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2.1 Bedingungen für Handel

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Präsentation zum Thema: "2.1 Bedingungen für Handel"—  Präsentation transkript:

1 2.1 Bedingungen für Handel
Handel und Märkte Bedingungen für Handel Partialanalyse: Absolute Preisvorteile Totalanalyse: Komparative Preisvorteile Entstehung komparativer Preisvorteile Produktion, Produktivität und Kosten Komparative Kostenvorteile Einfluss des Wechselkurses Einfluss der Faktorpreise © Prof. Dr. Rainer Klump

2 2.3 Eigenschaften des Handelsgleichgewicht
Spezialisierungsmuster Wohlfahrtseffekte des Handels Protektionismus und Marktmacht Anwendungen des Handelsmodells Erweiterungen und Grenzen der traditionellen Handelstheorie Literatur: Siebert (2000), Kapitel © Prof. Dr. Rainer Klump

3 3. Industriestruktur und Wettbewerb
3.1 Messung von Marktmacht 3.2 Konkurrenz und Monopol 3.3 Oligopol 3.4 Zunehmende Skalenerträge 3.5 Produktdifferenzierung 3.6 Weitere Determinanten von Industriestruktur und Wettbewerb Literatur: Neumann (2000), Kapitel I.2 und II Martin (2001), Kapitel 2, 4-7, 10 © Prof. Dr. Rainer Klump

4 3. Industriestruktur und Wettbewerb 3.1 Messung von Marktmacht
 Abgrenzung des revelanten Marktes aus Sicht der Nachfrage - Konzept der externen Interdependenz (Triffin): Güter mit hoher Kreuzpreiselastizität bilden einen Markt, Substitutionslücken zu anderen Gütern grenzen Märkte ab (aufwendig) - Konzept des Bedarfsmarktes (Abbott, Arndt): Güter, die gleiche Grundbedürfnisse befriedigen, gelten als gleichartig und bilden einen Markt (Bewertungsspielräume) © Prof. Dr. Rainer Klump

5  Abgrenzung des revelanten Marktes aus Sicht des Angebots
- Industriekonzept (Marshall): Anbieter von Gütern mit gleichen technisch-physikalischen Eigenschaften bilden einen Industriezweig - Konzept der Produktionsflexibilität: Möglichkeit zur raschen Umstellung der Produktion bestimmt Größe eines Marktes - In der Praxis dominiert Bedarfsmarkt- und Industriekonzept © Prof. Dr. Rainer Klump

6 - Umsätze der 3, 4, 5, 6, 8 größten Unternehmen am
• Maße der horizontalen Konzentration auf einen Markt (bzw. in einer Branche) - Umsätze der 3, 4, 5, 6, 8 größten Unternehmen am Gesamtumsatz eines Industriezweigs: C3, C4, C5, C6, C8... - Oligopolvermutung für Missbrauchsaufsicht nach § 22 GWB: C3>50% bzw. C5>66% © Prof. Dr. Rainer Klump

7 - Herfindahl-Index der Konzentration:
Berücksichtigung der unterschiedlichen Größen einzelner Anbieter: Atomistische Konkurrenz Monopol Gleichverteilung der Marktanteile von n Anbietern Ungleichverteilung der Marktanteile mit Varianz V © Prof. Dr. Rainer Klump

8 • Marktzutrittsbeschränkungen als Gründe für Marktmacht
- politische oder rechtliche Beschränkungen - Beschränkungen des Zugangs zu Ressourcen - Beschränkungen aufgrund zunehmender Skalenerträge © Prof. Dr. Rainer Klump

9 • Horizontale Konzentration als Zufallsprozess - Gibrats Gesetz:
Trotz konstanter Skalenerträge und freiem Marktzutritt kann es zu stochastisch bedingter Konzentration kommen, denn alle Unternehmen können mit gleicher Wahrscheinlichkeit wachsen. Wenn 1 Firma durch Zufall schneller wächst, hat sie in der nächsten Periode einen höheren absoluten Zuwachs. Die Größenverteilung der Firmen nähert sich langfristig einer logarithmischen Normalverteilung. - Mostallers Zufallsgesetz: Wenn die Erfolgschancen aller Anbieter auf einem Markt gleich groß sind, muss man annehmen, dass die Verteilung der Marktanteile dem Zufall folgt. Ein Vergleich der tatsächlichen Marktanteile mit denen, die rein zufällig zu erwarten wären, liefert Anhaltspunkt für mögliche Wettbewerbsbeschränkungen © Prof. Dr. Rainer Klump

10 3.2 Konkurrenz und Monopol
• Annahmen über Marktstruktur und Marktverhalten: - Vollkommener Markt (qualitatives Merkmal): homogenes Gut und vollständige Information - Zahl der Anbieter (quantitatives Merkmal): einer (Monopol) oder viele (Konkurrenz) - Gewinnmaximierung der Anbieter durch Mengenpolitik bei gegebenen Nachfrage- und Kostenfunktionen © Prof. Dr. Rainer Klump

11 Preiselastizität der Nachfrage: (bei Normalverlauf)
=  =  =  =  = =  = Preiselastizität der Nachfrage: (bei Normalverlauf) © Prof. Dr. Rainer Klump

12 Konkurrenz: ( für jeden einzelnen Anbieter)
Monopolfall: (Amoroso-Robinson-Formel) Lerner-Maß der Marktmacht: © Prof. Dr. Rainer Klump

13 Wohlfahrtsverlust durch Monopolmacht:
Gewinnmaximum eines preissetzenden Monopolisten? © Prof. Dr. Rainer Klump

14 Marktstruktur – Marktverhalten – Marktergebnis – Ansatz
(Structure – Conduct – Performance bzw. SCP-Ansatz) - Beispiel für SCP-Ansatz: Marktstruktur im Monopol: vollkommener Markt, 1 Anbieter  Marktverhalten: Gewinnmaximierung durch Preis oder Menge Marktergebnis: , , © Prof. Dr. Rainer Klump

15 - Grundstruktur des SCP-Ansatzes:
Kriterien der Marktstruktur Kriterien des Marktverhaltens (strategische Variable) Kriterien des Marktergebnisses © Prof. Dr. Rainer Klump

16 3.3 Oligopol  „Dyopol“ als einfachster Fall des Oligopols:
Anbieter ( ), unendlich viele Nachfrager - Preis - Absatz - Funktion: - Gewinn des Anbieters 1: - Gewinn des Anbieters 2: © Prof. Dr. Rainer Klump

17 - Oligopolistische Interdependenz:
Die Angebotsentscheidung eines Anbieters hat Auswirkungen auf den Gewinn des Wettbewerbers: misst Reaktion der Mitwettbewerber. Bei vollständiger Konkurrenz sind die sehr klein. Im Monopol ist und Oligopolsituation verlangt Annahmen über die erwartete Reaktion der Konkurrenten. © Prof. Dr. Rainer Klump

18 • Cournot-Annahme (Cournot-Strategie):
- Anbieter i sieht Produktion als gegeben an: - Gleiches gilt für Anbieter j. • Kollusions-Strategie: - Die Oligopolisten treffen Absprachen über die gemeinsame Gewinnmaximierung - Aufteilung des gemeinsamen Gewinns ist unbestimmt © Prof. Dr. Rainer Klump

19 • Bertrand-Strategie: - Die Oligopolisten betreiben Preiswettbewerb
- Durch gegenseitige Preisunterbietung sinkt der Preis auf das Konkurrenzniveau • Möglichkeiten zur Vermeidung des Bertrand-Paradoxons: - Produktdifferenzierung - Länge des Zeithorizonts - Berücksichtigung von Marktgröße und Kapazitätsgrenzen - Zweistufige Entscheidungsfindung © Prof. Dr. Rainer Klump

20 - Im Einperiodenspiel droht Gefangenendilemma:
• Vergleich von Cournot- und Kollusionsstrategie (Ergebnisse spieltheoretischer Analysen): - Im Einperiodenspiel droht Gefangenendilemma: Kollusion verspricht zwar allen einen höheren Gewinn, glaubhaft ist aber nur die Cournot-Strategie - Vorteil der Kollusion steigt mit Zahl der Teilnehmer - Im Mehrperiodenspiel ist das Ergebnis abhängig von der Diskontrate bzw. der Länge des Spiels © Prof. Dr. Rainer Klump

21 • Stackelberg-Strategie
- Asymmetrie der Strategien z.B. wegen unterschiedlicher Größe der Anbieter - Stackelberg-Follower verfolgt Cournot-Strategie - Stackelberg-Leader maximiert seinen Gewinn unter Berücksichtigung der Strategie des Followers © Prof. Dr. Rainer Klump

22 • Cournot-Wettbewerb bei freiem Marktzutritt
- Zahl der Anbieter hängt ab von Größe des Marktes (gemessen durch Absatzmenge bei Konkurrenz) und Mindestgröße der Produktionskapazität (gemessen durch Fixkosten) - Sind Überkapazitäten ein Indiz für suboptimale Allokation der Ressourcen? © Prof. Dr. Rainer Klump

23 • Allgemeines (homogenes) Oligopolmodell mit Cournot- Wettbewerb
- Marktmacht eines individuellen Anbieters - Marktmacht eines durchschnittlichen Anbieters • Empirische Evidenz - Lerner-Maß und Konzentration - Profitabilität und Konzentration • Konsequenzen für die Wettbewerbspolitik © Prof. Dr. Rainer Klump

24 3.4 Zunehmende Skalenerträge
• Unteilbarkeiten in der Produktionstechnik verursachen zunehmende Skalenerträge; angesichts von Fixkosten verlaufen die Durchschnittskosten fallend • Bei zunehmenden Skalenerträgen ist es für die dominante Firma möglich, einen Preis zu setzen, bei dem sie einen Gewinn erzielt und trotzdem keine neuen Anbieter mehr in den Markt eintreten können. © Prof. Dr. Rainer Klump

25 • Annahmen des Modells von Sylos-Labini:
- Alle Anbieter haben Zugang zur gleichen Produktionstechnik, die Unteilbarkeiten und damit zunehmende Skalenerträge aufweist. Die Durchschnittskosten fallen bis und verlaufen dann konstant. - Neue Anbieter müssen mindestens erstellen, um in den Markt eintreten zu können. - Die Marktnachfrage ist bekannt. Der Konkurrenzpreis liegt bei in Höhe der minimalen Durchschnittskosten. Hierzu korrespondiert eine Gesamtproduktion aller etablierten Firmen von © Prof. Dr. Rainer Klump

26 - Zwischen den Etablierten besteht eine Übereinkunft, den
Marktzutritt zu sperren, indem sie einen geeigneten Preis durchsetzen (kollusives Verhalten). - Neue Anbieter gehen davon aus, daß die etablierten Firmen nach dem Markteintritt ihre alte Produktionsmenge aufrechterhalten (Postulat von Sylos-Labini). - Ergebnis ist der Eintrittssperrenpreis . Er wird so gewählt, dass die verbleibende Restnachfrage immer unterhalb der Kostenkurve eines neuen Anbieters liegt. Dieser kann also niemals einen Gewinn erzielen und tritt deshalb nicht in den Markt ein. © Prof. Dr. Rainer Klump

27 - Die Höhe von hängt nicht nur ab von der Marktmacht
gemessen an ε , sondern auch vom Ausmaß der Unteilbarkeiten, gemessen durch die Mindestbetriebsgröße . - Das Postulat von Sylos-Labini, wonach die Etablierten ihr Angebot nicht ändern, ähnelt der Cournot-Annahme und ist plausibel. - Die Etablierten können auch den Preiskampf eines neuen Anbieters durchstehen, wenn die Unteilbarkeiten mit Sunk costs verbunden waren. Dies gilt nicht für die neuen Anbieter, die die Opportunitätskosten des Markteintritts in Rechnung stellen müssen. © Prof. Dr. Rainer Klump

28 3.5 Produktdifferenzierung
 Produktdifferenzierung als Ursache von Marktmacht: - Stehen mehrere Güter in relativ enger Substitutionsbeziehung, so besitzt einerseits jeder Anbieter eines bestimmten Produkts eine gewisse Marktmacht; er konkurriert aber auch in gewissem Maße mit den Anbietern verwandter Produkte. - Neben dem Preis werden damit auch die spezifischen Produkteigenschaften zum Wettbewerbsparameter. - Durch Werbung wird auf diese Eigenschaften aufmerksam gemacht, um die individuelle Marktmacht zu erhöhen. © Prof. Dr. Rainer Klump

29  Mengenwettbewerb bei Produktdifferenzierung (COURNOT- Wettbewerb)
- Die Nachfrage nach dem Produkt eines Anbieters kurven hängt auch vom Angebot eines anderen Anbieters ab. - θ misst den Grad der Produktdifferenzierung. Für θ = 0 erhält man die vollständige Produktdifferenzierung, die jeden Anbieter zum Monopolisten macht. Für θ = 1 erhält man homogene Güter und den klassischen Fall des oligopolistischen Wettbewerbs. - Für alle Anbieter gilt die COURNOT-Annahme. © Prof. Dr. Rainer Klump

30 - Die Grenzkosten seien konstant und für alle Anbieter gleich c
- Aus der Gewinnmaximierung lassen sich die zwei Reaktionskurven ableiten, also z.B.: © Prof. Dr. Rainer Klump

31 - Im Cournot-Gleichgewicht muss wegen der Symmetrieannahme gelten:
© Prof. Dr. Rainer Klump

32  Preisbildung bei monopolistischer Konkurrenz (Modell von CHAMBERLIN)
- Unterstellt wird eine Produktionstechnik, bei der Grenz- und Durchschnittskosten ein eindeutiges Minimum aufweisen, also U-förmig verlaufen. - Ein einzelner Anbieter eines differenzierten Produktes k sieht sich einer individuellen Preis-Absatz-Funktion gegenüber (sofern sich alle Produkte in einer einheitlichen Größe messen lassen): © Prof. Dr. Rainer Klump

33 der Menge und der Menge der Konkurrenzgüter . Der
sind Konstante. Der Preis von Gut k hängt ab von der Menge und der Menge der Konkurrenzgüter . Der letzte Term stellt für den einzelnen Anbieter eine Konstante dar (ähnlich der COURNOT-Annahme.) - Sind die Parameter für alle Anbieter gleich und sind alle Konkurrenten gleich groß, denn lautet die individuelle Preis-Absatz-Funktion (dd-Kurve) auch: - Die Lage der dd-Kurve hängt ab vom Absatz der Konkurrenten und der Zahl n der Konkurrenzprodukte. © Prof. Dr. Rainer Klump

34 - Wenn alle Anbieter ihre Preise im gleichen Maße verändern,
gilt nicht die individuelle Preis-Absatz-Funktion, sondern die individuelle Marktnachfragekurve DD. Nimmt man an, so lautet sie: - Sie beginnt höher und verläuft steiler als die individuelle Preis-Absatz-Funktion. Bei einer Preissenkung erhält ein Anbieter nur noch einen Anteiligen Mengenzuwachs, es wandern keine Nachfrager von den Konkurrenten zu ihm ab. © Prof. Dr. Rainer Klump

35 - Unter Berücksichtigung der individuellen Preis-Absatz-
Funktion lautet der Gewinn eines Anbieters: - Das Gleichgewicht liegt am Schnittpunkt von Grenzerlös und Grenzkosten im steigenden Bereich. Das Gleichgewicht muss auch auf DD liegen, da es für einen repräsentativen Anbieter abgeleitet wurde. Bei gemeinsamer Gewinnmaximierung aller Anbieter (Kollision) wäre ein höherer Preis erzielbar, da der Grenzerlös bezüglich DD abgeleitet würde. © Prof. Dr. Rainer Klump

36 - Sofern im individuellen Gleichgewicht ein Gewinn entsteht,
existiert ein Anreiz für den Marktzutritt neuer Konkurrenten. Damit wird die DD-Kurve steiler und die dd-Kurve verschiebt sich parallel nach unten. Ein langfristiges Gleichgewicht ist erreicht, wenn die Kurve der totalen Durchschnittskosten die dd-Kurve gerade tangiert (Tangentenlösung von CHAMBERLIN). Der Preis ist so hoch, daß kein Gewinn mehr erzielt wird. Allerdings wird das Minimum der Durchschnittskosten nicht mehr erreicht. Dies ist der volkswirtschaftliche Preis, der für Produktvielfalt zu zahlen ist. © Prof. Dr. Rainer Klump

37 © Prof. Dr. Rainer Klump

38 • Preisbildung bei monopolistischer Konkurrenz
(Modell von DIXIT und SPENCE) - Ein repräsentatives Individuum habe die folgende Nutzenfunktion: V ist eine CES-Nutzenfunktion mit © Prof. Dr. Rainer Klump

39 - Für das Individuum gilt die Budgetrestriktion:
sind die Preise der Güter in Einheiten des Numéraire-Gutes . - Jedes Gut wird von einem Produzenten hergestellt. Die Produktion erfordert Fixkosten von und variable Kosten von c : © Prof. Dr. Rainer Klump

40 - Nutzenmaximierung unter Beachtung der Budget- restriktion:
© Prof. Dr. Rainer Klump

41 - Wegen der Symmetrieannahme folgt daraus:
mit - Sofern n groß ist, kann k als konstant angesehen werden. Die Nachfrageelastizität für ein Gut i beträgt dann näherungsweise:  Güter sind perfekte Substitute   Güter sind perfekt differenziert  © Prof. Dr. Rainer Klump

42 - Für den Gewinnmaximierungskalkül eines Anbieter ergibt sich damit
- Je weniger substituierbar die differenzierten Güter sind, desto höher ist der Preis im Verhältnis zu den Grenzkosten. © Prof. Dr. Rainer Klump

43 - Im langfristigen Gleichgewicht darf kein Anbieter einen
Gewinn machen. Es gilt Aus G = 0 folgt dann: © Prof. Dr. Rainer Klump

44 - Je weniger substituierbar die Güter sind, desto geringer ist
das Angebot eines Gutes und desto größer ist die Gesamtzahl der Anbieter. - Je größer die Fixkosten sind, desto größer ist das individuelle Angebot. Je größer die variablen Kosten sind, desto kleiner ist das individuelle Angebot. © Prof. Dr. Rainer Klump

45 3.6 Weitere Determinanten von Industriestruktur und Wettbewerb
© Prof. Dr. Rainer Klump

46 4.1 Leitbilder der Wettbewerbspolitik
4.2 Institutionen der Wettbewerbspolitik 4.3 Wettbewerbspolitische Erfahrungen Literatur: Neumann (2000), Kapitel I.4 © Prof. Dr. Rainer Klump

47 4.1 Vollkommene Konkurrenz
4. Wettbewerbspolitik 4.1 Vollkommene Konkurrenz • Theoretische Grundlage: Statische neoklassische Preistheorie • Optimale Allokation der Ressourcen unter den Bedingungen: - Vollständige Additivität und Teilbarkeit aller Produktionsprozesse (konstante Skalenerträge) Homogene Güter Vollkommene Markttransparenz Unendlich hohe Reaktionsgeschwindigkeit Kein technischer Fortschritt © Prof. Dr. Rainer Klump

48 Herstellung der Marktform vollkommene Konkurrenz
• Ziel: Herstellung der Marktform vollkommene Konkurrenz • Kritik: - Unrealistische Prämissen führen zu falschen wettbewerbspolitischen Empfehlungen - Unvereinbar mit Innovationen und Strukturwandel in einer dynamisch wachsenden Wirtschaft © Prof. Dr. Rainer Klump

49 4.1.2 Vollständige Konkurrenz im Sinne des deutschen
Ordoliberalismus (Eucken) • Theoretische Grundlage: Ordoliberalismus (Freiburger Schule) als Synthese und Überwindung von Historischer Schule und neoklassischer Wirtschaftstheorie • Vollständige Funktionsfähigkeit des Preismechanismus unter den Rahmenbedingungen einer gesicherten marktwirtschaftlichen Wirtschaftsordnung © Prof. Dr. Rainer Klump

50 Sicherung der konstituierenden Prinzipien einer
• Ziel: Sicherung der konstituierenden Prinzipien einer funktionsfähigen Marktwirtschaft: - Geldwertstabilität - Offene Märkte - Privateigentum - Vertragsfreiheit - Haftung - Konstanz der Wirtschaftspolitik Durchsetzung der regulierenden Prinzipien: - Kartellverbot, Fusionskontrolle und Monopolaufsicht Konjunkturpolitik Sozialpolitik © Prof. Dr. Rainer Klump

51 4.1.3 Funktionsfähiger Wettbewerb/Workable
Competition (Arndt, Clark, Kantzenbach) • Theoretische Grundlagen: Dynamische Wettbewerbstheorie (Schumpeter), Theorie der unvollständigen Konkurrenz (Robinson) und Theorie der monopolistischen Konkurrenz (Chamberlin) • Innovationen sind zwangsläufig mit temporären Monopolstellungen verbunden © Prof. Dr. Rainer Klump

52 Schaffung einer Marktstruktur, die sowohl die statistischen
• Ziel: Schaffung einer Marktstruktur, die sowohl die statistischen als auch die dynamischen Funktionen des Wettbewerbs bestmöglich gewährleistet • „Optimale Wettbewerbsintensität“ (Kantzenbach): - weite Oligopole - mäßige Produktdifferenzierung - unvollkommene Markttransparenz © Prof. Dr. Rainer Klump

53 - Funktionalistisches Verständnis der Wettbewerbsprozesse
• Kritik: - Funktionalistisches Verständnis der Wettbewerbsprozesse - Gefahr eines permanentenwettbewerbspolitischen Interventionismus © Prof. Dr. Rainer Klump

54 4.1.4 Wettbewerbsfreiheit (Hoppman) • Theoretische Grundlage:
- Ordnungspolitisches Verständnis der Wettbewerbsprozesse - Wettbewerb ist nicht Mittel, sondern Wert an sich • Ziel: - Sicherung weitgehender Wettbewerbsfreiheit (Entschließungs- und Handlungsfreiheit) durch ordnungspolitische Spielregeln - Keine bewusste Vorstellung von einer optimalen Marktstruktur, sondern Bekämpfung jeglicher Marktmacht © Prof. Dr. Rainer Klump

55 - Werturteile statt theoretischer Fundierung der Wettbewerbs- politik
• Kritik: - Werturteile statt theoretischer Fundierung der Wettbewerbs- politik - Fehlende Operationalisierung © Prof. Dr. Rainer Klump

56 4.1.5 Maximierung der Konsumentenwohlfahrt (Stigler, Posner,
Bork – Chicago School) • Theoretische Grundlagen: - Renaissance der klassischen Ordnungstheorie: Prozessorientierung statt Gleichgewichtsorientierung - Evolutionäre Wirtschaftstheorie: Wettbewerb als Überlebenskampf („Survival of the Fittest“) © Prof. Dr. Rainer Klump

57 - Deregulierung, Liberalisierung und Entbürokratisierung zur
• Ziel: - Deregulierung, Liberalisierung und Entbürokratisierung zur Förderung potentieller Konkurrenz - Zurückhaltung der staatlichen Wettbewerbspolitik, um Anpassungsprozesse nicht zu behindern • Kritik: Unterschätzung der negativen Effekte von Kollusionen und Fusionen auf die langfristige Dynamik des Wettbewerbs © Prof. Dr. Rainer Klump

58 4.2 Institutionen der Wettbewerbspolitik
USA • Sherman Act 1890 - Reaktion auf die Bildung von Trusts - Untersagung von Wettbewerbsbeschränkungen durch Kollusionen oder Fusionen - Konflikt zwischen „per se“- Doktrin und „rule of reason“ in der Rechtsprechung © Prof. Dr. Rainer Klump

59 • Clayton Act und Federal Trade Commission Act 1914
- Gründung der Federal Trade Commission als oberster Wettbewerbsbehörde - Verbot weiterer wettbewerbsbeschränkender Strategien (Preisdiskriminierung, Ausschließlichkeitsverträge) - Konflikte zwischen einer wettbewerbspolitischen und einer industriepolitischen Orientierung der Fusionskontrolle © Prof. Dr. Rainer Klump

60 • RGH-Urteil über das „Sächsische Holzstoffkartell“ 1897/98
Deutschland • RGH-Urteil über das „Sächsische Holzstoffkartell“ 1897/98 - Rechtsanspruch auf Kartellbildung und Kartellschutz - Bildung staatlicher Zwangskartelle • Alliierte Dekartellierungsgesetze 1947 - Entflechtung von Montanindustrie, chemischer Industrie und Großbanken © Prof. Dr. Rainer Klump

61 • „Josten-Entwurf“ für ein deutsches Antikartellgesetz 1949
- Strikte Orientierung am Leitbild der vollständigen Konkurrenz - Keine politische Durchsetzbarkeit • Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen 1957 - Einrichtung des Bundeskartellamtes - Allgemeines Kartellverbot mit zahlreichen Ausnahmen - Missbrauchsaufsicht für marktbeherrschende Unternehmen © Prof. Dr. Rainer Klump

62 • Bisher 6 Novellierungen des GWB, die 7. steht bevor
- Verschärfung der Missbrauchsaufsicht (1965) - Neuorientierung am Leitbild des funktionsfähigen Wettbewerbs (1973) - Einführung der vorbeugenden Fusionskontrolle und der Vermutungstatbestände für eine marktbeherrschende Stellung - Einrichtung einer unabhängigen Monopolkommission - Verschärfung der Fusionskontrolle im Pressewesen (1976) - Verschärfung der Fusionskontrolle im Bereich konglomerater Fusionen (1980) - Verschärfung der Fusionskontrolle im Handel und Streichung zahlreicher wettbewerbspolitischer Ausnahmebereiche (1989) - Angleichung an europäisches Recht und „per se“ Verbot von Kartellen (1998) © Prof. Dr. Rainer Klump

63 • Artikel 65 und 66 EGKS-Vertrag (Montanunion-Vertrag) 1951:
Europäische Union • Artikel 65 und 66 EGKS-Vertrag (Montanunion-Vertrag) 1951: - Kartellverbot und Genehmigungsvorbehalt der Hohen Behörde bei Fusionen • Artikel 81 und 82 des EU-Vertrages von Amsterdam 1999 (entspricht den Artikeln 85 und 86 des EG-Vertrages von Rom 1958): - Kartellverbot im innergemeinschaftlichen Handel - Verbot des Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung auf dem gemeinsamen Markt © Prof. Dr. Rainer Klump

64 • Fusionskontrollverordnung 1989
- Kontrolle durch EU-Kommission, wenn der weltweite Gesamtumsatz der beteiligten Unternehmen mehr als 5 Mrd. EURO und der gemeinschaftsweite Gesamtumsatz von mindestens zwei Unternehmen bei mehr als 250 Mill. EURO liegt © Prof. Dr. Rainer Klump

65 5. Ursachen und Wirkungen internationalen Handelns
5.1 Faktorausstattungen und inter-industrieller Handel: Das Heckscher-Ohlin-Modell • Das Ricardo-Modell reicht zur Erklärung von Handel nicht mehr aus, wenn mit zwei oder mehr Produktionsfaktoren produziert wird. • Die grundlegende Bedingung für Handel wird auch dann erfüllt, wenn die Produktionstechniken in beiden Ländern und beiden Sektoren gleich sind, sich allerdings, die relative Faktorausstattung der Länder unterscheidet. © Prof. Dr. Rainer Klump

66 • Es gelten Vollbeschäftigung und vollständige Konkurrenz.
• Die Produktionsfaktoren sind international immobil. • Ist ein Land relativ besser mit Kapital (bzw. Boden) ausgestattet, so sollte das relativ kapitalintensiv produzierte Gut in diesem Land hergestellt werden können. Man sollte erwarten, dass das relativ kapitalreiche Land das relativ kapitalintensiv produzierte Gut exportiert. (England-Portugal-Beispiel) © Prof. Dr. Rainer Klump

67 • Die Präferenzordnungen der Nachfrager sind in beiden Ländern
identisch. Die Nutzenfunktionen sind homothetisch. • Wenn in der Autarkiesituation das gleiche Güterbündel in beiden Ländern nachgefragt wird, muss sich das relative Preisverhältnis unterscheiden. Damit ist die Bedingung für Handel erfüllt. • Bei optimaler Allokation entspricht das relative Preisverhältnis in einem Land der Grenzrate der Transformation auf einem Punkt der Transformationskurve. Da zu jedem Punkt auf der Transformationskurve genau ein Punkt auf der Kontraktkurve korrespondiert, besteht eine eindeutige Beziehung zwischen Preisverhältnis und Faktorpreisverhältnis. © Prof. Dr. Rainer Klump

68 _ K O2 O1 _ A O1 O2 © Prof. Dr. Rainer Klump

69 • Je mehr von dem arbeitsintensiven Gut produziert wird, desto
größer muss das Lohn-Zins-Verhältnis werden, um Arbeit aus der kapitalintensiven Produktionsrichtung freizusetzen (Stolper-Samuelson-Theorem) • Im Umkehrschluss gilt dann aber auch: Kommt es durch Handel zum internationalen Ausgleich des Preisverhältnisses, muss in beiden Ländern eine Reallokation stattfinden, die zu einem Ausgleich des Lohn-Zins-Ver- hältnisses führt. Dabei wird sich jedes Land stärker auf die Produktion des Gutes spezialisieren, für das es die relativ bessere Faktorausstattung besitzt. © Prof. Dr. Rainer Klump

70 • Faktorpreisausgleich: Unter bestimmten Annahmen (keine vollständige
Spezialisierung) führt Handel nach Heckscher und Ohlin sogar zu einem Ausgleich der absoluten Faktorpreise. Grund: Wegen der Annahme vollständiger Konkurrenz müssen die Preise mit den Durchschnittskosten der Produktion übereinstimmen, die wiederum linearhomogen in den Faktor- preisen sind. Im Handelsgleichgewicht müssen also auch die absoluten Faktorpreise übereinstimmen. © Prof. Dr. Rainer Klump

71 • Implikationen des Heckscher-Ohlin-Modells
Komparative Preisvorteile werden auf unterschiedliche Faktorausstattungen zurückgeführt. Handel stellt Ersatz für Faktormobilität her, indem er zum internationalen Faktorpreisausgleich beiträgt • Leontief-Paradoxon Für Tests des Heckscher-Ohlin-Modells müsste man überprüfen: - Die Faktorausstattung von Ländern - Die Faktorintensität einzelner Sektoren - Die Güterströme zwischen den Ländern © Prof. Dr. Rainer Klump

72 Test der HOT durch Leontief (1953): USA gilt als kapitalintensiv,
daher müssten sie kapitalintensive Güter exportieren. Ergebnis: USA importieren kapitalintensive und exportieren arbeitsintensive Güter. (Leontief-Paradoxon) • Problematik der Heckscher-Ohlin-Modells: Fehlende Berücksichtigung des technischen Fortschritts Kapital für das Heckscher-Ohlin-Modell eigentlich ungeeignet, da international mobil. Für inmobile Faktoren (Humankapital, Boden) ist die Gültigkeit des Modells empirisch wesentlich besser gesichert. © Prof. Dr. Rainer Klump

73 Unterschiedliches Nachfragerverhalten wird nicht berücksichtigt.
Modellergebnisse beruhen auf der Annahme vollständiger Konkurrenz. Das Modell liefert keine Erklärung für die hohe Bedeutung intra-industriellen Handelns in den Beziehungen zwischen Industrieländern (gemessen durch den Grubel-Lloyd-Index): © Prof. Dr. Rainer Klump

74 5.2 Oligopolistische Interdependenz und intra-
industrieller Handel: Das Brander-Modell • Annahmen: 2 Länder (A und B) Auf dem Inlandsmarkt ist jeweils ein Monopolist tätig, der auch den Auslandsmarkt versorgen kann. Jeder Anbieter hat die gleichen Kosten Ci = c( qi + xi ), i = 1,2, die von der im Inland abgesetzten Menge qi und der Export- menge xi abhängen. © Prof. Dr. Rainer Klump

75 pB = a - bQB ( QB = q2 + x1 ) G2 = ( pB - c )q2 + (pA - c - t )x2
Die Preis-Absatzfunktionen in beiden Ländern sind identisch pA = a - bQA ( QA = q1 + x2 ) pB = a - bQB ( QB = q2 + x1 ) Der Gewinn der beiden Anbieter beträgt dann: G1 = ( pA - c )q1 + (pB - c - t )x1 G2 = ( pB - c )q2 + (pA - c - t )x2 t bezeichnet die Kosten des Exports (Transportkosten, Zölle, Marketingaufwand etc.). © Prof. Dr. Rainer Klump

76 Beide Anbieter betreiben Cournot-Wettbewerb. • Ergebnisse:
Beide Anbieter maximieren ihren Gewinn durch Wahl der Angebotsmenge auf dem Inlandsmarkt und der Exporte ins Ausland. © Prof. Dr. Rainer Klump

77 Für den Anbieter im Inland gilt:
© Prof. Dr. Rainer Klump

78 Für den Anbieter im Ausland gilt:
© Prof. Dr. Rainer Klump

79 Man erhält jeweils 2 Reaktionskurven für den Inlands- und für
den Auslandsmarkt. Am Schnittpunkt der Reaktionskurven liegen die optimalen Angebotsmengen: © Prof. Dr. Rainer Klump

80 folgt, dass der Export umso größer ist, je größer die
Aus der Bedingung , wenn folgt, dass der Export umso größer ist, je größer die Märkte (gemessen an a) und je geringer die Produktions- und Handelskosten (gemessen an c und t) sind. © Prof. Dr. Rainer Klump

81 5.3 Monopolistische Konkurrenz und intra-
industrieller Handel: Das Krugman-Modell • Verbindung von Produktdifferenzierung und zunehmenden Skalenerträgen • Außenhandel erlaubt jedem Anbieter, mit geringeren Durchschnittskosten zu produzieren • Den Konsumenten im In- und Ausland stehen differenzierte Güter zu geringeren Kosten zur Verfügung • Größenvorteile in der Produktion führen zur Verdrängung von Anbietern. Außenhandel führt damit zur höheren Konzentration der Anbieter © Prof. Dr. Rainer Klump

82 6.1 Instrumente der Handelspolitik
• Zölle • Nicht-tarifäre Handelshemmnisse 6.2 Strategien der Handelspolitik • Liberalisierungsstrategien: Unilaterale Liberalisierung (England 1844, APEC) © Prof. Dr. Rainer Klump

83 6.3 Handelspolitik und Wettbewerbspolitik
Bilaterale Liberalisierung (EU, NAFTA) Multilaterale Liberalisierung (GATT, WTO) • Strategische Handelspolitik Formen strategischer Handelspolitik Anti-Dumping als Reaktion auf strategische Handelspolitik 6.3 Handelspolitik und Wettbewerbspolitik © Prof. Dr. Rainer Klump

84 7.1 Theorie und Politik internationaler Wirtschaftsbeziehungen
Ausblick 7.1 Theorie und Politik internationaler Wirtschaftsbeziehungen • Erweiterung der Theorie internationalen Handels • Berücksichtigung von mobilen Produktionsfaktoren • Analyse internationaler Direktinvestitionen • Monetäre Außenwirtschaftstheorie und -politik © Prof. Dr. Rainer Klump

85 7.2 Wachstum und Entwicklung
• Gründe für internationale Entwicklungsunterschiede • Strategien der Entwicklungspolitik • Innovationen als Triebkräfte des Wirtschaftswachstums • Institutionelle Rahmenbedingungen des Wachstums 7.3 Integration und Transformation • Wachstumseffekte regionaler Integration • Optimales Timing von Transformationsprozessen • Probleme der Integration unterschiedlicher Wirtschaftssysteme und Wirtschaftskulturen © Prof. Dr. Rainer Klump


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