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Die leitliniengerechte Therapie des Prostatakarzinoms

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Präsentation zum Thema: "Die leitliniengerechte Therapie des Prostatakarzinoms"—  Präsentation transkript:

1 Die leitliniengerechte Therapie des Prostatakarzinoms

2 Inhaltsübersicht / 1 Therapie des nicht-metastasierten Prostatakarzinoms Risikostratifikation / Active Surveillance / Watchful Waiting / Andere interventionelle Verfahren Therapie des lokal begrenzten PCa Therapie des lokal fortgeschrittenen PCa Radikale Prostatektomie Perkutane Strahlentherapie Brachytherapie (LDR, HDR) Lymphadenektomie Radikale Prostatektomie Primäre perkutane Strahlentherapie und adjuvante HT HDR-Brachytherapie Lymphadenektomie Adjuvante perkutane RT Therapie des lymphknotenpositiven PCa Neoadjuvante und adjuvante HT Primäre HT

3 Inhaltsübersicht / 2 Therapie des rezidivierten oder metastasierten PCa Unterscheidungskriterien nach lokalem und systemischem Rezidiv Definition des Tumorrezidivs (nach radikaler Prostatektomie, nach Radiotherapie) Therapie des Rezidivs (lokal, PSA-Rezidiv) Hormontherapie beim metastasierten PCa Therapie des kastrationsresistenten PCa Nebenwirkungen der Hormontherapie und deren Management LHRH-Agonisten oder Orchiektomie vs. Antiandrogene Monotherapie Abkürzungsverzeichnis Quellen Impressum

4 Risikostratifikation
Therapie des lokal begrenzten und des lokal fortgeschrittenen PCa / 1 Risikostratifikation Niedrig: PSA ≤ 10 ng/mL und GS ≤ 6 und cT-Kategorie < 2a Mittel: PSA >10–20 ng/mL oder GS 7 oder cT-Kategorie 2b Hoch: PSA > 20 ng/mL oder GS ≥ 8 oder cT-Kategorie ≥ 2c Auf der Grundlage der Klassifikation nach D’Amico wird das lokal begrenzte Prostatakarzinom in den S3-Leitlinien bezüglich der Entwicklung eines Rezidivs in 3 Risikogruppen eingeteilt.

5 Therapie des lokal begrenzten und des lokal fortgeschrittenen PCa / 2
Active Surveillance Lokal begrenzt Lokal fortgeschritten Kurativ, PSA ≤ 10 ng/ml, GS ≤ 6, cT1 und T2a, Tumor in ≤ 2 Stanzen, ≤ 50 % Tumor pro Stanze bei insgesamt 10–12 Stanzen Active Surveillance keine Therapieoption Kontrolle in Jahr alle 3 Monate mittels PSA und DRU, bei stabilem PSA dann alle 6 Monate, Biopsien in Jahren 1–3 alle 12–18 Monate, dann bei stabilem Befund alle 3 Jahre Aktive Therapie, sobald ein o. g. Kriterium nicht mehr erfüllt ist oder bei PSA-DT < 3 Jahre Um die Folgen einer Übertherapie dauerhaft zu vermeiden, sollen Patienten mit einem lokal begrenzten PCa, die für eine kurative Therapie in Frage kommen, auch über die Active Surveillance informiert werden. DGU Leitlinien zur Diagnostik und Therapien des PCa, 2014 Starke Empfehlung (soll) A Empfehlungsgrad (kann) 0 Empfehlung (sollte) B Statement

6 Therapie des lokal begrenzten und des lokal fortgeschrittenen PCa / 3
Watchful Waiting Lokal begrenzt Lokal fortgeschritten Bei Patientenwunsch; palliativ bei einer mutmaßlichen Lebenserwartung < 10 Jahre Bei Patientenwunsch; palliativ bei einer mutmaßlichen Lebenserwartung < 10 Jahre Bei Patientenwunsch; Symptomorientierte Kontrolle/Therapie Bei Patientenwunsch; Symptomorientierte Kontrolle/Therapie Bei einer mutmaßlichen Lebenserwartung von weniger als 10 Jahren sollte einer kurativen Behandlung Watchful Waiting vorgezogen und dem Patienten erklärt werden. Die T-Kategorie ist wie der PSA-Wert beliebig, der Gleason-Score sollte ≤ 7 betragen. Die palliative Intervention erfolgt symptomorientiert (unabhängig von PSA-Wert oder Gleason-Score). DGU Leitlinien zur Diagnostik und Therapien des PCa, 2014 Starke Empfehlung (soll) A Empfehlungsgrad (kann) 0 6 Empfehlung (sollte) B Statement

7 Radikale Prostatektomie
Therapie des lokal begrenzten und des lokal fortgeschrittenen PCa / 4 Radikale Prostatektomie Lokal begrenzt Lokal fortgeschritten Primäre Therapieoption (alle Risikogruppen) Primäre Therapieoption Bei PCa mit hohem Risikoprofil: RP mit Lymphadenektomie, bei R+ evtl. zusätzliche Maßnahmen nötig (HT, RT) Vor allem bei Patienten, bei denen eine R0-Resektion erwartet wird Die radikale Prostatektomie ist sowohl beim lokal begrenzten als auch beim lokal fortgeschrittenen PCa eine primäre Therapieoption. Bei Tumoren mit einem hohen Risikoprofil geht man von einem erhöhten Risiko für einen positiven Schnittrand aus und sollte deshalb die Notwendigkeit zusätzlicher Maßnahmen, wie z. B. einer adjuvanten Hormon- oder Radiotherapie, beachten. DGU Leitlinien zur Diagnostik und Therapien des PCa, 2014 Starke Empfehlung (soll) A Empfehlungsgrad (kann) 0 Empfehlung (sollte) B Statement

8 Therapie des lokal begrenzten und des lokal fortgeschrittenen PCa / 5
Lymphadenektomie Lokal begrenzt Lokal fortgeschritten Bei niedrigem Risiko (cT1c, PSA < 10, GS ≤ 6) verzichtbar Bei T3 extendierte pelvine Lymphadenektomie Bei lokal begrenztem PCa mindestens 10 Lymphknoten entfernen Beim lokal begrenzten PCa ist die Lymphadenektomie bei Patienten mit niedrigem Risiko (siehe oben) verzichtbar, bei den übrigen Patienten sollten mindestens 10 Lymphknoten entfernt werden. Beim lokal fortgeschrittenen PCa sollte eine extendierte Lymphadenektomie durchgeführt werden. DGU Leitlinien zur Diagnostik und Therapien des PCa, 2014 Starke Empfehlung (soll) A Empfehlungsgrad (kann) 0 8 Empfehlung (sollte) B Statement

9 Perkutane Strahlentherapie
Therapie des lokal begrenzten und des lokal fortgeschrittenen PCa / 6 Perkutane Strahlentherapie Lokal begrenzt Primäre Therapieoption Bei Patienten mit mittlerem Risiko kann (neo-)adjuvante HT angewendet werden Patienten jeglichen Risikoprofils: Dosis 74 Gy bis < 80 Gy in Standard-Fraktionierung (1,8 bis 2,0 Gy) nach ICRU 50 Bei mittlerem Risikoprofil sind der Wert einer RT-Dosiseskalation und einer 3–6-monatigen Hormonablation unklar Bei Patienten mit hohem Risiko zusätzlich (neo)adjuvante HT Dauer-HT je nach Komorbidität, Alter, Lebenserwartung und Tumorausdehnung Auch die perkutane Strahlentherapie ist eine primäre Therapieoption beim lokal begrenzten PCa. Die Dosis sollte bei Patienten jeglichen Risikoprofils 74 Gy bis < 80 Gy in Standard-Fraktionierung betragen. Beim lokal begrenzten PCa hängen adjuvante Maßnahmen, wie z. B. die Hormontherapie, von der Risiko-Einteilung ab. Die neoadjuvante oder adjuvante Hormontherapie soll hier bei hohem Risiko eingesetzt werden, bei mittlerem Risiko kann sie eingesetzt werden. Bei mittlerem Risikoprofil sind der Wert einer RT-Dosiseskalation und einer 3–6-monatigen Hormonablation unklar. Verbesserung Überleben bei 6-monatiger neo- und/oder bei 2- bis 3-jähriger adjuvanter HT DGU Leitlinien zur Diagnostik und Therapien des PCa, 2014 Starke Empfehlung (soll) A Empfehlungsgrad (kann) 0 Empfehlung (sollte) B Statement

10 Perkutane Strahlentherapie
Therapie des lokal begrenzten und des lokal fortgeschrittenen PCa / 7 Perkutane Strahlentherapie Lokal fortgeschritten Primäre Therapieoption (in Kombination mit HT) Dosis von ca. 74 Gy bis < 80 Gy in Standard-Fraktionierung (1,8 bis 2,0 Gy) ICRU 50 Adjuvante HT für mind. 2, besser 3 Jahre, davon bis zu 6 Monate neoadjuvant möglich Beim lokal fortgeschrittenen PCa ist die perkutane Strahlentherapie nur in Kombination mit der Hormontherapie eine primäre Therapieoption. Die Dosis sollte bei Patienten jeglichen Risikoprofils 74 Gy bis < 80 Gy in Standard-Fraktionierung betragen. Die adjuvante Hormontherapie beim lokal fortgeschrittenen PCa ist für mindestens 2, besser 3 Jahre Pflicht, wobei hier bis zu 6 Monate neoadjuvant durchgeführt werden können. DGU Leitlinien zur Diagnostik und Therapien des PCa, 2014 Starke Empfehlung (soll) A Empfehlungsgrad (kann) 0 Empfehlung (sollte) B Statement

11 Therapie des lokal begrenzten und des lokal fortgeschrittenen PCa / 8
Brachytherapie LDR Lokal begrenzt Lokal fortgeschritten Primäre Therapieoption bei niedrigem Risiko Keine Therapieoption Nicht bei hohem Risiko LDR + perk. RT + HT bei hohem Risiko nur in Studien Die LDR-Brachytherapie wird nur beim lokal begrenzten PCa mit niedrigem Risiko empfohlen. Patienten mit hohem Risiko sollten die LDR-Brachytherapie nur in Studien und nur in Kombination mit der perkutanen Strahlen- und Hormontherapie erhalten. DGU Leitlinien zur Diagnostik und Therapien des PCa, 2014 Starke Empfehlung (soll) A Empfehlungsgrad (kann) 0 Empfehlung (sollte) B Statement

12 Therapie des lokal begrenzten und des lokal fortgeschrittenen PCa / 9
Brachytherapie HDR Lokal begrenzt Lokal fortgeschritten Monotherapie bei niedrigem Risiko nur im Rahmen von Studien Bei cT3 kombiniert mit perkutaner RT Kombiniert mit perkutaner RT als primäre Option bei mittlerem und hohem Risiko Bei cT4 keine Indikation Die HDR-Brachytherapie soll als Monotherapie bei lokal begrenztem PCa nur bei niedrigem Risikoprofil und im Rahmen von klinischen Studien eingesetzt werden. Kombiniert mit der perkutanen Strahlentherapie ist sie eine primäre Therapieoption des lokal begrenzten und des lokal fortgeschrittenen PCa. Mittleres und hohes Risiko: Die HDR-Brachytherapie in Kombination mit der perkutanen Strahlentherapie ist hier eine Therapieoption. DGU Leitlinien zur Diagnostik und Therapien des PCa, 2014 Starke Empfehlung (soll) A Empfehlungsgrad (kann) 0 12 Empfehlung (sollte) B Statement

13 Andere interventionelle Verfahren
Therapie des lokal begrenzten und des lokal fortgeschrittenen PCa / 10 Andere interventionelle Verfahren Lokal begrenzt Lokal fortgeschritten Keine alleinige Hyperthermie empfohlen Keine Hyperthermie, kein HIFU, keine Kryotherapie Keine Kryotherapie HIFU: experimentelles Verfahren im Rahmen von prospektiven Studien Die alleinige Hyperthermie soll in der Primärtherapie nicht erfolgen. Für HIFU liegen wenige Studiendaten vor, deshalb soll sie bei lokal begrenztem PCa nur als experimentelles Verfahren im Rahmen von klinischen Studien eingesetzt werden, bei lokal fortgeschrittenem PCa soll sie nicht eingesetzt werden. Die Kryotherapie ist keine adäquate Behandlungsalternative in der Primärtherapie. Es liegen keine Studiendaten vor, die einen Einsatz dieses Verfahrens rechtfertigen. DGU Leitlinien zur Diagnostik und Therapien des PCa, 2014 Starke Empfehlung (soll) A Empfehlungsgrad (kann) 0 Empfehlung (sollte) B Statement

14 Primäre Hormontherapie
Therapie des lokal begrenzten und des lokal fortgeschrittenen PCa / 11 Primäre Hormontherapie Lokal begrenzt Lokal fortgeschritten Auf Patientenwunsch bei Ablehnung einer kurativen Behandlung: LHRH-Agonist, LHRH-Blocker, Orchiektomie oder hochdosiertes nicht-steroidales Antiandrogen Patienten mit einem lokal begrenzten oder einem lokal fortgeschrittenen PCa, die eine kurative Therapie ablehnen, kann nach ausführlicher Aufklärung eine sofortige Hormontherapie mit einem LHRH-Agonisten, einem hochdosierten Antiandrogen (Bicalutamid 150 mg), einem LHRH-Blocker oder die Orchiektomie angeboten werden. Die Androgendeprivation ist palliativ. DGU Leitlinien zur Diagnostik und Therapien des PCa, 2014 Starke Empfehlung (soll) A Empfehlungsgrad (kann) 0 Empfehlung (sollte) B Statement

15 Adjuvante perkutane RT (nach RP)
Therapie des lokal fortgeschrittenen PCa / 1 Adjuvante perkutane RT (nach RP) Option bei pT2 R+ (pN0) * Aufklärung des Patienten zu Nutzen und Risiko Option bei pT3 pN0 R+ * Aufklärung des Patienten zu Nutzen und Risiko Option bei pT3 R0, wenn andere Risikofaktoren vorliegen, z. B. SB+ * Aufklärung des Patienten zu Nutzen und Risiko Eine postoperative Strahlentherapie wird auch als adjuvante perkutane Radiatio bezeichnet, wenn postoperativ der PSA-Nullbereich erreicht ist. Bei T2-Tumoren und positivem Schnittrand kann, bei T3-Tumoren und positivem Schnittrand soll, und bei T3-Tumoren mit negativem Schnittrand sollte sie durchgeführt werden. Bei jeder der drei Gruppen soll bei der Aufklärung die alternative Option der perkutanen RT bei PSA-Anstieg aus dem Nullbereich genannt werden (Salvage-RT). DGU Leitlinien zur Diagnostik und Therapien des PCa, 2014 Starke Empfehlung (soll) A Empfehlungsgrad (kann) 0 Empfehlung (sollte) B Statement

16 Therapie des lymphknotenpositiven PCa
Therapie des lokal fortgeschrittenen PCa / 2 Therapie des lymphknotenpositiven PCa Falls die Option RT in Kombination mit HT gewählt wurde, HT 2 Jahre, besser 3 Jahre Adjuvante HT nach RP Lokale Behandlungsoptionen für lymphknotenpositive Tumoren sind die Operation oder die Strahlentherapie, der kurative Stellenwert ist jedoch nicht geklärt. Die Strahlentherapie soll mit einer 2–3-jährigen Hormontherapie kombiniert werden. Nach einer Operation kann eine adjuvante Hormontherapie angeboten werden. DGU Leitlinien zur Diagnostik und Therapien des PCa, 2014 Starke Empfehlung (soll) A Empfehlungsgrad (kann) 0 16 Empfehlung (sollte) B Statement

17 Unterscheidungskriterien nach lokalem und systemischem Rezidiv
Therapie des rezidivierten oder metastasierten PCa / 1 Unterscheidungskriterien nach lokalem und systemischem Rezidiv Auf systemischen Progress weisen hin: PSA-DT ≤ 3 Monate GS > 7 PSA-Anstieg nach Erstdiagnose < 2 Jahre pT3b-4 und / oder pN1 Bei einem PSA-Anstieg soll nach Möglichkeit zwischen einem lokalen und einem systemischen Rezidiv unterschieden werden. Die Hormontherapie ist nicht Standard beim PSA-Rezidiv. Sie sollte nur eingesetzt werden bei einer PSA-Verdopplungszeit < 3 Monate, symptomatischem Progress bzw. nachgewiesener Fernmetastasierung. Gemäß EAU Guideline 2014 17

18 Definition des Tumorrezidivs
Therapie des rezidivierten oder metastasierten PCa / 2 Definition des Tumorrezidivs Nach radikaler Prostatektomie Zwischen lokalem und systemischem Rezidiv ist anhand von PSA-doubling time, GS, Zeit bis zum PSA-Anstieg zu differenzieren PSA > 0,2 ng/ml in mindestens zwei Messungen bestätigt Keine bioptische Sicherung Nach Radiotherapie Bei PSA < 10 ng/ml keine Knochenszintigraphie nötig PSA-Anstieg > 2 ng/ml über Nadir bestätigt durch mindestens zwei Messungen Nach radikaler Prostatektomie wird das biochemische Rezidiv bestätigt durch einen mindestens 2 x gemessenen PSA-Wert > 0,2 ng/ml, bei alleiniger RT durch einen mindestens 2 x gemessenen PSA-Anstieg auf > 2 ng/ml über den postinterventionellen PSA-Nadir. Bioptische Sicherung anstreben DGU Leitlinien zur Diagnostik und Therapien des PCa, 2014 Starke Empfehlung (soll) A Empfehlungsgrad (kann) 0 Empfehlung (sollte) B Statement

19 Therapie des rezidivierten oder metastasierten PCa / 3
Therapie des Rezidivs Lokal PSA-Rezidiv Bei günstigen prognostischen Kriterien abwarten HT keine Standardtherapie Nach RP bei pN0, pNx: Salvage-RT (mind. 66 Gy) Salvage-RT möglichst früh, PSA < 0,5 ng/ml Nach RT ist Salvage-RP eine Option Lokale Therapiemöglichkeiten beim PSA-Rezidiv sind die frühzeitige (PSA < 0,5 ng/ml) Salvage-RT (mind. 66 Gy) nach radikaler Prostatektomie oder eine Salvage-Prostatektomie nach bioptischer Sicherung. Vor Salvage-RP bioptische Sicherung des lokalen Befundes DGU Leitlinien zur Diagnostik und Therapien des PCa, 2014 Starke Empfehlung (soll) A Empfehlungsgrad (kann) 0 Empfehlung (sollte) B Statement

20 Hormontherapie (HT) bei metastasiertem PCa
Therapie des rezidivierten oder metastasierten PCa / 4 Hormontherapie (HT) bei metastasiertem PCa Bei M+, symptomatisch Komplette Androgenblockade als Primärtherapie Bei M+, asymptomatisch Intermittierende Androgenblockade nur nach Aufklärung des Patienten über fehlende Langzeitdaten Nicht-steroidale Antiandrogene alternativ zu Androgendeprivation möglich Gabe von nicht-steroidalen Antiandrogenen nur mit Hinweis auf eine kürzere Gesamt-Überlebens-dauer im Vergleich zur Androgendeprivation Patienten mit symptomatischem metastasiertem PCa soll, mit asymptomatischer Metastasierung kann eine Hormontherapie angeboten werden. Alternativ zur Androgendeprivation kann eine Therapie mit nicht-steroidalen Antiandrogenen angeboten werden. Patienten mit Metastasierung sollen jedoch über die im Vergleich zur Androgendeprivation kürzere Gesamtüberlebenszeit aufgeklärt werden. Auf systemischen Progress weisen hin: PSA-DT ≤ 3 Monate, GS > 7, PSA-Anstieg nach Erstdiagnose < 2 Jahre DGU Leitlinien zur Diagnostik und Therapien des PCa, 2014 Starke Empfehlung (soll) A Empfehlungsgrad (kann) 0 Empfehlung (sollte) B Statement

21 Therapie des kastrationsresistenten PCa (CRPCa) / 1
Asymptomatisch/gering symptomatisch: Therapieoptionen unter Aufrechterhaltung der ADT: Bevorzugte Empfehlung: Abwartendes Vorgehen Bei Therapieumstellung: Abirateron als bevorzugte Option CTx mit Docetaxel als mögliche Option Sipuleucel-T als mögliche Option Enzalutamid* (Empfehlungsgrad A, LoE 1+) * Gemäß Zulassungserweiterung im Dezember 2014 / keine Empfehlung in der S3-Leitline Version 3 vom September 2014 Erstlinientherapie symptomatischer Patienten unter Aufrechterhaltung der ADT: Chemotherapie mit Docetaxel Abirateron Radionuklidtherapie mit Radium-223 bei ossärer Metastasierung Kombination von 1. bis 3. mit Bisphosphonaten oder Denosumab bei ossärer Metastasierung Enzalutamid* (Empfehlungsgrad A, LoE 1+) * Gemäß Zulassungserweiterung im Dezember 2014 / keine Empfehlung in der S3-Leitline Version 3 vom September 2014 Abwartendes Vorgehen ist bei asymptomatischen Patienten mit kastrationsresistentem PCa unter Beibehaltung der Androgenblockade möglich. Bei Therapieumstellung asymptomatischer Patienten ist Abirateron die bevorzugte Option. CTx mit Docetaxel und Sipuleucel-T sind als Optionen möglich. Bei symptomatischen Patienten (unter Aufrechterhaltung der ADT): Chemotherapie mit Docetaxel, Abirateron, Radionuklidtherapie mit Radium-223 bei ossärer Metastasierung, Kombination der oben genannten Therapien mit Bisphosphonaten oder Denosumab bei ossärer Metastasierung Bei symptomatischen, progredienten Patienten interdisziplinäre Therapieplanung DGU Leitlinien zur Diagnostik und Therapien des PCa, 2014 Starke Empfehlung (soll) A Empfehlungsgrad (kann) 0 Empfehlung (sollte) B Statement

22 Therapie des kastrationsresistenten PCa (CRPCa) / 2
Zweitlinientherapie unter Aufrechterhaltung der ADT: Abirateron Enzalutamid Cabazitaxel Radionuklidtherapie mit Radium-223 bei ossärer Metastasierung Kombination von mit Bisphosphonaten oder Denosumab bei ossärer Metastasierung (Empfehlungsgrad A, LoE 1+) Bei symptomatischen, progredienten Patienten interdisziplinäre Therapieplanung Zweitlinientherapie unter Aufrechterhaltung der ADT bei Patienten mit progredienter Erkrankung: Abirateron, Enzalutamid, Cabazitaxel, eine Radionuklidtherapie mit Radium-223 bei ossärer Metastasierung oder eine Kombination dieser Therapieoptionen mit Bisphosphonaten oder Denosumab bei ossärer Metastasierung. DGU Leitlinien zur Diagnostik und Therapien des PCa, 2014 Starke Empfehlung (soll) A Empfehlungsgrad (kann) 0 Empfehlung (sollte) B Statement

23 Nebenwirkungen der Hormontherapie und deren Management
NW-Management: Hitzewallungen CPA, Gestagene (Megestrolacetat, MPA) Akupunktur Antidepressiva (SSRI): Venlafaxin, Paroxetin, Fluvoxamin Östrogene (z. B. Pflaster) Abnahme der Knochendichte Bewegung (Knochen-Monitoring) Calcium-, Fluorid-, Vitamin D-Supplement Bisphosphonate (erhöhen Knochendichte) Gynäkomastie (vor allem bei AA Monotherapie) Bestrahlung, Tamoxifen Metabolische Veränderungen Ernährungsberatung, -umstellung Ggf. Statine Bewegung, Sport KHK-Risiko-Monitoring Ggf. IAD Die Tabelle zeigt die häufigsten Nebenwirkungen unter Hormontherapie und deren Management. Ausführlichere Informationen dazu finden Sie im Kapitel „Nebenwirkungen und Nebenwirkungs-Management“.  Stimmungsänderungen Antidepressiva, psychologische Beratung Ggf. IAD

24 LHRH-Agonisten oder OrX Antiandrogene Monotherapie
Formen der Hormontherapie beim fortgeschrittenen Tumor LHRH-Agonisten oder OrX Indikation Antiandrogene Monotherapie Erhöhtes Gesamt-Überleben (sofortige vs. verzögerte Therapie bei symptomatischem Progress) Messing 2006 (pN+) Vergleichbares Gesamt-Überleben (vs. Placebo) Wirth 2004 (pT3–T4 pN0) McLeod 2006 (T1b–T4 N0–1 M0) Adjuvant nach RP Erhöhtes Gesamt-Überleben (früh vs. verzögert) Bolla 2008, Pilepich 2005 (T1–T4 N0-X) Erhöhtes Gesamt-Überleben (vs. Placebo) McLeod 2006 (T1b–T4 N0–1 M0) Adjuvant nach RT Tendenziell erhöhtes Gesamt-Überleben gegenüber antiandrogener Monotherapie Iversen 2000 (lokal fortgeschritten) Tendenziell kürzeres Gesamt-Überleben (vs. Kastration) Iversen 2000 (lokal fortgeschritten) Primärtherapie M0 Im Kapitel „Formen der Hormontherapie“ werden die unterschiedlichen Formen der Hormontherapie vorgestellt. Auf dieser Folie werden zwei Formen (LHRH-Agonisten oder Orchiektomie vs. Antiandrogene Monotherapie) gegenüber gestellt und bezüglich verschiedener Indikationen miteinander verglichen. Signifikant kürzeres Gesamt-Überleben (vs. Kastration) Tyrell 1998 (lokal fortgeschritten) Erhöhtes Gesamt-Überleben gegenüber antiandrogener Monotherapie Tyrell 1998 (lokal fortgeschritten) Primärtherapie M+

25 Bei Therapie mit Taxanen, Abirateron und Enzalutamid soll die Androgendeprivation aufrechterhalten werden Die Aktivierung des AR und eine autokrine/parakrine Androgen-Synthese sind mögliche Ursachen für eine Progression unter LHRHa-Therapie.1 „Das CRPCa ist weiterhin hormonsensitiv und auf Signale angewiesen, die durch den Androgenrezeptor (AR) vermittelt werden.“2 Deshalb ist eine Aufrechterhaltung der ADT auch unter der Therapie mit Abirateron und Enzalutamid ein wesentlicher Bestandteil der Behandlung des CRPCa.3 Nahezu alle Therapieformen im Anschluss an eine ADT wurden unter Aufrechterhaltung der ADT in Studien untersucht und es fehlen prospektive Daten zum Absetzen der ADT. Eine Aufrechterhaltung der ADT wird deshalb in den europäischen und den ESMO Guidelines nachdrücklich empfohlen.4,5 Alle Zulassungsstudien zu Abirateron und Enzalutamid erzielten ihre Resultate unter Beibehaltung der ADT mittels LHRHa oder Orchiektomie.6,7 Die Aktivierung des AR und eine autokrine/parakrine Androgen-Synthese sind mögliche Ursachen für eine Progression unter LHRHa-Therapie. „Das CRPCa ist weiterhin hormonsensitiv und auf Signale angewiesen, die durch den Androgenrezeptor (AR) vermittelt werden.“2 Deshalb ist eine Aufrechterhaltung der ADT auch unter der Therapie mit Abirateron und Enzalutamid ein wesentlicher Bestandteil der Behandlung des CRPCa. Nahezu alle Therapieformen im Anschluss an eine ADT wurden unter Aufrechterhaltung der ADT in Studien untersucht und es fehlen prospektive Daten zum Absetzen der ADT. Eine Aufrechterhaltung der ADT wird deshalb in den europäischen und den ESMO Guidelines nachdrücklich empfohlen. Alle Zulassungsstudien zu Abirateron und Enzalutamid erzielten ihre Resultate unter Beibehaltung der ADT mittels LHRHa oder Orchiektomie. 5: ESMO Clinical Practice Guidelines 2013 6: Fachinformation Zytiga® Januar 2014 7: Fachinformation Xtandi® Juni 2013 1: NCCN Guidelines 2014 2: Merseburger A et al. Der Urologe 2013 3: Sternberg et al. Annals of Urology 2011 4: EAU Guidelines 2014

26 Abkürzungsverzeichnis
AA Antiandrogene AB Androgenblockade CRPCa Kastrationsresistentes Prostatakarzinom DRU Digital-rektale Untersuchung ECOG Eastern Cooperative Oncology Group EMP Estramustinphosphat GS Gleason-Score HDR High dose rate HIFU Hochintensiver fokussierter Ultraschall HT Hormontherapie IAD Intermittierende Androgendeprivation KHK Koronare Herzkrankheit KOF Körperoberfläche LDR Low dose rate LHRH Luteinizing Hormone Releasing Hormone M+ Fernmetastasen N+ Positive Lymphknoten OrX Orchiektomie PCa Prostatakarzinom PSA Prostata-spezifisches Antigen PSA-DT PSA-doubling time R+ Positive Schnittränder RP Radikale Prostatektomie RT Radiotherapie

27 Quellen DGU Leitlinie zur Früherkennung, Diagnose und Therapie
der verschiedenen Stadien des Prostatakarzinoms, Version 3.0 – September 2014 Bolla M. Int. J. Radiation Oncology Biol Phys 2008; 72, 1 (Supplement): 65 EAU guidelines on prostate cancer 2014 Fachinformation Xtandi® Juni 2013 Fachinformation Zytiga® Januar 2014 Iversen PJ. Urol 2000; 164: 1579–1582 McLeod DG. BJU Int 2006; 97: 247–254 Merseburger A. Der Urologe 2013; 52: 219–225 Messing E. Lancet Oncol 2006; 7: 472–479 NCCN Guidelines for Prostate Cancer 2014 Prostate cancer: ESMO Clinical Practice Guidelines 2013 Sternberg C. Annals of Urology 2011; 2: 34–39 Tyrell CJ. Eur Urol 1998; 33: 447–456 Wirth MP. Eur Urol 2004; 45: 267–270

28 Impressum Mit freundlicher Unterstützung von:
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