decline of Community“ Modell hat die besseren Karten

55 Vermutung Democracy Mobilization Decline of Community Size

56 Fazit (3) - Transfer Grössere Gemeinden und Kantone führen (ceteris paribus) nicht uneingeschränkt zu einer Verbesserung der Demokratiequalität.

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