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„Atmet die Außenwand, oder kann diese gedämmt werden?“

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Präsentation zum Thema: "„Atmet die Außenwand, oder kann diese gedämmt werden?“"—  Präsentation transkript:

1 „Atmet die Außenwand, oder kann diese gedämmt werden?“
architektur & energie d münchen / ebersberg Manfred Giglinger Natalie Neuhausen Systemplaner Energieeffizienz Dipl.-Ing. Univ. Architektin, Energieberaterin

2 Atmet die Außenwand, oder kann diese gedämmt werden?
Muss ein Haus dicht sein oder atmen können? Lebt es sich in einem Haus mit Vollwärmeschutz wie in einem Plastiksackerl?

3 Atmet die Außenwand, oder kann diese gedämmt werden?
Ein Luftaustausch über die reine fugenlose Wand findet aber bei keiner Bauweise statt, …und auch der Abtransport der Feuchte über luftdichte Bauteile durch Diffusion, reicht in keiner in Europa üblichen Bauweise aus, um die Feuchtigkeit im notwendigen Maße abzuführen. Denn die abzuführende Wasserdampfmenge ist um das 100-fache größer, als dies durch die Diffusion über die Außenwände bzw. Außenbauteile erreicht werden kann.

4 Atmet die Außenwand, oder kann diese gedämmt werden?
Eine wichtige Pufferfunktion haben dagegen die Innenoberflächen des Gebäudes. Bei entsprechender Ausführung aus Kalk-, Lehm- oder Gipsputzen offenporig sind und kurzfristig eine relativ große Menge Wasserdampf aufnehmen können. Diese Funktion beschränkt sich aber auf wenige Millimeter in der Tiefe und der Wasserdampf wird nicht nach außen abgegeben, sondern bei einer Verringerung der Luftfeuchte zurück in den Raum. Der Vorteil dieser Funktion ist, dass dadurch zum Beispiel in der Küche oder im Bad kurzfristig auftretende große Mengen Wasserdampf kompensiert werden können. Nachteil dagegen ist, dass diese Funktion an Wärmebrücken, wie zum Beispiel Fensterleibungen, die Schimmelbildung begünstigt, da dort die Feuchtigkeit in der Wand entsprechend lange als Nährboden für den Schimmel gespeichert wird.

5 Atmet die Außenwand, oder kann diese gedämmt werden?
Massivbau ersetzt Holzhäuser In Deutschland war ursprünglich die Holzbauweise vorherrschend. Noch im 15. Jahrhundert war das steinerne Haus eine Ausnahme. Die beginnende Industrialisierung fegte die Holzbauweise hinweg. Die billige Massenherstellung von Ziegeln und deren Transport durch die Eisenbahn führte dazu, dass Deutschland zwischen 1850 und 1920 „massiv“ um- und ausgebaut wurde. Die Zahl der deutschen Großstädte wuchs bis 1930 von 8 auf 50. Ein epochaler Wandel der Bauweise vom Holz- zum Massivbau setzte ein. Deutschland wurde Ziegelland. Der Massivbau war beständiger als der Holzbau und ermöglichte die mehrgeschossige Bauweise für eine wachsende Bevölkerung. Er beseitigte die Schwächen des Holzbaus, aber schuf auch neue Probleme.

6 Atmet die Außenwand, oder kann diese gedämmt werden?
Mangelhafte Wärmedämmung im Massivbau „Als später in den Städten wegen der vielen Feuersbrünste Steinhäuser immer mehr aufkamen, beachtete man nicht, dass der Stein einen viel geringeren Wärmeschutz gewährt als das Holz. 38 cm dicken Vollziegelwand mit U=1,56 W/(m2K) als Maß des Wärmeschutzes für alle Bauteile. Noch 1846 hielt der französische Physiker Pèclet 15 °C Raumtemperatur für „zweckmäßig“. Deshalb verheizten Wohnbauten um 1900 nur 60 kWh/(m2*a).

7 Atmet die Außenwand, oder kann diese gedämmt werden?
Quelle:

8 Atmet die Außenwand, oder kann diese gedämmt werden?
Ab 1952 sollten Anforderungen an den Wärmeschutz der Häuser nur die Tauwasserfreiheit im Haus sichern. Beim Thema „Energie sparen“ verwiesen die Ministerien auf die „Kohlehalden“. Die Wärmedämmung verblieb auf Vorkriegsniveau, verschlechtert um gravierende Wärmebrücken aus Beton, dem Verursacher zahlreicher Schimmelschäden. Das Einkommenswachstum führte zur Zentralheizung mit Dauerheizung und höheren Raumtemperaturen. Die Bauweise aus dem 19. Jahrhundert traf auf moderne Beheizung. Die Folge war ein steigender Heizenergieverbrauch unserer Häuser auf rund 300 kWh/(m2*a) bis etwa 1970. Die Zahl der Häuser nahm rasant zu und beläuft sich heute auf 18 Millionen Wohngebäude und 1,5 Millionen Zweckbauten.

9 Atmet die Außenwand, oder kann diese gedämmt werden?
Erste Wärmedämmhäuser Ab 1974 begann nach dem „Ölschock“ die Suche nach neuen Lösungen für einen sparsameren Energieverbrauch unserer Häuser. Mit dem „Niedrigenergiehaus“ und dem „Passivhaus“ entstanden in den neunziger Jahren energetische Neubaukonzepte, die ihren Erfolg auch in der Praxis zeigten. Im Gebäudebestand war man an die vorhandenen Massivbauten mit ihren Schwächen gebunden. Moderne Heiztechnik und die nachträgliche Verbesserung des Wärmeschutzes aller Außenbauteile ergaben auch hier ein funktionsfähiges Konzept. Die gemeinnützige Wohnungswirtschaft sanierte hunderttausende Altbauten zu Energiesparhäusern. Das Resultat kann sich sehen lassen: Halbierter Heizenergieverbrauch bei steigendem Komfort. Hier war das Wärmedämmverbundsystem, kurz WDVS, ein wichtiger Erfolgsfaktor, weil es eine kostengünstige Fassadendämmung möglich machte.

10 Atmet die Außenwand, oder kann diese gedämmt werden?
Quelle:

11 Atmet die Außenwand, oder kann diese gedämmt werden?

12 Atmet die Außenwand, oder kann diese gedämmt werden?

13 Die Temperatur, die der Mensch als behaglich empfindet, hängt von folgenden Bedingungen ab:
körperlichen Tätigkeit Bekleidung Temperatur d. Raumumschließungsflächen d.h. wie viel Strahlungswärme er erhält.

14 Behaglichkeit / Oberflächentemperatur

15 Behaglichkeit / Raumfeuchte

16 Ein Raum wird als behaglich empfunden, wenn die Differenz zwischen
Wandoberflächentemperatur und Raumluft weniger als 4°C Fuß- bis Kopfhöhe weniger als 3 °C Temperatur-Erfahrungswerte für unterschiedlich genutzte Räume: Wohnraum 20 – 22 °C Schlafraum 16 – 18 °C Bad 24 – 26 °C

17 Behaglichkeit / Raumfeuchte
Auf ausreichend Feuchtigkeit in der Heizperiode achten, 50 – 65 % Mittels Luftbefeuchter Pflanzen wie z.B. Papyrus

18 Richtiges Lüftungsverhalten
Durch den Gewichtsunterschied von warmer und kalter Luft, strömt im Winter die Raumluft schnell nach Außen. Je kälter und windiger es draußen ist, desto kürzer kann die Lüftungsdauer sein. Die verbrauchte Luft wird innerhalb weniger Minuten ausgetauscht, ohne dass sich Wände und Einrichtungsgegenstände abkühlen.

19 Thermographiebild einer Fassade mit einem gekippten Fensters

20 Behaglichkeit / Raumfeuchte
Feuchtigkeit mit Hygrometer messen

21 Temperaturzonen innerhalb der Wohnung bilden durch geschlossene Zimmertüren

22 Temperaturzonen innerhalb der Wohnung bilden durch geschlossene Zimmertüren

23 Atmet die Außenwand, oder kann diese gedämmt werden?
Dem Polystyrol wird die Eigenschaft „Plastiktüte, atmet nicht“, angehängt. Dass es die gleichen Diffusionseigenschaften hat wie Weichholz, …Harthölzer sogar dampfdichter sind, und es auch völlig diffusionsoffene Dämmstoffe gibt, warum sich damit belasten?

24 Atmet die Außenwand, oder kann diese gedämmt werden?
Quelle:

25 Atmet die Außenwand, oder kann diese gedämmt werden?
Fazit: Das Haus atmet durch die gezielte und kontrollierte Lüftung, niemals durch die Wände. Die Feuchtigkeit im Haus muss in jedem Fall durch aktives Lüften beseitigt werden. Bauen Sie Ihr Haus luftdicht und gut gedämmt, damit der Heizenergieverbrauch niedrig bleibt, und Bauschäden vermieden werden!

26 „Atmet die Außenwand, oder kann diese gedämmt werden?“
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