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Veröffentlicht von:Karola Baum Geändert vor über 5 Jahren
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Intelligentes Wissen als der Schlüssel zum Können Elsbeth Stern Institute for Research on Learning and Instruction
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Was macht lernwirksamen Unterricht aus?
Auf der Suche nach der guten Lehrerpersönlichkeit – gibt es nicht (höchstens die Anti-Lehrerpersönlichkeit) Auf der Suche nach der richtigen Methode – gibt es nicht. Methoden müssen an das Vorwissen und den zu lehrenden Inhaltsbereich abgestimmt sein „Guter Unterricht kann auf unterschiedliche, aber nicht auf beliebige Weise realisiert werden.“Franz E. Weinert Professionelles Handlungswissen: Gute Lehrpersonen wissen, wie Schüler lernen
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Lernen als Interaktion zwischen Gehirn, Geist und Umwelt: Auf welcher Ebene sollten Lehrpersonen das Lernen verstehen? Psychische Funktionen, Wissen, Gedächtnis, Intelligenz, Emotionen Aktuelle Hirnaktivierung, überdauernde Hirncharakteristika
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Wo die neurophysiologische Perspektive zu kurz gegriffen ist
Erklärung von Alterunterschieden in der Leistung: Rolle des Vorwissens Frühförderung: Anschlussfähiges Wissen statt Synapsenpflege Professionelles Handlungswissen von Lehrern: Lernprozesse, nicht Hirnzustände verstehen Im "Normalbereich" kann die Hirnforschung nichts über die Lernwirksamkeit von Unterricht aussagen
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Lehrpersonen können nur indirekt durch
die Bereitstellung von Lerngelegenheiten auf das Gehirn einwirken
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Intelligentes Wissen = Kompetenz
Ebene, auf der Lehrpersonen durch guten Unterricht wirksam werden können: intelligent angeordnetes und flexibel zugreifbares Wissen Intelligentes Wissen = Kompetenz
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Der Steigung des Weg-Zeit-Graphen
TIMS/III Aufgabe: Die Beschleunigung eines sich geradlinig bewegenden Objektes kann bestimmt werden aus Der Steigung des Weg-Zeit-Graphen Der Fläche unter dem Weg-Zeit-Graphen Der Steigung des Geschwindigkeits-Zeit-Graphen Der Fläche unter dem Geschwindigkeits-Zeit-Graphen Prozent korrekte Lösung bei deutschen Abiturienten mit Leistungskurs Mathematik: 50% mit Grundkurs Mathematik: 44% International 67% Schweiz: 60%
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Kompetenzen setzten intelligent angeordnetes und flexibel zugreifbares Wissen voraus
Konzepte sind nicht auf Labels und Merksätze reduziert, sondern bilden die Grundlage für Erklärungsmodelle Gute Routinen: Prozedurales Handlungswissen ist in Konzeptwissen integriert Konzepte sind hinreichend abstrakt, so dass auch Gemeinsamkeiten zwischen oberflächlich unterschiedlichen Ereignissen und Objekten gesehen werden können
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Voruniversitäre Mathematik, Teilgebiet Elementargeometrie
MPI für Bildungsforschung MPI for Human Development Voruniversitäre Mathematik, Teilgebiet Elementargeometrie Aufgabe K14 Eine Schnur ist symmetrisch um einen zylindrischen Stab gewi- ckelt. Die Schnur windet sich genau 4mal um den Stab. Der Um- fang des Stabs beträgt 4 cm und seine Länge 12 cm. Bestimmen Sie die Länge der Schnur. Schreiben Sie alle Ihre Ar- beitsschritte auf. IEA. Third International Mathematics and Science Study © TIMSS/III-Germany
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12 cm 4cm 3cm 3cm 3cm 3cm Satz des Pythagoras: a²+b²=c² c a b 16+9=25 Jede Diagonale ist 5 cm lang, also ist die Schnur 20 cm lang
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Voruniversitäre Mathematik, Teilgebiet Elementargeometrie
MPI für Bildungsforschung MPI for Human Development Voruniversitäre Mathematik, Teilgebiet Elementargeometrie Aufgabe K14 Eine Schnur ist symmetrisch um einen zylindrischen Stab gewi- ckelt. Die Schnur windet sich genau 4mal um den Stab. Der Um- fang des Stabs beträgt 4 cm und seine Länge 12 cm. Bestimmen Sie die Länge der Schnur. Schreiben Sie alle Ihre Ar- beitsschritte auf. IEA. Third International Mathematics and Science Study © TIMSS/III-Germany
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Eckpfeiler des professionellen Handlungswissens von Lehrern
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Fachdidaktisches Dreieck
Inhalte / Aufgaben Schülerkognitionen Vermittlung / Instruktion
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Welches kognitive Potenzial haben bestimmte Aufgaben und Versuchsanordnungen?
Inhalte / Aufgaben Schülerkognitionen Vermittlung / Instruktion
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Welches kognitive Potenzial haben bestimmte Aufgaben und Versuchsanordnungen?
Inhalte / Aufgaben Schülerkognitionen Vermittlung / Instruktion Welche Alltagsvorstellungen haben Schüler zu bestimmten Inhalten?
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Welches kognitive Potenzial haben bestimmte Aufgaben und Versuchsanordnungen?
Inhalte / Aufgaben Schülerkognitionen Vermittlung / Instruktion Welche Alltagsvorstellungen haben Schüler zu bestimmten Inhalten? Welche Darstellungsformen sind für bestimmte Inhalte geeignet?
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Gute Lehrpersonen wissen, wie Schüler lernen
Fachspezifisches pädagogisches Wissen ist “die Zusammenführung von Inhalt und Pädagogik zu einem Verständnis dessen, wie bestimmte Themen, Probleme oder Fragen strukturiert, dargestellt und an die Interessen und Fähigkeiten der Lernenden angepaßt und für den Unterricht aufbereitet werden sollten" (Shulman, 1987)
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Fachdidaktisches Dreieck
Inhalte / Aufgaben Schülerkognitionen Vermittlung / Instruktion
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Fachdidaktisches Dreieck
Inhalte / Aufgaben Schülerkognitionen Vermittlung / Instruktion
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Kompetenz als Bildungsziel
Sozialkompetenz Methodenkompetenz Kompetenz im Umgang mit Neuem Lern- und Denkfähigkeit Vorteil: passt immer Nachteil: sind keine überdauernden Persönlichkeitskonstrukte, sehr stark situationsabhängig
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Leerer Begriff: Schlüsselkompetenzen
Keine einheitlich messbare Fähigkeit Erlauben keine valide Vorhersage (höchstens bei extrem negativen Fällen) Lassen sich nicht direkt verbessern Lernbar, aber keinesfalls direkt lehrbar Fächerübergreifende Kompetenzen können nur durch den Erwerb von Inhaltswissen gefördert werden
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Fachdidaktisches Dreieck
Inhalte / Aufgaben Schülerkognitionen Vermittlung / Instruktion
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Wissen als der Schlüssel zum Können
Wissen DASS Deklatives Wissen (Fakten und Begriffe) Wissen WIE Prozedurales Wissen (automatisierte Handlungen) Wie muss Wissen im Gedächtnis einer Person organisiert sein, damit es bei der Bewältigung einer Anforderung zum richtigen Zeitpunkt aktiviert und genutzt wird?
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Prozedurales Wissen: Automatisierte Handlungen und Mustererkennung
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Prozedurales Wissen Wird durch wiederholte Ausführung der Tätigkeit erworben: Lernen durch Erfolg Vorteil: Benötigt nur geringe Konzentration Nachteil: Änderungsresistent, negative Transfereffekte
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Deklaratives Wissen: Begriffe
Merkmale: charakteristisch oder definitorisch (Säugetier) Prototypen, Beispiele Einbettung in grössere Erklärungszusammenhänge Ein Gegenstand bzw. ein Ereignis kann in sehr unterschiedliche Begriffsnetzwerke eingebettet sein.
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Kategorisierung von Gebrauchsgegenständen
Alltagswissen: Physikwissen: Bestehen aus Stahl Funktion beruht auf der Wirkung von Kräften
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Alltagskonzepte: Klassifikation nach dem Einsatzbereich
Haushalt Landwirtschaft Handwerk
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Klassifikation nach physikalischen Prinzipien
Hebel Keil
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Veränderungen im Begriffsnetzwerk
Konzeptwechsel: Zentrale Merkmale werden peripher (z.B. Säugetier) Von der Sinneserfahrung zur objektiven Messung (z.B. Gewicht) Konzeptuelle Erweiterung (z.B. Dichte) Analogieschlüsse durch Vergleich und Kontrastierung (Fehlschlüsse: kleinste Teilchen, elektrischer Stromkreis)
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Hier sind 5 Vögel und hier sind 3 Würmer.
Stell dir vor, alle Vögel fliegen los und jeder versucht, einen Wurm zu bekommen. Wie viele Vögel bekommen keinen Wurm? 96% Wie viel mehr Vögel als Würmer gibt es? 25%
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Angleichung: Peter hat 8 Murmeln. Hans hat 5 Murmeln. Wie viele Murmeln muss Hans bekommen, um genauso viele Murmeln wie Peter zu haben? 95% Vergleich: Peter hat 8 Murmeln. Hans hat 5 Murmeln. Wie viele Murmeln hat Peter mehr als Hans? 20%
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Darstellungsformen von „5“
Relationalzahl Relationalzahl Kardinalzahl Ordinalzahl
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Wie kommt es, dass, ein kleines Stück Stahl untergeht,
aber ein grosses, schweres Schiff aus Stahl schwimmt? Hardy, I., Jonen, A., Möller, K., & Stern, E. (in Druck). Why does a large ship of iron float? Conceptual change in elementary school children. Journal of Educational Psychology.
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Ton Kork Holz Stein Eisen Wasser Styropor
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Ein Metalldraht wird ins Wasser getaucht. Was passiert?
geht unter steigt nach oben weil er sich festhält. weil das weggedrängte Wasser weniger wiegt als der Metalldraht. weil er so lang und dünn ist. weil das weggedrängte Wasser mehr wiegt als der Metalldraht. weil er aus Metall ist. weil er vom Wasser nicht stark genug nach oben gedrückt wird. weil er so leicht ist.
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Ein Metalldraht wird ins Wasser getaucht. Was passiert?
geht unter steigt nach oben weil er sich festhält. weil das weggedrängte Wasser weniger wiegt als der Metalldraht. weil er so lang und dünn ist. weil das weggedrängte Wasser mehr wiegt als der Metalldraht. weil er aus Metall ist. weil er vom Wasser nicht stark genug nach oben gedrückt wird. weil er so leicht ist.
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Lerngelegenheiten, die den Aufbau von Begriffsnetzwerken unterstützen
NICHT Lernen von Merksätzen, Definitionen und Formeln probieren, Versuch und Irrtum Sondern Gelegenheiten zur Ko-Konstruktion von Wissen in Gesprächen Nutzung verschiedener Repräsentationssysteme (z.B. graphische Veranschaulichungen) Möglichkeiten zur Anwendung in unterschiedlichen Kontexten ZEIT: Spiralcurriculum
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Fachdidaktisches Dreieck
Inhalte / Aufgaben Schülerkognitionen Vermittlung / Instruktion
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Kernexpertise der Lehrpersonen: Die Vorgabe lernwirksamer Aufgaben und Aufträge
Lerngewinn ist am grössten bei Aufgaben …für die noch keine fertige Lösung abgerufen werden kann. …..die aber auf der Grundlage des bestehenden Wissens durch dessen Umstrukturierung gelöst werden können.
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Beispiele für Handlungsmöglichkeiten von Lehrern
Aufgabenwahl Fokussierung der Aufmerksamkeit der Schüler Indirekte Vermittlung der eigenen Gruddhaltung zum Lernen
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Frühere Sowjetunion: > 45% Slowakei: > 40%
Anspruchsvolle Textaufgaben in Schulbüchern: Peter hat 5 Murmeln. Susanne hat 3 Murmeln mehr als Peter. Wie viele Murmeln haben Susanne und Peter zusammen? Frühere Sowjetunion: > 45% Slowakei: > 40% Ehemalige DDR: > 30% (West) Deutschland: < 3%
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Formalisierung parallel zur Erarbeitung der Konzepte anregen
Missverständnis in der Didaktik der Naturwissenschaften: Erst mathematische Basis schaffen, dann Inhalte lehren Schon in der Primarschule Formale Repräsentationen lehren
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Ton Kork Holz Stein Eisen Wasser Styropor
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(Geheimmaterial: Größe 2, Gewicht 400)
Wird das Geheimmaterial sinken oder schwimmen?
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Woran die Mathematisierung scheitern kann
Konventionen und Konzepte werden nicht auseinander gehalten
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Fortbildung in Mengenlehre: Gibt es eine Teilmenge?
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Fortbildung in Mengenlehre: Gibt es eine Teilmenge?
Antwort: Nein, Mengen müssen so aussehen:
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Graphen einer linearen Funktion: Von der Konvention zum Konzept
TIMS/III Aufgabe: Die Beschleunigung eines sich geradlinig bewegenden Objektes kann bestimmt werden aus Der Steigung des Weg-Zeit-Graphen Der Fläche unter dem Weg-Zeit-Graphen Der Steigung des Geschwindigkeits-Zeit-Graphen Der Fläche unter dem Geschwindigkeits-Zeit-Graphen Graphen einer linearen Funktion: Von der Konvention zum Konzept
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Einsicht durch Kontrastierung von Fallbeispielen
Durch gezielte Kontrastierung von Fallbeispielen kann die Aufmerksamkeit auf die für das Verstehen relevanten Merkmale gelenkt werden. Sagen: dass lernen mit contrasten gut sein kann (fostering inseight and abstraction usw.) (Gick & Holyoak, 83; Kurtz, Miao, Gentner, 2001; Bransford et. al., 2000 )
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Kontrastierung als Varation des Umwesentlichen: Gemeinsamkeiten herausarbeiten
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Welches physikalische oder chemische Prinzip liegt hier zugrunde?
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Welches physikalische oder chemische Prinzip liegt hier zugrunde?
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Welches physikalische oder chemische Prinzip liegt hier zugrunde?
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Welches physikalische oder chemische Prinzip liegt hier zugrunde?
Wärmeleitung
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Diss Anja Felbrich: Kontrastierung der Achsenbeschriftung
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Automatisiertes numerisches Wissen jenseits der natürlichen Zahlen von 1-100
Nanotechnologie und Astronomie: Automatisierter Umgang mit sehr kleinen bzw. sehr grossen Zahlen notwendig Log10 (1000)=? Log10 (1000)=3 10−9 =? Ein Milliardstel = 0,
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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