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Einführung in die Phonetik und Phonologie

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Präsentation zum Thema: "Einführung in die Phonetik und Phonologie"—  Präsentation transkript:

1 Einführung in die Phonetik und Phonologie
Sitzung 7 Distinktive Merkmale Zu lesen: Clark & Yallop, Kap. 4, The Phonemic Organization of Speech

2 Hausaufgabe Balantak zeigt das folgende Verhalten bei Präfigierung (Präfix in der Bedeutung von „eins“):

3 Hausaufgabe Geben Sie die Alternanten für das Präfix an und listen Sie die initialen Segmente des Stammes auf, vor dem sie auftreten. Welches Allomorph sehen Sie als zugrundeliegend an? Begründen Sie Ihre Entscheidung. [sa], alle anderen Assimilation der Artikulationsstelle Bilden Sie die präfigierten Formen für „fiːlos“, „urbal“ und „ɲale“ samfilos, saŋurbal, saɲale Allomorphe: [sa] vor /w, l, n, ŋ, m, r/  Sonoranten [+cons, +son] [sam] vor /b/  (bi)labialen Obstruenten [san] vor /t, s/  alveolare Obstruenten [sa ŋ] vor /k,g/ und Vokalen  velare Obstr. und Vokale

4 Problem(chen) Verteilung: Ist ein phonemischer Unterschied immer ein phonemischer Unterschied? Oppositionen sind oft lückenhaft: - /b/; /d/; /g/ sind im Deutschen nach Kurzvokalen selten: Ebbe, dibben, Egge, Widder, …… - stimmhafte Obstruenten kommen im Auslaut nicht vor: Bein /baIn/; Diebe /dib/; Sieb /zip/ - die Opposition /s/-/z/ kommt nur wortmedial vor: sein /zaIn/; reißen-reisen; weiß /vaIs/ Ein Phonem kann in unterschiedlicher Position phonetisch etwas unterschiedlich sein (e.g., /p/ = [p], [p], [p]). Sind sie dasselbe Phonem? Wenn man einen Unterschied hören kann, kann man nicht ohne weiteres behaupten, dass sie “dasselbe” Phonem sind. Wenn für eine bestimmte Position kein Minimalpaar fehlt, ist der formale Beweis nicht gegeben. Diese “Lücken” in Oppositionen führten zu verschiedenen theoretischen Standpunkten/Schulen (z.B. unterschiedliche Phoneminventare für wortinitial, wortmedial, wortfinal) Diese „Lücken“ in der Verteilung der distinktiven Laute sind auch ein Teil der Lautstruktur einer Sprache.

5 Phonetische Variabilität
„Vergleichbare“ Laute in verschiedenen Kontexten sind mehr oder weniger ähnlich: - /p/; /t/; /k/ sind manchmal aspiriert, manchmal nicht, aber sie sind immer stimmlos und recht stark artikuliert: Wir akzeptieren /t/ in Tag und stark als den gleichen Laut. - die beiden /t/‘s haben nur die Aspiration als Unterschied; dies kann dem Kontext zugeschrieben werden (Anlaut vor Vokal vs. nach /S/). - d.h., die Varianten von /t/ kommen nicht in derselben Umgebung vor – sie sind „komplementär verteilt“ Um Varianten in unterschiedlichen Positionen theoretisch als zum selben Phonem gehörend zu akzeptieren, muss man nur zeigen, dass dieselben Varianten nicht in derselben Position auftreten; d.h., sie sind nie in Opposition (bedeutungsunterscheidend). Sie müssen “komplementär verteilt” sein. - Diese Varianten eines phonetisch vergleichbaren Lautes in komplementärer Verteilung werden Allophone genannt.

6 Phonetische Ähnlichkeit
„Ein Problem bei der Allophondefinition (und deshalb der Phonem- bestimmung) ist die Bedingung mehr oder weniger ähnlich! - Die(fehlende) Aspiration bei /p/; /t/; /k/ ist unproblematisch. Deutsche merken es gar nicht, wenn man es ihnen nicht sagt. - <ch> kann je nach Umgebung [C] oder [x] ausgesprochen werden. Das merkt man schon sehr deutlich. Sie sind aber komplementär verteilt und unterscheiden keine Wörter oder doch? (Beispiel tauch-en vs. Tau-chen) - /h/ und /N/ sind auch komplementär verteilt, aber man kann nicht behaupten, dass sie im entferntesten phonetisch ähnlich sind. Komplementäre Verteilung alleine bestimmt aber nicht den Status als Allophon. Die Laute müssen phonetisch ähnlich genug sein, um plausibel als Varianten desselben Phonems zu sein. Klar, dass wir [h] und [h] nie als dasselbe Phonem sehen würden. Aber wie ist es mit [h] und [x]? (Beide sind stimmlose Frikative) In der phonetischen Ähnlichkeit liegt auch das Problem der berühmt-berüchtigsten “Allophone” des Deutschen: [C] und [x]. Sie sind (mit Ausnahme von wenigen nicht sehr überzeugenden Wortpaaren) komplementär verteilt, aber sie sind auditiv sehr unterschiedlich. (noch dazu, ist [C] in vielen Deutschen Dialekten phonetisch fast identisch mit /S/). - das Kriterium „phonetisch ähnlich“ ist schwer, objektiv zu bestimmen; vgl. [R], [], [], [], [], als Allophone von /r/!

7 Weitere Probleme mit Phonemen
• Einerseits werden Wortbedeutungen durch Phoneme unterschieden • Andererseits kann sich die Lautform eines Morphems mit dem Kontext ändern (Morphem = bedeutungstragende Einheit): z.B., Rad /rat/; (des) Rades /rads/ • Von unserer Analyse der Phonemverteilung wissen wir, dass es kein /d/ am Wortende geben kann….. … deshalb wissen wir, dass die „eigentliche“ Lautform von Rad /rad/ sein müsste. Nur, wenn es im Wortauslaut erscheint, wird es /t/. • Die Definition von Phonem lässt aber keine „Phonemveränderungen“ eines Wortes zu. Deshalb hat man früher eine „morphophonemische“ Beschreibung aufgestellt (getrennt von der Phonembeschreibung). Ein weiteres theoretisches Problem mit dem Konzept des “Phonems” ist seine Abhängigkeit von der hörbaren lautlichen Struktur (von der lautsprachlichen “Oberfläche”) und seine Unabhängigkeit von anderen linguistischen Ebenen (von der “zugrundeliegenden” morphologischen Struktur, die konstant bleibt, obwohl die phonemische Struktur sich ändern kann). Diese Spannung führte letztendlich zum Tod des Phonems als theoretisch bedeutendes Konzept – obwohl noch heutzutage häufig von “Phonemerkennung” die Rede ist, wenn man eigentlich nur “Sprachlaut” meint. Was geblieben ist, natürlich, ist das Konzept von distinktiven Oppositionen (denn ohne distinktiven Unterschiede wäre die Wortunterscheidung nicht aufrechtzuerhalten). • Wenn wir aber das Phonem aufgeben, die Lautform des Morphems als konstante zugrundeliegende Form nehmen, kann die Phonologie die verschiedenen Varianten der Oberflächenform beschreiben.

8 Phonemeigenschaften und Merkmale
• Von der Phonetik wissen wir, dass Sprachlaute nach ihren Eigenschaften systematisch beschrieben werden können. • Wenn phonetische Eigenschaften zwei Phoneme unterscheiden, können wir von distinktiven Eigenschaften sprechen. • Geben wir den Eigenschaften einen phonologischen (formalen) Status, können wir sie distinktive Merkmale nennen…… …. die Merkmale eines Lautes macht die Identität des Lautes im formalen Sinne aus. Die Laute sind Merkmalbündel • Wenn die Lautstruktur eines Morphems sich verändert, kann die Veränderung als regelhafte Änderung der Merkmalstruktur dargestellt werden, ohne dass theoretische Probleme mit Bedeutungsveränderungen ins Spiel kommen …. In Europa wurden seit den Anfängen der Prager Linguistik (in den 20er Jahren) die Phoneme als “Bündel von distinktiven Eigenschaften” betrachtet. D.h., dass man potentiell die Phoneme nicht als unauflösbare Einheiten sondern als zusammengesetzte Strukturen sehen konnte. Die Spannung zwischen der zugrundeliegenden Struktur und der lautlichen Oberfläche verschwindet. Die Änderung ist als Merkmaländerung zu beschreiben und man sieht gleichzeitig, dass alle anderen Merkmale unverändert sind. … denn die zugrundeliegende Lautstruktur des Morphems wird durch die Veränderung an der Oberfläche nicht berührt,

9 Warum Merkmale statt Laute?
• Der theoretische Ballast des „Phonems“ bedeutet nicht unbedingt, dass wir nur mit Merkmalen arbeiten müssen. • Aber distinktive Merkmale haben starke Vorteile: - sie lassen Verallgemeinerungen zu, weil sie Laute zu Klassen zusammenbringen. Alle Laute, die ein Merkmal gemeinsam haben, bilden eine natürliche Gruppe. - wenn eine Veränderung der Lautstruktur als eine ganze Klasse von Lauten betreffend dargestellt werden kann, hat man nicht nur ein einmaliges Ereignis sondern eine Regelmäßigkeit der Lautstruktur der Sprache erfasst: Vor Chomsky war das distinktive Merkmal kein Todesstoß für das Phonem; beide Konzepte konnten nebeneinander existieren. Die Merkmale brachten aber eine formale Tiefe zu den Beziehungen zwischen den Sprachlauten einer Sprache. Sie konnten auf der Basis gemeinsamer Merkmale zu sich überscheidenden Lautklassen gruppiert werden. - statt /b/ wird zu /p/, /d/ wird zu /t/, /g/ wird zu /k/, /v/ wird zu /f/, /z/ wird zu /s/ usw., können wir zusammenfassen: stimmhafte Obstruenten werden stimmlos

10 Merkmale zusammengefasst
• Mit wenigen Merkmalen erfaßt man viele Laute (Beschreibungsökonomie)- • Untergruppen von Lauten werden explizit als lautlich verwandt gekennzeichnet (natürliche Lautklassen) • Veränderungen, die eine natürliche Klasse betreffen, sind einfach zu erfassen (phonologische Regeln) - Aspirierte Plosive werden aspirationslos nach initialem Frikativ Lenisobstruenten sind stimmhaft zwischen Sonoranten und stimmlos nach stimmlosen Obstruenten N.B. Je grundlegender ein lautlicher Unterschied, desto größer die natürliche Klasse, die durch das Merkmal erfaßt wird. z.B.: [+ konsonantisch] gruppiert alle Konsonanten [+ stimmhaft] alle stimmhaften Laute [+ lateral] nur einen Laut (im Deutschen)

11 Merkmalsysteme „Merkmale“ sind Eigenschaften, die zur Unterscheidung von Gegenständen oder Elementen in einem System dienen. Zur Erfassung von Lautsystemen (in Sprachen) können wir artikulatorische, akustische oder auch ganz abstrakte Merkmale definieren. Die artikulatorische phonetische Klassifikationssystem ist ein universelles Beschreibungssystem, das bedeutungsunterscheidende Eigenschaften von kontextbedingten nicht unterscheidet. D.h.,es ist kein phonologisches System. Deshalb haben Phonologen verschiedene (miteinander verwandte) Systeme entwickelt, die dem Merkmal einen eigenen theoretischen Status im Lautsystem gewährt. Wir haben nicht Laute, die aus Merkmalen bestehen, sondern Merkmale, die in ihrer Zusammensetzung die Laute definieren.

12 Phonologie: phonologische Merkmale (SPE)
Noam Chomsky & Morris Halle: Sound Pattern of English (1968)

13 Allgemeines Merkmale sind distinktiv (bedeutungsdifferenzierend).
Merkmale können - binär (alle Merkmale sollen zweiwertig + oder - sein), - privativ (einwertig, bestimmte Merkmale können nur in ihrem positiven Wert erscheinen - es gibt keineSegmente, die gleichzeitig aspiriert und glottalisiert sind), - gradient (wie bei der Vokalhöhe) sein.

14 Allgemeines Merkmale müssen in der Phonetik begründet sein:
- Akustische Merkmale: Intensität oder Häufigkeit der spektralen Komponenten - Artikulatorische Merkmale: Bewegung und Position von artikulierenden Organen Merkmale müssen grosse phonetische Unterschiede zwischen Sprachen charakterisieren können. Merkmale müssen die natürlichen Klassen erfassen können.

15 Merkmalsystem nach Chomsky & Halle: Ziel
Im traditionellen Klassifikationssystem (IPA) werden zur Charakterisierung der Artikulation von Konsonanten und Vokalen verschiedene Merkmale verwendet. Vokalartikulationen werden mithilfe der Merkmale “vorne–hinten” und “noch–niedrig” beschrieben; Konsonantenartikulationen werden mithilfe eines mehrwertigen Parameters charakterisiert, der sich auf die Lokalisierung einer Enge im Lautgang bezieht. Sowohl Jakobson, Fant & Halle (1951) Preliminaries to speech analysis als auch Chomsky & Halle (1968) Sound Pattern of English versuchen eine einheitliche Charakterisierung sowohl der Vokale als auch der Konsonanten zu erreichen.

16 Merkmalsystem nach Chomsky & Halle: Ziel
Problem mit Jakobson et al.: zu strenge Gleichbehandlung von Vokalen und Konsonanten führt zu Schwierigkeiten bei der Handhabung der Merkmale. Aus diesem Grund: Redefinition der Merkmale mit feinerer Aufteilung (Jacobson et al Merkmale; Chomsky & Halle -24).

17 Merkmalsystem nach Chomsky & Halle: Ziel
Chomsky & Halle haben einen auf phonetischen Merkmalen basierenden Beschreibungsrahmen für alle Sprachen entwickelt, der zu einem Standard geworden ist. In dieser Arbeit diskutieren sie “… the individual features that together represent the phonetic capabilities of man. Each feature is a physical scale defined by two points, which are designated by antonymous adjectives: high-nonhigh, voiced-nonvoiced (voiceless), tense-nontense (lax).” (Chomsky & Halle 1968: 299) - individuelle Merkmale auflisten, die die phonetischen Fähigkeiten des Menschen ausmachen; - binäre Merkmale; - Definition der Merkmale rein artikulatorisch.

18 Merkmalsystem nach Chomsky & Halle: Grobeinteilung
Übergeordnete Merkmale (major class features) erfassen „große“ Segmentklassen Merkmale, die das Ansatzrohr betreffen (cavity features) Art der Artikulation (manner of articualtion features) Merkmale, die das Anregungssignal betreffen (source features) Prosodische Merkmale (prosodic features)

19 Ausgangspunkt: Die neutrale Stellung
Nach Chomsky & Halle sind alle Artikulationsbewegungen als Abweichungen von einer Normalposition der Sprechwerkzeuge beschreibbar. Diese wird als neutrale Stellung bezeichnet: Als neutrale Stellung bezeichnen wir die Position, welche die Sprechwerkzeuge einnehmen, unmittelbar bevor eine Person zu sprechen beginnt.

20 Die neutrale Stellung Diese neutrale Stellung kann folgendermaßen beschrieben werden: Während beim normalen Atmen das Velum leicht gesenkt ist, so daß die Luft auch durch die Nase entweichen kann, ist es bei der neutralen Stellung angehoben. Der Zungenrücken, der beim ruhigen Atmen in entspanntem Zustand flach im Mund liegt, ist in der neutralen Stellung bis etwa zur Höhe des Vokals /e/ angehoben, während das Zungenblatt etwa in der Ruheposition verbleibt. Da Sprache gewöhnlich nur beim Ausatmen hervorgebracht wird, ist der Luftdruck in den Lungen unmittelbar vor dem Sprechen höhrer als der atmosphärische Druck. Vor dem Beginn des Sprechens wird die Glottis soweit verengt, daß ein normaler ungehinderter Luftstrom zur Schwingung der Stimmfalten führt (Bernoulli-Effekt).

21 Merkmalnamen • Major Class-Merkmale: [±syllabic], [±sonorant], [±consonantal] • Cavity-merkmale: [±coronal], [±anterior], [±high], [±low], [±back], [±rounded], [±distributed], [±glottal constriction], [±nasal], [±lateral] • Manner-Merkmale: [±continuant], [±delayed release], [±tense] • Source-Merkmale: [±voiced], [±strident]

22 Übergeordnete Merkmale: [sonorant]
Konfiguration des Ansatzrohres erlaubt spontane Phonation Konfiguration des Ansatzrohres erlaubt keine spontane Phonation spontane Phonation: Die Vibration der Stimmlippen wird von dem Unterschied im Luftdruck sowie von der Stimmlippen selber kontrolliert Vokale, Approximanten, Nasale, Liquide Verschlusslaute, Frikative, Affrikaten

23 Übergeordnete Merkmale: [syllabic]
Engste Stelle in der Mundhöhle nicht enger als bei [i] oder [u] UND Stimmlippen in Phonationsstellung mindestens eine der vorgenannten Bedingungen nicht erfüllt stimmhafte Vokale, Liquide alles andere, auch stimmlose Vokale und Liquide

24 Übergeordnete Merkmale: [±consonantal]
Wesentliche Verengung oder Verschluss (radical constriction) im mittsagitalen Bereich des Ansatzrohres mindestens eine der vorgenannten Bedingungen nicht erfüllt Verengung mindestens wie bei Frikativen. Spontane Phonation nicht notwendigerweise verhindert (sonorante Konsonanten)

25 Übergeordnete Merkmale
Nach der phonetischen Klassifikation werden Konsonanten nach Ort, Art und Stimmhaftigkeit und Vokale nach Höhe, Zungenposition, Rundung und Länge beschrieben. Die phonologische Merkmalbeschreibung behält diese Eigenschaften zum Teil bei, aber sie will Gruppierungen (zur Generalisierung der Veränderungen und Alternationen) erfassen. deshalb sind die phonologischen Merkmale etwas anders organisiert: Mit [±cons], [±syllabic], [±son] können folgende Großklassen unterschieden werden: Vokale: [-cons], [+syllabic], ([+son]) Konsonanten – Obstruenten: [+cons], ([-syllabic]), [-son] Konsonanten – Sonoranten: [+cons], ([-syllabic]), [+son]

26 Merkmalanwendung (SPE)
Vokale: [+syllabic, –consonantal, (+sonorant)] (Vokaltrakt bereit für Stimmhaftigkeit; ohne Behinderung im Mundraum; silbentragend) Obstruenten: [–syllabic, +consonantal, –sonorant] (Vokaltrakt nicht bereit für Stimmhaftigkeit; Behinderung im Mundraum; nicht silbentragend) Konson. Sonoranten: [–syllabic, +consonantal, +sonorant] (Vokaltrakt bereit für Stimmhaftigkeit; Behinderung im Mundraum; nicht silbentragend) „Glides“ ([h, ?]): [–syllabic, –consonantal, –sonorant] (Vokaltrakt nicht bereit für Stimmhaftigkeit; ohne Behinderung im Mundraum; nicht silbentragend)

27 Merkmalname des Ansatzrohres

28 Merkmale des Ansatzrohres
Primäre Engstelle [±coronal]: Zungenspitze/Zungenblatt ist gegenüber der neutralen Stellung angehoben [±anterior]: Ein Hindernis (Engstelle, Verschluss) existiert vor palato-alveolarer Position Zungenrücken [± high]: Zungenrücken liegt oberhalb der neutralen Position [±low]: Zungenrücken liegt unterhalb der neutralen Position [±back]: Zungenrücken gegenüber neutraler Position zurückgezogen

29 Merkmalname des Ansatzrohres
Anstatt spezifische Artikulationsstellen mit Merkmalen zu benennen, werden [±back], [±anterior], [±coronal] in verschiedenen Kombinationen benutzt: labial: [-back], [+anterior], [-coronal] alveolar: [-back], [+anterior], [+coronal] postalveolar: [-back], [-anterior], [+coronal] palatal: [-back], [-anterior], [-coronal] velar: [±back], [-anterior], [-coronal]

30 Merkmale des Ansatzrohres
Weitere Merkmale [±round]: Mit Lippenrundung bei Vokalen: bekanntermaßen ein sehr gebräuchliches Merkmal bei Konsonanten: Sekundärartikulation (Labialisierung) [±distributed]: Produziert mit einem Hindernis, das sich über eine längere Strecke ausdehnt Nur relevant für Konsonanten im vorderen Bereich, also [+ anterior] und/oder [+ coronal] Sekundäre Öffnungen [± nasal]: Velum gesenkt; Luft kann (auch) durch Nase entweichen [±lateral]: Zungenmitte (längs gesehen) gesenkt; so dass Luft seitlich entweichen kann

31 Art der Artikulation [±continuant]:
Engste Stelle im Ansatzrohr erlaubt Vorbeiströmen der Luft (kein Verschluss im Ansatzrohr) [±delayed release]: Nur relevant für Laute, die mit Verschluss gebildet werden [±tense]: Artikulationsgeste ist bewusst, akkurat und maximal unterscheidbar; erfordert erheblichen Muskelaufwand, teilweise auch erhöhten subglottalen Druck schnell und ungenau produziert

32 Art der Anregung [±voiced]:
Phonation ist an der Bildung des Lautes beteiligt. [±strident]: größerer Geräuschanteil (relativ definiert)

33 Merkmalanwendung (SPE)
Labiale Laute: [+anterior, –coronal] Alveolare Laute: [+anterior, +coronal] Postalveolare Laute: [–anterior, +coronal] Palatale Laute: [–anterior, –back, –coronal] Velare Laute: [+back, –coronal] Plosive: [–continuant, –sonorant, –del. release] Affrikate: [–continuant, –sonorant, +del. release] Frikative: [+continuant, –sonorant] Nasale: [–continuant, +sonorant] Approximanten: [+continuant, +sonorant]

34 Merkmalanwendung (SPE)
Vokale: alle [+silbisch, –consonantal] und: i: [+high, –back, +tense, –round] y: [+high, –back, +tense, +round] u: [+high, +back, +tense, +round] E [–high, +low, –back, –tense, –round]  [–high, –low, +back, –tense, +round] a [+low, +back, –tense, –round] U [+high, +back, –tense, +round] Hier ist die Systematik von + tense (für Langvokale) und – tense (für Kurzvokale) erkennbar. Die fehlenden deutschen Vokale sind von dieser Liste ableitbar; es braucht nur das Vorzeichen des TENSE Merkmals ausgetauscht zu werden: kurzes /I/ ist wie langes /i:/ definiert, außer dass das Merkmal +tense durch –tense ersetzt wird. (später haben Halle und Stevens das Merkmal – advanced tongue root dafür vorgeschlagen (+ adv. tongue root für /i:/). O: [–high, –low, –back, +tense, +round]

35 Hausaufgabe 1. Charakterisieren Sie die folgenden Segmentklassen des Deutschen mit einer kleinstmöglichen Anzahl von distinktiven Merkmalen (nach Chomsky & Halle): (1) [f v s z ʃ ʒ  h] (2) [n l d] (3) Frikative (4) stimmhafte labiale Obstruenten

36 Hausaufgabe 2. Im Koreanischen findet man [r] und [l] Laute. Folgende Wörter belegen es. Welche funktionale Beziehung haben die zwei Laute zueinander? Nach welchen Gesetzmäßigkeiten treten sie auf? rupi - "Rubin„ kiri - "Straße" saram - "Person irm - "Name" ratio - "Radio„ mul - "Wasser" pal - "groß„ səul - "Senoul" ilkop - "sieben ipalsa - "Friseur"  = geschlossener ungerundeter Hinterzungenvokal 3. Können Sie Argumente (und Wortmaterial) finden, warum [h], [C] und [x] im Deutschen (a) 3 Phoneme sind, (b) 2 Phoneme mit 2 Allophonen eines Phonems sind? Hilfestellung: In welcher Umgebung kommen die zwei Laute vor? Gibt es Minimalpaare?

37 Hausaufgabe 4. Definieren Sie die Merkmale der Segmente im Wort „Zeilen" Z ei l e n Merkmale [ ]


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