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Manipulation und Bewusstseinskontrolle

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Präsentation zum Thema: "Manipulation und Bewusstseinskontrolle"—  Präsentation transkript:

1 Manipulation und Bewusstseinskontrolle
Dr. Martin Felinger Klinischer Psychologe

2 AUFBAU Charakteristika destruktiver Gruppierungen
Rechtliche Rahmenbedingungen Aufbau der Bewusstseinskontrolle Methoden der Manipulation Motive für einen Beitritt Gefahren durch destruktive Gruppierungen Tipps für die Beratung

3 Charakteristika destruktiver Gruppierungen

4 Definition Sekte (lat. Secta – Schule, Lehre, Partei / Substantiv zu sequi – nachfolgen) Früher: Jugendreligionen Neue Begriffe: Religiöse Sondergemeinschaften Neureligiöse Bewegung eng: destructive cult

5 Definition über Merkmale
Thaler-Singer & Lalich (1997) polarisierende Realität Radikalisierung Universale Problemlösung Übersteigerte Autoritätshörigkeit Abhängigkeiten

6 Merkmale totalitärer Gruppen
Stamm (1996) 1. Dominante Führerpersönlichkeit 2. Heilstheorie 3. Elitebewusstsein 4. Gruppendruck 5. Isolation von Umwelt 6. Missionsauftrag 7. Machtanspruch 8. Überzogene Geldforderungen 9. Elitäre Sprache 10. geringe Kritikfähigkeit 11. Diskrepanz Innen/Außensicht 12. Feindbilder 13. Getarnte Unterorganisationen

7 „Gemeinschaft kann gefährlich werden“
BM für Bildung & Wissenschaft (2000) Gruppe weiß, was dir fehlt Neueröffnung der Sicht der Dinge Verblüffend einfaches Weltbild Gruppe kann man nicht erklären nur erleben Meister, Guru, der die Wahrheit besitzt Ablehnung von Wissenschaft und Rationalität Kritik als Beweis der Gruppenideologie Rettung der Welt vor der nahende Katastrophe

8 „Gemeinschaft kann gefährlich werden“
Mitglieder sind Elite der Menschen Drang zur Mitgliedschaft Strenge Regelmentierung der zwischenmenschlichen Beziehungen Abbruch alter Beziehungen Vorschriften bez. Sexualverhalten Okkupation der Freizeit Ablehnung einer Individualität Zweifel sind Anzeichen einer geringen Anstrengung Strikte Befolgung der Gruppenregeln

9 Rechtlicher Rahmen

10 Rechtlicher Rahmen Individuelle Religionsfreiheit
Staatsgrundgesetz (1867) Staatsvertrag von Saint Germain (1919) Europäische Konvention zum Schutz der Menschenrechte (1950) Volle Glaubens- und Gewissensfreiheit Öffentliche Religionsfreiheit Keine Einschränkung von bürgerlichen und politischen Rechen und Pflichten

11 Rechtlicher Rahmen Gründe für ein Einschreiten des Staates Öffentliche Sicherheit Öffentliche Ordnung Moral Schutz der Rechte und Freiheiten anderer

12 Rechtlicher Rahmen Vereine Bekenntnisgemeinschaften (1.10.1998)
300 Personen (A) Lehre offenlegen Untersagungen möglich Keine besonderen Rechte derzeit 8 Gruppierungen

13 Rechtlicher Rahmen Gesetzliche Anerkennung 20 Jahre Bestehen (10 Jahre Bekenntnisgemeinschaft) 2/1000 der Bevölkerung Einnahmen für religiöse Zwecke positive Einstellung zu Staat und Gesellschaft keine Ablehnung bereits anerkannter Rel-Gem. Lehre, die sich von bisherigen Gruppen unterscheidet eindeutige Regeln (nicht gesetzwidrig od. anstößig)

14 Rechtlicher Rahmen Rechte der Religionsgemeinschaften Religionsunterricht Privatschulgesetz Vorteile im Steuerrecht derzeit 17 Gemeinschaften anerkannt

15 Aufbau der Bewusstseinskontrolle

16 Begriffsklärung Gehirnwäsche Edward Hunter (1951) Koreakrieg Gewaltsam Opfer weiß von Druck Rollen klar keine Wahl kaum Reversibel Bewusstseinskontrolle keine Misshandlungen Subtil Anwender oft Freunde Opfer kaum defensiv BWK auflösbar Bildung einer neuen Identitätsstruktur

17 Bedingungen zur Bewusstseinskontrolle
Thaler-Singer & Lalich (1997) Unkenntnis der P über das Ziel Kontrolle von Zeit und Umwelt Auslösen von Ohnmachtgs- Angst- und Abhängigkeitsgefühlen Unterdrückung gewohnter Verhaltensweisen Aufbau neuer Verhaltensweisen Aufbau eines in sich geschlossenen, logischen System

18 4 Komponenten der BWK Hassan (1994) Verhaltenskontrolle
(aufgebaut auf der Dissonanztheorie nach Festinger) Verhaltenskontrolle Gedankenkontrolle Gefühlskontrolle Informationskontrolle

19 BWK nach Hassan 1) Verhaltenskontrolle 2) Gedankenkontrolle
Tagesstruktur Rechenschaft ablegen VH-Rituale, die Zusammenhalt betonen 2) Gedankenkontrolle Gedankenstopp Fragen an Doktrin Missstände immer eigene Fehler Manipulation der Sprache Strategien um kritische Info abzublocken: Leugnung Rationalisierung (aus gutem Grund)

20 BWK nach Hassan 3) Gefühlskontrolle 4) Informationskontrolle
Schuldgefühle irrationale Ängste (z.B. Feinde) Neuinterpretation („Wann bin ich glücklich“) „gelernte Hilflosigkeit“ (Bestrafung und Lob zufällig) 4) Informationskontrolle Verweigerung Veränderung keine Kritik Unterbindung des Zugangs

21 Phasen der Bewusstseinskontrolle
Fixieren Verändern Aufbrechen 1. Kontakt nach Baron, 2001 sowie Schein, Scheier & Barker

22 Manipulationstechniken
Körperlich Hyperventilation - respiratorische Alkalose (Atmen, Schreien) Repetitive Bewegung Eingriff in körperinterne Abläufe Ernährung Hormonelle Veränderung Entschlackung/Schwitzen Psychisch Indirekte Anweisungen Revision der Lebensgeschichte Gruppendruck und Rollenvorbild Entstehen lassen von Sehnsüchten Indirekte Tranceinduktion keine plötzlichen Brüche regelm. Beruhigender Rhythmus häufige Wiederholungen ausgeschmückter Rahmen Unbestimmtheit der Bilder

23 Motive für einen Beitritt

24 Motive für einen Kultbeitritt
Verführungstheorie (Thaler-Singer, 1997; Hassan, 1994) vs. Interaktionstheorie (Gross, 2000) Sonderfall: Geboren in der Gruppe / 2. Generation

25 Motive für einen Kultbeitritt
Phys. LB sozialer LB finanz. LB Idiolog. LB ……..

26 Motive für einen Kultbeitritt
Phys. LB sozialer LB finanz. LB Idiolog. LB ……..

27 Motive für einen Kultbeitritt
Phys. LB sozialer LB finanz.LB Idiolog. LB ……..

28 Gruppenunterschiede Interesse an Kulten

29 Gruppenvergleich Erfahrung mit Kulten

30 5 Gruppen von Schülern Realisten (37,7%) Sekten-Interessierte (26,4%)
Okkult-Interessierte (20,6%) Soft-Satanisten (10,2%) Satanisten (5,1%)

31 Gruppenunterschiede Persönlichkeitseigenschaften

32 Zufriedenheit in wichtigen Lebensbereiche

33 Gefahren durch destruktive Gruppen

34 Indoktrinationssyndrom
Payk (2007) – Indoktrinationssyndrom Hergestellt durch Suggestion, Drohungen, sensorische Deprivation, Gruppendruck, Schuldgefühlen, neurophysiologische Methoden (Fasten, Meditation, Hyperventilation, außergewöhnliche Bewusstseinszustände)

35 Indoktrinationssyndrom
Effekte Verunsicherung Übertriebene Selbstkritik Intoleranz Fanatismus Verschiebung des ethischen Wertegefühls Verschiebung des gewohnten sozialen Rahmens

36 Mögliche Folgen in der BWK
Psychische Folgen Verlust der Entscheidungskompetenz Verlust der Kritikfähigkeit Ängste, Schuldgefühle, Selbstzweifel Massive Selbstüberschätzung und Erhabenheit gegenüber „Nichtwissenden“ Emotionen aufgesetzt und nicht stimmig Verlust der Arbeitsfähigkeit Regression

37 Mögliche Folgen in der BWK
Körperliche Folgen Körperliche Beschwerden aufgrund dauerhaften Stress Psychosen Unbehandelte Krankheiten aufgrund alternativer Heil- Ideologie Psychosoziale Folgen Verlust des Umfelds durch Eigenen Wunsch Überlastung und Selbstschutz der Freunde und Familie Finanzielle Schwierigkeiten bis hin zum Verlust der Lebensgrundlage Abbruch von Ausbildung

38 Mögliche Folgen nach Ausstieg
Psychische Folgen Verarbeitung der Loslösung ähnlich der Trauerarbeit Mögliche Ängste aus der „alten“ Ideologie Angst der Vergeltung der Gruppe Selbstwertzweifel – Individualität suchen Schuld und Scharm Emotionen instabil, müssen teilweise erst reaktiviert werden Aufbau eines neuen sozialen Netzes Soziale Kompetenz neu aufbauen; Umgang mit anderen – Beziehungsfähigkeit Werte, Ideologien neu definieren Abhängigkeit von religiösen Erlebnissen

39 Mögliche Folgen nach Ausstieg
Körperliche Folgen Flashback Schlafstörungen Suizidversuche Weitere psychiatrische Auffälligkeiten (Depressionen, Psychosen,…) Psychosoziale Folgen Suche nach neuem Arbeitsplatz Schulden Persönlicher Besitz Fehlende Pensionsjahre

40 Tipps für die Beratung

41 Was ist im Umgang mit Personen unter BWK zu beachten?
Oftmals nicht paktfähig Keine offensichtliche Kritik üben Kontakt halten Klare Regeln und Konsequenzen aussprechen und diese durchhalten Visualisierung einer (anderen) glücklichen Zukunft Emotional erreichen (z.B. Zukunft Ihrer Kinder) Selbst Dinge nachprüfen lassen, die der Sektenideologie widersprechen Kein Bargeld geben, besser Kosten übernehmen

42 Durchbrechen der BWK Kontakt und Vertrauen aufbauen
Zielgerichtete Kommunikation Identitätsmodel entwickeln Zugang zur „alten“ Identität öffnen Verschiedene Sichtweisen der Realität Gedankenstopp-Mechanismen umgehen Visualisierung einer glücklichen Zukunft Ängste überwinden BWK definieren und Mechanismen aufzeigen

43 Psychologische Beratung in der Praxis
Primär Betroffene Kritisches Denken erzeugen Selbstwert steigern Zukunft visualisieren Perspektiven erarbeiten Aufarbeitung ehem. Erlebnisse


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