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Ingrid Tucci (SOEP, DIW Berlin / ERIS, CMH Paris)

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Präsentation zum Thema: "Ingrid Tucci (SOEP, DIW Berlin / ERIS, CMH Paris)"—  Präsentation transkript:

1 Ingrid Tucci (SOEP, DIW Berlin / ERIS, CMH Paris) itucci@diw.de
Formen der Partizipation junger Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland: Bildung und Arbeitsmarkt Ingrid Tucci (SOEP, DIW Berlin / ERIS, CMH Paris) Integration und Chancengleichheit fördern. Ein deutsch-französisches Netzwerk zum Austausch von beispielhaften Initiativen auf regionaler und lokaler Ebene (III) – Schloss Genshagen –

2 37% (gegenüber 23 % in der Population ohne MH)
Bevölkerung mit Migrationshintergrund in Deutschland Gesamtbevölkerung Anzahl der Migranten insgesamt Darunter: mit deutscher Nationalität Migrantenanteil an der Gesamtbevölkerung 12,6 % Anzahl der Ausländer Ausländeranteil an der Gesamtbevölkerung 8,9 % Im „Aufnahmeland“ geborenen Ausländer 1 749 300 Hauptherkunftsländer (Spät-)Aussiedler (4 Millionen), Türkei (1,7 Million), Italien ( ) Alter: Unter 25 Jahren 37% (gegenüber 23 % in der Population ohne MH) Quellen: Daten des Mikrozensus 2005, Statistisches Bundesamt.

3 Wichtige strukturelle Unterschiede zwischen Frankreich und Deutschland
Entwicklung der Beschäftigung in der Industrie zwischen 1965 und 2004****** -14 % -25 % Arbeitslosigkeitsrate bei unter 25-Jährigen (2007) ***** 11 19 Anteil der Schüler in der beruflichen Ausbildung (2006)* Frauen Männer.l 53 65 49 Anteil der Absolventen mit einem Diplom des Hochschulsystems bei den 25 bis 34-Jährigen (2002)** 22 37 Anteil Hochschulabgänger ohne Diplom (2004) *** 30 41 Durchschnittliche Dauer in Arbeitslosigkeit (in Monate) in den sieben Jahren nach dem Verlassen des Bildungssystems**** 7 13 Quellen: * Eurostat ** OECD, Regards sur l’éducation, Paris, 2004 et 2005 *** BMBF 2006 **** Quintini, Martin & Martin 2007 ***** Eurostat ****** OECD 2004

4 Zwei Konzeptionen der Integration
Deutschland Frankreich Zugang zur Staatsbürgerschaft Konzeption der Integration Integrationspolitik Ius soli seit 2000 ethnos > demos « integriertes Individuum » « gezielt » Ius soli seit 1889 demos « integrierte Gesellschaft » « universell » Diskurs Kulturelle Dimension Ausländer Religion Sozial-räumliche Dimension Migranten Religion

5 Ein paar Elemente der deutschen Integrationspolitik
Differentialistischeres Modell: Lange Tradition der Nicht-Inklusion durch schwierigen Erwerb der deutschen Staatsbürgerschaft 2000: Einführung des Geburtsortprinzips Gezielte Maßnahmen für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund (in den Bereichen Bildung, Arbeit...) Nationaler integrationsplan und „Islam einbürgern“ Förderung ethnisch-kultureller Netzwerke und Ökonomien, Unternehmer mit Migrationshintergrund als Ausbilder (Unterschied zu Frankreich)

6 Förderung der Ausbildungszuganges
Gezielte Maßnahmen für Jugendliche mit Migrationshintergrund (Nationaler Integrationsplan) Förderung der Ausbildungszuganges Initiative „Aktiv für Ausbildungsplätze“ (ausländische Unternehmen) Mentoringprogramm für junge Frauen mit Migrationshintergrund Ausweitung des BAföG für ausländischer Auszubildende Ausweitung der berufsbezogene Sprachförderung ab Mitte 2007 Erhöhung der Zahl von Auszubildenden mit Migrationshintergrund in öffentlichen Verwaltungen und Betriebe gemeinsam mit dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und deutsch-ausländischen Wirtschaftsverbänden das Ziel verfolgen, bis zum Jahr 2010 bis zu neue Ausbildungsplätze in Unternehmen mit Inhaberinnen und Inhabern ausländischer Herkunft zu gewinnen

7 Was wissen wir über junge Menschen mit Migrationshintergrund Deutschland?
Bereich „Bildung“: Das deutsche Bildungssystem wirkt für junge Menschen aus bildungsfernen Familien und aus Migrantenfamilien benachteiligend. >> Einschulung erst in der Regel mit 6 Jahren >> Vorschul-Besuch nicht viel verbreitet wie in Frankreich: Einfluss auf das Lernen der deutschen Sprache >> Und: Orientierung mit 12 Jahren in die verschiedenen Bildungsgänge. >> Dreigliedriges Schulsystem: Hauptschulen teilweise als „Parkplätze“ >> Hauptschulen: Kursen zur Verbesserung von Sprachkenntnissen >> Unterrepräsentation in der dualen Ausbildung

8 Erreichter Abschluss der 18-40 Jährigen nach Herkunft
Ohne Abschluss Hauptschule/Realschule Abitur Kurze berufliche Ausbildung* Lange berufliche Ausbildung** Hochschul-abschluß Deutschland 1 14 (7) 9 52 8 16 Türkei 5 39 (30) 4 46 2 Südwesteuropa 21 (14) 10 41 11 12 Source : SOEP 2002, gewichtete Zahlen. * Abitur und kurze berufliche Ausbildung ** Meister, längere Ausbildung, (..) : Nur mit Hauptschulabschluß

9 In Deutschland bleibt die ethnische Ungleichheit auch nach Kontrolle der sozialen Herkunft bestehen
Verlassen die Schule mit sehr niedrigen Abschluss Erreichen einen Hochschulabschluss Quelle : SOEP 2002 und Enquête Histoire Familiale 1999, gewichtete Zahlen

10 Einmündung von Bewerbern/Bewerberinnen mit und ohne Migrationshintergrund
Zwischen 2002 und 2006 ist die Ausbildungsbeteiligungsquote von 28 auf 23 % gesunken. Von den Bewerbern und Bewerberinnen ohne Migrationshintergrund finden 40 Prozent einen betrieblichen Ausbildungsplatz, von denjenigen mit Migrationshintergrund nur 29 Prozent. Das bedeutet: weniger als ein Drittel der Bewerber/ Bewerberinnen mit Migrationshintergrund mündet in eine betriebliche duale Berufsausbildung ein – deutlich seltener als diejenigen ohne Migrationshintergrund. Viele jobben dann oder sind arbeitslos... (22 % gegenüber 15 %) Quelle: Berufsbildungsbericht 2008.

11 Die zehn am stärksten von ausländischen Auszubildenden besetzten Ausbildungsberufe
Kaufmann / Kauffrau auch für Jugendliche ohne MH, aber am meisten bei denen: Kraftfahrzeugmechatroniker Quelle: Berufsbildungs-bericht 2008.

12 Jedoch: Die Ungleichheiten im Hinblick auf Bildungschancen variieren je nach ethnisch-kultureller Herkunft und je nach Wohnort Ressourcen der „Community“ sind ausschlaggebend: z.B. griechische Schulen und Gymnasien Institutionellen Diskriminierung: kulturelle Differenz und eventuelle Sprachprobleme (der Kinder und auch der Eltern) bei der Orientierung „antizipiert“ Wichtig: Informationsgrad der Eltern über das Bildungssystem

13 Was wissen wir über junge Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland?
Bereich „Arbeitsmarkt“: Migrantennachkommen sind noch nicht in den Positionen am Arbeitsmarkt gleich verteilt. In bestimmten Berufen und in der oberen sozialen Hierarchie sind sie quasi unsichtbar >> Hohe Arbeitslosigkeit aufgrund von zu niedrigen Qualifikationen und von Diskriminierung >> Entwicklung informeller Strategien, um bestimmte Situationen zu bewältigen: Bedeutung der Cliquen, der informellen Ökonomie, und auch der „Community“ als Ressource (für die Jobsuche zum Beispiel)

14 Dienst- leistungen Gesamt
Sektorenkonzentration junger Menschen zwischen 18 und 40 Jahren in Deutschland und Frankreich nach Herkunft Land- wirtschaft Industrie Bau Handel Gastro-nomie Dienst- leis-tungen Dienst- leistungen Gesamt Herkunft Deutschland 105 95 100 97 91 103 101 Türkei 4 163 67 80 301 68 83 Europa 130 108 74 66 90 Frankreich 120 98 88 99 Maghreb 29 82 102 117 113 111 Maghreb* 19 77 93 131 110 39 112 149 118 89 96 Datenbasis: SOEP 2002 und EHF 1999.

15 Junge Erwachsene (zwischen 18 und 25 Jahren) mit türkischem Migrationshintergrund finden ihre Jobs häufiger über soziale Netzwerke… | Deutschland Türkei | Total Bekannte,Freunde,etc. | | Stellenanzeige, Zeitung | | Arbeitsamt | | Priv. Stellenvermittlung | | Stellenanzeige, Internet | | Zurueck zu vorh Arbeitg. | | Innerbetr. Angebot | | Selbststaendig gemacht | | auf Verdacht beworben | | Sonstiges bzw. t.n.z | | Total | | Quelle: SOEP ( ); Ergebnisse eines Forschungsprojektes zu “Statuspassagen junger Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland und Frankreich” (DIW Berlin und Centre Marc Bloch)

16 Dieser Suchtyp führt sie jedoch seltener als andere in “gute” Jobs…
| soz. Netzwerke | Anzeigen/Arbeitsamt AMS | Deutschland Türkei | Deutschland Türkei 3xprekaer | | 2xprekaer | | 1xprekaer | | sonstige | | 2xhigh | | 3xhigh | | Total | | Quelle: SOEP ( ); Ergebnisse eines Forschungsprojektes zu “Statuspassagen junger Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland und Frankreich” (DIW Berlin und Centre Marc Bloch)

17 SCHLUSSFOLGERUNGEN Jugendliche mit Migrationshintergrund sind mit ähnlichen Problemlagen konfrontiert in Deutschland und in Frankreich: Arbeitslosigkeit, Armut, Perspektiv- und Orientierungslosigkeit... Überlappung geschlechtsspezifischer und ethnisch-kultureller Ungleichheit Jedoch: Benachteiligung erfolgt in Deutschland früh im Bildungssystem, in Frankreich eher beim Übergang in den Arbeitsmarkt. Migrantennachkommen in Deutschland erfahren offenbar in keiner Phase ihres Lebens ein Versprechen der Integration. Das Versprechen auf Gleichheit sollte auch im Fall Deutschlands vielmehr im politischen und öffentlichen Diskurs vermittelt werden.


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