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Elektrische Anlagen und Betriebsmittel

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Präsentation zum Thema: "Elektrische Anlagen und Betriebsmittel"—  Präsentation transkript:

1 Elektrische Anlagen und Betriebsmittel
Hintergrundinformationen Die Schulung kann nicht das gesamte Gebiet der Elektrotechnik abdecken. Es wird daher „nur“ die BGV A3 behandelt. Didaktische Hinweise Unterweisen Sie Ihre Mitarbeiter außerdem über die Anlagen und Tätigkeiten in Ihrem Betrieb. Elektrische Anlagen und Betriebsmittel

2 Für wen ist diese Schulung?
Unternehmer Vorgesetzte Elektrofachkräfte Elektrofachkräfte für festgelegte Tätigkeiten elektrotechnisch unterwiesene Personen elektrotechnische Laien Hintergrundinformationen Wichtig ist, die Schulung auch für Vorgesetzte bzw. den Unternehmer durchzuführen. Deren Pflichten sind: zu beschaffen, zu messen, Maßnahmen zu treffen, sicherzustellen. Und das soll ohne Gefährdung für die Mitarbeiter erfolgen. Elektrische Anlagen und Betriebsmittel

3 Um welche Anlagen geht es?
Elektrische Anlagen und Betriebsmittel Nichtelektrotechnische Arbeiten in der Nähe elektrischer Anlagen und Betriebsmittel Beispiele für nichtelektrotechnische Arbeiten: Bauarbeiten in der Nähe von Freileitungen und Kabelanlagen Annäherungen bei anderen Arbeiten (Transport-, Bau-, Montage-, Anstricharbeiten etc.) Didaktische Hinweise Fragen Sie die Teilnehmer nach dem Geltungsbereich der BGV A3. Gilt sie nur für elektrotechnische Arbeiten? Blenden Sie anschließend die Lösung ein. Elektrische Anlagen und Betriebsmittel

4 Was sind Elektrische Anlagen und Betriebsmittel?
Elektrische Betriebsmittel = Gegenstände als Ganzes oder in einzelnen Teilen Elektrische Anlagen = Zusammenschluss elektrischer Betriebsmittel Anwenden elektrischer Energie Erzeugen, Fortleiten, Verteilen, Speichern, Messen, Umsetzen, Verbrauchen Übertragen, Verteilen oder Verarbeiten von Informationen z. B. Fernmelde- oder Informationstechnik Schutz- und Hilfsmittel Sofern hier Anforderungen an die elektrische Sicherheit gestellt werden Elektrische Anlagen und Betriebsmittel

5 Elektrofachkraft Kann Arbeiten beurteilen, mögliche Gefahren erkennen und hat: Eine fachliche Ausbildung: Elektroingenieur Elektrotechniker Elektromeister Elektrogeselle Erfahrung Kenntnis einschlägiger Bestimmungen Elektrische Anlagen und Betriebsmittel

6 Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten
Ausbildung Die Ausbildung umfasst Theorie und Praxis, bezogen auf die vorgesehenen festgelegten Tätigkeiten. Die Ausbildungsdauer ist abhängig von den festgelegten Tätigkeiten und kann mehrere Monate dauern. Befugnisse Darf Tätigkeiten nur an Anlagen mit Nennspannungen bis 1000 V Gleichspannung bzw V Wechselspannung durchführen. Diese Arbeiten werden im freigeschalteten Zustand durchgeführt. Fehlersuche und Feststellen der Spannungsfreiheit sind auch unter Spannung erlaubt. Hintergrundinformationen Kann die hierfür erforderliche Qualifikation im Rahmen einer besonderen Ausbildung erhalten Elektrische Anlagen und Betriebsmittel

7 Elektrotechnisch unterwiesene Person
Sie erhält eine Unterrichtung über die übertragenen Arbeiten mögliche Gefahren notwendige Schutzeinrichtungen notwendige Schutzmaßnahmen Von einer Elektrofachkraft! Wenn erforderlich, werden diese Kenntnisse und Fertigkeiten angelernt. Elektrische Anlagen und Betriebsmittel

8 Verantwortliche Der Anlagenverantwortliche ist benannt.
trägt unmittelbar Verantwortung für den Betrieb einer elektrischen Anlage. kann diese Verantwortung teilweise auf andere Personen übertragen. Der Arbeitsverantwortliche ist benannt. trägt Verantwortung für die Durchführung der Arbeiten. kann diese Verantwortung teilweise auf andere Personen übertragen. Elektrische Anlagen und Betriebsmittel

9 Fest oder mobil? Ortsveränderliche elektrische Betriebsmittel
Ortsfeste elektrische Betriebsmittel werden während des Betriebs (angeschlossen) bewegt oder können während des Betriebs von A nach B gebracht werden. sind fest angebracht oder haben keine Tragevorrichtung und lassen sich aufgrund der Masse nur schwer bewegen. Nichtstationäre Anlagen werden in der Regel nach Gebrauch ab- und an anderem Ort wieder aufgebaut (z. B. Anlagen auf Baustellen). Stationäre Anlagen sind mit der Umgebung fest verbunden. Elektrische Anlagen und Betriebsmittel

10 Eigenschaften und Wirkung von elektrischem Strom
unsichtbar lautlos geruchlos Wirkung Hängt ab von Stromstärke Weg des Stroms im Körper Einwirkdauer Frequenz Vom einfachen Schlag bis zum tödlichen Unfall ist es oft nicht weit. Hintergrundinformationen Stromstärke = Spannung/Widerstand (I =U/R) Einheit: Ampere (A) Ein Muskelkrampf kann bereits ab ca. 10 mA entstehen Durch das Zusammenwirken einzelner Umstände können Fehler zum Tode führen. Elektrische Anlagen und Betriebsmittel

11 Widerstand Stromstärke = Spannung/Widerstand (I = U/R)
Was erhöht die Stromstärke bei gleich bleibender Spannung? Der Widerstand R - Je kleiner er ist, umso größer ist der fließende Strom. Was ist entscheidend für den Widerstand R beim Menschen? Kleidung feuchte Kleidung = kleiner Widerstand Hautfeuchtigkeit begrenzte Bewegungsmöglichkeit = kleiner Widerstand Stromweg im menschlichen Körper kurzer Weg = kleiner Widerstand Hintergrundinformationen Faktoren für Hautfeuchtigkeit: Schwitzen bei körperlicher Anstrengung Warme Arbeitsumgebung Faktoren für den Stromweg im menschlichen Körper: Eintritts- und Austrittsstelle des Stromes Leitfähigkeit der Umgebung „Enge“ des Raumes Didaktische Hinweise Nach Beantwortung der Frage, was für den Widerstand entscheidend ist, die drei Lösungen einblenden. Elektrische Anlagen und Betriebsmittel

12 Gefahr durch direkte Berührung
Querdurchströmung Widerstände R im Körper Hand – Hand = ca Ohm Hand – Rumpf = ca. 500 Ohm Hände – Rumpf = ca. 250 Ohm Hand – Fuß = ca Ohm Hand – Füße = ca. 750 Ohm Hände – Füße = ca. 500 Ohm Beispiel: Durchströmung Hand - Fuß bei 230 Volt I = 230 Volt/1000 Ohm = 0,23 A = 230 mA Hintergrundinformationen Die einzelnen Widerstände sind nur ungefähre Werte. Didaktische Hinweise Auf der nächsten Folie wird ersichtlich, dass die Wirkung von der Höhe der Stromstärke und der Einwirkdauer abhängt. Elektrische Anlagen und Betriebsmittel

13 Längsdurchströmung Mögliche Auswirkungen bei Wechselstrom
Hintergrundinformationen aus BGI 553 Achtung: Gilt nur für Körper-Längsdurchströmungen. Hinweis: Die Wirkungen von Längs-, Quer- und Teildurchströmung des Körpers sind abhängig davon, ob das Herz auf dem Stromweg “liegt”. Eine Durchströmung “Brust - linke Hand” verursacht eine stärkere Wirkung als eine Durchströmung “Hals - rechte Hand”. Die Darstellung dient nur dazu, die Gefahren des elektrischen Stromes zu verdeutlichen. Tatsächliche Reaktionen bei einer Körperdurchströmung können von der Darstellung abweichen, da z. B. die Widerstandswerte von zu vielen Faktoren abhängen. Elektrische Anlagen und Betriebsmittel

14 Längsdurchströmung Mögliche Auswirkungen bei Wechselstrom Bereich 1
Normalerweise keinerlei Auswirkungen und Reaktionen bis zur Wahrnehmungsschwelle Bereich 2 Normalerweise keine schädlichen physiologischen Wirkungen bis zur Loslassgrenze Hintergrundinformationen Es werden bewusst keine Werte für die vier Bereiche genannt. Entscheidend ist, dass die Gefährdung mit der Stromstärke und der Dauer der Berührung zunimmt. Sicherungen begrenzen sowohl den Fehlerstrom als auch die Dauer des fließenden Fehlerstromes. Elektrische Anlagen und Betriebsmittel

15 Längsdurchströmung Mögliche Auswirkungen bei Wechselstrom Bereich 3
Normalerweise keine Organschäden zu erwarten Bei zunehmender Stromstärke und Einwirkdauer: Vorhofflimmern und kurzzeitiger Herzstillstand Atemschwierigkeiten und Muskelkontraktionen  Loslassen wird unmöglich Bereich 4 Herzkammerflimmern Zunehmende Stromstärke und Einwirkdauer: Herzstillstand Atemstillstand Schwere Verbrennungen Hintergrundinformationen Es werden bewusst keine Werte für die vier Bereiche genannt. Entscheidend ist, dass die Gefährdung mit der Stromstärke und der Dauer der Berührung zunimmt. Sicherungen begrenzen sowohl den Fehlerstrom als auch die Dauer des fließenden Fehlerstromes. Elektrische Anlagen und Betriebsmittel

16 Grundsätze Ändern oder Instandhalten Leitung und Aufsicht
Überwachen (Errichtung, Änderung, Instandhaltung). Sicherheitsmaßnahmen anordnen, durchführen und kontrollieren. Unterweisen elektrotechnischer Laien über sicherheitsgerechtes Verhalten. Überwachen und Beaufsichtigen von Arbeiten und Arbeitskräften in der Nähe unter Spannung stehender Teile. Nur durch Elektrofachkraft oder unter deren Leitung und Aufsicht mit Berücksichtigung elektrotechnischer Regeln. Didaktische Hinweise Beschreiben Sie, wer die entsprechenden Punkte in Ihrem Betrieb ausübt. Elektrische Anlagen und Betriebsmittel

17 Grundsätze Betreiben und Verhalten bei Mängeln Betreiben
Umfasst alle Tätigkeiten und erfolgt entsprechend den elektrotechnischen Regeln. Beispiele: Bedienen, Arbeiten, Inspizieren, Warten, Instandsetzen Mängel Müssen unverzüglich behoben werden. Sollte bis zu der Beseitigung eine Gefahr bestehen, ist die Verwendung im mangelhaften Zustand nicht erlaubt.  Stilllegen und gegen Benutzung sichern! Didaktische Hinweise Nennen Sie die Stelle im Betrieb, bei der die Mitarbeiter Mängel melden können. Elektrische Anlagen und Betriebsmittel

18 Grundsätze Forderungen der elektrotechnischen Regeln
Ein sicherer Zustand muss vorhanden sein und erhalten werden. Umgebungseinflüsse dürfen nicht nachteilig für die Sicherheit sein. Schutz gegen indirektes Berühren ist vorhanden. Schutz gegen direktes Berühren ist grundsätzlich vorhanden. Falls dieser aufgehoben oder unwirksam gemacht wird, gilt: Anlage oder Teile davon freischalten. Gegen Wiedereinschalten sichern, kennzeichnen. Feststellen der Spannungsfreiheit muss möglich sein. Erden und Kurzschließen ist möglich (sofern erforderlich). Mittel zum Abdecken und Abschranken sind vorhanden. Hintergrundinformationen Beispiele für Umgebungseinflüsse: Staub Wärme Feuchtigkeit mechanische Beanspruchung Elektrische Anlagen und Betriebsmittel

19 Prüfungen Zeitpunkt, Verantwortung, Dokumentation
Auf ordnungsgemäßen Zustand prüfen: Vor der ersten Inbetriebnahme. Nach Änderung oder Instandsetzung vor Wiederinbetriebnahme. Durch die Elektrofachkraft oder unter ihrer Leitung und Aufsicht. Die Prüfung erfolgt in Zeitabständen, die es ermöglichen, mögliche Mängel rechtzeitig zu erkennen. Prüfungen erfolgen unter Beachtung relevanter elektrotechnischer Regeln. Die Berufsgenossenschaft kann das Führen eines Prüfbuches fordern. Eine Aufzeichnung über durchgeführte Prüfungen ist zu empfehlen. Hintergrundinformationen Tipp: Der Zeitpunkt der nächsten Prüfung sollte kenntlich gemacht werden. So muss sich niemand unterschiedliche Prüfzyklen merken (das wäre der Fall, wenn das Datum der letzten Prüfung vermerkt wäre). Es muss dabei kein farbiges Prüfsiegel sein. Entscheidend ist, dass Monat und Jahr der nächsten Prüfung ersichtlich sind. Elektrische Anlagen und Betriebsmittel

20 Prüffristen Wiederholungsprüfungen ortsfester elektrischer Betriebsmittel Elektrofachkraft oder elektrotechnisch un-terwiesene Person bei Verwendung geeigneter Mess- und Prüfgeräte auf Wirksamkeit 1 Monat Schutzmaßnahmen mit Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen in nichtstationären Anlagen Elektrofachkraft auf ordnungsgemäßen Zustand 1 Jahr In Betriebsstätten, Räumen und Anlagen besonderer Art 4 Jahre Elektrische Anlagen und ortsfeste Betriebsmittel Prüfer Art der Prüfung Prüffrist Anlage/Betriebsmittel Benutzer auf einwandfreie Funktion durch Betätigen der Prüfeinrichtungen 6 Monate Arbeitstäglich Fehlerstrom-, Differenzstrom- und Fehlerspannungsschutz-schalter: in stationären Anlagen in nicht stationären Anlagen Hintergrundinformationen Quelle: BGV A3, Tabelle 1A Wenn es für die arbeitstägliche Prüfung in nicht stationären Anlagen nicht nur einen Benutzer gibt, dann ist festzulegen, wer die Prüfung durchführt. Elektrische Anlagen und Betriebsmittel

21 Prüffristen Wiederholungsprüfungen ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel Bewegliche Leitungen mit Stecker und Festanschluss Anschlussleitungen mit Stecker Verlängerungs- und Geräteanschlussleitungen mit Steckvorrichtungen Ortsveränderliche elektrische Betriebsmittel (soweit benutzt) Prüfer Art der Prüfung Prüffrist Richt- und Maximal-Werte Anlage/Betriebsmittel Elektrofachkraft, bei Verwendung geeigneter Mess- und Prüfgeräte auch elektrotechnisch unterwiesene Person auf ordnungs-gemäßen Zustand Richtwert 6 Monate, auf Baustellen 3 Monate Wird bei den Prüfungen eine Fehlerquote < 2 % erreicht, kann die Prüffrist entsprechend verlängert werden. Auf Baustellen, in Fertigungsstätten und Werkstätten oder unter ähnlichen Bedingungen ein Jahr, in Büros oder unter ähnlichen Bedingungen zwei Jahre. Hintergrundinformationen Quelle: BGV A3, Tabelle 1B Sofern Sie den Gebrauch von privaten E-Geräten bei der Arbeit erlauben, sollten diese auch regelmäßig geprüft werden. Didaktische Hinweise Fragen Sie die Teilnehmer, ob sie auch private E-Geräte zur Prüfung vorlegen. Elektrische Anlagen und Betriebsmittel

22 Prüffristen Prüfungen für Schutz- und Hilfsmittel
Prüfer Art der Prüfung Prüffrist Prüfobjekt Isolierende Schutzbekleidung (soweit benutzt) vor jeder Benutzung auf augenfällige Mängel Benutzer 12 Monate 6 Monate für isolierende Handschuhe auf Einhaltung der in elektrotechnischen Regeln vorgegebenen Grenzwerte Elektrofach-kraft Isolierte Werkzeuge, Kabel-schneidgeräte; isolierende Schutzvorrichtungen sowie Betätigungs- und Erdungs-stangen vor jeder Benutzung auf augenscheinlich erkennbare Schäden und Mängel Benutzer Spannungsprüfer, Phasenvergleicher vor jeder Benutzung auf einwandfreie Funktion Benutzer Spannungsprüfer, Phasen-vergleicher und Spannungs-prüfsysteme (kapazitive Anzeigesysteme) für Nenn-spannungen über 1 kV Hintergrundinformationen Quelle: BGV A3, Tabelle 1C Besonders wichtig sind die Prüfungen, die der Benutzer vor jeder Benutzung durchführt. Hier ist jeder für seine eigene Sicherheit verantwortlich. Und mit dieser Unterweisung weiß auch jeder Teilnehmer, dass das seine Pflicht ist, diese Prüfung gewissenhaft durchzuführen. Didaktische Hinweise Fragen Sie die Teilnehmer, wie häufig sie Spannungsprüfer, isolierte Werkzeuge oder Erdungsstangen prüfen müssen. Blenden Sie anschließend die Lösung ein. 6 Jahre auf Einhaltung der in elektrotechnischen Regeln vorgegebenen Grenzwerte Elektrofach-kraft Elektrische Anlagen und Betriebsmittel

23 Arbeiten an aktiven Teilen
Grundsätzlich darf an unter Spannung stehenden aktiven Teilen elektrotechnischer Anlagen nicht gearbeitet werden. Vor Beginn der Arbeiten an aktiven Teilen elektrischer Anlagen muss der spannungsfreie Zustand hergestellt und für die Dauer der Arbeiten sichergestellt werden. Betroffene Anlagenteile festlegen. Beschäftigte auf den Arbeitsbereich hinweisen. Kennzeichnung der Arbeitsstelle bzw. Arbeitsbereich und ggf. des Weges dorthin. Hintergrundinformationen Grundsätzlich bedeutet, dass Ausnahmefälle vorhanden sind. Hinweis: Ausnahmefälle werden später noch genannt. Elektrische Anlagen und Betriebsmittel

24 Arbeiten an aktiven Teilen
Die 5 Sicherheitsregeln Spannungsfreier Zustand für die Dauer der Arbeiten durch Einhaltung der fünf Sicherheitsregeln: Freischalten 2. Gegen Wiedereinschalten sichern 3. Spannungsfreiheit feststellen 4. Erden und Kurzschließen 5. Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken Didaktische Hinweise Diese Sicherheitsregeln sind i.d.R. hinreichend bekannt. Verdeutlichen Sie den Teilnehmern, dass Sie deren konsequente Umsetzung kontrollieren werden. Elektrische Anlagen und Betriebsmittel

25 Arbeiten in der Nähe aktiver Teile
Voraussetzungen In der Nähe aktiver elektrischer Anlagen und Betriebsmittel, die nicht gegen direktes Berühren geschützt sind, darf gearbeitet werden, wenn die fünf Sicherheitsregeln eingehalten werden oder die aktiven Teile durch geeignete Abdeckungen oder Abschrankungen für die Dauer der Arbeiten geschützt werden ohne diese Maßnahmen die zulässige Annäherung nicht unterschritten wird Elektrische Anlagen und Betriebsmittel

26 Netz-Nennspannung UN (Effektivwert) [kV]
Arbeiten in der Nähe aktiver Teile Schutzabstände bei nichtelektrotechnischen Arbeiten Durch Einhaltung nachfolgender Tabelle sind Sie immer auf der sicheren Seite. Für elektrotechnische Arbeiten und beim Abdecken oder Abschranken gelten geringere Schutzabstände. Diese Tabelle bietet daher leicht zu merkende Anhaltswerte. 1,0 3,0 4,0 5,0 Schutzabstand (Abstand in Luft von ungeschützten unter Spannung stehenden Teilen) [m] bis 1 über 1 bis 110 über 110 bis 220 über 220 bis 380 Netz-Nennspannung UN (Effektivwert) [kV] Schutzabstände bei nichtelektrotechnischen Arbeiten abhängig von der Nennspannung: Hintergrundinformationen Quelle: BGV A3, Tabelle 4 Elektrische Anlagen und Betriebsmittel

27 Arbeiten in der Nähe aktiver Teile Arbeiten in der Nähe aktiver Teile
Schutzabstände Bei bestimmten elektrotechnischen Arbeiten darf der Schutzabstand verringert werden. Beispiele Bewegen von Leitern oder sperrigen Gegenständen in der Nähe von Freileitungen. Anstrich- und Ausbesserungsarbeiten an Masten von Freileitungen. Derartige Arbeiten dürfen nur unter Aufsicht erfolgen. Der Aufsichtführende darf nur Arbeiten ausüben, die ihn in seiner Aufsichtführung nicht beeinträchtigen. Hintergrundinformationen Zitat aus BGV A3: „Aufsichtführung ist die ständige Überwachung der gebotenen Sicherheitsmaßnahmen bei der Durchführung der Arbeiten an der Arbeitsstelle. Der Aufsichtführende darf dabei nur Arbeiten ausführen, die ihn in der Aufsichtführung nicht beeinträchtigen.“ Elektrische Anlagen und Betriebsmittel

28 Arbeiten in der Nähe aktiver Teile Arbeiten in der Nähe aktiver Teile
Schutzabstände bei elektrotechnischen Arbeiten 0,5 1,5 2,0 3,0 4,0 bis 1 über 1 bis 30 über 30 bis 110 über 110 bis 220 über 220 bis 380 Schutzabstand (Abstand in Luft von ungeschützten unter Spannung stehenden Teilen) [m] Netz-Nennspannung UN (Effektivwert) [kV] Die Schutzabstände bei bestimmten elektrotechnischen Arbeiten sind abhängig von der Nennspannung in der Nähe aktiver Teile. Hintergrundinformationen Quelle: BGV A3, Tabelle 3 Elektrische Anlagen und Betriebsmittel

29 Arbeiten in der Nähe aktiver Teile
Zulässige Abweichungen Nur unter Einhaltung folgender Bedingungen: Eine Gefährdung durch Körperdurchströmung oder durch Lichtbogenbildung ist ausgeschlossen. Aus zwingenden Gründen kann der spannungsfreie Zustand nicht hergestellt werden. Dabei ist aber einzuhalten: Art der verwendeten Hilfsmittel oder Werkzeuge schließen Körperdurchströmung oder Lichtbogenbildung aus. Nur fachlich geeignete Personen werden mit den Arbeiten beauftragt. Es werden weitere technische, organisatorische und persönliche Schutzmaßnahmen festgelegt und durchgeführt, die ausreichenden Schutz gegen Gefährdung durch Körperdurchströmung oder Lichtbogenbildung bieten. Hintergrundinformationen Die Gefährdung durch Lichtbogen kann durch geringe Dauer des Lichtbogens (flinke Sicherungen) und dem zusätzlichen Einsatz von PSA hinsichtlich der Auswirkung reduziert werden. Als PSA ist dabei solche einzusetzen, die für derartige Gefährdung besonders geeignet ist. Hier: im Lichtbogen geprüfte Schutzhelme Gesichtsschutzschirme Schutzkleidung Elektrische Anlagen und Betriebsmittel

30 Arbeiten unter Spannung
Personenauswahl abhängig von der Nennspannung Bis 50 V Wechselspannung oder bis 120 V Gleichspannung Arbeiten, soweit eine Gefährdung, z. B. durch Lichtbogenbildung, ausgeschlossen ist. Über 50 V Wechselspannung oder über 120 V Gleichspannung Heranführen von Prüf-, Mess- und Justiereinrichtungen, z. B. Spannungsprüfern, von Werkzeugen zum Bewegen leichgängiger Teile und von Betätigungsstangen. Heranführen von Werkzeugen und Hilfsmitteln zum Reinigen, sowie das Anbringen von geeigneten Abdeckungen und Abschrankungen. Herausnehmen und Einsetzen von nicht gegen direktes Berühren geschützten Sicherungseinsätzen mit geeigneten Hilfsmitteln, wenn dies gefahrlos möglich ist. Anspritzen von unter Spannung stehenden Teilen bei der Brandbekämpfung oder zum Reinigen. EF EUP L EF EUP EF EUP EF EUP Hintergrundinformationen Legende: EF = Elektrofachkraft EUP = Elektrotechnisch unterwiesene Person L = Elektrotechnischer Laie Bei der jeweiligen Tätigkeit wird genannt, welche Personengruppe diese ausführen darf. EF EUP Elektrische Anlagen und Betriebsmittel

31 Arbeiten unter Spannung
Personenauswahl abhängig von der Nennspannung Über 50 V Wechselspannung oder über 120 V Gleichspannung Arbeiten an Akkumulatoren und Photovoltaikanlagen unter Beachtung geeigneter Vorsichtsmaßnahmen. Arbeiten in Prüfanlagen und Laboratorien unter Beachtung geeigneter Vorsichtsmaßnahmen, wenn es die Arbeitsbedingungen erfordern. Abklopfen von Raureif mit isolierenden Stangen. Fehlereingrenzung in Hilfsstromkreisen (z. B. Signalverfolgung in Stromkreisen, Überbrückung von Teilstromkreisen), sowie Funktionsprüfung von Geräten und Schaltungen. Sonstige Arbeiten, wenn a) zwingende Gründe durch den Betreiber festgelegt wurden und b) Weisungsbefugnis, Verantwortlichkeiten, Arbeitsmethoden und Arbeitsablauf (Arbeitsanweisung) schriftlich für speziell ausgebildetes Personal festgelegt worden sind. EF EUP EF EUP EF EUP EF EF Hintergrundinformationen Legende: EF = Elektrofachkraft EUP = Elektrotechnisch unterwiesene Person L = Elektrotechnischer Laie Bei der jeweiligen Tätigkeit wird genannt, welche Personengruppe diese ausführen darf. Elektrische Anlagen und Betriebsmittel

32 Arbeiten unter Spannung
Personenauswahl abhängig von der Nennspannung Bei allen Nennspannungen Alle Arbeiten, wenn die Stromkreise mit ausreichender Strom- oder Energiebegrenzung versehen sind und keine besonderen Gefährdungen (z. B. wegen Explosionsgefahr) bestehen. Arbeiten zum Abwenden erheblicher Gefahren, z. B. für Leben und Gesundheit von Personen oder Brand- und Explosionsgefahren. Arbeiten an Fernmeldeanlagen mit Ferneinspeisung, wenn Strom kleiner als AC 10 mA oder DC 30 mA. EF EUP L EF EF EUP L Hintergrundinformationen Legende: EF = Elektrofachkraft EUP = Elektrotechnisch unterwiesene Person L = Elektrotechnischer Laie Bei der jeweiligen Tätigkeit wird genannt, welche Personengruppe diese ausführen darf. Elektrische Anlagen und Betriebsmittel

33 Erste Hilfe Stromunfall Selbstschutz hat Vorrang
Aufgefundene Person muss spannungsfrei sein. Erst dann Bewusstsein prüfen. Bei Bewusstlosigkeit Atemkontrolle durchführen. Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) Bei Herz- und Atemstillstand Kombination aus Beatmung und Herzdruckmassage. Dies sind überbrückende Maßnahmen bis zum Eintreffen des Notarztes, um die Überlebenschancen zu vergrößern. Hintergrundinformationen Hier wird nur die Erste-Hilfe-Maßnahme angesprochen. Natürlich gehört zur Rettungskette auch die Meldung (Notruf). Erste Hilfe wird vom Ersthelfer ausgeführt. Zum Einsatz können auch automatisierte externe Defibrillatoren kommen. Das sind Geräte, mit denen ausgebildete medizinische Laien umgehen können, um aus Herzkammerflimmern wieder den normalen Herzschlag zu erzeugen. Suchen Sie auch bei leichten Stromunfällen den Arzt auf! Elektrische Anlagen und Betriebsmittel


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