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Deutsch Matur schriftlich
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Schriftliche Matur Sie wählen einen von drei Themenbereichen
Gegeben sind jeweils ein bis zwei Impulstexte (z.B. Gedichte, epischer oder dramatischer Text bzw. Ausschnitt, Sachtext) In einem Themenbereich müssen drei auf den Impuls bezogene Texte geschrieben werden (4 h), zwei kurze und ein längerer Die zu produzierenden Texte unterscheiden sich in Textsorten und Schreibhaltung (meist 1 argumentativ) Beispiel: Themenbereich Schreib- haltung bzw. Textsorte 1 2 3 Lyrik Sachtext Sekundärliteratur Beispiel/Impuls Gedicht Essay Literaturtheorie Text I Rezension Klappentext Zusammenfassung Text II Glosse zum Gedichtthema Definition Parabel zum Thema Text III Gehalt in Kurzgeschichte übertragen Brief als Entgegnung Erörterung (Einordnung in grösseren Zusammenhang)
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Textsortenliste Dokumentieren Argumentieren Appellieren Fingieren
Schreiben über sich Abstract Aphorismus Brief Anekdote Kolumne Bericht Charakterisierung Glosse Lebenslauf Beschreibung Erörterung Klappentext Fabel Selbstporträt Bildbeschreibung Essay Leserbrief Kurzgeschichte Tagebuch Bildlegende Rede Monolog/Dialog Kommentar Rezension Parabel/Gleichnis Definition Werbetext Inhaltsangabe Interview Stellungnahme Textinterpretation Lexikonartikel These Meldung/Nachricht Porträt Protokoll Reportage Zusammenfassung Schilderung
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Prüfungsanforderungen
Sich sprachlich korrekt, stilistisch angemessen, aufgabenbezogen und inhaltlich präzise ausdrücken können. Einen schriftlichen Text sinnvoll aufbauen und gestalten können. Verschiedene sprachliche Mittel bewusst und wirkungsvoll einsetzen können. Eine Aufgabenstellung anhand eigener Zielsetzungen umsetzen können. Eine eigene, gehaltvolle und überzeugende Position entwickeln und formulieren können. Die geforderten Textsorten inhaltlich und formal bedienen.
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Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781)
»Denn mancher hat, aus Furcht zu irren, sich verirrt.« (1753) 1. Rede (Kurztext, > 250 Wörter) Schreiben Sie als Beitrag zur Maturitätsfeier eine kurze Ansprache, die Lessings Aphorismus zum Motto hat.
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Georg Heym (1887-1912) Die Irren (1910)
Der Mond tritt aus der gelben Wolkenwand. Die Irren hängen an den Gitterstäben, Wie große Spinnen, die an Mauern kleben. Entlang den Gartenzaun fährt ihre Hand. In offnen Sälen sieht man Tänzer schweben. Der Ball der Irren ist es. Plötzlich schreit Der Wahnsinn auf. Das Brüllen pflanzt sich weit, Dass alle Mauern von dem Lärme beben. Mit dem er eben über Hume gesprochen, Den Arzt ergreift ein Irrer mit Gewalt. Er liegt im Blut. Sein Schädel ist zerbrochen. Der Haufe Irrer schaut vergnügt. Doch bald Enthuschen sie, da fern die Peitsche knallt, Den Mäusen gleich, die in die Erde krochen. 2. Kürzestgeschichte (Kurztext, > 200 Wörter) Schreiben Sie das Gedicht in eine Kürzestgeschichte um. Übernehmen Sie den Gehalt des Gedichts, ohne den Text wörtlich wiederzugeben.
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Erwartungshorizont Text 1: Rede 3 2 1
ja eher ja eher nein nein 1. Gehalt: Inhalt von Lessings Aphorismus verstanden: zwei gegensätzliche Formen des Irrtums erkannt (in Einzelfällen Fehler machen vs. sich im Leben allgemein nicht zurechtfinden) und in origineller Weise auf einzelnen Lebensbereich übertragen (z.B. Plädoyer gegen übervorsichtige, auf Risikoverminderung bedachte Lebensführung); Kontext angemessen berücksichtigt und Adressat/innen (Schüler/innen, Eltern, Anghörige, Lehrpersonen) direkt angesprochen 3 2 1 2. Textsorte: einfache Sprache; rhetorische Kunstgriffe angewendet (Anapher, Parallelismus, rhetorische Fragen, Apostrophe usw.); angemessener Umfang 3. Gliederung, Textlogik, Leserführung: Text mit überzeugender Kohärenz und Kohäsion; der Mündlichkeit Rechnung tragender einfach strukturierter Aufbau; wirkungsvoller Einstieg und pointierter Schluss; passender eigener Titel
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Erwartungshorizont Text 2: Kürzestgeschichte 3 2 1
ja eher ja eher nein nein 4. Gehalt: Inhalt des Gedichts übernommen und angemessen ausgestaltet: nächtlicher Ball in einer psychiatrischen Klinik mit Gewaltausbruch, bei dem ein philosophisch gebildeter Kranker einen Arzt erschlägt; Schlüsselmoment wiedergegeben; unheimliche Atmosphäre anschaulich gemacht; Figuren (Irre, Mörder, Arzt usw.) präzise gezeichnet 3 2 1 5. Textsorte: Wortlaut des Gedichts nicht übernommen; Ausdruck einfach und konkret gestaltet; erzähltechnische Mittel souverän eingesetzt; Formen der Erzähler- und Figurenrede angemessen angewendet; Präteritum/Präsens verwendet; angemessener Umfang 6. Gliederung, Textlogik, Leserführung: spannungsvoller Verlauf; keine unmotivierten sprunghaften Übergänge; in medias res gegangen; Ende offen oder überraschend; passender eigener Titel
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Erwartungshorizont 6 4 2 Text 3: Interpretation
ja eher ja eher nein nein 7. Gehalt: Korrekte und prägnante Analyse, welche formale wie inhaltliche Aspekte erfasst und Bezüge zwischen Form und Inhalt feststellt; gehaltvolle Interpretation mit überzeugender Deutungshypothese; lit.geschichtl. Einbettung; eigenständige Wertung formale Analyse: Sonett mit 14 Versen in 2 Quartetten und 2 Terzetten; Reimform abba bccb ded eed; 5-hebige Jamben; Reihenstil (typisch im Expressionismus), 2 Enjambements in V.6/7 und 12/13 (beide bezeichnen inhaltlichen Wendepkt. inhaltliche Analyse: 1.Strophe beginnt mit ironisierter Mondmetaphorik und greller Farbsymbolik (Mond tritt aus gelber Wolkenwand, V.1), Signal für Gift, Krankheit, Verschmutzung; Situationseschreibung einer Irrenanstalt (Gitterstäbe, Gartenzaun); Vgl. der Irren mit Spinnen (im Netz gefangen, lauernd auf Beute, Ausbruch). 2.Strophe zunächst mit Kontrastsituation (Ball, Tänzer, fröhlich), Umschwung V.6 mit „plötzlich“, Ausbruch des Wahnsinns auch draussen, Auswirkungen der zerstörerischen Macht; Gesellschaft kollektiv v. Wahnsinn betroffen. 3.Strophe: Mord an Arzt als Symbol der Heilung und Vernunft (Verbg. mit Hume); Aesthetik des Hässlichen. 4.Strophe: nochmals antithetischer Umschwung (...schaut vergnügt V.12), Vgl. mit Mäusen, die in Erde verschwinden, weil Peitsche knallt; Hinweis auf drohende Apokalypse expressionistische Metaphorik (Farbsymbolik, animalische Personifikationen Thematik: Wahnsinn, Ichzerfall, bevorstehender Untergang, Apokalypse, Grossstadt, Anonymität, Verrohung etc.; auch Hoffnung auf neuen Menschen; Ästhetik des Hässlichen typisches Gedicht des Expressionismus (formal und inhaltlich) 6 4 2 8. Textsorte: Ebenen der Interpretation (Beschreibung, Deutung, Wertung) nicht vermischt, fachspezifisches Vokabular korrekt angewandt; weder evidente noch spekulative Interpretationshypothese skizziert; angemessener Umfang 9. Gliederung, Textlogik, Leserführung: Text mit überzeugender Kohärenz und Kohäsion, strukturierter, geordneter Aufbau, Einleitung und Fazit; passender eigener Titel
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Gehalt der Interpretation, Details
formale Analyse: Sonett mit 14 Versen in 2 Quartetten und 2 Terzetten; Reimform abba bccb ded eed; 5hebige Jamben; Reihenstil (typisch im Expressionismus), 2 Enjambements in V.6/7 und 12/13 (beide bezeichnen inhaltlichen Wendepkt. inhaltliche Analyse: 1.Strophe beginnt mit ironisierter Mondmetaphorik und greller Farbsymbolik (Mond tritt aus gelber Wolkenwand, V.1), Signal für Gift, Krankheit, Verschmutzung; Situationseschreibung einer Irrenanstalt (Gitterstäbe, Gartenzaun); Vgl. der Irren mit Spinnen (im Netz gefangen, lauernd auf Beute, Ausbruch). 2.Strophe zunächst mit Kontrastsituation (Ball, Tänzer, fröhlich), Umschwung V.6 mit „plötzlich“, Ausbruch des Wahnsinns auch draussen, Auswirkungen der zerstörerischen Macht; Gesellschaft kollektiv v. Wahnsinn betroffen. 3.Strophe: Mord an Arzt als Symbol der Heilung und Vernunft (Verbg. mit Hume); Aesthetik des Hässlichen. 4.Strophe: nochmals antithetischer Umschwung (...schaut vergnügt V.12), Vgl. mit Mäusen, die in Erde verschwinden, weil Peitsche knallt; Hinweis auf drohende Apokalypse expressionistische Metaphorik (Farbsymbolik, animalische Personifikationen) Thematik: Wahnsinn, Ichzerfall, bevorstehender Untergang, Apokalypse, Grossstadt, Anonymität, Verrohung etc.; auch Hoffnung auf neuen Menschen; Ästhetik des Hässlichen typisches Gedicht des Expressionismus (formal und inhaltlich)
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Allgemeine Kriterien (alle Texte)
Sprache und Stil ja eher ja eher nein nein 10.Orthografie und Interpunktion: Sind Rechtschreibung und Zeichensetzung einwandfrei? 3 P. = 0-5 F.| 2P. = 6-11 F. |1 P. = F.| 0 P. = >18 F. 3 2 1 11.Grammatik (inkl. Syntax): Sind Grammatik und Satzbau einwandfrei? 3 P. = 0-2 F. | 2 P. = 3-5 F. | 1 P. = 6-8 F. | 0 P. = >9F 12. Stil: Sind die Texte verständlich, leserfreundlich flüssig, lebendig geschrieben? 13. Wortwahl: Verfügt die Autorin, der Autor über einen vielfältigen Wortschatz, den sie bzw. er ausgewählt, abwechslungsreich und passend einsetzt? 14.Zitierung und Paraphrase Wird genau und formal korrekt mit Fremdinformation umgegangen? inhaltlich richtig und textbezogen formuliert; korrekt und vollständig zitiert (Quelle, Verweis, „…“) bzw. paraphrasiert (Urheber der Aussage bekannt)
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Hausaufgabe auf Donnerstag (Dienstag Ausfall wegen Kollegiumstag)
Bereiten sie den Langtext zum Thema Epik vor: Interpretation(Langtext, >500 Wörter) Verfassen Sie eine Interpretation von Kurt Tucholskys Text. Stützen Sie sich dabei auf eine oder mehrere Interpretationshypothesen. Berücksichtigen Sie formale wie inhaltliche Aspekte und belegen Sie Ihre Aussagen mit Zitaten und Paraphrasen. Besprechung dieses Textes in der 1. Lektion am Donnerstag Schreiben der beiden Kurztexte zu Epik in der zweiten Lektion & zuhause, Bespr. am Freitag
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Erwartungshorizont Text 1: Rezension 3 2 1
ja eher ja eher nein nein 1. Gehalt, Sachkorrektheit, Substanz: Inhalt: scheinbar naive Weltsicht bei beiden Texten, bei Walser weniger ironisch als bei Tucholsky: Primarschüler, die moralische Betrachtungen über den Menschen im Allgemeinen anstellen und in ihrer Naivität zu erstaunlich tiefsinnigen Erkenntnissen gelangen; bei Tucholsksy sehr pessimistische Einschätzung des vermeintlich aufgeklärten, sozialen Menschen; bei Walsers euphorische, romantisch-idealistische Grundhaltung, die in ihrer Überschwänglichkeit ironisch gebrochen erscheint Form: bei Walser angedeutete, bei Tucholsky ausgeprägte Parodien auf (natur-) wissenschaftliche Bestimmungen des Menschen; in beiden Texten scheinbar ungeordnete Zusammenstellung von Gedanken, z.T. assoziativ; differenziertere, leicht gekünstelte Wortwahl bei Walser, die den Stilwillen des Schülers parodiert; Wortspiele (Walser: bildhässlich [Z. 17], Tucholsky: zwei Beine und zwei Überzeugungen haben [Z. 1]); Ich-Erzähler (bei Walser offensichtlich, bei Tucholsky am wir [Z. 85] erkennbar); 3 2 1 2. Textsorte: Urteil formal und inhaltlich begründet; kurze Zusammenfassung; Präsens; Werkangaben vorhanden (Quellenangabe); den Anforderungen der Textsorte gemässer Aufbau; angemessener Umfang 3. Gliederung, Textlogik, Leserführung Text mit überzeugender Kohärenz und Kohäsion; strukturierter, geordneter Aufbau, Einleitung und Fazit; passender eigener Titel
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Erwartungshorizont 3 2 1 Text 2: Glosse
ja eher ja eher nein nein 4. Gehalt, Sachkorrektheit, Substanz: Originelle Überlegungen zum Thema vorgebracht, vertiefte Auseinandersetzung mit dem Thema, die nicht beim Evidenten bleibt 3 2 1 5. Textsorte: Techniken der Ironie und der Satire verwendet; guter (aktueller) Aufhänger; auf Pointe zugespitzt, Prägnanz, den Anforderungen der Textsorte gemässer Aufbau 6. Gliederung, Textlogik, Leserführung: Text mit überzeugender Kohärenz und Kohäsion; strukturierter, geordneter Aufbau, Einleitung und Fazit; passender eigener Titel
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Erwartungshorizont Text 3: Interpretation 6 4 2
ja eher ja eher nein nein 7. Gehalt, Sachkorrektheit, Substanz: Inhalt: naive Sicht auf den Menschen aus der Sicht eines Primarschülers; in der Naivität gelangt der Schüler zu nicht altersgerechten Erkenntnissen, die eine pessimistische Weltsicht des Autors durchscheinen lassen; Ironie und Sarkasmus in allen Äusserungen; grosse Skepsis gegenüber dem gängigen positiven Menschenbild: der Mensch ist egoistisch, Form: Parodie auf (natur)wissenschaftliche Bestimmungen des Menschen; auktoriale Erzählinstanz (Primarschüler: wir [Z. 85]); Kurzprosa-Text, der nicht eindeutig bestimmbar ist; anaphorisch aufgenommenes Der Mensch …; einfacher Wortschatz; zahlreiche Wortspiele; witzige Wirkung insbesondere durch die Aufzählung scheinbar heterogener Elemente 6 4 2 8. Textsorte: Ebenen der Interpretation (Beschreibung, Deutung, Wertung) nicht vermischt, fachspezifisches Vokabular korrekt angewandt; weder evidente noch spekulative Interpretationshypothese skizziert; angemessener Umfang 9. Gliederung, Textlogik, Leserführung: Text mit überzeugender Kohärenz und Kohäsion, strukturierter, geordneter Aufbau, Einleitung und Fazit; passender eigener Titel
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Planung Matur schriftlich - Bspr. Kürzestgeschichte
Mo. W. Di Do FR 15.2 7 Spracherwerb – Fakten Pinker vs. Szagun Spracherwerb (Nativismus) 22.2 8 Basiswissen Spracherwerb (Kognitivismus) Matur schriftlich -schreiben Lyrik Kü-gesch. 29.2 9 Matur schriftlich - Bspr. Kürzestgeschichte - Lyrik Interpretation + Bspr. Matur schriftlich - Lyrik Rede schreiben + Besprechung 7.3 10 Kollegiumstag - Bspr. Epik Interpretation - schreiben Epik Vgl. Rezension - Bspr. Epik Vergleichende Rezension & Glosse 14.3 11 Spracherwerb / Sprachwandel - Bspr. Essayistik Zusammenfassung - schreiben Essayistik Essay Sprachwandel 21.3 12 - Bspr. Essay & Brief - Test Lernstick --> ProbeMP Uhr Karfreitag
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Erwartungshorizont 3 2 1 Text 1: Zusammenfassung ja eher ja eher nein
1. Gehalt, Sachkorrektheit, Substanz: wesentliche Thesen und Argumente in ihrem Zusammenhang wiedergegeben, nicht nur aufgelistet: totale Erinnerungsfähigkeit in der Realität grausam, im Internet als Archiv des Lebens bald für viele; „Schrumpf-Biografien“ (Z.71), auf Peinlichkeiten und Banalitäten reduzierte Lebensläufe; Informationsüberflutung, Unmengen von Daten gespeichert, andrerseits Informationsvernichtung durch technische Innovation Internet als „Anarchiv – eine kaum beherrschbare Gedächtnismaschine“ (Z.95/96), digitale Erinnerung nicht kontrollierbar totale Erinnerung vs Recht auf Vergessen, Beliebigkeit vs Machbarkeit Gegenmassnahmen: digitales neues Leben, Recht auf Vergessen bzw. digitaler Radiergummi, digitaler Ruf (Googlability) Forderung einer zweiten Aufklärung: individuelle Medienstrategie, bewusste Gestaltung des eigenen Bildes, Schulfach Medienkompetenz 3 2 1 2. Textsorte: Inhalt prägnant vereinfacht; objektiv wiedergegeben; Ich-Form vermieden; Präsens; in eigenen Worten formuliert; angemessener Umfang 3. Gliederung, Textlogik, Leserführung Text mit überzeugender Kohärenz und Kohäsion, strukturierter, geordneter Aufbau, Einleitung und Fazit; passender eigener Titel
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Erwartungshorizont 3 2 1 Text 2: Brief
ja eher ja eher nein nein 4. Gehalt, Sachkorrektheit, Substanz: wesentliche Aussagen und Argumente des Autors in ihrem Zusammenhang erfasst und dazu Stellung genommen: permanente Erinnerung an die dt. Vergangenheit, die Schande des Holocaust; Beschuldigen in den Medien Routine geworden; als Gegenreaktion gegen die Dauerpräsentation der Schande Wegschauen; Kritik Walsers: nicht mehr Gedenken, sondern Instrumentalisierung der Schande eigene These zum Thema; prägnante Stellungnahme, mit Beispielen angereicherte Argumentation, prägnanter Schluss 3 2 1 5. Textsorte: Merkmale des Briefs gut umgesetzt (Anrede-, Grussformel); wirkungsvoll und pointiert argumentiert, appellativ geschrieben; adressaten- und situationsgerecht; angemessener Umfang 6. Gliederung, Textlogik, Leserführung: Text mit überzeugender Kohärenz und Kohäsion, strukturierter, geordneter Aufbau, Einleitung und Fazit; passender eigener Titel
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Erwartungshorizont 6 4 2 Text 3: Essay
ja eher ja eher nein nein 7. Gehalt, Sachkorrektheit, Substanz: Thema getroffen; anregende These(n); eigene Ideen, Witz oder Esprit; überzeugend bis originell argumentiert; wenn Thesen von Pörksen und/oder Walser einbezogen, diese korrekt und angemessen referiert; Thema vertieft (Erkenntnisreichtum, Vielfalt der Aspekte); eigener Standpunkt deutlich entwickelt; subjektiv, nicht objektiv 6 4 2 8. Textsorte: geistreich, erörternd, nichtwissenschaftlicher Grundton, These(n) prägnant begründet und mit treffenden Beispielen veranschaulicht; sprachliche Gestaltungsmittel (rhetorische) verwendet; angemessener Umfang 9. Gliederung, Textlogik, Leserführung: Text mit überzeugender Kohärenz und Kohäsion; „Gedanken-spaziergang“; pointiert, ev. assoziativ; passender eigener Titel
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Planung Rest
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Probelauf schriftlich
Besprechung
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Aufgaben Kommentar (ca. 250 Wörter): Schreiben Sie einen Online-Kommentar für das Portal der Aargauer Zeitung, in dem Sie Schuppissers Aussage kommentieren, die Erzählweise von Computerspielen führe zu einer Aufwertung des Raums im Computerspiel gegenüber der erzählenden Literatur (Z. 74 f.). Gehen Sie darin auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Raumgestaltung in literarischen Texten und in Computerspielen ein. Zusammenfassung (max. 200 Wörter): Fassen Sie Schuppissers Exposé zusammen. Erörterung (ca. 500 Wörter): Setzen Sie sich kontrovers mit Schuppissers Aussage auseinander, dass die Romanhandlung für jeden Leser dieselbe sei, dass jeder Spieler eines Computerspiels aber Einfluss auf die Handlung nehmen könne (Z. 33 ff.). Gehen Sie z.B. darauf ein, ob sich das literarische Erzählen grundlegend vom Erzählen in Games unterscheidet. Auch die Identifikation mit dem Protagonisten oder die Interaktion auf der Ebene der Handlung könnten Aspekte sein.
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Thema 1, Aufgabe 1: Kommentar (ca. 250 Wörter)
Gehalt: Auseinandersetzung mit Raum in erzählender Literatur; z.B. Unterschiede (visuell vs. verbal; dreidimensional vs. linear; ausgestaltet vs. angetönt usw.) und Gemeinsamkeiten (Handlung findet zwingend im Raum statt; Raum ist Zuträger der Handlung, ohne Handlung sinnlos; ist Teil der Handlung analog ZOPEF usw.) Textsorte: Lead(?); Eigene Meinung klar erkennbar Quelle: Bezug zum Artikel klar machen
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Thema 1, Aufgabe 1: Probleme
Machen Sie zu Beginn klar, auf welchen Artikel sie kommentieren (inkl. Datum des Artikels) Der Hauptteil sollte ihre Haltung behandeln, nicht den Originaltext nacherzählen „Der Autor hat so einigermassen recht“ ist ein sehr langweiliger Kommentar (wozu schreiben?). Viel besser wäre Widerspruch oder ein neuer, im Original vernachlässigter Aspekt.
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Thema 1, Aufgabe 2: Zusammenfassung (ca. 200 Wörter)
Gehalt: enthält mind. folgende Aspekte: PC-Games mehr als Geschicklichkeitsspiele, sie vermitteln Erlebnisse; Interaktion des Spieler; Games eröffnen andere Dimension des Erzählens; Raum gegeben, Handlung aber vom Spieler bestimmt; auch Games können interpretiert werden. optional: These Aufwertung des Raums über die Handlung; Games bieten Spieler „reale“ Entscheidungen. Ausdruck: Präsens, sachlich-distanzierter Stil Quelle: Vollständige Quellenangabe, ein Mal
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Thema 1, Aufgabe 2: Probleme
Machen sie zu Beginn klar, welchen Text sie zusammenfassen (inkl. Veröffentlichungsjahr!) Die Quellenangabe braucht es nur ein Mal (z.B. in Titel, Untertitel oder Einleitung), nicht mehrfach! Vermeiden sie Inquit-Formeln. Dass alles, was sie zusammenfassen, die Aussagen des Autors widerspiegelt, ist bei dieser Textsorte klar. Formulieren sie präzise und sachlich, aber in eigenen Worten
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Thema 1, Aufgabe 3: Erörterung (ca. 500 Wörter)
Setzen Sie sich kontrovers mit Schuppissers Aussage auseinander, dass die Romanhandlung für jeden Leser dieselbe sei, dass jeder Spieler eines Computerspiels aber Einfluss auf die Handlung nehmen könne (Z. 33 ff.). Gehen Sie z.B. darauf ein, ob sich das literarische Erzählen grundlegend vom Erzählen in Games unterscheidet. Auch die Identifikation mit dem Protagonisten oder die Interaktion auf der Ebene der Handlung könnten Aspekte sein.
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Thema 1, Aufgabe 3: Erörterung (ca. 500 Wörter)
Gehalt: Erörterung z.B. der Frage, ob die Rolle des Spielers sich grundlegend von der des Lesers unterscheidet, oder wie sich die Interaktionsmöglichkeiten von Spieler und Leser unterscheiden ( Folgen?), oder wie „Handlung“ zustande kommt, oder welcher Stellenwert der „Handlung“ im Kontext einer Erzählung (in verschiedenen Medien) zukommt Textsorte: Einleitung mit These, dialektischer Aufbau, sachlich Argumentiert (inkl. Beispiele), klares Fazit, Wertung erst zum Schluss
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Probleme Form Schuppisser und sein Originaltext interessieren hier nicht (bzw. kaum), es geht um die Aussage In der Einleitung muss die Aussage (und ggf. der Kontext) vorkommen, danach sollte es um Ihre Argumente gehen Die Aussage hat mit besser/schlechter oder der Raumgestaltung (s. Aufg. 1) nichts, bzw. wenig zu tun. Wenn sie über solche Aspekte sprechen wollen, müssen sie den Zusammenhang mit der Aussage klar machen. Keine Du-Orientierung sondern sachliche Argumentation Ansprache des Lesers und mündl. Formulierungen vermeiden Wertung erst zum Schluss
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Probleme Inhalt „Ist das wirklich so?“ ist keine gute These (sind rhet. Fragen selten) „Bei manchen Spielen kann man keinen Einfluss auf die Handlung nehmen“ – das ist korrekt, aber wenig interessant (und so nicht gemeint) „Die Handlung in literarischen Werken ist nicht für jeden Leser dieselbe“ (z.B. weil man seine eigene Vorstellung oder Interpretation einbringt) – diese Behauptung ist falsch. Handlung ist genau das, was passiert. Was sie (vermutlich) meinen: Die Handlung mag für alle dieselbe sein, aber darum geht es bei einer Erzählung ja nur teilweise. Andere Aspekte (Vorstellung, Interpretation, Nachempfinden, Bedeutung) sind nicht einheitlich – ggf. sogar weniger einheitlich als bei Spielen.
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Sprachrichtigkeit Probleme
Bezug von Personal- & Relativpronomen es muss klar sein, worauf sich der, die, deren,... bezieht Relativpronomen kein Helvetisches wo, welche(r/s) eher vermeiden Fälle (inkl. Genitiv) ... die Aussage des Autors, die Meinung von Herrn S. ... Feststehende Ausdrücke ... der Unterschied zwischen / im Unterschied zu Kommas manche setzen plötzlich zu viele??
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Mögliche Argumente Aufgabe 3
Variabilität der Handlung in Games fördert die Identifikation mit dem Protagonisten, bedeutet aber auch, dass nur simple Plots möglich sind. Interaktion in Games meist Handlungssteuerung, in Literatur das Nachvollziehen/Interpretieren der fixen Handlung (von ggf. mehreren Figuren). Ersteres ist unterhaltsamer, aber meist weniger tief Neue Perspektive: Multiplayer-Games als gemeinsames Geschichtenerzählen? ...
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