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INDIEN Weltmissions-Sonntag 2016

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Präsentation zum Thema: "INDIEN Weltmissions-Sonntag 2016"—  Präsentation transkript:

1 INDIEN Weltmissions-Sonntag 2016
© Missio © Foto Jutta Becker Man könnte Indien als das Land des Tigers bezeichnen oder als das Land der Farben. Indien hat Wunderbares zu bieten: Eine uralte Kultur, berühmte Sehenswürdigkeiten, eine faszinierende Tierwelt, eine weltweit beliebte Küche. Indien ist das Land des Taj Mahal, des kunstvollen, blendend weißen Grabmals, das der Großmogul Shah Jahan erbauen ließ, um damit das Andenken an seine große Liebe Mumtaz Mahal zu erhalten. Es gibt auch das Indien in der fantastischen Version des Bollywood-Kinos, dessen Filme längst auch in der westlichen Welt bekannt sind und gerne gesehen werden. Während dort in aufregenden Liebesgeschichten die Schönheit der indischen Frauen gefeiert wird, sieht die Realität im Land oft dramatisch anders aus. Gerade Frauen sind in Indien vielfältigen Arten von Gewalt ausgesetzt. An der Gewalt Frauen gegenüber werden die Schattenseiten der indischen Kultur besonders drastisch sichtbar. Die Minderbewertung der Frau gegenüber dem Mann geht bis auf die Veden, die alten hinduistischen Schriften, zurück – und ist somit seit mehr als 4000 Jahren in der indischen Gesellschaft verankert. Missio hat es sich deshalb dieses Jahr zur Aufgabe gemacht, die Gewalt an Frauen in der indischen Gesellschaft in den Fokus zu rücken, besonders aber auch aufzuzeigen, wie die katholische Kirche Indiens durch vielfältige Projekte Frauen und Mädchen hilft, über die Gewalt hinwegzukommen und Kraft für ein selbstbestimmtes Leben zu entwickeln. INDIEN Weltmissions-Sonntag 2016 2016

2 Die Landmasse, die heute den indischen Subkontinent bildet, wanderte Millionen von Jahren lang aus dem Gebiet der Antarktis nach Norden, wo sie an die eurasische Platte prallte. Der Aufprall ist noch nicht vorbei: Das Himalaya-Gebirge, das sich durch den „Crash“ der beiden Landmassen aufwirft, wächst immer noch um gut einen Zentimeter pro Jahr. Während der indische Subkontinent seinen Aufprall noch nicht abgeschlossen hat, sind auf seinem Territorium Hochkulturen aufgeblüht und wieder untergegangen. Indien sah mit der Induskultur eine der ersten und größten Hochkulturen der Welt. Der Fluss Indus im Nordwesten des Subkontinents gehört mittlerweile zum Staatsgebiet des Pakistan, in dem sich die muslimische Bevölkerung vom indischen Staatsgebiet abgespalten hat, das mehrheitlich von Hindus bewohnt wird. Der Hinduismus wird gerne als die „indische Religion“ bezeichnet, denn fast jeder Inder ist Hindu, und der Hinduismus ist fast ausschließlich für Indien von Bedeutung. Die zweitstärkste Religion Indiens ist der Islam, der durch verschiedene muslimische Eroberungszüge ins Land gebracht wurde, die drittstärkste ist bereits das Christentum, auch wenn diesem nur 2,3 % der Bevölkerung angehören. Besonders attraktiv ist das Christentum für die Dalits, die früher als die „Unberührbaren“ bezeichnet wurden und noch unter den Kastenlosen stehen, da diesem zufolge alle Menschen als Kinder Gottes die gleiche Würden haben. 2016

3 Die ältesten Hochkulturen Indiens waren am Flusslauf des Indus entstanden, der dem Land den Namen gab, aber heute hauptsächlich durch Pakistan verläuft. Für die alte Religion Indiens, den Hinduismus, hat heute ein anderer, berühmter indischer Fluss die höchste Bedeutung: der Ganges. Er entspringt im Himalaya, sammelt sich aus vielen großen Nebenflüssen und gilt als heiliger Fluss. Auch die heiligste Stadt des Hinduismus, Varanasi, liegt am Ganges. Hindus pilgern in großen Scharen hierher zum Ganges, um dort rituelle Waschungen durchzuführen, die sie von Sünden reinigen sollen. Leider ist der Ganges heute sehr stark durch Abwässer verschmutzt, und das Baden darin kann krank machen. 2016

4 Berühmt ist Indien auch für seine Stoffe. Die wunderbaren und teils sehr aufwändigen Saris, die traditionelle Kleidung der Frauen, sind weltbekannt. Die englische Kolonialherrschaft hatte zwar die Entwicklung vieler Industriezweige in Indien blockiert, die Textilindustrie aber gefördert. Stoffe aus Indien waren gern gekaufte Kolonialwaren. Auch im Inland ist die Nachfrage nach Stoffen aus heimischer Produktion riesig. Auch Leder wird in großen Mengen hergestellt und verarbeitet. Die meisten Angestellten in der Lederproduktion sind „Unberührbare“ oder Muslime, da Hindus die Berührung und Verwertung von Tierkadavern als unreine Arbeit ansehen. Hier: Diese Produktionsstätte für Stoffe wird von den Schwestern der Mutter Teresa betrieben und beschäftigt Leprakranke, um ihnen eine menschenwürdige Arbeits- und Einkommenssituation zu ermöglichen. Gewebt werden hier, in der Nähe von Kalkutta, auch die Saris der „Schwestern der Nächstenliebe“, die dem gestreiften Sari gleichen, den Mutter Teresa selbst bis zu ihrem Tod getragen hat. 2016

5 Besonders für die südasiatischen Länder gilt zurzeit, dass sie „Länder der Gegensätze“ sind. Denn manche Teile der Wirtschaft wachsen wie in den westlichen Industrienationen genauso in den Himmel wie die Wolkenkratzer in Delhi oder Mumbai, und mit ihnen wächst der Wohlstand derer, die die Bildung und die Möglichkeiten haben, an diesem Wirtschaftswunder teilzunehmen. Indien hat eine führende Position in der Informationstechnik und in der Biotechnologie erreicht. Aber wie auf den Philippinen sind es auch in Indien die Kleinbauern und die kleinen Gewerbetreibenden, die in diesem Wandel abgehängt werden. Und das ist der größere Teil des Volkes. Indien ist das Land mit der weltgrößten Anzahl armer Menschen. Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung müssen von weniger als 2 Dollar pro Tag leben. 2016

6 Zu den starken Gegensätzen, die durch das Anwachsen der modernen Industrie entsteht, an der nur der gut ausgebildete Teil der Bevölkerung teilnehmen kann, kommen auch die traditionellen Rollen der indischen Gesellschaft, die viele Menschen zu Verlierern macht und in die Armut treibt. Besonders hart trifft das die „Unberührbaren“ und deren Kinder, aber auch die Frauen, die nur in der Rolle der Ehefrau als „gute Frauen“ angesehen werden. Wird eine Frau Witwe, was schon schlimm genug wäre, verliert sie auch ihre Stellung und wird oft um ihr Erbe gebracht. Das macht die Armut in Indien besonders schlimm, dass die, die Hunger leiden, auch noch auf so vielfältige Weise von der Gesellschaft verachtet werden. Auf dem Bild: Dass es halbwegs feste Bauten wie hier in den Slums gibt, ist schon ein Fortschritt gegenüber den Hütten aus Pappkarton und Wellblech. Allerdings leben auch hier die Menschen auf engstem Raum nebeneinander, was besonders für die Sicherheit der heranwachsenden Mädchen sehr problematisch sein kann. 2016

7 Früher konnten sich die Kleinbauern auf dem Land selbst versorgen. Aber diese Zeit ist vorbei. Heute müssen sie teures, genverändertes Saatgut kaufen, verschulden sich massiv, und was sie verdienen, reicht nicht einmal zum Leben, geschweige denn, um die Schulden zu zahlen. Deshalb ziehen viele Menschen aus den Dörfern in die großen Städte wie Bombay, Delhi, Bangalore oder Kalkutta. Aber was sie dort erwartet, ist die nächste Katastrophe. Aus Mangel an Geld landen sie in den Wellblechhütten der Mega-Slums, aus denen es oft keinen Ausweg mehr gibt. Hier: Das Bild zeigt die Rückseite des Khaligat in Kalkutta, des Hauses für die sterbenden Armen, das Mutter Teresa an ihrem zweiundvierzigsten Geburtstag im Jahr 1952 gegründet hatte. Der spätere Name des Hauses war „Nirmal Hriday“. Viele Menschen leben in Kalkutta buchstäblich „auf der Straße“, wie hier gut zu sehen ist. Hier werden ihre Kinder geboren, hier wäscht man sich, schläft und isst. Um den Menschen der Straße die Möglichkeit eines menschenwürdigen Sterbens zu geben, richtete Mutter Teresa das „Nirmal Hriday“ in einem ehemaligen Tempel der indischen Göttin Kali als kostenloses Hospiz ein, das sie selbst als das Herzstück unter den von ihr errichteten Häusern für die Armen ansah. 2016

8 Es war eine der schnellsten Heiligsprechungen, die die katholische Kirche erlebt hat: Mutter Teresa, der berühmte „Engel der Armen“ des 20. Jahrhunderts, war am gestorben und wurde am 4. September 2016, weniger als 20 Jahre nach ihrem Tod, von Papst Franziskus in Rom heiliggesprochen. In seiner Predigt zur Heiligsprechung fasste der Papst ihre Mission und Berufung zusammen: „Mutter Teresa war in ihrem ganzen Leben eine großherzige Ausspenderin der göttlichen Barmherzigkeit, indem sie durch die Aufnahme und den Schutz des menschlichen Lebens – des ungeborenen wie des verlassenen und ausgesonderten – für alle da war.“ „Ihre Mission in den Randzonen der Städte und den Randzonen des Lebens bleibt in unserer Zeit ein beredtes Zeugnis für die Nähe Gottes zu den Ärmsten der Armen.“ Die Schwestern des von ihr gegründeten Ordens der „Missionarinnen und Missionare der Nächstenliebe“ pflegen liebevoll ihr Grab in Kalkutta, wo das Werk der Mutter Teresa seinen Ursprung hat. Jeden Tag schmückt ein wichtiges Wort aus dem Leben der Heiligen ihre Grabplatte, wobei der Spruch von den Schwestern aus Blütenblättern geformt wird. Besucher aus aller Welt pilgern jeden Tag zum Grab. Mutter Teresa ist für Indien längst ein „Nationalsymbol“ geworden. Und sie gilt als indische Heilige, auch wenn sie als ethnische Albanerin aus Europa nach Kalkutta gekommen war. 2016

9 Manche nennen es auch „Bollywood-Schaukel“: Das Tuk-Tuk mit der gemütlichen Sofa-Sitzbank, das mit seiner grünen Karosserie und dem gelben Dach so typisch für das Stadtbild von Delhi oder Mumbai ist. Sein offizieller Name ist „Autorikscha“. Und es stellt schon eine Weiterentwicklung der älteren Rikschas und auch der Ochsenkarren dar, die sich ebenfalls zu tausenden noch immer im Verkehr tummeln. Aber so ein richtiges Auto will das Tuk-Tuk auch nicht sein, denn es hat nur drei Räder und unter den Passagieren werkelt ein Motorroller-Motor, den man sich in Indien von der italienischen Vespa abgeschaut hat. Schwierige Themen in Wohnvierteln wie diesem sind die Wasserversorgung und die Hygiene. Meist gibt es in den Slumgebieten nicht annähernd genug Brunnen, um die Bevölkerung mit Trink- und Nutzwasser zu versorgen. Die Hütten verfügen über keine Toiletten oder Abwassersysteme. Kommt die Regenzeit, stehen die provisorischen Unterkünfte unter Wasser, die Wege um die Hütten versinken im Schlamm. 2016

10 In den riesigen Slums der rasant wachsenden Städte leben Millionen von Menschen. Die Wasserversorgung reicht nicht für so viele Bewohner, deshalb herrscht neben dem Hunger auch der Durst. Und ohne Wasser können die Leute auch nicht ausreichend für ihre Hygiene sorgen, wodurch Krankheiten wie Cholera, Typhus und Ruhr viele Opfer kosten, besonders unter den Kindern. Dazu kommt, dass es in den Slums keine Müllabfuhr gibt. Mangelware ist auch elektrischer Strom, der aber helfen könnte, dass die Menschen nach Einbruch der Dunkelheit noch lesen und lernen könnten. Das Müllsortieren ist für viele Menschen eine Erwerbsquelle. Plastik und Metall können für ein geringes Geld an Sammelstellen verkauft werden. Manchmal findet sich auch direkt etwas Essbares im Müll. 2016

11 Weltweit werden jedes Jahr immer mehr Elektrogeräte weggeworfen. Auch in Indien. Besonders seit dem Auftreten des Computers wachsen die Berge des Elektronikschrotts in die Höhe, der aus Städten wie Kalkutta auf die Müllhalden strömt. Dort stürzen sich auch Kinder auf Computerplatinen, ausrangierte TV-Geräte oder alte Batterien und versuchen, die enthaltenen Rohstoffe zu gewinnen und zu verkaufen. Wie hier auf dem Bild arbeiten die Kinder dabei oft völlig ohne jeden Schutz und sind unglaublichen gesundheitlichen Belastungen bei der Arbeit ausgesetzt. Gifte wie Blei, Quecksilber, Kadmium und Arsen sind praktisch überall im E-Schrott enthalten und lösen schwere Vergiftungen aus. 2016

12 Immer wieder werden Menschen, die auf der Straße leben mussten, von wohlmeinenden Mitmenschen zum Nirmal Hriday, dem Haus für die Sterbenden, gebracht, damit sich die Schwestern der Mutter Teresa um sie kümmern können. Dort erhalten die Bewohner des Hospizes eine medizinische Grundversorgung und die Möglichkeit, ihr Leben in Würde zu beenden, jeweils nach den Ritualen ihres Glaubens. Muslimen wird aus dem Koran vorgelesen, Hindus wird Wasser vom Ganges gebracht, Katholiken empfangen das Sakrament der Buße und der Krankensalbung. Mutter Teresa sagte: „Für Menschen, die wie Tiere leben mussten, ist es ein schöner Tod, wenn sie wie Menschen sterben können – geliebt und gewollt.“ Eine amerikanische Nobeljournalistin beobachtete in Kalkutta Mutter Teresa, wie sie den am Boden liegenden Armen die übelriechenden, schmutzigen Wunden reinigte und verband. Sie sagte zu ihr: „Ich könnte das nicht um eine Million tun!“ Mutter Teresa antwortete: „Ich auch nicht.“ Die Bibel im Vordergrund des Bildes zeigt die Quelle, aus der Mutter Teresa ihre Kraft gewann, den Armen in ihrem Elend zu dienen: Das Gebet, das sie mit Gott verband, der die Liebe selbst ist. 2016

13 Im Waisenhaus der Mutter Teresa, dem „Shishu Bavan“, kümmern sich die Schwestern liebevoll um ausgesetzte und heimatlose Mädchen und Buben im Alter von 0-22 Jahren, sowie um Kinder mit besonderen Bedürfnissen. Mutter Teresa war es immer ein großes Anliegen zu verhindern, dass Kinder abgetrieben werden. Sie sagte: „Wenn ihr ein Kind nicht wollt, gebt es mir!“ Deshalb sind im Shishu Bavan auch Kinder untergebracht, die vor Abtreibung gerettet wurden. Die Schwestern versorgen die Kinder mit einer Unterkunft, mit Essen und medizinischer Versorgung, und sie kümmern sich darum, dass ihre Schützlinge in die Schule gehen können. Darüber hinaus bemühen sie sich, für Kinder unter 3 Jahren gute Familien zu finden, die die Kleinen adoptieren. 2016

14 Es ist die Armut, die viele Eltern in Indien dazu bringt, ihre eigenen Kinder nicht mehr zu wollen, vor allem, wenn sie gesundheitliche Probleme oder Behinderungen haben. Die Schwestern des Waisenhauses Shishu Bavan arbeiten mit allen Mitteln daran, Eltern dazu zu bewegen, ihre Kinder zu behalten oder wieder anzunehmen. Wo eine Adoption der letzte Ausweg ist, bemühen sich die Schwestern darum, zuerst Familien aus der näheren Umgebung zu finden, die das Kind bei sich aufnehmen würden. Wenn das nicht gelingt, suchen sie im ganzen Land Indien, und in einem dritten Schritt weltweit nach Adoptiveltern. Die Bekanntheit des Waisenhauses in ganz Kalkutta rettet vielen Kindern das Leben, da Eltern ihre Kinder wenigstens hierher bringen können anstatt andere Wege zu suchen, sich der Kinder zu entledigen. 2016

15 Aus der Predigt von Papst Franziskus zur Heiligsprechung von Mutter Teresa: Im Evangelium haben wir gehört: » Viele Menschen begleiteten ihn [Jesus] « (Lk 14,25). Heute sind diese „vielen Menschen“ vertreten durch die weite Welt des Volontariats, die aus Anlass des Jubiläums der Barmherzigkeit hier zusammengeströmt ist. Ihr seid jene Menschenmenge, die dem Meister folgt und seine konkrete Liebe zu jedem Menschen sichtbar macht. So richte ich an euch die Worte des Apostels Paulus: » Es hat mir viel Freude und Trost bereitet, dass durch dich, Bruder, und durch deine Liebe die Herzen der Heiligen ermutigt worden sind « (Phlm 7). Wie viele Herzen werden durch die freiwilligen Helfer ermutigt! Wie viele Hände unterstützt, wie viele Tränen getrocknet; wie viel Liebe wird im verborgenen, demütigen und selbstlosen Dienst ausgegossen! Dieser lobenswerte Dienst lässt den Glauben sprechen und drückt die Barmherzigkeit des himmlischen Vaters aus, der den Notleidenden nahekommt.“ 2016

16 Lesen und Lernen, das sind die Geheimwaffen im Kampf gegen die Armut. Denn nur so bekommen die Kinder eine Chance, an bessere Jobs heranzukommen. Aber oft stecken die Ärmsten der Armen in einem Teufelskreis fest: Obwohl in Indien Kinderarbeit für unter 14jährige verboten ist, werden sie in den Familien der Ärmsten oft herangezogen, um zum Lebensunterhalt der Familien beizutragen. Kinder arbeiten auf dem Feld, in Fabriken, in privaten Haushalten und in der Prostitution, anstatt in die Schule gehen zu können, die der einzige Weg in ein besseres Leben für die ganze Familie wäre. 2016

17 Lächelnde Mädchen sind in Indien ein besonders schöner Anblick, wenn man weiß, wie viel Gewalt gerade Mädchen und Frauen in diesem Land erdulden müssen. Ein Mädchen zu bekommen ist für viele Familien, besonders für die armen, oft kein Grund zur Freude. Das liegt daran, das in der kulturellen Vorstellung Indiens ein Mädchen grundsätzlich weniger wert ist als ein Bursche, aber auch daran, dass die Eltern einem Mädchen bei einer späteren Heirat eine so hohe Mitgift mitgeben müssen, dass sich die Familie damit womöglich unrettbar verschuldet. Einen Sohn zu bekommen bedeutet hingegen, in den Besitz der Mitgift seiner späteren Frau zu kommen. Diese Tradition der Mitgift ist in Indien zwar offiziell bereits verboten, wird aber in der Praxis noch immer gelebt. 2016

18 Für viele Kinder in Indien sind geregelte Mahlzeiten keine Selbstverständlichkeit. Seit es an den Schulen des Landes ein fast flächendeckendes Ernährungsprogramm gibt, schicken endlich viele Eltern ihre Kinder doch wieder in die Schule, anstatt sie zu Hause für Kinderarbeit einzusetzen. So haben die Kinder zwei Vorteile: Sie bekommen regelmäßig Essen und vor allem auch die Bildung, die letztlich der einzige echte Ausweg aus der Armut ist. 2016

19 Obwohl das gesetzliche Heiratsalter für Frauen 18 Jahre beträgt, werden immer noch viele Mädchen von ihren Familien bereits mit 10 oder 11 Jahren verheiratet. Der Kampf gegen die Kinderheirat ist in Indien noch lange nicht gewonnen, obwohl bereits im Jahr 1929 ein erstes Gesetz dagegen verabschiedet und das heute noch gültige Heiratsalter festgesetzt worden war. In manchen indischen Bundesstaaten, besonders in denen mit der höchsten Armut, sind es noch mehr als die Hälfte aller Mädchen, die zur Kinderheirat gezwungen werden. So werden Mädchen zu Müttern, die selber noch Kinder sind. Das Mädchen hier auf dem Foto ist selbst sehr jung Mutter geworden. Aber sie ist auch bereits ein Hoffnungszeichen, denn das Mädchen, das sie zur Welt gebracht hat, darf leben und wird geliebt. Auch Sr. Aruna, der indische Missio-Gast zum Weltmissionssonntag 2016, sagt in ihren Vorträgen: „Unsere Hoffnung ist es, der nächsten Generation eine neue Haltung beizubringen, und sie dazu zu erziehen, das Leben eines Mädchens genauso hoch zu achten wie das eines Jungen.“ 2016

20 In Indien leben heute noch 460 indigene Volksgruppen, sogenannte Adivasi, über den ganzen Subkontinent verstreut. Sie stehen außerhalb des Kastensystems und werden diskriminiert. Die steirische Missionarin Hemma Muschik und die „Helper Sisters“ wollen diese Situation ändern. Sie haben ein Studentenheim für Mädchen aus der Volksgruppe der Santals errichtet, damit diese Zugang zu Bildung bekommen und sogar in der Universitätsstadt Bolpur studieren können. Sr. Hemma ist überzeugt: „Bildung ist für die Santals der Schlüssel zum Erfolg, um der Armut zu entkommen.“ Mit der Hilfe von Missio soll nun ein neues Heim für 20 Mädchen gebaut werden, die zur Zeit in einer teuren Mietwohnung untergebracht sind. 2016

21 In einem Außenbezirk der gigantischen Stadt Bombay (Mumbai) betreiben die österreichischen Schwestern vom Orden „Maria, Königin der Apostel“ ein Haus, in dem sie Mädchen helfen, die vor Gewalt durch ihre eigenen Familien oder ihre Arbeitgeber fliehen mussten. Mit der Produktion einfacher Gegenstände, hier von Kerzen, finden die Bewohner wieder Selbstvertrauen und schaffen sich ein kleines Einkommen. 2016

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24 Copyright Fotos © 2016 Missio 2016


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