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Veröffentlicht von:Elly Schmitt Geändert vor über 6 Jahren
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Das Ziel: Klimafreundlicher Umstieg bis 2050
Senkung der CO2-Emissionen gegenüber 1990 um 80-95% Anteil der Erneuerbaren Energien am Stromverbrauch bei 80 % Senkung des Primärenergie- verbrauchs um 50 % Ausstieg aus der Kernenergie bis 2022 Konventioneller Strom ca. 70% 2015 Erneuerbarer Strom ca. 30% Ausbau Erneuerbarer Energien 2050 Konventioneller Strom ca. 20% CO2- Emissionen Das Energiekonzept der Bundesregierung für eine umweltschonende, zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung vom 28. September 2010 sieht folgende zentrale Ziele vor: Senkung der CO2-Emmissionen gegenüber 1990 um minus 80-95% Anteil der Erneuerbaren Energien am Stromverbrauch bei 80 % Senkung des Primärenergieverbrauchs um 50 % Weitere wichtige Bausteine sind die energetische Gebäudesanierung und energieeffizientes Bauen, eine Steigerung der Energieeffizienz in privaten Haushalten und der Industrie, der Ausbau der Netzinfrastruktur, der Ausbau der Elektromobilität sowie die Einbettung der Energiewende in den europäischen Kontext. Erst nach dem Reaktorunglück von Fukushima 2011 folgte die Entscheidung der Bundesregierung bis 2022 endgültig aus der Kernenergie auszusteigen. Die Richtung ist also klar: Weniger Treibhausgase und mehr Erneuerbare Energien. Erneuerbarer Strom ca. 80%
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Der Plan: Schrittweiser Rollentausch
Anteil des Stroms aus regenerativen Energiequellen* Langfristig wird ein Rollentausch zwischen konventionellen und Erneuerbaren Energien angestrebt. Laut Energiekonzept der Bundesregierung soll der Anteil der Erneuerbaren Energien am Stromverbrauch im Jahr 2020 bei 35 Prozent liegen und bis 2050 auf 80 Prozent kontinuierlich anwachsen. Im Koalitionsvertrag der aktuellen Bundesregierung wurden für die Jahre 2025 und 2035 weitere Zwischenziele formuliert, die eine gewisse Spannbreite zulassen und als Korridor über die Zielformulierung des Energiekonzepts gelegt wurden. Der aktuelle Wert von 32,6 Prozent (2015) zeigt, dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien gut vorangeschritten ist und das 2020-Ziel bereits fast erreicht wurde. Allerdings ist die Entwicklungskurve des Erneuerbaren-Anteils 2015 stark von der überdurchschnittlichen Winderzeugung in diesem Jahr geprägt, welche die Trendentwicklung deutlich verzerrt, da sie nicht nur den erfolgten Ausbau, sondern auch die speziellen Witterungsbedingungen widerspiegelt. Während der Ist-Anteil die richtige Größe für die Beschreibung der aktuellen Situation darstellt, ist für eine Bewertung der Zielerfüllung und der Abschätzung, ob die zukünftigen Ziele erreicht werden, eine normalisierte Anteilsberechnung besser geeignet, da diese von durchschnittlichen Witterungsbedingungen ausgeht. * Anteil am Brutto-Inlandsstromverbrauch | ** EE-Anteil bei Annahme eines durchschnittlichen Wind-bzw. Wasserkraftjahres (Normaljahr-Betrachtung) | *** vorläufig Quelle: BDEW Stand 01/2016
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Der Steigbügel: Erneuerbare-Energien-Gesetz
EEG-Verbraucherkosten 2016 Evolution EEG 2.0 & 3.0 ( ) Verpflichtende Direktvermarktung, wettbewerbliche Ermittlung der Förderhöhe ab 2017 Industrie 7,2 Mrd. € Private Haushalte 7,9 Mrd. € EEG (2012) Einführung der optionalen Direktvermarktung EEG (2009) Wechsel von der physikalischen zur bilanziellen Wälzung des EEG-Stroms In der Stromerzeugung hat das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zur Förderung der Erneuerbaren Energien einen zentralen Anteil an der erfolgreichen Entwicklung der Erneuerbaren Energien in Deutschland. Über dieses gesetzlich festgelegte Umlageverfahren werden die Kosten zur Förderung regenerativer Energien auf alle Stromkunden in Deutschland umgelegt. Der starke Anstieg der EEG-Umlage in den vergangenen Jahren auf über 6 ct/kWh bzw. 22, 9 Mrd. Euro EEG-Umlage im Jahr 2016 (Höhe wird jeweils zum 15. Oktober eines Jahres durch die Übertragungsnetzbetreiber für das Folgejahr anhand von Prognosewerten) sorgte für Diskussionen um die weitere Entwicklung und die Finanzierung der Förderung der Erneuerbaren Energien. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz 2014 (EEG 2014) ist am 1. August 2014 in Kraft getreten. Es legt den Grundstein für eine zweistufige Reform der Förderung von Strom aus Erneuerbaren Energien. Im Mittelpunkt der ersten Stufe steht die Einführung der Verpflichtung zur Direktvermarktung. So führt das EEG 2014 für alle ab dem 1. August 2014 neu in Betrieb genommenen Anlagen oberhalb einer Leistung von 500 kW eine verpflichtende Direktvermarktung für den hier erzeugten Strom ein. Die Anlagen können nur in Ausnahmefällen und dann zu reduzierten Vergütungssätzen die klassische Einspeisevergütung in Anspruch nehmen. Für alle ab dem 1. Januar 2016 in Betrieb genommenen Anlagen sinkt dieser Schwellenwert auf 100 kW. Die im Sommer 2016 verabschiedete zweite Stufe der grundlegenden EEG-Reform sieht die Einführung von Ausschreibungen zur wettbewerblichen Ermittlung der Förderhöhe vor. In einem Pilotprojekt wurden bereits 2015 Ausschreibungen zur wettbewerblichen Ermittlung der Förderhöhe von Strom aus großen Photovoltaik-Freiflächen-Anlagen eingeführt. Öffentliche Einrichtungen 2,8 Mrd. € Gewerbe, Handel, Dienstleistungen 4,3 Mrd. € EEG (2000) Vorrang für die Einspeisung EE Verkehr 0,2 Mrd. € Landwirtschaft 0,5 Mrd. € Stromeinspeisungsgesetz (1991) Erstmalige Abnahme- verpflichtung von EE-Strom durch Netzbetreiber Quelle: BDEW Energie Info, Erneuerbare Energien und das EEG: Zahlen, Fakten, Grafiken (2016)
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Der Status quo: Rasante Stromwende
Brutto-Stromerzeugung 2015 in Deutschland: 651,8 Mrd. Kilowattstunden* Anteile an der Brutto-Stromerzeugung in Prozent: Erdgas 9,4 Heizöl und Sonstige 5,1 Steinkohle 18,3 Wind onshore 11,0 Wind offshore 1,3 Erneuerbare 29,0 Biomasse 6,9 Die Energiewende ist gegenwärtig vor allem eine Stromwende: Seit dem Jahr 2000 ist der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Brutto-Stromerzeugung von damals 7 Prozent auf inzwischen 30 Prozent im Jahr 2015 kontinuierlich angestiegen. Parallel dazu hat sich der Anteil der Kernenergie durch den begonnenen Kernenergie-Ausstieg mehr als halbiert, der Anteil der Steinkohle-Verstromung ist von 25 Prozent auf 18 Prozent gesunken. Die Entwicklung der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien basiert auf dem Ausbau der Erneuerbaren Energien und dem entsprechenden Anstieg der installierten Erzeugungsleistung. Waren im Jahr 2000 etwa 11,4 GW erneuerbare Erzeugungsleistung installiert, hat sich diese inzwischen mehr als verachtfacht und erreichte 2015 nahezu 98 GW. Damit ist die installierte Leistung der Erneuerbaren Energien erstmals höher als die Leistung von Kraftwerken auf Basis fossiler Brennstoffe und erreicht einen Anteil von 48 Prozent. In Anbetracht des Zuwachs der Erneuerbaren Energien im Stromsektor ist der Anteil der Erneuerbaren Energien im Wärme- und Kältesektor mit 12,5 Prozent bisher vergleichsweise gering. Siedlungsabfälle 0,9 / Geothermie 0,02 Braunkohle 24,0 Wasser 2,9 Photovoltaik 6,0 Kernenergie 14,2 *Quelle: BDEW, AG Energiebilanzen Stand: 08/2016 (vorläufig)
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5. Die Herausforderung: Das Zusammenspiel
Die Einspeisung aus Erneuerbaren Energien ist wie das Wetter selbst: wechselhaft und unbeständig. Daher gibt es einen oft vernachlässigten Unterschied zwischen installierter Leistung und Stromerzeugung, wobei die Begriffe gerne miteinander vermischt werden. Dabei ist zu unterscheiden, dass die installierte Leistung nur das mögliche Potenzial einer Anlage beschreibt (in Analogie zum Auto, die PS-Zahl des Motors). Dagegen beschreibt die Stromerzeugung (elektrische Arbeit) den tatsächlichen Output der Anlage, der für die Stromversorgung eingespeist wird (in Analogie zum Auto, die gefahrenen Kilometer). Eine hohe installierte Leistung bedeutet daher noch nicht zwangsläufig eine hohe Stromerzeugung. So macht die Photovoltaik insgesamt zwar knapp 43 Prozent der installierten Leistung der Erneuerbaren Energien-Anlagen aus, steuert aber nur knapp 24 Prozent zur tatsächlichen Erzeugung aus regenerativen Energien bei. Die Differenz zwischen der insgesamt benötigten bzw. nachgefragten Leistung im Stromnetz und der Erzeugung aus Erneuerbaren Anlagen (Windkraft; Photovoltaik etc.) wird durch konventionelle Kraftwerke bereitgestellt und heißt Residuallast. Der Preis dafür ist stark schwankend und wie zuvor beschrieben aktuell häufig nicht kostendeckend. Wind Photovoltaik Stromverbrauch Spotpreis [€/MWh] Quellen: Übertragungsnetzbetreiber, EEX, BDEW (eigene Berechnungen)
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Die Suche: Das richtige Marktdesign 2050
Ausganglage: Zurzeit deckt in alarmierend vielen Kraftwerken der eklatant niedrige Börsenstrompreis nicht mehr die Betriebskosten. Eine BDEW-Umfrage 2015 zeigt, dass über zwei Drittel der Energieversorger mit eigener konventioneller Erzeugung Geld verlieren und sich die Anlagen negativ oder sehr negativ auf das Geschäftsergebnis auswirken. Bis zur Entwicklung großflächig geeigneter Speichertechnologien oder anderer Innovationen garantieren flexible konventionelle Kraftwerke die Versorgungssicherheit unseres Systems und bilden das Rückgrat unserer Energieversorgung. In diesem Interesse müssen auch in Zukunft nicht nur Anreize für Investitionen in Erneuerbare Anlagen bestehen, sondern ebenso für den Betrieb und Neubau flexibler konventioneller Anlagen. In Anbetracht des wachsenden Anteils Erneuerbaren Energien und ihrer schwankenden Erzeugung werden Flexibilitätsoptionen perspektivisch im Zentrum unserer Residuallast stehen. Ihre Bereitstellung wird einen Preis haben müssen, für die ein besonderer Markt entsteht (Kapazitätsmarkt). Das Marktdesign muss die jederzeit das Zieldreieck aus Umweltverträglichkeit, Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit in Balance halten. Um unsere Versorgungssicherheit auch langfristig zu garantieren, brauchen wir die angemessen vergütete Bereitstellung der flexiblen, gesicherten Leistung (Kapazitätsmarkt). So machen wir unsere Energieversorgung zukunftsfest. Die wachsende Einspeisung aus volatilen Erneuerbaren Energien führt zu wirtschaftlichen Heraus- forderungen bei den konventio- nellen Kapazitäten. Moderne konventionelle Kraft- werke und Flexibilitätsoptionen wie Speicher sichern mit ihrer gesicherten Leistung die schwankende Erzeugung aus Erneuerbaren Energien ab und sind im Zusammenspiel mit intelligenten Netzen unverzicht- bar. Die Merit-Order bezeichnet die durch Brennstoffkosten bestimmte Einsatzreihenfolge von Stromerzeugungsanlagen. Da Strom aus Wind und Sonne keine Brennstoffkosten aufweisen, werden diese als erstes eingesetzt und senken damit den Marktpreis für Strom an der Strombörse.
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7. Das Nervensystem: Der Netzausbau
Elektrizität Erdgas Im Übertragungsnetz müssen bis zum Jahr 2025 rund km Trassen aus- bzw. umgebaut werden. Dafür sind bis zu 46 Mrd. EUR notwendig. 90% der Erneuerbaren Energien sind an die Verteilnetze angeschlossen, dort stehen bis zum Jahr 2032 Netz- investitionen zwischen 23,2 Mrd. und 49,8 Mrd. EUR an. Im Gastransportnetz sind für den Aus- und Umbau bis zum Jahr Investitionen in Höhe von 4,4 Mrd. EUR notwendig. Auf Verteilnetzebene fielen allein im Jahr 2014 für den Erhalt und Ausbau Kosten von 2,2 Mrd. EUR an. Als Gesellschaft und Industriestandort sind wir mehr denn je auf eine moderne Infrastruktur angewiesen. Leistungsfähige Netze sind das Nervensystem unserer Wirtschaft und unseres Wohlstandes. Noch vor gut zehn Jahren versorgten wenige hundert mittlere und große Kraftwerke weite Teile Deutschlands mit Strom. Dagegen erscheint die Energielandkarte von heute wie aus einer anderen Welt. Eine Erhebung des BDEW 2015 hat ergeben, dass mittlerweile fast 1,5 Millionen Anlagen in Deutschland Energie aus Erneuerbaren Anlagen produzieren. Unsere bestehenden Leitungen waren nie auf die Zahl und Fahrweise der heutigen Anlagen mit ihrer schwankenden Einspeisung ausgelegt. Deshalb kommt dem Ausbau der Netze eine überragende Bedeutung zu. Das Stromnetz muss von einer "Einbahnstraße" zu einem multifunktionalen Smart Grid weiterentwickelt werden. Hierbei sprechen die meisten in erster Linie von Neubau. Doch auch die Ertüchtigung und Anpassung unserer Netze ist von überragender Bedeutung. Wenn es um das Thema Netzausbau geht, endet oftmals die generell große Unterstützung für die Energiewende. Der Netzausbau braucht eine belastbare Planungssicherheit, ausreichend finanzielle Mittel und politischen wie gesellschaftlichen Rückhalt. Erdkabel sind vielerorts ein Kompromiss, doch auch sie können die noch anstehenden Herausforderungen alleine nicht meistern. Quellen: NEP, ONEP 2025 (2016); BMWi-Verteilnetzstudie (2014); BNetzA-Monitoringbericht 2015. Der Aus-und Umbau der Netze ist die unverzichtbare Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende und bedarf entsprechender Rückendeckung – politisch und gesellschaftlich.
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8. Der schlafende Riese: Wärmemarkt
In den über 41 Millionen deutschen Wohnungen sind rund 20,5 Millionen Anlagen zur Wärmeerzeugung installiert. Etwa ein Drittel ist älter als 20 Jahre. Der Austausch veralteter Anlagen durch moderne Gas-Brennwerttechnik, Strom- und Gaswärmepumpen oder Mini- bzw. Mikro-KWK sowie der Anschluss an effiziente Wärmeversorgungssysteme wie die Nah-und Fernwärme, können schnell einen bezahlbaren Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele leisten. Die CO2-Emissionen können so um bis zu 30 Prozent gesenkt werden. Dafür sind Anreize zu schaffen. CO2-Vermeidungskosten sollten generell als Maßstab etabliert werden. Heizungsstruktur des Wohnungsbestandes 2015 in Mio. Die Wärmeerzeugung macht drei Viertel des Energieverbrauchs eines durchschnittlichen deutschen Haushaltes aus, rund ein Drittel aller deutschen CO2-Emissionen entfallen auf den Wärmemarkt. Nur ein Viertel der rund 20 Millionen Heizungsanlagen ist auf dem aktuellen Stand der Technik und nutzt moderne Brennwerttechnik oder Erneuerbare Energien. Insgesamt ließen sich durch die Modernisierungen in Deutschland jedes Jahr rund 20 Millionen Tonnen CO2 einsparen. Würden 10 Millionen veraltete Heizkessel bis 2020 durch moderne Erdgastechnik ersetzt und davon bei 10 Prozent Bio-Erdgas verwendet, könnten sogar Einsparungen von bis zu 45 Millionen Tonnen CO2 erreicht werden. Notwendig dafür sind ausreichende Marktanreizprogramme und eine verlässliche Finanzierung der relevanten Förderprogramme, beispielweise KfW-Programme und eine steuerliche Förderung. Ebenso wichtig ist die zeitliche Kontinuität der Maßnahmen, um für potenzielle Investoren Planungssicherheit zu gewährleisten. Eine entsprechende Umsetzung würde bereits mehr als die Hälfte des im Leitszenario des Bundesumweltministeriums für den Wärmemarkt vorgesehenen Einsparziels decken. Um de Modernisierung des Wärmemarktes zu intensivieren, sollte der Gesetzgeber: CO2-Vermeidungskosten als technologieneutralen Maßstab etablieren Die Modernisierung des Heizungsbestandes stärker anreizen Hemmnisse abbauen, um Rahmenbedingungen für Dienstleistungsmärkte zu verbessern Beratung und Information stärken Förderung verstetigen und Planungssicherheit schaffen * einschl. Bio-Erdgas u. Flüssiggas ** Holz/Holzpellets, sonstige Biomasse, Koks/Kohle, sonstige Heizenergie Quelle: BDEW 2015
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Flexibilität durch eine ganzheitliche Systemwende
Die Sektorkopplung: Flexibilität durch eine ganzheitliche Systemwende Mobilität nur 1,6% der dt Fahrzeuge haben klimafreundliche Antriebe > Zuwachs braucht Steuererleichterungen Voraussetzung für mehr Elektromobilität: Ausbau der Ladesäuleninfrastruktur E-Autos als Energiespeicher für Stromüberschüsse Wärmemarkt verursacht 40% der Emissionen 73% der Heizungen in D nicht auf dem aktuellen Stand der Technik Marktanreizprogramm für Modernisierung mit bezahlbaren Sanierungspfaden Sektorkopplung ist das effiziente energietechnische und energiewirtschaftliche Zusammenspiel der Sektoren Strom, Wärme und Verkehr sowie Industrie unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit. Um die schwankende Einspeisung aus Erneuerbaren Energien abzufedern, spielt in Zukunft das Thema Flexibilität in der Energieversorgung eine zentrale Rolle. Dafür muss die Energiewende ganzheitlich gedacht und verzahnt werden. Künftig geht es vor allem um die stärkere Einbeziehung der Sektoren Wärme, Verkehr und Industrie. Durch die Kombination aus einem energieeffizienten Wärme- und Verkehrssektor, einem flexiblen Strommarkt und Industrieprozessen, die sich situativ an wetterabhängige Einspeisebedingungen anpassen, sichern wir die Energieversorgung auch in Zukunft zu jeder Zeit. Die Branche hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Flexibilitätsoptionen in die Tat umgesetzt und Projekte im Bereich moderner Batteriespeicher, Power-to-Gas- und Power-to-Heat realisiert und zur Marktreife weiterentwickelt. Diese ermöglichen den Brückenschlag zwischen den Sektoren. Strommarkt Netze entlasten: bessere Rahmenbedingungen für Speicher, Power-to-Gas- und Power-to-Heat-Anlagen hochflexible Gaskraftwerke trotz emissionsarmer Leistung durch geringen Börsenstrom-/CO2-Zertifikatepreis aktuell unwirtschaftlich Industrie situativ zu- und abschaltbare Lasten, z. B. durch flexible Produktionsprozesse: – sparen Kosten für Herstellung und Netzeingriffe (Redispatch) – stabilisieren das System dafür mehr Anreize schaffen Die Sektoren Strom, Wärme, Verkehr und Industrie müssen innerhalb der Maßgaben von Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit effizient energietechnisch und energiewirtschaftlich zusammenarbeiten.
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Digitale Zukunftstreiber: Flexibilität durch eine ganzheitliche Systemwende
Technologien: • Internettechnologien • Big Data • CloudComputing • Mobile Neue Geschäfts- prozesse und -modelle Neue Wettbewerber Energiewirtschaftliche Treiber: • Ausbau Erneuerbare • Roadmap Smart Grid • Flexibilisierung • Vernetzung Kundennachfrage und Anbieterdruck Die Digitalisierung löst bisherige Grenzen zwischen Wertschöpfungsstufen auf, schafft neue Geschäftsmodelle und Wettbewerber und lässt Kunden sowie ihre individuellen Wünsche noch mehr in den Mittelpunkt rücken. Treiber dieser Entwicklung sind: Technologien: Neue Internettechnologien und -anwendungen wie Big Data Analytics oder Cloud und Mobile Computing ermöglichen Energieversorgungsunternehmen, den spezifische Anforderungen der Digitalisierung in der Energiewirtschaft zu begegnen. So lassen sich beispielsweise die zunehmenden dezentralen Erzeugungsanlagen aufgrund besserer Technologien und einer allumfassende Vernetzung besser steuern und koordinieren. Energiewirtschaftliche Treiber: Die Energiebranche unterliegt branchenspezifischen regulatorischen Treibern. Neben der Energiewende und der daraus resultierenden Flexibilisierungsnotwendigkeit spielen auch andere neue gesetzliche Vorgaben wie zum Beispiel das IT-Sicherheitsgesetz oder das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende eine entscheidende Rolle und beeinflussen die Digitalisierung in der Energiewirtschaft nachhaltig. Neue Geschäftsprozesse und -modelle: Immer neue und zum Teil branchenfremde Unternehmen stoßen auf den deutschen Strom-, Gas- und Wärmemarkt. Viele von ihnen sind plattformbasiert und etablieren sich zwischen dem Endkunden und dem Energieversorgungs-unternehmen. Für das größtenteils asset-basierte Geschäftsmodell von EVUs (Energieversorgungsunternehmen) bedeutet das einen signifikanten Wandel. Es wird notwendig, neue Produkte und Angebote zu entwickeln, zu testen und zu etablieren. Kundennachfrage und Anbieterdruck: Der digitale Energiekunde verlangt eine andere Ansprache, hat andere Anforderungen an ein Energieversorgungsunternehmen und führt durch seine Bedürfnisse zu einer Handlungsnotwendigkeit der Unternehmen aus der Energiewirtschaft. Hierauf gilt es proaktiv zu regieren und Produkte und Angebote stringent auf den digitalen Kunden auszurichten. Vom Denken in Wertschöpfungsstufen zum Wertschöpfungsnetzwerk: Die Anforderungen des (digitalen) Kunden stehen im Mittelpunkt.
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Fünf Säulen der Energieunion
11. Der Tellerrand: Energiewende und Versorgungssicherheit mit Europa Eine rein nationale Strategie in Bezug auf Klimaschutz, Energieerzeugung und Versorgungssicherheit ist weder effizient noch effektiv. Harmonisierung nationaler Energiepolitiken durch europäische Governance Eine umfassende und nachhaltige CO2-Reduktion lässt sich nur im europäischen und internationalen Kontext lösen. Grenzüberschreitender Handel und entsprechende Netze stärken den Wettbewerb und die Versorgungssicherheit. Ein verlässlicher und kluger europäischer Rechtsrahmen schafft Sicherheit die Grundlage für notwendige Investitionen. Wir brauchen daher: Einen europaweiten Netzausbau Die Umsetzung des Binnenmarktes für Energie durch die Integration der Strom- und Gasmärkte Die Weiterentwicklung des EU-Emissionshandels Die weitere Vernetzung der europäischen Energiepolitik und -märkte – möglicherweise innerhalb einer aktuell geplanten Energieunion der EU zur Abstimmung und Harmonisierung der nationalen Energiepläne – ist somit positiv zu bewerten. Langfristig muss es ein weltweit einheitliches Preissignal für Treibhausgas-Emissionen geben, das angestrebte Knappheiten für eines Tages weltweit gehandelte CO2-Zertifikate effizient anzeigt. Ein so angestrebter Welt-Kohlenstoffmarkt ist der richtige Weg zu kosteneffizientem Klimaschutz. Sicherheit, Solidarität & Vertrauen Vollendung Energie-binnenmarkt Senkung der Energie-nachfrage Dekarboni-sierung Forschung & Innovation Fünf Säulen der Energieunion
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