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Psychische Folgen von Gewalt und Vernachlässigung

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Präsentation zum Thema: "Psychische Folgen von Gewalt und Vernachlässigung"—  Präsentation transkript:

1 Psychische Folgen von Gewalt und Vernachlässigung
Präsentation zur freien Verfügung August 2010 Psychische Folgen von Gewalt und Vernachlässigung Dr. med. Jan Gysi FMH Psychiatrie & Psychotherapie

2 Psychische Folgen von Gewalt und Vernachlässigung Hauptfolge:
Ambivalenz

3 Psychische Folgen von Gewalt und Vernachlässigung Aber:
Sind wir nicht alle immer wieder ambivalent? Und sowieso: Sind wir nicht alle traumatisiert? (wer hatte denn schon eine bedingungslos glückliche Kindheit? Falls Sie eine hatten: bitte Hand heben)

4 Wer bin ich? © Jan Gysi

5 © Jan Gysi

6 Nikolaus Kopernikus Galileo Galilei

7 Charles Darwin

8 Charles Darwin

9 Sigmund Freud

10 Thomas Metzinger (Philosophie Professor Uni Mainz): Das Selbst ist keine Substanz, d.h. Etwas was sich von selbst im Sein, in der Existenz halten könnte, wenn es kein Gehirn mehr geben würde.” Was wir ein Selbst nennen ist mehr wie ein Prozess, ein dauernd laufender Prozess der Darstellung in unserem bewussten Geist. Susann Cook-Greuter, Ken Wilber u.a.: Entwicklung von Perspektiven.

11 Neurobiologie: es gibt „verschiedene Hirne“ und „verschiedene Ich-Zentren“ (links-recht, Stammhirn-Neokortex, etc.) Neurophilosophie: Was wir ein Selbst nennen ist ein dauernd laufender Prozess der Darstellung in unserem bewussten Geist (Th. Metzinger) Thomas Metzinger (Philosophie Professor Uni Mainz): Das Selbst ist keine Substanz, d.h. Etwas was sich von selbst im Sein, in der Existenz halten könnte, wenn es kein Gehirn mehr geben würde.” Was wir ein Selbst nennen ist mehr wie ein Prozess, ein dauernd laufender Prozess der Darstellung in unserem bewussten Geist. Susann Cook-Greuter, Ken Wilber u.a.: Entwicklung von Perspektiven. Adult Mental Development: Psychische Entwicklung zu höherer Komplexität während des gesamten Lebens („socialized mind“  „self-authoring mind“ „self transforming mind“ (R. Kegan, S. Cook-Greuter)

12

13 für das langfristige Überleben Handlungssysteme
für das kurzfristige Überleben Handlungssysteme = Handlungsreflexe, in der Regel genetisch angelegt, im Stammhirn gespeichert und vom Stammhirn gesteuert. Bild: Flucht, Herstellen körperlicher Sicherheit Bild: Zurück an „sicheren Ort“, d.h. Herstellen emotionaler Sicherheit

14 für das langfristige Überleben Handlungssysteme
für das kurzfristige Überleben Unter-werfung Hypervigilanz Kampf Flucht

15 für das langfristige Überleben (u.a.): Handlungssysteme
für das kurzfristige Überleben Fort-pflanzung Bindung Exploration, Neugier Nahrungs-aufnahme Im Idealfall ergänzen sich diese Handlungssysteme: Bei akuter Gefahr: Handlungssysteme für das kurzfristige Überleben - Im normalen Alltag: Handlungssysteme für das langfristige Überleben. Weitere Handlungssysteme: Spiel, Körperpflege, Fitness

16 Eltern Kind Exploration Bindung

17 Eltern = Täter/ Ver-nach-lässiger Kampf Kind Flucht Bindung

18 Eltern = Täter/ Ver-nach-lässiger Kampf Kind Flucht Bindung

19 Flucht Bindung Eltern = Täter/ Ver-nach-lässiger Flüchten- des Kind
Bin-dungs- Kind Flucht Bindung

20 Flüchten- des Kind Bin-dungs- Kind

21 Partner Therapeut Eigene Kinder Etc. Kämpfer Opfer Distanz Bindung

22 Anschein-ende Normalität
Erwachse-nen-Ich ? Partner Therapeut Eigene Kinder Etc. Kämpfen Kämpfer Opfer Flüchten Bindung

23 Anschein-ende Normalität
Erwachse-nen-Ich ? Partner Therapeut Eigene Kinder Etc. Kämpfen Kämpfer Opfer Flüchten Bindung

24 Kämpfen Flüchten Bindung Partner Therapeut Eigene Kinder Etc. Kämpfer
Opfer Ersatzhandlungen Suizidalität: “Suche nach Ruhe” Flüchten Bindung

25 Kämpfen Flüchten Bindung Partner Therapeut Eigene Kinder Etc. Kämpfer
Opfer Suizidalität: Bestrafung von Anderen Flüchten Bindung

26 Kämpfen Flüchten Bindung Partner Therapeut Eigene Kinder Etc. Kämpfer
Opfer Suizidalität: Flüchten aus schwierigen Situationen Flüchten Bindung

27 Kämpfen Flüchten Bindung Partner Therapeut Eigene Kinder Etc. Kämpfer
Opfer Flüchten Bindung

28 Folgen nach Gewalt & Vernachlässigung:
1. Ambivalenz Je schwerer das Ausmass an Gewalt und/oder Vernachlässigung, desto stärker ist tendenziell die innere Aufteilung  stärkere Ambivalenz. Kämpfer Opfer

29 Folgen nach Gewalt & Vernachlässigung:
1. Ambivalenz Kämpfer Opfer Vergessen Erinnern

30 Folgen nach Gewalt & Vernachlässigung:
1. Ambivalenz Kämpfer Opfer Distanz Nähe

31 Folgen nach Gewalt & Vernachlässigung:
1. Ambivalenz Wut auf Selbst Kämpfer Opfer Wut Angst

32 Beispiel: Ambivalenz in Therapien
Wenn ich die Veränderung nicht mag, kann ich nicht mehr zurück! Ich könnte Macht und Einfluss verlieren Ich möchte Veränderung, aber mein Umfeld nicht. Wenn es mir besser geht, werde ich bestraft. Das Neue ist unbekannt, es macht mir zu fest Angst. Ich bin unfähig, ich schaffe es sowieso nicht. Ich beginne besser gar nicht erst. Es soll mir besser gehen, aber… Es ist zu anstrengend. Ich möchte Veränderung, aber mein Therapeut ist überfordert. Wenn es mir besser geht, muss ich die Therapie abschliessen. Ich könnte vom Resultat der Veränderung enttäuscht sein, und dann wäre ich total hoffnungslos und müsste mich umbringen. Wenn es mir besser geht, passe ich weniger gut auf, und etwas schlimmes könnte passieren. Ich habe es nicht verdient, dass es mir besser geht.

33 Folgen nach Gewalt & Vernachlässigung:
1. Ambivalenz Aus „Ich-Zuständen“ können dissoziative Teile entstehen  Im Extremfall: Dissoziative Identitätsstörung Kämpfer Opfer

34 Folgen nach Gewalt & Vernachlässigung:
1. Ambivalenz Aus „Ich-Zuständen“ können dissoziative Teile entstehen  Im Extremfall: Dissoziative Identitätsstörung

35 Folgen nach Gewalt & Vernachlässigung:
2. Störung der Regulation von Affekten und Impulsen Wut Autodestruktives Verhalten Suizidalität Risikoverhalten Kämpfer Opfer

36 Folgen nach Gewalt & Vernachlässigung:
3. Veränderung von Aufmerksamkeit & Bewusstsein Amnesien Depersonalisation Derealisation Kämpfer Opfer

37 Folgen nach Gewalt & Vernachlässigung:
4. Veränderung der Selbstwahrnehmung Gefühle von: Schuld Scham Isolation Ohnmacht Hilflosigkeit Insuffizienz Kämpfer Opfer

38 Folgen nach Gewalt & Vernachlässigung:
5. Veränderung der Beziehung zu andern Unfähigkeit zu vertrauen Störung der Regulation von Nähe – Distanz Reviktimisierung Viktimisierung Kämpfer Opfer

39 Folgen nach Gewalt & Vernachlässigung:
6. Somatisierung Chronische Schmerzen Kardiale Störungen Dissoziative Krampfanfälle Lähmungen etc. Kämpfer Opfer

40 Folgen nach Gewalt & Vernachlässigung:
7. Veränderung der Lebenseinstellungen Verzweiflung Hoffnungslosigkeit Verlust stützender Grundüberzeugungen Kämpfer Opfer

41 Traumatherapie

42 Traumatherapie Gefahr Nr. 1:
Innere Überflutung durch zu frühes Sprechen über “Innenwelt” (z.B. vermehrt Intrusionen, Dissoziation, Angst, Panik, Sucht, etc.) Gefahr Nr. 2: Mangelnder Therapieerfolg durch Vermeiden von „heissen Themen“ (belastende Gefühle, Gedanken, Impulse, etc.) Kämpfer Opfer

43 Traumatherapie Beziehung aufbauen, Diagnostik 2. Stabilisieren
5. Ev. Traumakonfrontation 6. Trauer & Neuorientierung

44 Traumatherapie „Die Wahrheit, gleich der Liebe und dem Schlaf, nimmt es übel, wenn man sich ihr allzu aufdringlich nähert“ W.H. Auden

45 Feedback sehr willkommen:
Quellennachweis: Von Kopernikus zu Freud: in Anlehnung an Richard David Precht: „Wer bin ich und wenn ja wie viele?“, Goldmann, ISBN: Bilder: in der Regel wikipedia.org Thomas Metzinger: Der Ego Tunnel Robert Kegan: „In Over Our Heads“, „The Immunity to Change“ Susanne Cook-Greuter Handlungstendenzen, Figur der Teilung im Kind und der widersprüchlichen Handlungstendenzen: Ellert Nijenhuis ( Onno van der Hart, Ellert Nijenhuis und Kathy Steele : Das verfolgte Selbst: Strukturelle Dissoziation und die Behandlung chronischer Traumatisierung Ambivalenzen in Therapien: Suzette Boon, PhD, Kathy Steele, MN, CS: Pre-Conference Seminar anlässlich der ESTD Conference Amsterdam, 17. April 2008: „After Diagnosis, What Next? Stabilization of Patients with Complex Dissociative Disorders” Folgen nach Gewalt und Vernachlässigung: Judith Herman: Narben der Gewalt; siehe auch: Traumatherapie: nach Luise Reddemann, Michaela Huber, Ellert Nijenhuis, und viele mehr Zitat W.H. Auden aus: Bessel Van der Kolk: Traumatic Stress Für Weiterbildungen: Psychotraumatology Institute Europe Feedback sehr willkommen:


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