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Veröffentlicht von:Anne Stoever Geändert vor über 11 Jahren
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Bannert Unterrichtsfolien zur Arzneimittellehre für Krankenpflegeberufe 1999
© 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Arzneimittel sind Stoffe, die:
Krankheiten oder krankhafte Beschwerden heilen, lindern, verhüten oder erkennen können Funktionen des Körpers erkennen körpereigene Wirkstoffe oder Flüssigkeiten ersetzen Krankheitserreger abwehren auf körperliche oder seelische Zustände oder Funktionen einwirken © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Arzneimittellagerung
Temperatur Raumtemperatur, Kühllagerung, Kühlschrank, Kühlkette, Tiefkühlung Licht, Luftsauerstoff, Mikroorganismen Braunglas, Kartonschachtel, Anbruchdatum Mechanische Einflüsse beim Transport, beim Einfüllen, durch Fallenlassen, Haarrisse Zeit - Verfalldaten Erkennen von Veränderungen Geruch, Farbe, Trübungen, Ausfällungen, Konsistenz Arzneimittelschrank alphabetische Einordnung, Lagerung von Betäubungsmitteln, feuergefährliche Flüssigkeiten, Um- oder Abfüllen © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Arzneimittelabgabe zur richtigen Zeit das richtige Medikament
auf die Tätigkeit konzentrieren Abgabe kontrollieren Zeit der Bereitstellung bis zur Abgabe von: Betäubungsmitteln (BTM´s), Ampullen, Infusionen Vermeidung von Verwechslungen Eintragung der Verodnungen, Arzneimittel und BTM´s © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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feste Arzneiformen Arzneistoff - Hilfsstoff Änderung des Wirkungseintritts, der -dauer und der -stärke des Arzneimittels Tabletten werden durch Pressen einer Mischung von Arznei- und Hilfsstoffen hergestellt Tablettenarten: nicht überzogene Tabletten überzogene Tabletten (Dragées) magensaftresistente überzogene Tabletten Retardtabletten Brausetabletten Lutsch-, Sublingual-, Buccaltabletten Kapseln Zäpfchen (Suppositorien) © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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flüssige Arzneiformen
Lösungen oral einzunehmende Lösungen Tropfen, Mixturen, Sirupe Volumina: 1 Eßlöffel = 15ml, 1 Kinderlöffel = 10ml, 1 Teelöffel = 5ml parenteral anzuwendende Lösungen (Parenteralia) Sterilität, Pyrogenfreiheit, Partikelfreiheit, Blutisotonie, Säuerungswert parenterale Anwendungsformen: subcutane Injektion, intramuskuläre Injektion, intravenöse Injektion, Infusion Augentropfen © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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halbfeste Arzneiformen
Suspensionen Emulsionen (disperse Systeme) Salben (Unguenta) Cremes Pasten Augensalben Gele Aerosole © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Anwendung der Arzneimittel
orale Anwendung Tropfen - Dosiergenauigkeit Suspensionen - vorher schütteln Tabletten - Vermeidung von Magenreizungen parenterale Anwendung Glas-, Stech-, Trockenampullen, Infusionen in der Mundhöhle Sublingualtabletten, Zerbeißkapseln, Spüllösungen, Mundsalben rektale und vaginale Anwendung kutane Anwendung am Ohr und in der Nase am Auge zur Inhalation zum richtigen Zeitpunkt © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Orale Arzneimittel im Organismus
Einnahme Zerfall Auflösung Metabolisierung Resorption Verteilung Speicherung Ausscheidung Wirkung © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Arzneimittel im Körper
Verabreichung (Applikation) Resorption orale, rektale, kutane, parenterale Verteilung Eiweißbindung Biotransformation, Metabolisierung, "first-pass-Effekt" Ausscheidung Blutspiegel, Halbwertszeit, Dosierung Wirkung, Wechselwirkung, Antagonisierung © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Applikationsarten © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Nebenwirkungen toxische Wirkungen meistens dosisabhängig Magen-Darm-Störungen, zentralnervöse Störungen, Nieren- und Leberschädigungen, Blutbildveränderungen allergische Reaktionen nach Sensibilisierung, nicht dosisabhängig Hautreaktionen, Agranulozytosen, anaphylaktischer Schock Schwangerschaft teratogene Wirkungen, Abortgefahr © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Arzneistoffwechselwirkungen - Interaktionen
mit Alkohol meistens Wirkungsverstärkung mit Nahrungsmitteln meist Wirkungsabschwächung mit anderen Medikamenten, Vorsicht bei: Marcumar Antidiabetika z.B.EUGLUCON N Schmerzmittel vom Typ NSAR Schlafmittel orale Kontrazeptiva © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Schmerzmittel (Analgetika)
Analgetika sind Arzneistoffe, die in therapeutischen Dosen die Schmerzempfindung hemmen, ohne dabei eine narkotische Wirkung zu besitzen. Einteilung der Analgetika: Zentral wirkende Analgetika, die im Bereich des ZNS die Schmerzempfindung unterdrücken (Morphin-Typ) peripher wirkende Analgetika. Sie unterdrücken die Schmerzübertragung im Bereich des peripheren Nervensystems. © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Zentral wirkende Analgetika
Wirkungen: analgetisch, sedierend, tranquillierend (Beseitigung der Angstgefühle), euphorisierend (Sucht), antitussiv, atemdepressiv, emetisch (anfänglich), miotisch, obstipierend, kontrahierend auf den Schließmuskel der Gallenblase, Tonussteigerung der Harnblasenmuskulatur, Histaminfreisetzung (Juckreiz, Hautrötung, Bronchospasmus bei Asthmatikern) Indikationen: starke Schmerzen, Tumorschmerzen, postoperative und traumatische Schmerzen UAW´s: alle Wirkungen des Morphins außer den analgetischen Hinweis: Laxans geben, auf Miktionsstörungen achten © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Sortiment der zentral wirkenden Analgetika
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Peripher wirkende Analgetika
Peripher wirkende Analgetika sind Stoffe, die die Bildung von Prostaglandin hemmen. Prostaglandine sensibilisieren die Schmerzrezeptoren. Für die Wirkung mitverantwortlich sind auch andere Mechanismen. Wirkungen: schmerzsenkend (analgetisch) fiebersenkend (antipyretisch) entzündungswidrig (antiphlogistisch) Kontraindikationen: Magen-Darm-Ulzera, Blutungsneigung, letzte Woche der Schwangerschaft, Leber- und Nierenschäden. © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Peripher wirkende Analgetika - Stoffklassen
Salicylate z.B. ASPIRIN Paracetamol z.B. BEN-U-RON Novaminsulfon z.B. NOVALGIN Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) z.B. VOLTAREN © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Peripher wirkende Analgetika
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Peripher wirkende Analgetika Sortiment
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Schmerztherapie bei Krebspatienten
Grundsätze frühes Einsetzen der Therapie orale Therapie - sofern möglich Einhaltung eines genauen Zeitplanes ausreichend hohe Einzeldosis Stufentherapie der WHO Stufe 3:(PWA)+ Starke Opioide Stufe 2: (PWA) + schwache Opioide Stufe 1: peripher wirkende Analgetika (PWA) © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Anästhetika Narkosemittel
Inhalationsnarkotika Enfluran, Isofluran, Halothan Injektionsnarkotika DORMICUM DISOPRIVAN HYPNOMIDATE KETANEST Prämedikation Tranquillantien z.B. VALIUM oder (ROHYPNOL) Analgetika Antihistaminika z.B. FENISTIL Atropin © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Lokalanästhetika Lokalanästhetika heben örtlich begrenzt und reversibel die Erregbarkeit der schmerzvermittelnden Endorgane und das Leitungsvermögen der Nervenfasern auf. Typen: Oberflächenanästhetika: ANAESTHESIN Oberflächen- Infiltrations- und Leitungsanästhetika: Lidocain XYLOCAIN, Mepivacain SCANDICAIN oder MEAVERIN, Bupivacain CARBOSTESIN Prilocain XYLONEST © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Muskelrelaxantien periphere Muskelrelaxantien führen zu einer schlaffen Lähmung der Skelettmuskulatur nicht depolarisierende Muskelrelaxantien: PANCURONIUM NORCURON TRACRIUM depolarisierende Muskelrelaxantien: LYSTHENON zentral wirkende Muskelrelaxantien verringern den Skelettmuskeltonus durch Angriff an den zentralen Synapsen im Rückenmark (MUSKEL-TRANCOPAL) MUSARIL © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Schlafmittel - Hypnotika
Orthodoxer Schlaf - der "normale Schlaf" Schlafstadien: Einschlaf-, Leichtschlaf-, Mitteltiefes Schlaf-, Tiefschlafstadium Paradoxer Schlaf - ähnlich dem Wachzustand starke Aktivitäten im Elektroenzephalogramm (EEG) Schläfer nur schwer aufweckbar Rapid Eye Movements (REM) Schlafverhalten im Alter häufigeres Erwachen Zahl der Tiefschlafphasen und der REM-Phasen ist reduziert © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Ursachen der Schlafstörungen
organische Störungen Schmerzen, Atemnot geistige und psychische Belastung familiär, beruflich, soziale Probleme, Streß ungesunde Lebensführung Schichtarbeit, zu späte abendliche Mahlzeiten Reizüberflutung Lärm, Fernsehen Arznei- und Genußmittel ZNS-Arzneimittel, Alkohol, Kaffee © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Fragen vor der Schlafmittelabgabe
Einschlaf- oder Durchschlafstörung ? Patient suizidgefährdet ? Alkoholiker ? Nimmt der Patient bereits folgende Medikamente: freiverkäufliche Schlaf- oder Beruhigungsmittel ? Psychopharmaka insbes. Antidepressiva ? Antihypertensiva - Alpha-Blocker ? Antazida von Typ Antra ? © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Hypnotika der Arzneiliste
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Psychopharmaka Neuroleptika bei Psychosen, Manien, Erregungs- und Angstzuständen Antidepressiva bei Depressionen Tranquillizer bei Angstzuständen und psychovegetativen Störungen Lithiumsalze bei manisch depressiven Psychosen © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Neuroleptika-Wirkstärke
"schwache" Neuroleptika wirken schwach antipsychotisch aber stark sedierend bei Angst und starker Erregung - auch als Schlafmittel "mittelstarke" Neuroleptika wirken mittelstark antipsychotisch und mittelstark sedierend bei Schizophrenien - auch als Antiemetikum "starke" Neuroleptika wirken stark antipsychotisch und schwach sedierend bei chronischen Schizophrenien, Halluzinationen - auch begleitend in der Schmerztherapie © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Antidepressiva antriebssteigernd und stimmungsaufhellend MAO-Hemmer (auch Desipramin (Pertofran)-Typ) ausgeglichen antriebssteigernd und antriebshemmend - ausgeprägt stimmungsaufhellend (Imipramin (Tofranil)-Typ) stark antriebshemmend und angstlösend - schwächer stimmungsaufhellend (Amitryptilin (Saroten)-Typ) © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Tranquillizer wirken verschieden stark: angstlösend (anxiolytisch)
hypnotisch-sedativ muskelrelaxierend antiepileptisch © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Psychopharmaka unerwünschte Wirkungen
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Neuroleptika-Wirkungen
Haloperidol antipsy- chotisch Psyquil Atosil sedierend © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Neuroleptika-Sortiment
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Antidepressiva antriebssteigernd MAO-Hemmer Desipramin, PERTOFRAN
Imipramin, TOFRANIL Amitryptilin, SAROTEN Doxepin, APONAL sedierend © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Tranquillantien © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Antiemetika Antiemetika unterdrücken den Brechreiz und das Erbrechen durch Hemmung des Brechzentrums Substanzgruppen: Antihistaminika Dimenhydrat VOMEX A Neuroleptika Triflupromazin PSYQUIL 5 HT3-Rezeptor-Antagonisten Ondansetron ZOFRAN, Tropisetron NAVOBAN Sonstige Metoclopramid PASPERTIN, Alizaprid VERGENTAN, Piridoxin VITAMIN B6 Dexametason FORTECORTIN in der Chemotherapie © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Antiepileptika Epilepsien sind anfallsartige, chronisch rezidivierende Krankheiten. Sie beruhen auf einer Erniedrigung der Krampfschwelle des motorischen Systems. Grand mal - großer Anfall Vorstadium (Unwohlsein), Aura (Halluzination, Zuckungen), Krampfphase mit Krampfschrei - Vorsicht: Zungenbißverletzung petit mal - kleiner Anfall Krampfzeichen weniger auffallend Bewußtsein ist kurz unterbrochen (Absenzen) Überkreuzen der Arme Therapie Dauertherapie, individuelle Dosierung © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Antiepileptika - Sortiment
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Antiparkinson-Mittel
Gleichgewicht Ungleichgewicht Acetylcholin Dopamin Acetylcholin Dopamin © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Antiparkinson-Mittel Sortiment
Anticholinergika Biperiden AKINETON Metixen TREMARIT Arzneimittel zur Aktivierung von Dopamin Levodopa + Benserazid MADOPAR (Decarboxylasehemmer) Bromocriptin PRAVIDEL Amantadin PK-MERZ Selegilin MOVERGAN (hemmt MAO B) Pergolid PARKOTIL © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Vegetatives Nervensystem
Das vegetative Nervensystem dient der Aufrechterhaltung des inneren Gleichgewichts im Organismus. Es steuert alle unserem Willen nicht unterstellten Funktionen wie den Kreislauf, die Atmung, die Magen-Darm-Peristaltik, den Tonus der glatten Muskulatur etc. Sympathikus "Fähigkeit zur Arbeitsleistung" Erregung: Aktivierung des Herz- Kreislaufsystems und der Atmung Parasympathikus "Erholung" Erregung: Aktivierung der Verdauungsfunktion des Magen-Darm-Trakts © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Überträgersubstanzen
Sympathikus Parasympathikus Noradrenalin Acetylcholin Sympathomimetika Parasympatho- mimetika Erfolgsorgan © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Sympathomimetika -Sympathomimetika: topisch: Otriven systemisch: Carnigen Sympathomimetika: 1+2 - Sympathomimetika: Arterenol, Dopamin, Dobutamin 2 -Sympathomimetika: Berotec, Partusisten, Sultanol, Bambec © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Sympathomimetika - UAW´s
Sympathomimetika, lokale Atemstörungen bei Kleinkindern in zu hoher Dosierung -Sympathomimetika, systemische Herzklopfen, Rhythmusstörungen, pektanginöse Beschwerden -Sympathomimetika Herzrhythmusstörungen, Angina-pectoris-Anfälle, Übelkeit, erhöhte Schweißproduktion © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Sympatholytika -Sympatholytika Mutterkornalkaloide: Hydergin synthetische -Sympatholytika: Ebrantil, Minipress -Sympatholytika - Betablocker Beloc, Concor, Dociton, Tenormin, (Brevibloc) © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Sympatholytika - UAW´s
-Sympatholytika Mutterkornalkaloide: Brechreiz, Kopfschmerzen, Schwächegefühl synthetische -Sympatholytika: orthostatische Beschwerden, Kopfschmerzen, Tachykardien, Übelkeit, Müdigkeit, Mundtrockenheit -Sympatholytika - Betablocker Übelkeit, Durchfall, Müdigkeit, Benommenheit, Bradykardien, "kalte Hände und Füße, Cave: Diabetiker + Asthmatiker, Libido-Verlust © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Parasympathomimetika
direkte Parasympathomimetika systemisch: Doryl Augentropfen: Pilocarpin, Isopto-Carbachol indirekte Parasympatholytika: Anticholium, Mestinon, Prostigmin, Ubretid © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Parasympathomimetika - UAW´s
direkte und indirekte Parasympathomimetika Schweißausbrüche, verstärkter Speichelfluß, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Parasympatholytika Augentropfen: Atropin, Scopolamin, Mydriaticum
systemisch: Atropin, Buscopan, Spasmex, Scopoderm TTS © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Parasympatholytika - UAW´s
als Mydriatikum spasmolytische und sekretorische Wirkungen (Mundtrockenheit) als Spasmolytikum Pupillenerweiterung, verminderte Drüsensekretion Atropin- und Scopolaminvergiftung: Tod durch zentrale Hemmwirkung und Atemlähmung © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Sympatho- Parasympatho- mimetika lytika mimetika lytika lokal:
schleimhautabschwellend systemisch: bei Bradykardien und Asthma bei Bluthochdruck und Durchblutungsstörungen Parasympatho- mimetika lytika Augen: Miotikum, beim Glaukom systemisch: bei Blasen- und Darmatonie post OP Augen: Mydriatikum systemisch: bei Spasmen, zur Narkosevorbereitung © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Rezeptorselektivität
Berotec Otrivenlokal) Agonist Adrenalin Minipress Antagonist Beloc Dociton © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Endokrines System Nebennierenrindenhormone (Glucocorticoide)
Pankreashormone (Insulin) Schilddrüsenhormone Sexualhormone Antihistaminika © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Nebennierenrindenhormone
histologisch können in der Nebennierenrinde drei Zonen unterschieden werden mit unterschiedlich hohem Hormongehalt: Zona glomerulosa enthält vor allem Aldosteron, das den Mineralstoffwechsel beeinflußt Zona fasciculata enthält die Glucocorticoide - sie beeinflussen den Kohlenhydrat, Fett- und Eiweißstoffwechsel Zona reticularis enthält geringe Mengen an Androgen (männl. Sexualhormon) © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Auswirkungen bei Mangel an Glucocorticoiden
Hunger, Übelkeit, Schweißausbruch etc durch Störung des Kohlenhydratsoffwechsels Gewichtsverlust, Anämie, Leukopenie etc. durch Störung des Eiweiß- und Fettstoffwechsels und des blutbildenden Systems verminderte Salzsäureproduktion wegen verringerter Stimulation der Magenschleimhaut © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Wirkungen der Glucocorticoide
fördert die Gluconeogenese aus Eiweiß und erhöht dadurch den Blutzuckerspiegel und die Glycogenbildung in der Leber Retention von Natriumionen und vermehrte Sekretion von Kaliumionen in der Niere antiphlogististische Wirkung durch Blockade der Zytokinbildung wie Interleukin-1. immunsuppressive Wirkung durch Hemmung der Proliferation von T-Lympozyten antiallergische Wirkung © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Indikationen der Glucocorticoide
Nebenniereninsuffizienz (M. Addison) rheumatisches Fieber + chronische Polyarthritis allergische Reaktionen (Asthma) Bluterkrankungen (hämolytische Anämien) Hauterkrankungen (Ekzeme) maligne Tumoren (Leukämie) schwere Schockzustände Hirntraumen © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Unerwünschte Wirkungen der Glucocorticoide
Infektionen Aktivierung von Magengeschwüren verzögerte Wundheilung Atropie von Muskulatur, Haut und Fettgewebe Osteoporose Schlafstörungen, Antriebshemmung Ödeme, Hypertonie Cushing-Syndrom (dosisabhängig) © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Therapierichtlinien strenge Indikation
48-Stunden-Rhythmus oder täglich morgens Langzeitcorticoidgabe nicht plötzlich abbrechen kurze hochdosierte Corticoidgabe meist ohne gefährliche Nebenwirkungen © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Corticoide der Arznei-Liste
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Corticoid Äquivalenz © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Glucocorticoide zur lokalen Anwendung auf der Haut
Indikationen allergische Dermatosen, Ekzeme, Psoriasis, Lichtdermatosen, starke Insektenstiche Therapieschemata max. 2 Wochen, Intervalltherapie bei Langzeittherapie Unerwünschte Wirkungen Hautatropie, Steroid-Streifen, mögliche Hautinfektionen wg. herabgesetzter Infektabwehr Hinweis: beim Aufragen von Salben oder Cremes Handschuhe tragen-sonst Eigenabsorption von Corticoiden © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Glucocorticoide zur lokalen Anwendung
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Hinweise für den Patienten:
bei Corticoid-Langzeitanwendung: Patient muß "Streßsituation" erkennen - Dosis ev. verdoppeln Arzt vor einer OP ist auf die Corticoideinnahme aufmerksam machen bei einer Einnahme >10tage, Corticoide nicht abrupt absetzen Patient soll eine Corticoid-Karte mit genauer Dosis bei sich tragen © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Pankreashormone die Langerhanschen Inseln bestehen hauptsächlich aus
B-Zellen: produzieren Insulin (60%) A-Zellen: produzieren Glucagon (25%) D-Zellen: produzieren Somatostatin (15%) © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Insulin und Diabetes mellitus
Funktionen des Insulins: Stimulation der zellulären Glucoseaufnahme Umwandlung von Glucose in Glycogen in der Leber, wo es gespeichert wird Steigerung der Fett- und Eiweißproduktion Typ-1-Diabetes, juveniler Diabetes, engl: IDDM, insulin-dependent diabetes ,Autoimmuerkrankung?, unbehandelt kommt es zu einer "hyperglykämischen Ketoacidose" Typ-2-Diabetes, engl. NIDDM, non-insulin-dependent diabetes Typ 2A: Erwachsene mit normalem Körpergewicht Typ 2B: Erwachsene mit erhöhtem Körpergewicht, Insulinresistenz © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Insulinwirkungen Insulin senkt den Blutzuckerspiegel durch:
Verbesserung der Aufnahme von Glucose in die Zelle Steigerung des Glucoseabbaus Förderung der Glykogenbildung Hemmung des Glycogenabbaus Förderung der Bildung von Eiweißen und Fetten aus Glucose © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Insulinquellen + Insulinreinigung
tierisch aus Rind- oder Schweiepankreas Humaninsulin: durch Modifikation von Schweineinsulin gentechnisch hergestelltes Insulin der Code zur Insulinproduktion kann in E. coli eingepflanzt werden Insulinreinigung von Begleiteiweißen nicht-Humaninsulin kann zur Produktion von AIA, Anti-Insulin-Antikörpern führen © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Verschiedene Insuline
Normal-(Alt-)-Insulin Verzögerungs-Insulin (Depotinsuline) Bindung des Insulins an bestimmte Eiweiße oder Zink Kombinations-Insulin aus Altinsulin + Depotinsulin Spritz-Eß-Abstand variiert je nach Insulinart © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Insulin: unerwünschte Wirkungen
Hypoglykämie z.B. wg Überdosierung Folge: Schweißausbrüche, Herzklopfen, Kopfschmerzen, Bewußtlosigkeit (hypoglykämischer Schock) allergische Reaktionen bei nicht gut gereinigtem Insulin Fettschwund an den Injektionsstellen (Lipodystrophie) © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Interaktionen von Insulin mit Arzneimitteln
Verminderung der blutzuckersenkenden Insulinwirkung durch: Schilddrüsenhormone, Saluretika, Cortison Betablocker unterdrücken die Warnsymptome wie Zittern und Schweißausbruch einer hypoglykämischen Reaktion © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Management des IDDM Diät: 50% der Kalorien mit Kohlenhydraten, 35% Fett, 15% mit Proteinen Insulinauswahl und Zeitpunkt der Anwendung Applikationsstellen für Insulin (Abdomen, Oberarm etc) Glucose Monitoring Insulin in speziellen Situationen: Schwangerschaft schwere interkurrente Erkrankungen Koma © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Management des NIDDM Verhinderung von Erkrankungen wie: Myocardinfarkt, Gefäßerkrankungen, Nierenversagen, Retino- und Neuropathien Kontrolle der Blutglucose, Blutdruck, Gewicht und Lipide Häufig Übergewicht! Nicht rauchen! Beginn mit Acarbose, oralen Antidiabetika oder Insulin © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Orale Antidiabetika Sulfonylharnstoffe Steigerung der Insulinsekretion (Glibenclamid, EUGLUCON N) Neu: Glimepirid AMARYL Acarbose (GLUCOBAY) Hemmung der intestinalen Glucosidasen Biguanide Im Dünndarm: Hemmung der Glucoseresorption, im Muskel: erhöhte Glucoseaufnahme, in der Leber: Reduzierung der Gluconeogenese (Metformin: MESCORIT, GLUCOPHAGE) © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Unerwünschte Wirkungen und Interaktionen mit oralen Antidiabetika
gastrointestinale Störungen, Laktatazidose mit Metformin Interaktionen: Cumarine, Betablocker und Sulfonamide verstärken die blutzuckersenkende Wirkung, Diuretika vermindern sie. © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Schilddrüsenhormone Die Schilddrüse setzt zwei Hormone frei:
Levothyroxin (L-Thyroxin=T4) Liothyronin (Trijodthyronin = T3) Im Gewebe wird T4 in T3 umgewandelt Wirkung des T3: Beschleunigung von Stoffwechselprozessen Zusätzliche Bedeutung des T3: Entwicklung der Organe, der Knochen, des Gehirns und des Längenwachstums © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Physiologie der Schilddrüsenhormone
T3 + T4 Jod T3 T4 T3 Gewebe T4 © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Störungen der Schilddrüsenfunktion
Hypothyreose - Schilddrüsenunterfunktion Verlangsamung sämtlicher körperlicher, geistiger und physischer Funktionen Folge: Hypothermie, Blutzucker- und Blutdruckerniedrigung, bei Kindern Störungen im Wachstum Behandlung: Einnahme von Schildrüsenhormonen Hyperthyreose - Schilddrüsenüberfunktion Beschleunigung der Stoffwechselvorgänge Folge: Erhöhung des Grundumsatzes, erhöhte Körpertemperatur, Schweißausbruch, Abmagerung Behandlung: Thyreostatika: hemmen die Hormonbildung und Freisetzung in der Schilddrüse © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Therapie der Hypo- und der Hyperthyreose
Hypothyreose T4: EUTHYROX, L-THYROXIN(später Wirkungseintritt, t1/2 ca 1 Woche) T3+T4: NOVOTHYRAL T3: THYBON (wirkt schnell, t1/2 nur 1 Tag) Hyperthyreose: Hemmung des Einbaus von Jod in die Schildrüsenhormone: PROPYCIL Verringerung der Jodid-Aufnahme in die Schilddrüse: FAVISTAN, CARBIMAZOL © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Sexualhormone weibliche Sexualhormone
werden in den Ovarien unter dem Einfluß der Gonadotropine gebildet FSH = follikelstimulierendes Hormon LH = luteinisierendes Hormon Estrogene, Gestagene männliche Sexualhormone werden in den "Leydigschen Zwischenzellen" des Hodens (Testes) gebildet Testosteron © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Estrogene - Wirkungen + Indikationen
Förderung des Wachstums der weiblichen Sexualorgane Ausprägung der Geschlechtsmerkmale Aufbau der Uterusschleimhaut (Proliferation) Hemmung der Ausschüttung von FSH, dadurch Ovulationshemmung Indikationen klimakterische Beschwerden durch Estrogenmangel Empfängnisverhütung in Kombination mit Gestagen beim Mann: Prostatakarzinom © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Gestagene - Wirkungen + Indikationen
Vorbereitung der Uterusschleimhaut auf die Einnistung des befruchteten Éis Hemmung der Ausschüttung des LH aus der Hypohyse, dadurch Ovulationshemmung Indikationen Uterushypolasie, Dysmenorrhoe und prämenstruelle Beschwerden zur Empfängnisverhütung zusammen mit Estrogenen © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Orale Kontrazeptiva - Wirkprinzip
durch die tägliche Einnahme von Estrogenen und Gestagenen wird über die Hypohyse die Ausschüttung von FSH und LH gebremst. Eine Eireifung und ein Eisprung ist nicht möglich. © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Typen der oralen Kontrazeptiva:
Einphasenpille Estrogen/Gestagen über Tage Mikropillen: weniger als 50 mikrog Estrogen Sequentialpille bis Tag 7 oder 11 Estrogen, dann in Kombination mit Gestagen Stufenpräparat Gestagenanteil wird in Stufen gesteigert Estrogenanteil fix oder vom Tag 7-12 leicht angehoben Minipille nur Gestagen, geringe kontrazeptive Sicherheit, häufig Blutungsunregelmäßigkeiten © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Testosteron - Wirkungen + Indikationen
Förderung der männlichen Geschlechtsmerkmale Erhöhung der Vitalität der Spermien Steigerung des Eiweßaufbaus (anabole Wirkung) Indikationen Androgenmangel, Impotenz, Ejakulationsstörungen bei der Frau: beim inoperablen Mammakarzinom © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Histamin Histamin wird in Blut- und Gewebsmastzellen gespeichert und löst seine Wirkung an bestimmten Geweben aus: Lunge, Haut, Magen-Darm-Trakt Wirkung am H1-Rezeptor: Kontraktion der Bronchialmuskulatur (allergisches Asthma) Erschlaffung der Gefäßmuskulatur (Hypotonie) Quaddelbildung und Ödeme (Juckreiz, Bluteindickung) Wirkung am H2-Rezeptor Steigerung der Drüsensekretion (Säuresekretion im Magen) © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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H1-Antihistaminika verdrängen Histamin vom H1-Rezeptor und wirken antiallergisch nichtsedierende H1-Antihistaminika: Astemizol HISMANAL Lorantadin LISINO Cetirizin ZYRTEC sedierende H1-Antihistaminika Dimetinden FENISTIL © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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H1-Antihistaminika - Indikationen+unerwünschte Wirkungen
Indikationen Heuschnupfen, Insektenstich, Urtikaria, Sonnenbrand, Arzneimittelallergien unerwünschte Wirkungen einige wirken sedierend, setzen das Reaktionsvermögen herab, sollen in hoher Dosierung Herzrhymusstörungen hervorrufen (Astemizol) © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Weitere "Antiallergika"
Cromoglicinsäure INTAL, LOMUPREN NASENSPRAY wirkt lokal Corticosteroide zur lokalen und systemischen Anwendung Adrenalin:. 0,5 ml von 1:1000 i.m beim akuten anaphylaktischen Schock - behebt den Bronchospasmus und die Gefäßerweiterung © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Antikoagulantien Heparine es verhindert die Blutgerinnung durch Angriff an verschiedenen Stellen im Gerinnungssystem. Die neueren Niedermolekularen Heparine (NMH) wirken länger als Standard-Heparin. Sofortiger Wirkungseintritt mit AT III KYBERNIN Cumarine hemmen die Wirkung von Vitamin K und so den Aufbau von Prothrombin und anderen Gerinnungsfaktoren Latenz in der Wirkung von 1-3 Tagen © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Heparine - Indikationen + unerwünschte Wirkungen
Indikationen Prophylaxe und Therapie von venösen Thrombose und Lungenembolien, in der Akutphase des Herzinfarktes, zur Dialyse (NMH) unerwünschte Wirkungen Blutungen, heparininduzierte Thrombozytopenie (HIT) © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Cumarine - Indikationen + unerwünschte Wirkungen + Kontraindikationen
Indikationen Prophylaxe von Thromboembolien, Langzeitprophylaxe (wg. peroraler Verabreichung) unerwünschte Wirkungen Blutungen an Haut und Schleimhaut, wenn Dosis nicht kontrolliert Kontraindikationen Schwangerschaft, Stillzeit © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Cumarine - Interaktionen
wirkungsverstärkend wirken: Allopurinol, NSAR, ASPIRIN, orale Antidiabetika wirkungsabschwächend wirken: Diuretika, Estrogene, Herzglykoside © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Gebräuchliche Heparine und Cumarine
Normalheparin: Heparin-Natrium NMH: MONO EMBOLEX, FRAGMIN P, EMBOLEX NM mit DHE Cumarine in Deutschland: Phenprocoumon MARCUMAR in USA: Warfarin © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Hämostase (Blutstillungssystem)
physiologisch im Gleichgewicht Fibrinbildung (Blutfaktoren, Ca, Vitamin K Fibrinolyse (Plasmin-Aktivatoren) © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Fibrinolytika Fibringerinsel (Thromben) werden durch ein körpereigenes System des Blutes langsam aufgelöst - nicht ältere Gerinsel - auch nicht mit Hilfe von Heparin oder Antikoagulantien Fibrinolytika dagegen sind Substanzen, die das körpereigene fibrinlösende System aktivieren. Fibrinolytika sind: Streptokinase, Urokinase, rt-PA (Alteplase)ACTILYSE © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Wirkung der Fibrinolytika
Plasminogen selektiver Plasminogenumwandler nichtselktiver Plasminogenumwandler Streptokinase + Plasminogen Alteplase Plasmin spaltet den Fibrinthrombus © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Hämostyptika = Mittel zur Blutstillung
angeborene Koagulopathien (Gerinnungsstörungen) Hämophilie A (Faktor-VIII-Mangel) Hämophilie B (Faktor-IX-Mangel) seltener erworbene Koagulopathien "Verbrauchskoagulopathien" Vitamin K - Mangel Leberparenchymschädigungen © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Hämostyptika Chargen - Dokumentation Präparate:
Faktor VIII: Beriate HS, Haemate HS (mit von Willebrand-Faktor) Faktor IX: Berinin HS, Faktor IX S-TIM4 Kombinationen: PPSB: Prothrombin (Faktor II), Prokonvertin (Faktor VII), Stuart-Faktor (X), Antihämophiler Faktor B (IX) Virusinaktivierung (HIV und Hepatitis-Viren) durch Hitze (üblich: 10 std. 60 grad C) durch Lösen der Virushülle (SD-Verfahren) Chargen - Dokumentation © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Plasmaersatzmittel Mittel zur Auffüllung des Gefäßsystems bei starken Blut- oder Plasmaverlusten Anforderungen an die Plasmaersatzmittel: müssen genügend lange im Gefäßsystem verweilen, daher sind reine Salzlösungen nicht geeignet möglichst keine Allergisierung (großes Problem der körperfremden Plasmaersatzmittel) © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Plasmaersatzmittel - Produkte
körpereigene Human - Albumin Plasmaprotein-Lösungen (PPL): enthalten Albumin + Globuline körperfremde Hydroxethylstärke z.B. HAES Dextrane z.B. MACRODEX (ist out wg. allergischer Reaktionen) Gelatine z.B. GELAFUNDIN © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Lipidsenker Die wichtigsten Blutlipide sind Cholesterol und Triglyzeride Einteilung der Lipoproteine: HDL (high-density-lipoproteins), niedriger Cholesterolgehalt LDL (low-density-lipoproteins), Hauptbestandteil ist Cholesterol VLDL (very-low-density-lipoproteins), transportieren vor allem Triglyzeride Ursache für erhöhte Lipidwerte: genetische Ursachen falsche Ernährung Alkoholismus Stoffwechselerkrankungen (Diabetes, Gicht) © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Lipidsenker - Produkte
Anionenaustauscher: Colestipol CHOLESTABYL binden Gallensäuren - der Körper gleicht das Defizit über LDL aus Fibrate: Gemfibrozil GEVILON senken Triglyzeride, Cholesterin, erhöhen HDL (Nachteil: Gallensteinbildung) Cholesterol-Synthese-Enzym (CSE) - Hemmer: z.B. Pravastatin PRAVASIN das Schlüsselenzym der Cholesterolsynthese wird gehemmt senken Triglyzeride, Cholesterin, erhöhen HDL (Nebenwirkungen: Diarrhö, selten Transaminasenanstieg, Linsentrübungen im Tierversuch) © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Herz- und Gefäßsystem zur Behandlung von Störungen der Herzfunktion und Störungen im Gefäßsystem eignen sich folgende Arzneigruppen: Herzglykoside (Digitalis-Glykoside) z.B. DIGIMERCK, NOVODIGAL, LANICOR zur Behandlung der Herzmuskelinsuffizienz Koronarmittel - verschiedene Arzneimittelgruppen zur Behandlung der koronaren Herzkrankheiten, insb. Angina-pectoris Antiarrhythmika - verschiedene Arzneimittelgruppen zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen Antihypertensiva - verschiedene Arzneimittelgruppen zur Behandlung des Bluthochdrucks © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Antihypertensiva die "Basisarzneimittel" zur Behandlung der Hypertonie sind: Diuretika: Furosemid LASIX, Hydrochlorothiazid ESIDRIX (häufig in Kombination) Betablocker: Metoprolol BELOC Calciumantagonisten: Nifedipin ADALAT ACE-Hemmer: Captopril LOPIRIN, Ramipril DELIX © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Calciumantagonisten hemmen am Herzen und an der glatten Muskulatur den Calciumeinstrom ins Zellinnnere Wirkung am Herzen: Senkung der Herzfrequenz, der AV-Überleitung und der Kontraktionskraft Wirkung an der glatten Muskulatur: gefäßerweiternd auf arterielle Blutgefäße, Senkung der Nachlast, des Blutdrucks, des Sauerstoffverbrauchs, des peripheren Widerstands, verhindern den Koronararterienspasmus Präparate: Diltiazem DILZEM, Verapamil ISOPTIN (wirken am Herzen und der glatten Muskulatur)-Hauptnebenwirkung: Verstofpung Nifedipin ADALAT (wirkt mehr an der glatten Muskulatur)-Hauptnebenwirkung: Reflextachycardie, starker Blutdruckabfall © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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ACE - Hemmer Renin Angiotensin- Converting- Enzym ACE-Hemmer
Aldosteron-System Hauptnebenwirkung ist Husten !! Wirkungsverstärkung mit Diuretika Präparat : z.B. Captopril LOPIRIN Angiotensinogen Renin Angiotensin I Angiotensin- Converting- Enzym Angiotensin II Vasokonstriktion ACE-Hemmer Aldosteron © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Respirationstrakt Antiasthmatika Mittel zur symptomatischen Therapie des Bronchialasthmas Antitussuva Mittel, die den Hustenreflex durch Hemmung des Hustenzentrums unterdrücken Expektorantien Mittel zur Verflüssigung oder Viskositätserniedrigung des Bronchialsekrets - das Abhusten wird erleichtert © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Antiasthmatika Arzneigruppen zur symptomatischen Therapie
Hemmstoffe der Histaminfeisetzung Cromoglyzinsäure INTAL Brochospasmolytika ß2-Sympathomimetika (heißen auch ß2-Agonisten) z.B. Salmeterol AEROMAX, Fenoterol BEROTEC Theophylline z.B. BRONCHORETARD Glucocorticoide als antiphlogistische Therapie-vorwiegend inhalierbar z.B. Beclometason SANASTHMYL, Budesonid PULMICORT © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Stufentherapie des Asthmas
Asthmaanfälle: Therapie: gelegentlich ß2-Agonisten mittel ß2-Agonisten +inhal. Corticoide schwer zusätzlich z.B. Theophyllin sehr schwer zusätzlich ein orales Corticoid © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Asthmamittel - Anwendung
Applikationssysteme Dosieraerosole und Spacer Inhalationslösungen Rotohaler und Dischaler Verabreichung Dosieraerosol schütteln,ausatmen, mit den Lippen fest das Mundstück umschließen, einatmen und gleichzeitig sprühen, Atem möglichst 10 sec anhalten, bei einer Zweitanwendung min. 1 Minute warten falls ß2-Agonist und Corticoide gleichzeitig genommen werden, erst ß2-Agonist geben, 5 Minuten warten, dann das Corticoid © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Antitussiva Antitussiva sind Arzneimittel, die den Hustenreflex und den Hustenreiz unterdrücken. Sie sollten nur bei trockenem Reizhusten verwendet werden, da sonst das Abhusten des Bronchialsekrets verhindert wird. Präparate: Codeinderivate in CODIPRONT, PARACODIN Codein ist ein Bestandteil des Opiums! Hauptnebenwirkung: Verstopfung Nichtcodeinpräparate: z.B. Clobutinol SILOMAT © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Expektorantien Expektorantien erleichtern oder beschleunigen die Entfernung von Bronchialsekret aus den Bronchien und der Trachea. Sie verflüssigen den Schleim Präparate: Acetylcystein FLUIMUCIL, BROMUC, ACC Ambroxol MUCOSOLVAN Alle Expektorantien mit viel Flüssigkeit einnehmen. Therapeutischer Wert ist umstritten-die Flüssigkeitszufuhr ist wahrscheinlich allein für die expectorierende Wirkung verantwortlich. © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Magen-Darm-Mittel Azida und Verdauungsenzyme z.B.PANKREON sollen die Verdauungsstörungen, die aufgrund eines Säure- oder Enzymmangels bestehen, beheben. Antazida z.B. MAALOX sind Mittel, die die überschüssige Magensäureproduktion durch Neutralisation binden Ulkusmittel z.B. SOSTRIL, ANTA, ULCOGANT, CYTOTEC sind Mittel zur Therapie von Magen- Darmgeschwüren motilitätsfördernde Mittel z.B. PASPERTIN werden zur Förderung der Magen- und Darmmotilität eingesetzt, wirken über die Freisetzung von Acetylcholin, auch als Antiemetikum in der Chemotherapie Laxantien (Abführmittel) z.B. DULCOLAX Antidiarrhoika (bei Durchfallerkrankungen) z.B. IMODIUM © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Ulkusmittel zur Ulkustherapie eignen sich
H2-Antihistaminika z.B. Ranitidin SOSTRIL, ZANTIC sie blockieren die H2-Rezeptoren des Histamins und unterdrücken so die Magensäuresekretion Protonenpumpenhemmer z.B. Omeprazol ANTRA starke Unterdrückung der Magensäureproduktion, in Kombination mit Antibiotika gegen Helicobacter pylorii = Auslöser von Magenulzera Zytoprotektiva Sucralfat ULCOGANT bildet eine Schutzschicht auf der Magenschleimhaut Misoprostol CYTOTEC ist ein schutzschleimbildendes Prostaglandin (nicht zur Langzeiteinnahme geeignet wg. Diarrhoe) © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Laxantien Pflanzliche Laxantia: Sennesblätter, Rhabarber, Aloe: z.T. in RHEOGEN N, (X-PREP zur Koloskopievorbereitung) Quellstoffe z.B. Leinsamen, in AGIOLAX Gleitmittel: auf Paraffinölbasis OBSTINOL (Vorsicht: Vitamin ADEK-Verlust) osmotisch wirkende Laxantien: Lactulose EUGALAC, PRACTO-CLYSS, (Gloytely-Trink-Lösung zur Koloskopievorbereitung) wasserresorptionsbeeinflussende Mittel: z.B. DULCOLAX, LAXOBERAL (Vorsicht: Kaliumverlust durch Ausscheidung) © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Diuretika sind Arzneimittel, die eine vermehrte Harnausscheidung bewirken die erhöhte Wasserausscheidung wird vor allem durch eine vermehrte Ausscheidung körpereigener Salze, insb. NaCl, erreicht Indikationen: Ausschwemmung von Ödemen, Hypertonie, Herzinsuffizienz Hinweis: Diuretika-Gabe auf den Tagesablauf des Patienten anpassen, Effizienz der Diurese durch Prüfung des Körpergewichts © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Diuretika - Einteilung
Thiazide: Hydrochlorothiazid ESIDRIX fördern die Na+, K+ und Cl- Ausscheidung im frühdistalen Tubulus Schleifendiuretika: Furosemid LASIX, Etactynsäure HYDROMEDIN fördern die Na+, K+ und Cl- Ausscheidung bereits im Bereich der Henleschen Schleife. Wirkung setzt rasch ein, ist intensiv, dauert nur wenige Stunden. Steigende Dosen erhöhen die Diurese. Noch wirksam, wenn Thiazide nicht mehr ansprechen kaliumsparende Diuretika: Spironolacton, Amilorid und Triamteren wirken im spätdistalen Tubulus. Schwache Diurese.Als Kombination mit Thiaziden oder Schleifendiuretika in DYTIDE H, MODURETIK, OSYROL-LASIX © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Diuretika - unerwünschte Wirkungen + Interaktionen
Kaliumverluste (gilt für Thiazide und Schleifendiuretika), Folge: Schwächegefühl, Schläfrigkeit, Brechreiz, Obstipation. Kaliumreiche Kost: Bananen, Aprikosen, Bohnen, Spinat Hyperkaliämie mit kaliumsparenden Diuretika Gichtschub wg. Hemmung der Harnsäureausscheidung Interaktionen: wg. möglichem Kaliummangel, Erhöhung der Toxizität der Digitalis-Glykoside © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Arzneimittel zur aktiven und passiven Immunisierung
Durch den Einsatz von Seren und Impfstoffen wird Immunität erzielt. aktive Immunisierung durch Impfstoffe (unschädliche Antigene) passive Immunisierung durch Seren (Immunseren = Antikörper) Hinweise zur Lagerung kühl zu lagern, Präparate können bei Raumtemperatur kurzzeitig transportiert werden z.B. Immunglobuline, Tot- und Toxoidimpfstoffe kühlkettenpflichtige Impstoffe, Präparate müssen bis zum Verbrauch kühl transportiert und aufbewahrt werden, z.B. die Lebendimpfstoffe wie Roeteln-Vaccine © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Aktive Immunisierung hier wird ein Antigen verabreicht, welches im menschlichen Organismus die Bildung von spezifischen Antikörpern auslöst. Bei der Grundimmunisierung sind oft mehrere Impfungen erforderlich bei der Auffrischimfung nur eine. Impfstoffarten: Lebend-Impfstoffe, enthlten vermehrungsfähige, nicht mehr krankheitsauslösende Erreger, z.B. Röteln-Vaccine Tot-Impfstoffe: enthalten den abgetöteten Impfstoff, z.B. FSME-Immun, Havarix, Gen H-B-Vax, DPT, Rabivac Toxoid-Impfstoffe: enthalten den abgeschwächten Giftstoff (Toxoid), z.B. Tetanol © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Passive Immunisierung
hier werden dem Körper spezifische Antikörper zugeführt. Sie stammen aus dem Serum anderer Menschen (homologe Seren) oder von Tieren (heterologe Seren). Die Wirkung tritt sofort ein hält aber nur kurz an, eine Auffrischung ist nur mit dem Impfstoff möglich. Indikationen: eine Infektion ist bereits frisch ausgebrochen, die Inkubationszeit für eine aktive Immunisierung reicht nicht mehr aus. Präparate: homologe Seren: FSME-Bulin, Tetagam, Varitect, Hepatitis B Immunglobulin heterologe Seren: Diphterie-Antitoxin, Botulismus-Antitoxin © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Aktive und passive Immunisierung - unerwünschte Wirkungen
aktive Immunisierung bei Totimpfstoffen ist die Reaktion vom Antigengehalt abhängig. Es kann zu lokalen Rötungen, Schwellungen und Schmerzen kommen auch zu Fieber. Lebendimpfstoffe nicht bei Schwangeren - andere Imfstoffe erst ab dem 3. Schwangerschaftsmonat passive Immunisierung bei den heterologen Seren darf das Serum der gleichen Tierart wg. Antikörperbildung nur einmal verabreicht werden © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Antiinfektiva sind Arzneimittel, die gegen Infektionskrankheiten eingesetzt werden Kriterien zur Beurteilung der Antiinfektiva: Wirkungsbereich: z.B. gegen Bakterien, Pilze, Viren Wirkungsspektrum: z.B. Breitspektrum-Penicillin Wirkungsmechanismus: z.B. Substanz hemmt den Zellwandaufbau der Bakterien (Penicilline) Wirkungstypen: bakteriostatisch (Hemmung der Keimvermehrung) z.B. BACTRIM bakterizid (keimtötend) z.B. Penicillin Wirkungsaktivität: gibt an, welche Konzentration am Wirkort vorhanden sein muß (MHK = minimale Hemmkonzentration) Resistenz: Unempfindlichkeit der Erreger gegenüber einer Substanz - Antibiogramme - Resistenzstatistik © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Angriffspunkte der Antibiotika
Zellwand Penicilline Baktereinzelle: Zellkern Gyrasehemmer Zellstoffwechsel Makrolide Aminoglykoside © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Antiinfektiva - Einteilung
Antibiotika sind Mittel gegen bakterielle Infektionen - eine große Substanzklasse Einteilung in: ß-Lactam-Antibiotika: z.B. Penicilline, Cephalosporine andere Antibiotika: Aminoglykoside, Makrolide, Chinolone, Glycopeptide Antimykotika sind Mittel zu Behandlung von Pilzinfektionen Antivirale Arzneimittel sind Mittel zur Behandlung von Viruserkrankungen © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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ß-Lactam-Antibiotika
Penicilline Ampicillin/Amoxicillin in UNACID oder AUGMENTAN Flucloxacillin STAPHYLEX (penicillinasefestes Penicillin) Piperacillin PIPRIL (Breitspektrumpenicillin) Cephalosporine 1. Generation: GRAMAXIN, ELZOGRAM (perioperative Prophylaxe) 2. Generation: SPIZEF 3. Generation: CLAFORAN, (ROCEPHIN nur 1x täglich), FORTUM Imipeneme: ZIENAM, MERONEM (Reserve) © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Weitere Antibiotika Aminoglykoside z.B. Gentamicin REFOBACIN
Tetracycline z.B. Doxycyclin DOXYHEXAL, VIBRAMYCIN Makrolide z.B. Erythromycin ERYTHROCIN, PAEDIATROCIN Chinolone (Gyrasehemmer) z.B. Ciprofloxacin CIPROBAY Folsäureantagonisten z.B. Co-Trimoxazol BACTRIM Nitroimidazole z.B. Metronidazol CLONT; FLAGY und als Infusion Glycopeptide z.B. VANCOMYCIN i.v. bei Staphylokokkeninfektionen, oral zur Behandlung der pseudomembranösen Kolitis © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Orale Antibiotika Vor- zu- nach dem Essen
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Antimykotika Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen Präparate
Amphotericin B zur i.v.-Anwendung und AMPHO MORONAL zur oralen Anwendung sehr wirksam, aber i.v. nephro- und neurotoxisch. I.V. nur in Glucose 5% stabil. Fluconazol DIFLUCAN i.v. und oral ( Einnahme unabhängig von der Mahlzeit) Itraconazol SEMPERA oral (Einnahme nach der Mahlzeit) Nystatin MORONAL oral in der Dermatologie: BATRAFEN, DAKTAR, CANESTEN © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Antivirale Arzneimittel
zur Therapie von viralen Infektionen - bei schweren Infektionen (z.B. HIV) nur in beschränktem Maß möglich Präparate: Aciclovir ZOVIRAX und ACIC z.B. beim Herpes simplex und Varicella-Zoster Ganciclovir CYMEVEN z.B. bei Cytomegalie-Viren Lamivudin EPIVIR z.B. HIV Staduvidin ZERIT z.B. HIV © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Krebs Krebs Metastasen autonom destruierend infiltrativ
Eigenschaften des Krebsgewebes Metastasen autonom Krebs destruierend infiltrativ Prinzip der Tumorbehandlung: operative Entfernung Bestrahlung Zytostatika © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Zytostatika Eigenschaften Zytostatika wirken auf die Zellteilung, das Zellwachstum oder auf den Zellstoffwechsel ein. Sie schädigen oder zerstören die Krebszelle nicht spezifisch sondern auch die gesunden Zellen, besonders die mit einer hohen Teilungsrate: die Krebszellen Haare-Nägel Schleimhäute, insbes. die Darmschleimhaut die Keimdrüsen das blutbildende System des Knochenmarks die Zytostatika-Dosierung wird an die Leukozyten- und Thrombozytenzahl angepaßt. Beim Abfall der Thrombo´s und Leuko´s wird die Zytostatika-Dosis reduziert oder abgesetzt. © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Zytostatika - unerwünschte Wirkungen
Frühreaktionen Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Durchfälle, Magen-Darm-Störungen Spätreaktionen Leuko- und Thrombozytopenie (dosisbegrenzender Faktor), Haarausfall, Immunsuppression, Infektionen, Kanzerogenität Vorsicht beim Verabreichen, Entfernen und Entsorgen von Zytostatika. Die Zubereitung sollte aus Sicherheitsgründen in der Krankenhausapotheke erfolgen © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Zytostatika - Einteilung
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Zytostatika-Schema CMF
CMF - Schema beim Mammakarzinom Cyclophosphamid mg/qm i.v. Tag 1 (+8) Methotrexat mg/qm i.v. Tag 1 (+8) Fluorouracil mg/qm i.v. Tag 1 (+8) Wiederholung Tag 22 © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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Infusionstherapie Lösungen zur Regulierung des Elektrolyt- und Wasserhaushalts und des Säure- Basen-Gleichgewichts z.B. STEROFUNDIN, RINGER Kolloidale Lösungen zum Volumenersatz und zur Behandlung von Störungen der Mikrozirkulation z.B. HAES-STERIL Lösungen zur parenteralen Ernährung z.B. INTRAMIN G (peripher), AMINOMIX (zentraler Zugang), Kohlenhydrat-Lösungen, Fett-Lösungen INTRALIPID Spezial-Lösungen z.B. bei Leber- (AMINOSTERIL N HEPA) und Nierenerkrankungen (NEPHROSTERIL) Träger- und Spüllösungen KOCHSALZ 0,9%, RINGER, GLUCOSE 5% © 1999 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Birkenwaldstr Stuttgart
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4-Stufen-System der parenteralen Ernährung
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