Interventionsketten an Schulen Kurt Edler LZPolB NRW 2017

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1 Interventionsketten an Schulen Kurt Edler LZPolB NRW 2017

2 Eine Terror-Karriere Ein bereits volljähriger Auszubildender fällt an seiner beruflichen Schule dadurch auf, dass er sein Äußeres verändert (Kinnbart, langes Gewand) und seine Mitschüler für den Islam zu gewinnen versucht. Auch im Unterricht bringt er das Gespräch oft auf religiöse Fragen. Dem Klassenlehrer kommt über einen Mitschüler zu Ohren, dass der Auszubildende in seiner Freizeit mit Gleichaltrigen an Kampfsportübungen und paramilitärischen Trainings teilnimmt. Monate nach seinem Schulabschluss sieht der Lehrer ein Foto seines Schülers in der Zeitung. Er liest, dass der junge Mann nach Syrien gegangen und dort als Mitglied einer islamistischen Kampfgruppe ums Leben gekommen ist.

3 Erziehungsarbeit ist Beziehungsarbeit.
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4 Rollendifferenzierung:
Die Lehrperson als Vertreterin des demokratischen Verfassungsstaats Die Lehrperson als demokratischer Akteur Der pädagogische Profi im Verhältnis zum Kind Das Kollegiumsmitglied als Teil der Schulgemeinschaft Die Fachkraft mit ihrem spezifischen Auftrag

5 Habit Awareness KOMPETENZ Knowledge Skill

6 Islamismuspräventionskompetenz
Vom demokratischen Verfassungsstaat und der aufgeklärten Republik habe ich ein persönliches Konzept, kenne Programm und Strategie des Islamismus, bin rhetorisch trainiert und kann cool bleiben, so dass ich auch in zugespitzten Situationen genug pädagogische Rollendistanz wahren kann, um meine Schüler nicht als politische Gegner zu betrachten oder zu behandeln.

7 Tücken des Systems Schule
Imageschutzreflex Geringe Einblickstiefe Autonomie-Paritäts-Syndrom Zuständigkeits-Diffusion Belastbarkeit des pädagogischen Konsenses

8 Interventions-Fähigkeit
Konfliktbereitschaft Rechtliches Urteilsvermögen Interventions-Fähigkeit Pädagogische Kompetenz Bei der Betrachtung der Bedingungen von Durchsetzungsfähigkeit beim Umgang mit Regelverstößen schauen wir auf Kompetenzen, Charaktereigenschaften und Systemvoraussetzungen. Der Begriff „Leitungsvertrauen“ hat eine doppelte Bedeutung: das Vertrauen der Leitung haben, und der Leitung vertrauen. Leitungsvertrauen

9 Regeltreue Überzeugungsfähigkeit Durchsetzungsbereitschaft
Durchsetzungsmöglichkeit Gegenseitige Kontrolle Regeltreue basiert auf subjektiven und auf systemischen Voraussetzungen. Oft übersehen wird, dass die systemischen Voraussetzungen zuerst kommen: Überzeugungsfähig und durchsetzungsbereit kann ich nur sein, wenn die Schule mir eine reale Durchsetzungsmöglichkeit bietet, die jedoch ihrerseits voraussetzt, dass in der Schule überhaupt eine gegenseitige Kontrolle existiert. Diese kommt nur durch einen Rückhalt beim ganzen System zustande. Dazu gehört auch, dass Schulaufsicht und Schulbehörde der Schule nicht in den Rücken fallen, wenn diese mit einer gerechtfertigten Regeldurchsetzung ernst macht. Systemrückhalt

10 Gute Praxis Kontinuität sinnstiftender Peer-to-Peer-Dialoge
Niedrigschwellige Einbeziehung bildungsferner Eltern Gelebter Religionsfrieden: interreligiöse Foren Mädchen-Cafés Von der Gewaltprävention lernen Kollegiale Kooperation mit Polizei und Jugendschutz Aussteiger als Gäste im Unterricht Radikalisierung als literarisches Thema (Kleists „Michael Kohlhaas“, Schillers „Verbrecher aus verlorener Ehre“)

11 Die innere Republik Zur politischen Identität gehört bei einem Menschen, dass er einen ganz persönlichen Staatsentwurf im Kopf hat, eine „innere Republik“ also, die ihn von allen anderen Menschen unterscheidet – je nach Vorliebe für bestimmte Verfassungswerte, Verfahren oder Strukturen. Man kann z.B. ein guter Demokrat sein und für das Mehrheitswahlrecht, aber auch ein guter Demokrat sein und für das Verhältniswahlrecht. Bestimmte Dinge sind allerdings tabu. So zum Beispiel die Todesstrafe. Sie kollidiert mit der Menschenwürde.

12 Kontakt: Kurt Edler kurt@edlerhh. de 040 39 72 65 www. edlerhh. de www
Kontakt: Kurt Edler LI-F Referat Gesellschaft