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Metropole und Provinz Abbildungen: Europäer im Porträt

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Präsentation zum Thema: "Metropole und Provinz Abbildungen: Europäer im Porträt"—  Präsentation transkript:

1 Metropole und Provinz Abbildungen: Europäer im Porträt
Die Regionen Europas Metropole und Provinz Abbildungen: Europäer im Porträt Helga Schultz

2 Schwerpunkte Städte und Meere Wandernde Zentren Regionen und Reiche
Die Weltsystemtheorie Helga Schultz

3 Literatur Fernand Braudel: Aufbruch zur Weltwirtschaft, dt. Ausgabe der Originalausgabe Paris 1979: München 1986, S Immanuel Wallerstein: Das moderne Weltsystem, dt. Ausgabe der Originalausgabe New York / London 1974: Frankfurt am Main 1986. Wallerstein, Immanuel: World System versus World-Systems – A critique, in: Frank, Andre Gunder/ Gills Barry K. (Hrsg.): The World-System – Five hundred years or five thousand?, London and New York: Routledge, 1996, S Helga Schultz

4 1. Städte und Meere Helga Schultz

5 Städte und Regionen Das vormoderne Wirtschaftsleben wurde nicht von Staaten, sondern von Städten beherrscht. Städte und ihr Umland wirtschafteten weitgehend selbstgenügsam, über den Fernhandel locker vernetzt. Der Handelskapitalismus beendet die Selbstgenügsamkeit der Regionen, er verbindet und integriert sie. Helga Schultz

6 Mittelmeer Zwei Wirtschaftsräume, deren Zentren Städte waren, bildeten sich im Laufe des Mittelalters um das Mittelmeer und die Ostsee: Venedig beherrschte das Mittelmeer und damit den Handel Europas mit der islamischen Welt. Es vermittelt so dem inneren Europas die Reichtümer der arabischen Welt und den mittelbaren Zugang zu den asiatischen Zivilisationen. Helga Schultz

7 Dogen Giovanni Battista Tiepolo: Doge Giovanni Cornaro ( ). Museo Ca' Rezzonico Venedig Giovanni Bellini: Doge Leonardo Loredan Uffizien Florenz Helga Schultz

8 Das Mare Balticum Die Hanse beherrschte die Ostsee und damit den Handel Norddeutschlands mit Russland, England und Skandinavien. Im Verlaufe des späten Mittelalters entwickelte sie sich von der Kaufmannsgenossenschaft zum Städtebund. Im Hanseraum blühte so ähnlich wie in Oberitalien Stadtkultur, Bürgerfreiheit und Handel. Helga Schultz

9 Hanse-Kaufmann Hans Holbein der Jüngere: Georg Gisze ( ) aus Danzig im Alter von 34 Jahren in seinem Londoner Kontor. (Gemäldegalerie Berlin) Siehe die Bilderörterung von Arthur Imhof, der auf Details wie den anatolischen Tisch-Teppich als Zeichen der Welt-Zugewandtheit hinweist. ( Helga Schultz

10 Rhein und Main Die rheinischen und oberdeutschen Städte vermittelten zwischen dem Ostseeraum und der Levante, dem östlichen Mittelmeer. Die Reichs- und Bischofsstädte waren zu Beginn der Neuzeit den oberitalienischen Stadtrepubliken vergleichbar an Freiheit und Reichtum und wetteiferten mit ihrem Glanz. Helga Schultz

11 Gläubiger der Könige Aus einer Weberfamilie stammend wurde er zu einem der reichsten Männer Europas. Gläubiger von Fürsten und Königen: 1519 bezahlte er den Wahlkampf des Kaisers. Jacob Fugger der Reiche ( ), um 1500 gemalt von Albrecht Dürer. Staatsgalerie Augsburg Helga Schultz

12 2. Wandernde Zentren Helga Schultz

13 Eroberung der Weltmeere
In der Frühen Neuzeit wandert das Zentrum Europas an die Atlantikküste. Die Osmanen erobern Konstantinopel und die byzantinische und arabische Welt um das östliche Mittelmeer (Levante). Die europäischen Handelswege verlagern sich infolge der großen Entdeckungen auf den Atlantik und den Indischen Ozean. Die Binnenmeere werden marginalisiert. Helga Schultz

14 Europa zur Zeit Karls IV.
Helga Schultz

15 Wandernde Zentren Genua blüht als Finanzzentrum des spanischen Weltreiches am Beginn des 16. Jahrhundert. Antwerpen wird gleichzeitig der Handelsplatz für den spanischen Amerikahandel. Amsterdam beerbt im 17. Jahrhundert Antwerpen. England legt im 16. Jahrhundert durch Piraterie die Grundlage seiner Handelsmacht, die im 18. Jahrhundert Amsterdam überflügelt. Helga Schultz

16 3. Regionen und Reiche Helga Schultz

17 Spanien Warum wird Spanien nicht zum wirtschaftlichen Zentrum Europas?
Der ungeheure kriegerische Aufwand für die Eroberung und Sicherung der Neuen Welt, der unter Philipp II. dreimal zum Staatsbankrott führt. Der Verlust seiner wirtschaftlich aktivsten Bevölkerung durch die Vertreibung der Moriscen (zwangsgetaufte Moslems) und der Juden. Die Geringschätzung der Arbeit in der feudalen Aristokratie (Hidalgos). Helga Schultz

18 König eines Weltreiches
Diego Rodríguez de Silva y Velázquez: König Philipp IV. von Spanien ( ) im Jahre 1644. Prado Madrid Helga Schultz

19 Niederlande Nach dem erfolgreichen Befreiungskrieg gegen das spanische Weltreich bilden die Kaufleute die herrschende Schicht der protestantischen Generalstaaten. Das dichte Städtenetz wird zur Basis von innovativem Gewerbe und Handel. Die Holländer werden Zwischenhändler von Warenströmen aus dem Ostseeraum, dem spanischen Amerika und Ostasien. Helga Schultz

20 Brauer, Regent und Offizier
Frans Hals: Nicolaes Hasselaer ( ). Rijksmuseum Amsterdam Helga Schultz

21 England England legt durch den Sieg über die spanische Armada 1588 den Grund für seine unabhängige See- und Handelsmacht. Der Sturz des Absolutismus durch die Revolution von 1644 unterwirft den Staat dem Handels- und Gewerbeinteresse. Der Adel wird zur verbürgerlichten gentry, das Großbürgertum verschmilzt mit der Aristokratie. Helga Schultz

22 Der bürgerliche Landeigentümer
Thomas Gainsborough: Mr. und Ms. Andrew, National Gallery London. Helga Schultz

23 Schweden Schweden wird im 17. Jahrhundert zur Großmacht durch seine freien Bauern, die im Reichstag einen Stand bilden und dem König Heerfolge leisten. Der Protestantismus wirkt als Modernisierungsideologie (Alphabetisierung). Aus der Bauernschaft entwickelt sich Gewerbe und Unternehmertum auf der Grundlage von Holz- und Erzreichtum. Helga Schultz

24 Der Bauernkönig König Gustav Adolf von Schweden (Unbekannter Maler, Deutschland, 17. Jh.). Deutsches Historisches Museum Helga Schultz

25 Polen-Litauen Die monarchische Adelsrepublik ist nach der Fläche größter Staat Europas, aber dünn bevölkert, arm an Städten und Gewerbe. Bauern und Bürger gehören überwiegend anderen Ethnien (Ruthenen, Deutsche, Juden, Letten und Esten) an und haben keine politischen Rechte. Die Getreideausfuhr über Danzig nach Westeuropa ermöglicht die Renaissancekultur unter den Jagiellonen. Nach erfolgreicher Gegenreformation wird Polen zum Eckstein der Christenheit gegen die Osmanen. Helga Schultz

26 Der Retter Wiens König Jan III. Sobieski ( ) in der Schlacht vor Wien 1683, gemalt von Jerzy Eleuter Szymonowicz-Siemiginowski. Nationalmuseum Warschau Helga Schultz

27 Ungarn Nach dem Sieg der Türken bei Mohacs 1526 bis zu den Siegen des Prinzen Eugen 1686 dreigeteilt: Die Stefanskrone mit Oberungarn (Slowakei) und Kroatien fiel an die Habsburger; Die Tiefebene mit Buda wurde türkische Provinz; Das Fürstentum Siebenbürgen Vasallenstaat der Osmanen. Der Adel war zahlreich wie der polnische und privilegiert gegenüber dem schwachen Bürgertum und den rechtlosen Bauern. Das Land liefert Fleisch (Ochsen) und Wein nach Mittel- und Südeuropa. Helga Schultz

28 Landesrichter und Verschwörer
Graf Ferenc Nádasdy ( ), 1656, wegen seiner Beteiligung am Rákóczi-Aufstand hingerichtet. Von Benjamin Blok. Nationalmuseum Budapest. Helga Schultz

29 4. Die Weltsystemtheorie
Helga Schultz

30 Das europäische Weltsystem
Die Herausbildung wird als Unterwerfung peripherer Regionen unter die Interessen eines kapitalistisch organisierten Zentrums erklärt (Braudel, Wallerstein). Zentrum: Holland und England; Peripherie: Osteuropa, Skandinavien, Lateinamerika; Semiperipherie: Die früheren Zentren: Hansestädte, italienische Stadtrepubliken und oberdeutsche Reichsstädte. Helga Schultz

31 Struktur des Weltsystems
Peripherie Rohstoffe, Agrarprodukte Zentrum Manufakturwaren Positive Terms of Trade, Passive Handelsbilanz Negative Terms of Trade, aktive Handelsbilanz ungleicher Austausch, Abhängigkeit Helga Schultz

32 Vorläufer: Thünensche Kreise
Vom Zentrum zur Peripherie (von der Stadt ins Hinterland) Freie Wirtschaft (Gartenbau) Grün: Forstwirtschaft Beige: Fruchtwechselwirtschaft Blau: Koppelwirtschaft (Weide- und Milchwirtschaft) Gold: Dreifelderwirtschaft (Getreidebau) Grau: Viehzucht Johann Heinrich von Thünen ( ): Der isolierte Staat in Beziehung auf Landwirtschaft und Nationalökonomie, 1826. Helga Schultz

33 Nicht nur Ökonomie Region Wirtschaft Gesellschaft Staat Zentrum
Kapitalintensives Gewerbe und intensive Landwirtschaft Freie und qualifizierte Arbeit Republik; konstitutionelle Monarchie Semiperipherie Weniger Kapital, Innovationen, Qualität Halbpacht, Rentengrund-herrschaft, Zünfte Absolutismus Peripherie Schwaches Gewerbe, extensive Landwirtschaft Gutsherrschaft, Frondienste, Sklaverei Schwacher Staat, keine Bürokratie, Adelsherrschaft Helga Schultz

34 Alte Ungleichheit wächst
Helga Schultz

35 Einwände Die Ungleichheit der europäischen Regionen entstand nicht erst in der Frühen Neuzeit mit dem Kapitalismus. Die Peripherie war nicht passiv, auch die Handelsbeziehungen außerhalb des Zentrums intensivierten sich (z.B. Ungarn - Polen). Der Handel war nicht notwendig ungleich. Die positive Handelsbilanz der Peripherie förderte Warenproduktion und Handel. Helga Schultz


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