Präsentation herunterladen
Die Präsentation wird geladen. Bitte warten
Veröffentlicht von:Ferdinand Graf Geändert vor über 6 Jahren
1
Neuer Aargauer Lehrplan für die Volksschule
für Schulen 1. Dezember 2017 Bitte Datum anpassen!
2
Ziele Lehrpersonen kennen die Grundlagen des neuen Aargauer Lehrplans
Vorlagen Lehrplan 21 und Richt-Stundentafel Überlegungen zur Aargauer Stundentafel Aargauer Anpassungen im Lehrplan Lehrpersonen kennen den aktuellen Stand der Umsetzung Aktueller Stand der Einführung Rahmenbedingungen Weiterbildung Lehrpersonen können einschätzen, wie sie sich vorbereiten können Vorbereitung der Schule Vorbereitung der Lehrpersonen
3
Inhalte Deutschweizer Lehrplan – Harmonisierung der Bildungsziele Aktueller Stand der Umsetzung: Von den Vorlagen zur Aargauer Fassung Weiterbildung und Unterstützung für Schulen und Lehrpersonen
4
Vom Lehrplan 21 zum Aargauer Lehrplan
Die politische Prozesse dauern bis im Herbst 2018 Die heutigen Informationen sind noch nicht definitiv, sie entsprechen unserem Planungsstand. Die Einführung erfolgt gestaffelt ab 2020/21; KiGa-Primar und 1. OS, dann 2. OS und 2022/23 die 3. Oberstufenklassen. Die Stundentafeln und Aargauer Besonderheiten wurden partizipativ erarbeitet. Nach der Anhörung werden die Einwände geprüft und als Bericht an die Regierung verfasst. Der Regierungsrat prüft und entscheidet, ob er die jährlich wiederkehrenden Kosten für die zwei zusätzlichen Lektionen Französisch, die in Zusammenhang mit der Vorverlegung des Französischunterrichts stehen, mit Verpflichtungskredit dem Grossen Rat zum Beschluss vorlegt. Ist alles entschieden können die Einführungsarbeiten starten. Das wird ab Herbst 2018 möglich sein. Ab 2020 tritt der neue Lehrplan in Kraft. Im Schuljahr 2020/21 startet der Kindergarten, die Primarschule und die ersten Oberstufen-Klassen. Im Schuljahr 2021/22 die 2. Oberstufen-Klassen. Ab Schuljahr 2022/23 werden alle Klassen nach neuem Lehrplan unterrichtet.
5
Harmonisierung Bundesverfassung Art 62 Abs. 4
Harmonisierung des Schulwesens Schuleintrittsalters und Schulpflicht Dauer und Ziele der Bildungsstufen Übergänge Anerkennung von Abschlüssen Die Volksabstimmung im Aargau vom ergab folgendes Resultat Als CH-Stimmbürger haben Sie im Mai 06 über die Bildungsharmonisierung abgestimmt. ↗ Art. 62 Schulwesen > Bereits umgesetzt sind folgende Harmonisierungsschritte an der Volksschule: Schuleintrittsalter Schulpflicht die Dauer der Stufen Mit dem neuen Lehrplan werden die Kantone dazu verpflichtet die Bildungsziele zu harmonisieren. Mit der gemeinsamen Lehrplanvorlage und den kompetenzorientierten Grundansprüchen wird gewährleistet, dass die Bildungsziele harmonisiert werden können. Zur Karte rechts oben: Die Harmonisierung des Lehrplans verläuft in der Schweiz sprachregional. Grün bedeutet, dass sich alle Kantone dazu entschieden haben auf der Basis des Lehrplans 21 ihren kantonalen Lehrplan auszugestalten; auch das Fürstentum Liechtenstein. In den deutsch-sprechenden Kantonen wurde der Lehrplan 21 (21 Kantone plus Liechtenstein) als Vorlage ausgearbeitet In der Romandie gilt entsprechend der "Plan études Romand" und im Tessin der "Piano di Studio della Scuola dell'obbligo" ↗ ↗
6
Lehrplan für die Volksschule
Der Lehrplan legt die Ziele für den Unterricht aller Stufen der Volksschule fest Er ist ein Planungsinstrument für Lehrpersonen, für Lehrmittelautoren, für die Aus- und Weiterbildung Er orientiert die abnehmenden Schulen über die in der Volksschule zu erreichenden Kompetenzen Der Aargauer Lehrplan besteht aus dem angepassten Lehrplan 21 und den kantonal gültigen Rahmenbedingungen Die Bildungsziele sind als Kompetenzen formuliert; sie zeigen, was die Jugendlichen nach der Volksschule wissen und können Gemeinsame Bildungsziele, die die Stufenübergänge zum ersten Mal für alle Kantone klären Mit einem gemeinsamen Lehrplan lassen sich Veränderungen der gesellschaftlichen Ansprüche schneller steuern Gemeinsame Lehrmittel reduzieren die Herstellungskosten für die Kantone Die Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen wird koordiniert und kann besser und schneller am Bedarf ausgerichtet werden Kinder, Eltern und Lehrpersonen haben weniger Hindernisse beim Kantonswechsel
7
www.lehrplan.ch www.lehrplan.ch
Der Lehrplan 21 und der neue ist als Online-Produkt konzipiert. Sie finden die Vorlage und die Kantonsversionen im Internet unter Hier gibt es viele Informationen zur Entwicklung der Vorlage und weitere hilfreiche Links; zum Beispiel kann man von hier aus relativ einfach zu den Lehrplan- oder Stundentafel-Versionen der anderen Kantone finden. Wer sich also die Vorlage Lehrplan 21 anschauen oder sich in seinem Fachgebiet einlesen möchte kann das hier tun. Der Aargauer Lehrplan ist noch nicht aufgeschaltet, weicht aber nur ganz geringfügig von der Vorlage LP 21 ab.
8
Lehrplanvorlage Zyklen
Der Lehrplan 21 unterteilt 11 Schuljahre in drei Zyklen Im Kanton Aargau werden die Kinder und Jugendlichen wie bisher unterrichtet: 2 Jahre Kindergarten, 6 Jahre Primarschule und 3 Jahre Oberstufe in den bekannten drei Leistungszügen (Real, Sek und Bez) Fächer und Fachbereiche Der Lehrplan ist in sechs Fachbereiche strukturiert: Sprachen, Mathematik, Natur-Mensch-Gesellschaft, Gestalten, Musik und Bewegung und Sport. Die Bereiche sind einlaufend dargestellt; im Kindergarten wird der Unterricht fächerübergreifend gestaltet. Spätestens mit dem Übertritt in die Primar verschiebt sich das entwicklungsorientierte hin zum fachorientierten Lernen. Für jeden Fachbereich werden Kompetenzen beschrieben, welche die Schülerinnen und Schüler im Laufe der Volksschule erwerben. Module Medien und Informatik sowie Berufliche Orientierung sind sog. Module. Module beinhalten fächerübergreifende Aufgaben und für einen Kern Aufgaben mit einem systematischen Aufbau von Kompetenzen. Die in den Stundentafeln vorgesehenen Zeitfenster reichen nicht aus, um die Grundansprüche zu erreichen, entsprechende Anwendungen in den Fächern sind zwingend notwendig. Überfachliche Kompetenzen In den Fach- und Modullehrplänen sind überfachliche Anliegen eingearbeitet. Dazu gehören die personalen, sozialen und methodischen Kompetenzen. Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) Ebenfalls ein überfachliches Anliegen, welches thematisch in verschiedenen Fächern eingearbeitet ist. BNE-Themen: Politik, Demokratie und Menschrechte, natürliche Umwelt und Ressourcen, Geschlechter und Gleichstellung, Gesundheit, globale Entwicklung und Frieden, kulturelle Identitäten und interkulturelle Verständigung, Wirtschaft und Konsum
9
Alle kantonalen Fassungen werden auf lehrplan
Alle kantonalen Fassungen werden auf lehrplan.ch abgebildet und sind für alle zugänglich. Hier sehen Sie den Einstieg in den Lehrplan für die Rätoromanisch sprechenden Gebiete Graubündens; GR hat den Deutschschweizer Lehrplan in den drei Kantonssprachen (Deutsch, Italienisch und Rumantsch-Grischun) abgefasst.
10
Kompetenzorientiert unterrichten
Kompetenzorientiert = breites Repertoire an Unterrichtsformen gezielt einsetzen Fragend-entwickelnder Unterricht, Frontalunterricht lehren, instruieren Individuell, kooperativ, Werkstatt-,Plan- Projekt- und Freiarbeit lernen, konstruieren Kompetenzorientiert unterrichten ist nicht neu. Schon immer war das Unterrichtsziel, dass die Kinder etwas wissen und können. Neu ist nur, dass die Unterrichtsziele nicht als zu vermittelnde Inhalte formuliert sind. Im Lehrplan ist beschrieben, was die Kinder wissen und können sollen. Entscheidend ist, dass Kompetenzen sich nur dann entwickeln können, wenn Schülerinnen und Schüler Gelegenheit erhalten, auch selbstorganisiert zu lernen. Zum Unterricht gehören nach wie vor, dass - auf das Vorwissen und Können aufgebaut wird, - dieses gefestigt wird, - falsches Verständnis analysiert und - korrigiert wird Balance zwischen LEHREN (Instruktion) und LERNEN (Konstruktion) ist entscheidend
11
Konsequenzen für den Unterricht
Fachbedeutsame und gehaltvolle Aufgaben Neugier und Motivation anregen, Reflektieren über Sachzusammenhänge und das eigene Lernen (Lehrmittel) Methodenvielfalt und Lernunterstützung Instruktion und Förderung von Selbststeuerung und Lernstrategien (Rolle der Lehrperson: Wissensvermittler und Lernbegleiter) Förderung übergreifender Kompetenzen ist gemeinsame Aufgabe (Anwendungskompetenzen Medien/ Informatik, Berufliche Orientierung) Akzentverschiebung in der Beurteilung Rückmeldungen, Feedback wird bedeutsamer, Notengebung und Selektion bleiben Gehaltvolle Aufgaben herausfordernde aber nicht überfordernde Problemstellungen, welche zum Denken aktivieren und zum Handeln anregen. schwächere und stärkere Lernende ansprechen individuelle Lern- und Bearbeitungswege auf unterschiedlichen Leistungsniveaus und mit unterschiedlich ausgeprägten Interessensgraden Lehrmittel bieten eine zentrale Unterstützung. Methodenvielfalt und Lernunterstützung variable Unterrichtsarrangements Differenzierung von Lernprozessen, Sozial- und Interaktionsformen ausgewogenes Ausmass an Fremd- oder Selbststeuerung Die Lehrperson ist Wissensvermittler und Lernbegleiter. Beurteilung Die Lernenden wissen, was sie genau können müssen – und woran man erkennt, dass man «es kann» Lernende überlegen sich immer wieder, wie sie ihr Können (ihre Kompetenzen) für das weitere Lernen und im Alltag nutzen können Es braucht formative, prozessbegleitende Beurteilung (Feedback), bilanzierende, prozessabschliessende Beurteilung und prognostische Beurteilung.
12
Kompetent ist, wer… …auf vorhandenes Wissen zurückgreift oder sich Wissen beschafft …zentrale Begriffe und Zusammenhänge versteht und sie nutzen kann …über fachbedeutsame Fähigkeiten und Fertigkeiten zum Lösen von Problemen und zur Bewältigung von Aufgaben verfügt …seine Arbeit plant und angemessene Entscheidungen trifft …Selbstdisziplin und Ausdauer zeigt …Lerngelegenheiten aktiv nutzt, methodisch vorgeht und Strategien einsetzt …fähig ist, die Kompetenzen in Zusammenarbeit mit anderen einzusetzen
13
Medien und Informatik (MI)
Modullehrplan Erwerb der Anwendungs- kompetenzen als Auftrag aller Fachbereiche Im Kompetenzaufbau der Fachbereiche integriert Anwendungskompetenzen, die nicht integriert sind, sind Teil der neuen Lektionen Medien und Informatik Vielzahl inhaltlicher Berührungspunkte, die sich für fächerübergreifendes Lernen eignen Die Abbildung zeigt die Architektur des MODULS "Medien und Informatik" Ebenfalls als Modul organisiert ist der Lehrplan "Berufliche Orientierung". Die Fachlehrpläne enthalten also auch Kompetenzen im Bereich "Medien und Informatik" oder anders ausgedrückt; die MI-Lektionen der Stundentafel reichen nicht aus, um in MI die Bildungsziele zu erreichen.
14
KiGa: Entwicklungsorientierung Fächer
Im Kindergarten wird der Unterricht überwiegend fächerübergreifend organisiert und gestaltet Die entwicklungsorientierten Zugänge bauen eine Brücke von der Entwicklungsperspektive zur Fachbereichsstruktur des Lehrplans Im Unterricht lassen sich die entwicklungsorientierte und die fachorientierte Herangehensweise verbinden, vielfältig variieren und kombinieren Beim Eintritt in den Kindergarten unterscheiden sich die Kinder bezogen auf ihr Wissen, ihr Können, ihre Bereitschaften, Haltungen und Einstellungen wie auch auf ihren individuellen Entwicklungsstand und ihre sprachlichen Voraussetzungen in hohem Masse. Ausgehend von dieser Heterogenität besteht das Ziel darin, die Entwicklung und das Lernen aller Kinder anzuregen und zu fördern. Alle Kinder sollen ihr Potenzial bestmöglich entfalten können. Im Verlaufe des 1. Zyklus (Kindergarten-Primar 1./2.) verändert sich das Denken und Lernen der Kinder. Zunehmend sind sie in der Lage, ihre Aufmerksamkeit auch auf von aussen vorgegebene Lerninhalte zu richten und systematischer zu lernen. Ihr Arbeitsgedächtnis wird effizienter und sie bauen ihre sprachlichen Kompetenzen und ihr Wissen aus. Im Verlaufe des 1. Zyklus verschiebt sich der Schwerpunkt des Lernens von der Entwicklungsperspektive hin zum Lernen in den Fachbereichen. Die fachspezifischen Inhalte rücken zunehmend in den Vordergrund. In der Unterrichtspraxis lassen sich die entwicklungsorientierte und die fachorientierte Herangehensweise verbinden, vielfältig variieren und kombinieren. Beide Zugangsweisen bleiben miteinander verknüpft. Nähere Angaben zum Erwerb der Kompetenzen im Bereich Sprache und Mathematik finden sich in den entsprechenden Fachbereichslehrplänen.
15
Natur, Mensch, Gesellschaft 1/2
In der Primarschule werden alle Perspektiven gemeinsam in "Natur, Mensch, Gesellschaft" unterrichtet In "Natur und Technik" auf der Oberstufe erschliessen sich die Schülerinnen und Schüler die belebte und unbelebte Natur; sie bauen physikalische, chemische und biologische und technische Kompetenzen auf In "Wirtschaft, Arbeit, Haushalt" entwickeln die Schülerinnen und Schüler Kompetenzen zur Gestaltung der Lebenswelt und zur beruflichen und gesellschaftlichen Orientierung Die Schülerinnen und Schüler befassen sich mit Haushalten, mit Fragen zu Gesundheit und Ernährung und erarbeiten Kompetenzen in der Nahrungszubereitung (Kochen)
16
Natur, Mensch, Gesellschaft 2/2
In "Räume, Zeiten, Gesellschaften" entwickeln und erweitern die Schülerinnen und Schüler ihre Kompetenzen zu geografischen, historischen, gesellschaftlichen und politischen Themen. In der Perspektive "Ethik, Religionen, Gemeinschaft" entwickeln Schülerinnen und Schüler Kompetenzen für das Leben mit verschiedenen Kulturen, Religionen, Weltanschauungen Die Schülerinnen und Schüler erproben Möglichkeiten, das Zusammenleben zu gestalten und soziale Herausforderungen zu bewältigen. (Lebenskunde)
17
NMG NT, WAH, … Diese Folie bietet einen Einblick in die Architektur des Lehrplans. Diese schliesst an die Folie 12 (Entwicklungsorientierte Zugänge im KiGa) an. Hier sieht man links die Kompetenzbereiche von "Natur, Mensch, Gesellschaft" der Primarschule (1./2. Zyklus) und rechts, wie diese Bereiche in die Fächer und Fachbereiche der Oberstufe münden. Hervorgeben der Bereich "3 Stoffe, Energie und Bewegungen" der für die Oberstufe Grundlage sowohl für die Bereiche "2-4 von NT" als auch für den "Bereich 1 RZG" bildet. Daran kann man z.B. erkennen, wie die Kompetenzen sukzessive vom Kindergarten bis zum Abschluss der Volksschule entwickelt werden. Damit wird einerseits deutlich, wie komplex die Architektur des Lehrplans aufgebaut ist und Wie die Übergänge mit dem neuen Lehrplan sichergestellt werden
18
Natur und Technik (NT) Klasse 1 Klasse 2 Klasse 3
Der Fachbereich NT umfasst die klassischen Naturwissenschaften PHYSIK, CHEMIE und BIOLOGIE sowie TECHNIK als übergreifender Bereich, der die technischen Anwendungen beinhaltet Bezüge zu den Fachbereichen WAH (Ökosysteme, Stoffwechsel) oder RZG (Ökosysteme, Rohstoffe, Energie), ERG (Gesundheit, Sexualität), TTG, Mathematik und Medien u. Informatik sowie Musik (Akustik) NT kann durch eine oder mehrere Lehrpersonen erteilt werden, z.B. Klasse 1 Ch LP1 Ph LP2 Bio LP3 NT LP1 Klasse 2 Ch Klasse 3 Hier der Aufbau des Fachbereichs NT Wichtig ist, dass die Kompetenzziele des Fachbereichs sichergestellt werden. NT kann eine Lehrperson alleine, zwei oder drei Lehrpersonen gemeinsam unterrichten. Die Organisationsformen sind den Schulen bestens bekannt und erprobt und kann auch auf den neuen Lehrplan und Stundentafel übertragen werden. Wichtig: Alle Fächer sind mit 1 Lektion pro Jahrgangsklasse dotiert. Darauf ausgerichtet sind andere Kompetenzen in anderen Fachbereichen. Die Jahresdotation darf deshalb nicht verschoben werden. Die Jahresdotation gewährt zudem die Durchlässigkeit/Anschlussfähigkeit innerhalb der Oberstufe sowie beim kantonalen Wechsel.
19
Natur und Technik (NT) Natur und Technik umfasst die klassischen Naturwissenschaften Physik, Chemie und Biologie sowie einen übergreifenden Bereich, der insbesondere die technischen Anwendungen der Naturwissenschaften und ihre Wechselwirkung mit der Lebenswelt beinhaltet. Naturwissenschaften werden als Einheit mit vielen Gemeinsamkeiten betrachtet, ohne das Spezifische der einzelnen Disziplinen ausser Acht zu lassen. Ganz oben: Diese Kompetenzen haben einen Aufbau in der Primarschule (Thema: Mobilität/ Güter und Siedlungsstrukturen) Oben rechts: Es gibt zu dieser Kompetenz Querverbindungen zu RZG (Thema: Regenwald und Tourismus) Mitte: Hier wird aufgezeigt, welche Disziplinen im Bereich Natur und Technik betroffen sind. Unten rechts: Querverweise zu BNE (Natürliche Umwelt und Ressourcen) und MI (Recherche und Lernunterstützung)
20
Räume, Zeiten, Gesellschaften (RZG)
Ein Fachbereich – zwei Perspektiven – 4/4 Kompetenzbereiche Geografie Geschichte - Natürliche Grundlagen der Erde - Schweiz in Tradition und Wandel - Lebensweisen u. Lebensräume - Weltgeschichte, Kontinuität u. - Mensch-Umwelt-Beziehungen Umbrüche - Sich in Räumen orientieren - Demokratie und Menschenrechte Die Bereiche sollen gleichgewichtig unterrichtet werden und wo immer möglich sollen geografische und geschichtliche Themen miteinander verknüpft werden RZG kann durch eine oder zwei Lehrpersonen erteilt werden, Bsp.: 1. Semester oder 1./3. Quartal 2. Semester oder 2./4. Quartal Klasse 1 GS LP1 GS LP1 GG LP2 Klasse 2 Hier der Aufbau des Fachbereichs RZG Wichtig ist, dass die Kompetenzziele des Fachbereichs sichergestellt werden. Das kann eine Lehrperson alleine oder zwei Lehrpersonen gemeinsam leisten. Die Organisationsformen sind den Schulen bekannt und erprobt. Wichtig: Die Jahresdotation gewährt die Durchlässigkeit/Anschlussfähigkeit innerhalb der Oberstufe sowie den kantonalen Wechsel. Dazu dienen auch die Orientierungspunkte innerhalb des Lehrplans sowie die Lehrmittel.
21
Wirtschaft, Arbeit, Haushalt (WAH)
Mit der Fachbereichsbezeichnung "Wirtschaft, Arbeit, Haushalt" erhält das bisherige Fach Hauswirtschaft eine inhaltliche Erweiterung um die Perspektiven Wirtschaft und Arbeit Produktions- und Arbeitswelten erkunden Märkte und Handel verstehen, über Geld nachdenken Konsum gestalten Ernährung und Gesundheit, Zusammenhänge verstehen und reflektiert handeln (Kochen) Haushalten und Zusammenleben gestalten Der Unterricht wird nach folgendem Lektion-Schema 2 – 2 – 1 organisiert: Die Kompetenzbereiche orientieren sich an den Anforderungen und Herausforderungen der alltäglichen Lebensführung und tragen somit zu deren Bewältigung bei. Die Schülerinnen und Schüler sollen erkennen, dass alltägliche Lebensführung nicht auf Arbeiten im Haushalt beschränkt ist, sondern in vielfältiger Weise mit weiteren Lebensbereichen vernetzt ist Sie setzen sich damit auseinander, dass Menschen Entscheidungen auf (globalen) Märkten treffen oder, dass Menschen mit begrenzten Mitteln haushalten müssen und dabei Nutzen, Kosten und Risiken abwägen. Sie realisieren, dass vieles selber entscheiden zu dürfen, eine Zunahme der Verantwortlichkeiten bedeutet und jeder Mensch aufgefordert ist, die Gestaltung seines Alltags mit den individuell verfügbaren materiellen, kulturellen, personalen und sozialen Ressourcen abzustimmen. OS 2. OS 3. OS Klasse 2 1 ½ Klasse A, 14-tgl 4 ½ Klasse B, 14-tgl
22
Ethik, Religionen, Gemeinschaften (ERG)
Die drei Perspektiven Ethik, Religionen, Gemeinschaft sind in verschiedenen Kompetenzbereichen abgebildet und im Unterricht gleichwertig zu gewichten. Perspektive "Ethik" Nachdenken über das Leben und die Lebensführung Perspektive "Religionen" Die Grossen Weltreligionen und die Auswirkungen auf das gesellschaftliche Zusammenleben Perspektive "Gemeinschaft" Lebenskundliche Themen, z.B. Zusammenleben in der Klasse Die Unterscheidung von Glauben und Wissen ist für die westliche Kultur eine zentrale Bildungsfrage. Ethik, Religionen, Gemeinschaften kann dazu beitragen, andere Perspektiven einzunehmen und Vorgänge in unserer heterogenen Gesellschaft besser zu verstehen.
23
Politische Bildung Ziele Interesse an Politik wecken, Politische Grundwissen vermitteln, Kritik- und Urteilsfähigkeit entwickeln, Moralische und demokratische Werte vermitteln Kompetenzaufbau ab der Primarstufe in "Deutsch" und "Natur, Mensch, Gesellschaft", auf der Oberstufe in "Deutsch", "Räume-Zeiten- Gesellschaften", "Ethik, Religionen, Gemeinschaft" und "Musik". Politische Bildung ist kein Fach sondern ein fachübergreifendes Anliegen als Teil von Bildung für nachhaltige Entwicklung Im Jahr 2010 wurde von der Jungen FDP die "Staatskunde-Initiative" für die Einführung von obligatorischem Staatskunde-Unterricht an der Volkschule und der Sekundarstufe II eingereicht, welche ein eigenständiges Fach Staatskunde verlangt. Diese Initiative wurde vorläufig sistiert im Hinblick darauf, dass ein neuer Lehrplan erarbeitet wurde. Aus Sicht des Departements BKS ist die Einführung eines Fachs Staatskunde nicht zielführend, weil im neuen Aargauer Lehrplan für die Volksschule die politische Bildung in verschiedenen Fächern von der Primarschule her bis zum Ende der Oberstufe systematisch aufgebaut wird und einen hohen Stellenwert einnimmt. Politische Bildung wird nicht als Fach (z.B. Staatskunde) in der Stundentafel aufgeführt. Ein kompetenzorientierter Aufbau erfolgt in mehreren Fächern und ist bereits Teil entsprechender Zeitgefässe der Stundentafel. (KLICK) D.3 Dialogisches Sprechen – ein Kompetenzbereich der Sprache, der aus dem Kindergarten bis zur Oberstufe aufgebaut wird: Im KiGa geht es z.B. darum, dass ein Kind sein "Gspähnli" überhaupt wahrnimmt und es in sein Spiel einbezieht. Auf der Oberstufe können Jugendliche auf die Argumente der anderen Bezug nehmen und ihren eigenen Standpunkt vertreten. (KLICK) NMG.10 Ein Kompetenzbereich in NMG. Auch hier beginnt dieser in der Unterstufe. Dort lernen die Kinder Gesprächsregeln kennen oder lernen Konflikte in der Gruppe fair zu lösen. (KLICK) RZG.8 In der Perspektive Geschichte, im Kompetenzbereich Demokratie und Menschenrechte verstehen und sich dafür engagieren lernen die Oberstufenschüler die politischen Systeme und Institutionen kennen.
24
Aargauer Inhalte 1/2 Die Änderungen sind marginal und ausgewogen, es ist keine zusätzliche Unterrichtszeit dafür notwendig Beispiele in RZG: Aargau: Vom Landwirtschafts- zum Industriekanton in WAH: Aargauer Rezepte als Beispiel aufgeführt in Musik: Aargauer Liedgut Plattform AG-Lernorte zu den Inhalten des Lehrplans
25
Aargauer Inhalte 2/2 Im heutigen Lehrplan ist die Schulschrift nicht verbindlich geregelt. Mit dem neuen Lehrplan soll die Deutschschweizer Basisschrift verbindlich eingeführt werden. Umgang mit Mundart und Standardsprache Die Unterrichtssprache im KiGa ist grundsätzlich Mundart (Sch G §12a). Standardsprache ist auf klaren Bezug zur hochdeutschen Sprache zu beschränken: Reime, Verse, Geschichten, Lieder, Rollenspiele. Die in der Volksschule einzusetzende Schrift ist heute weder durch den bisherigen Lehrplan des Kantons noch auf anderen gesetzlichen Ebenen geregelt. Die D-EDK empfiehlt den Kantonen, die Deutschschweizer Basisschrift einzuführen. Die meisten Deutschschweizer Kantone haben die Einführung der Basisschrift bereits beschlossen. Die Basisschrift wird zuerst unverbunden und anschliessend, wenn der Bewegungsablauf beim Schreiben erleichtert wird, teilweise verbunden weitergeführt. Heute werden an der Primarschule verschiedene Handschriften vermittelt bzw. gelehrt. In der Regel sind das die Basis- oder die Schweizer Schulschrift (Schnüerlischrift). Mit der Einführung des neuen Aargauer Lehrplans wird die Deutschschweizer Basisschrift im Lehrplan aufgeführt und als verbindlich deklariert.
26
46 Hier sehen Sie die Planungsstundentafel (vgl. Fachbericht Stundentafel, , D-EDK Geschäftsstelle) (und 2012) wurden in den D-EDK-Kantonen aus sämtlichen Stundentafeln Richtwerte ermittelt und darauf für die Ausgestaltung des Lehrplans die Planungsannahmen formuliert. Horizontale Lektionenwerte = Planungsannahmen Die Summe der Wo-Lektionen pro Fach über die ganze Volksschulaufbahn garantieren, damit genügend Zeit zur Erarbeitung der Bildungsziele zur Verfügung steht; in Deutsch sind das z.B. 46, in Medien und Informatik z.B. 4 Wochenlektionen. > Eine Lektion pro Fach oder Fachbereich zu streichen kann also 1/46 (2%) oder ¼ (25%) bedeuten; Die Planungsannahmen gehen davon aus, dass die Reduktion nicht grösser als 20% betragen darf, weil dann nicht mehr gewährleistet werden kann, dass die Grundansprüche in diesem Bereich erreicht werden können. Damit wäre die Harmonisierung als oberste Prämisse gefährdet. Vertikale Lektionenwerte = Richtwerte Die Summe der Wochenlektionen zeigt die Anzahl der Pflichtlektionen der Schülerinnen und Schüler; hier für die 4 Klasse. Die Spannweite (28-30) zeigt, in welchem Bereich sich diese in etwa bewegen soll. Erhebung der Stundentafeln der D-EDK Nicht alle Kantone haben/hatten die gleiche Anzahl Schulwochen pro Jahr haben: min. 38, max. 40. Das gleiche gilt für die Lektionsdauer, die beträgt 45 oder 50 Minuten. > Der Kanton Aargau lag in der 1. und 2. Klasse deutlich unter dem Mittelwert der D-EDK (Ø = 23.4 für die 1. und 24.2 für die 2. Klasse) > Bei der Gesamtdotation pro Stufe und Schuljahr liegt der Kanton AG in der Primarschule rund 400 Lektionen unter dem Mittelwert. > Auf der Oberstufe sind es an der Real 635 und an der Sek Und Bez 167 Lektionen unter dem Mittelwert; die Anzahl Wahl- und Wahlpflichtfächer ist dagegen ungefähr 70 Lektionen höher als der Mittelwert anderer Kantone. 28
27
Handlungsleitend für die AG-Ausgestaltung
Lehrplan und Stundentafel Lehrplan und Stundentafel orientieren sich an den Vorlagen Die Kompetenzorientierung hat synergetische Wirkung Umsetzung der nationalen Sprachenstrategie Französisch beginnt ab 5. Schuljahr mit zusätzlichen Pflichtlektionen Realschüler/innen müssen Fremdsprachen lernen Aus- Weiterbildung der Lehrpersonen Neu ausgebildete Lehrpersonen können Fachbereiche unterrichten Die Weiterbildung ist bereits auf den neuen Lehrplan ausgerichtet Neue Lehrmittel orientieren sich an der LP21-Vorlage Bei der Ausgestaltung der Stundentafel und den Ergänzungen zum Lehrplan waren folgende Aspekte handlungsleitend: Nur marginale kantonale Änderungen gewährleisten, dass die CH-Bildungsziele erreicht werden. Die Kompetenzorientierung macht Synergien möglich. Anliegen, wie z.B. "Politische Bildung" sind integraler Bestandteil des Kompetenzaufbaus in den Fächern "Deutsch", "Natur, Mensch, Gesellschaft", "Räume, Zeiten, Gesellschaften" und "Wirtschaft, Arbeit, Haushalt". Die Nationale Sprachenstrategie bedeutet, dass die erste Fremdsprache ab der 3. und die zweite ab der 5. Klasse startet und für alle Jugendliche am Abschluss der Volksschule Bildungsziele festlegt. Die Reihenfolge ist nicht festgelegt; eine der beiden Sprachen soll zweite Landessprache sein. Sprachdidaktiker empfehlen, dass mindestens zum Start, mehr als 2 Wochenlektionen ideal sind. Mit Französisch sind also neu je 3 Lektionen in der 5./6. Klasse vorgesehen; gegenüber heute also 2 zusätzliche Lektionen. Diese sollen zusätzlich finanziert werden Heute sind ist E und F an der Realschule Wahlfach. Mit dem neuen Lehrplan sollen alle Oberstufenschülerinnen und Schüler eine oder sogar zwei Fremdsprachen lernen. Lehrpersonen werden bereits heute in Bezug auf die neue Situation ausgebildet. Wir haben also ganz unterschiedlich ausgebildete Lehrpersonen im Aargauer Schulsystem. Der Wechsel zum neuen Lehrplan und Stundentafel soll es möglich machen, dass alle gemäss ihrer Ausbildung unterrichten können. Neue und andere Ansprüche sind aber trotzdem gestellt; das Angebot der Weiterbildung muss auf (fast) alle Ausgangslagen der Lehrpersonen passende Aus- und Weiterbildung ermöglichen. Der Kanton macht Weiterbildung nicht verpflichtend; in der geleiteten Schule entscheidet die Schulführung Obligatorien.
28
Herausforderungen Stundentafel
PRIMARSCHULE Die Primarunterstufe hat deutlich weniger Pflichtstunden als die Planungsstundentafel vorsieht; 20 24 (1. Kl); 22 24 (2. Kl) Diejenigen Gemeinden, die bereits mit Blockzeiten unterrichten, haben bereits je 24 Lektionen an der 1./2. Klasse. Das Modul "Medien und Informatik" soll neu in mit zwei Lektionen in die Stundentafel aufgenommen werden. Französisch soll ab der 5. Klasse mit je 3 Lektionen unterrichtet werden. Anliegen der Mitwirkenden: Die Musikgrundschule soll als Aargauer Spezialität beibehalten werden. Die angespannte Finanzlage verpflichtet, die neue Stundentafel ohne zusätzliche Ressourcen zu erstellen.
29
Die Unterrichtszeit für die 1. und 2
Die Unterrichtszeit für die 1. und 2. Klasse der Primarschule wird mit je 24 Lektionen für die Schülerinnen und Schüler definiert. Das Pflichtpensum der Kinder erfährt damit in Schulen mit umfassenden Blockzeiten keine Änderungen. Für die Kinder in Schulen ohne Blockzeiten (rund 20 Prozent) erhöht sich die Unterrichtszeit von 20 auf 24 Lektionen resp. von 22 auf 24 Lektionen. Die Fächer "Deutsch" sowie "Natur, Mensch, Gesellschaft" werden in der 1. und 2. Klasse mit dem neuen Aargauer Lehrplan gestärkt. Daraus resultiert eine höhere Pflichtstundenzahl gegenüber heute. Viele Gemeinden haben in den letzten Jahren Blockzeiten eingeführt; die Veränderung ist für viele Kinder bereits Alltag. Neu enthält die Stundentafel in der 5. und 6. Klasse je eine Lektion "Medien und Informatik". Darin wird informatische Bildung kompetenzorientiert aufgebaut. In den übrigen Fächern kommen – wie bisher - die Informations- und Kommunikationstechnologien zur Anwendung. Dort wird auch das dafür erforderliche Wissen und Können erworben. Ein Teil des Musikunterrichts in der 1. und 2. Klasse der Primarschule setzt sich wie bisher aus je einer Lektion "Musik" und einer Lektion "Musikgrundschule" zusammen. Die Musikgrundschule ist im Aargau ein bewährtes Element der musikalischen Bildung, das im Deutschschweizer Lehrplan nicht vorgesehen ist. Der Unterricht der Musikgrundschule betont die Aspekte der Musik als eigenständiges Fach: Hören, Singen, Bewegen, Musizieren und Notieren. Der Musik-unterricht in der Klasse betont das Gestalten von Einstiegen, Übergängen und Abschlüssen im Unterricht und Aspekte der Musik im fächerübergreifenden Unterricht. Für die Aufstockung von bisher vier Lektionen (in der 6. Klasse) auf neu sechs Lektionen (2 x 3 Lektionen) Französisch werden zwei zusätzliche Lektionen notwendig. Diese zwei Lektionen in der Primarschule werden nach heutigem Kenntnisstand ab dem 1. August 2020 jährlich wiederkehrende Folgekosten von rund Fr. 3'030'000.- verursachen. Diese 2 zusätzlichen Lektionen werden beim Regierungsrat und Grossen Rat beantragt.
30
Ressourcieren Stundentafel Primar
Sie sehen hier eine Modellrechnung, wie die Stundentafle bisher und wie sie neu ressourciert werden soll. Annahmen: Alle Klassen entsprechen dem aktuellen Mittelwert der Abteilungsgrösse an der Primarschule von 18 Kindern. (Grössere Abteilungen werden wie bisher mit mehr Lektionen ausgerüstet.) Grundlage ist die aktuelle Ressourcenverordnung mit den Vorschriften zur zweckgebundenen Teilungen etc. Eine Lektion pro Abteilung soll weiterhin für die Klassenlehrerfunktion eingesetzt werden. Die Gesamtmenge der Lektionen muss konstant bleiben (Umsetzung ohne zusätzliche Kosten, Anspruch der Kostenneutralität). 2 zusätzliche Lektionen sollen vom Grossen Rat und der Regierung zur Harmonisierung des Fremdsprachenkonzepts gesprochen werden. Fazit: Die bisherigen Blockzeiten an der 1./2. Klasse werden zum Pflichtprogramm. Aus der Summe von 25 ungebundenen Lektionen für die ganze Primar werden werden 3 Lektionen als Pflichtlektionen eingesetzt. Der Schüler, die Schülerin hat im Verlauf der Primarschule einmal weniger Unterricht in Halbklasse.
31
Herausforderungen Stundentafel
OBERSTUFE Die Pflichtstundenzahl soll für alle Leistungszüge +/- gleich sein. Die Realschule hat deutlich weniger Pflichtstunden als die Planungsstundentafel für die Oberstufe vorsieht. Realschüler und Realschülerinnen können heute die Volksschule ohne Fremdsprache abschliessen. Neue Fächer wie Medien & Informatik, Berufliche Orientierung und Projekte& Recherchen sollen neu für alle Leistungszüge in die Stundentafel aufgenommen werden. Auf Aargauer Eigenheiten soll möglichst nicht verzichtet werden. Die angespannte Finanzlage verpflichtet, die neue Stundentafel ohne zusätzliche Ressourcen zu erstellen.
32
Stundentafel der Oberstufe
Mit dem Aargauer Wappen sind alle Fächer gekennzeichnet, die nicht Teil des Deutschschweizer Lehrplans sind: "GTZ": Im neuen Lehrplan sind die Ansprüche im Kompetenzbereich "Form und Raum und dem Themenaspekt "Mathematisieren und Darstellen" aufgenommen "Latein" wird den Bezirksschülerinnen nach wie vor mit je drei Lektionen an der 1. Klasse als Wahlfach zur Verfügung stehen; dazu steht ein spezifischer Lehrplan zur Verfügung. "Chor" soll weiterhin als Wahlfach typenübergreifend angeboten werden; Kompetenzanforderungen sind im Lehrplan "Musik" formuliert. "P&R" ist ein Angebot, welches im Bildungsraum NWCH konzipiert wurde und neu für alle verpflichtender Teil des Abschlusszertifikats sein wird; heute ist dieses Angebot Wahl- resp. Wahlpflichtfach. Die Verbindlichkeiten regelt nicht der Bildungsraum sondern der Kanton. "Freifach lokal" bezeichnet das bisherige "Praktikum". Die Schule vor Ort kann das offizielle Wahlfachangebot erweitern. Spalte rechts und Zeile unten sind die Dotationen der Planungsstundentafel der D-EDK ersichtlich. Die Pflichtstundenzahl soll in Zukunft für alle OS-Schüler ungefähr gleich sein; bisher haben die Realschülerinnen und Realschüler im Laufe der drei Oberstufenjahre 12 Lektionen weniger Pflichtunterricht wie ihre Kolleginnen und Kollegen der Sek und Bez. (KLICK) Neu sollen auch der Fremdsprachenunterricht an der 1. und 2. Klasse in Französisch und Englisch obligatorisch und an der 3. Klasse Wahlpflicht sein. Fremdsprachen Real: In der 3. Real werden die beiden Fremdsprachen als Wahlpflicht angeboten; zwei Lektionen für beide, weil damit das Kriterium der Menge an Lektionen nicht gewichtet werden soll. Mit der Abwahl eines Faches entscheidet sich gleichzeitig, dass die Bildungsziele in diesem Fach mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht erreicht werden können. Das ist der einzige Bereich, wo wir von der Planungsgrösse der D-EDK deutlich (unter 80%) abweichen. (KLICK) Die berufliche Orientierung ist insbesondere für die Real anspruchsvoll. Die Ansprüche manifestieren sich in erster Linie im Kompetenz-Bereich der Sprache (Bewerbung, Vorstellungsgespräch), deshalb wurde zur Unterstützung entschieden für die Real – im Gegensatz zur Sek und Real – eine Lektion pro Woche mehr im Fach Deutsch einzusetzen. In der 2. Bez wurde eine Lektion Deutsch weniger gesetzt und in die 3. Verschoben, damit gute 2. und 3. Bezler beide Fremdsprachen (Italienisch und Latein) belegen können und die wöchentliche Unterrichtszeit damit nicht allzu hoch wird.
33
Ressourcierungsmodell Oberstufe
REAL SEK BEZ Total 1. 2. 3. 2016/17 Pflicht- und Wahlpflichtlektionen 26 30 33 32 29 34 82 94 Klassenlehrerfunktion 1 zweckgebundene Teilungen (TW/WE, HW, P&R) 6 2 4 ungebundene Lektionen 3 zugeteilte Lektionen 31 35 38 43 40 417 plus Angebot Wahlfächer inkl. Praktika, ganze OS 102 ab 2020/21 Pflichtlektionen ("harmonisiert") 100 zweckgebundene Teilungen (TTG, WAH, P&R) 9 7 zugeteilte Lektionen pro Abteilung 39 41 37 plus Angebot Wahlfächer, lokales Freifach, ganze OS 71 270 304 Dieser Tabelle kann man das Ressourcierungsmodell für die Oberstufe entnehmen. Diese Tabelle hat Modellcharakter: Gerechnet wurde mit mittleren Abteilungsgrössen (Real 14, Sek 18 und Bez 21 Schü). Mit einer unabhängigen Simulation mit den Realwerten wurden diese geprüft. Zweckgebundene Teilungen: Abteilungen ab 15 Schü können im Fachunterricht in zwei Lerngruppen geteilt werden. Deshalb steht hier bei der Real (Ø=14) eine "0" und z.B. bei der Sek (Ø =18) ein Wert > 0. Der obere Bereich zeigt das Schema heute, der untere Bereich dasjenige mit neuem Lehrplan und Stundentafel. Rechts (eingekreist) ist wiederum die Gesamtmenge dargestellt, welche bei gleichbleibendem Budget konstant sein muss. Nicht aufgeführt sind alle zusätzlichen Ressourcen für die integrierte Heilpädagogik, für Zusatzstunden nach Sozialindex oder für die Integration von Kindern mit Behinderungen. (KLICK) Anspruchsvoll war es die Pflichtstunden, insbesondere der Real, deutlich anzuheben. Die Lektion für die Klassenlehrerfunktion wird beibehalten. Die zweckgebundenen Teilungen für Textilem und Technischem Gestalten, in Hauswirtschaft (Kochen) sowie für Projekte und Recherchen werden beibehalten. Mit der neuen Ressourcensteuerung ist vorgesehen, dass diese Teilungen im Ressourcenpool weiterhin berechnet sind, die Schule vor Ort entscheidet aber wie diese vergeben werden. Die sog. ungebunden Lektionen werden dort eingesetzt, wo die Klasse Bedarf hat. Sie werden für Teamteaching oder zur Teilung der Klasse verwendet. Bei mehr Pflichtlektionen sinkt das Wahlfachangebot; es handelt sich um gemittelte Grössen; wird diese Grösse kleiner, dann stehen mehr ungebundene Lektionen zur Verfügung. Zu prüfen ist allenfalls, ob man für alle Wahlfächer Kontingente (analog Praktika heute) formuliert, um die Anzahl der ungebundenen Lektionen nicht unter den heutigen Stand zu drücken.
34
Weiterbildung Die grundlegenden Prozesse des Unterrichts werden mit der Einführung des neuen Aargauer Lehrplans nicht verändert. Die Angebote richten sich bereits heute am Lehrplan 21 aus Nachqualifizierungs- möglichkeiten in "Medien und Informatik" sowie "Textiles und Technisches Gestalten" Kompetenzorientiert Unterrichten und Beurteilen in allen Fächern und Fachbereichen Die Pädagogische Hochschule FHNW bietet Weiterbildungsangebote für Lehrpersonen in allen 4 Kantonen an. Die anderen Kantone haben z.T. bereits auf den neuen Lehrplan umgestellt, das Angebot der PH hat sich deshalb seit einiger Zeit bereits Weiterbildung zum Lehrplan 21. Die Kurse im Programm 2018 sind bereits darauf ausgerichtet. Wer sich also bereits heute für das kompetenzorientierte Beurteilen interessiert, kann das bereits heute tun und sich für eine entsprechenden Kurs anmelden Es gibt es auch spezifische Auszüge mit besonders gekennzeichneten Angeboten: "Spezifische Kurse zum Lehrplan 21" Es gibt auch bereits sog. Nachqualifikationen für die Bereiche "Medien und Informatik" oder "Textiles und Technisches Gestalten", die die grundlegenden Neuerungen aufnehmen. Wichtig: Bei Weiterbildungen, Nachqualifikationen oder Zertifikatslehrgängen handelt es sich nicht um eigentliche Ausbildungen, die zu einer diplomierten Lehrbefähigung führen. Diese sind wie bisher nur mit Ergänzungsstudien etc. zu erwerben. Darüber hinaus bietet zum Beispiel imedias eine Plattform mit einer Sammlung von Aufgaben zu "Medien und Informatik" an. mi4u.ch ("Medien und Informatik für dich") oder es gibt den Kompetenzmanager sowie Kompetenzkarten, die den schulen und Lehrpersonen eine Standortbestimmung im Hinblick auf die anstehenden Veränderungen ermöglichen. Für Schulen und Schulleitungen werden – auch wie bisher - sog. "Schul- und Weiterbildungsberatende" vermittelt. Sie unterstützen insbesondere die Leitenden beim Changemanagement.
35
Lehrmittel Oberstufe Bis zur Umsetzung werden alle Lehrmittel verfügbar sein. Fachbereich Teilbereich OS /21 > OS 2 2021/22 > OS 3 2022/23 > Sprache Deutsch Englisch ab 2018 Französisch ab 2019 Mathematik NMG NT WAH RZG ERG Medien und Informatik Berufliche Orientierung Der Kanton Aargau steigt später als andere Kantone um. Bis zum Start im Aargau werden die Lehrmittelverzeichnisse mit dem neuen Lehrplan korrespondieren.
36
Vorbereiten Die Stundentafeln sich noch nicht endgültig geklärt. Trotzdem ist sicher, dass sich der neue Aargauer Lehrplan an den Inhalten und Zielen des Deutschschweizer Lehrplans ausrichtet. Sich informieren. Auf lehrplan.ch ist der Deutschschweizer Lehrplan verfügbar. Standortbestimmung machen. Als Lehrperson (und als Schuleinheit) kann ich mit einer Standortbestimmung prüfen, wo ich stehe und wo es seitens der Schule Veränderungen braucht. Weiterbildung planen. Bereits heute stehen für Lehrpersonen und Schulen Weiterbildungsangebote zur Verfügung, die man gezielt nutzen kann. Sie können sich vorbereiten.
Ähnliche Präsentationen
© 2025 SlidePlayer.org Inc.
All rights reserved.