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Familie(n) Leben heute

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Präsentation zum Thema: "Familie(n) Leben heute"—  Präsentation transkript:

1 Familie(n) Leben heute
Veränderungen – Anforderungen - Herausforderungen Fachtag des Zentrum Bildung der EKHN am 23. September 2009 in Frankfurt / Main Wir können ja mal zusammen sammeln: welche Veränderungen von Gesellschaft und Familie bemerken Sie in ihrer täglichen Arbeit? Wunsch und Zwang zur Doppelerwerbstätigkeit kleinere Familien mehr Ansprüche der Eltern aber auch Eltern, die immer weniger auf die Reihe kriegen zunehmende Armut Migrationsrealitäten Auf alle diese Entwicklungen reagieren TfK!!! Die vielen einzelnen Veränderungen führen aber überhaupt zu einem neuen Typus von Gesellschaft, neuen Bildern von Familie und zu einer völlig neuen Aufgabe für TfK. D.h. nicht nur zu kleinerren Anpassungen. Aber dazu später. (ERZIEHUNGSPARTNERSCHAFT und DIENSTLEISTUNG)

2 Gliederung In welcher Gesellschaft leben wir ? Wandel der Familie
Erziehungspartnerschaft als Ziel Herausforderungen und Chancen in der Begleitung von Kindern und Eltern

3 1. In welcher Gesellschaft leben wir
1. In welcher Gesellschaft leben wir ? Die „Flüchtige Moderne“ und die Herausforderungen der Globalisierung Strukturen, Institutionen sind kurzlebig, flüchtig und unzuverlässig geworden. Die Macht verlagert sich aus den Nationalstaaten heraus in einen politisch unkontrollierbaren globalen Raum. Der Staat trägt zur Verunsicherung bei, indem er soziale Sicherungssysteme abbaut. Das Leben der Menschen gestaltet sich kurzfristig in episodenhaften Projekten. Menschen müssen laufend Entscheidungen treffen und auch die Verantwortung dafür tragen, ohne die Voraussetzungen irgendwie beeinflussen zu können. Vorab: Der Gesellschaft eine Überschrift geben, ist schwierig: z.B.: Wissensgesellschaft. Oder: Einwanderunsgesellschaft. Oder immer noch: Klassengesellschaft. (Bourdieu; neue Diskussionen über Bildungsgerechtigkeit, Armut, …) Aber besonders die Theorien der „zweiten Moderne“ bieten sich für allgemeinere Erklärungen gesellschaftlichen Wandels an. Sie haben sich doch sehr bis in die Konzepte der Sozialen Arbeit fortgesetzt: Individualisierung der Lebenslagen und Pluralisierung der Lebensstile. Einer der wichtigsten Modernisierungstheoretiker ist Zygmunt Bauman. Er verbindet Modernisierungstheorien mit den Erfahrungen der Globalisierungsprozesse. Er spricht von flüchtiger Moderne, weil sich Formen verflüchtigen. Andere, wie Richard Sennet untersuchen die veränderten Sozialcharaktere und sprechen vom „flexiblen Menschen“ … Nun die Punkte der Folie: Zum Schluss: Und spätestens hier sind wir auch bei der Frage der Kinderbetreuung angekommen: Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt zwingen die Menschen zu immer mehr Flexibilität. Aber: was kann, was muss die KITA davon durch Öffnungszeiten und Konzepte auffangen? (BSP: Bielefelder Flachsfarm: Erzieherinnen gehen mit auf Dienstreisen)

4 Die demografische Entwicklung Segregation Migration Kinderarmut …
1. In welcher Gesellschaft leben wir ? Was prägt die Gesellschaft noch? Die demografische Entwicklung Segregation Migration Kinderarmut Zu 2): Gerechtigkeit und Chancengleichheit als Leitorientierungen nehmen ab. Zunehmende räumliche und kulturelle Segregation – Trennung bzw. Schließung der Milieus Wenn Kinder kommen, ziehen die Menschen, die es sich leisten können aus den Problemvierteln weg. Man zieht ins gute Viertel, schickt die Kinder auf Privatschulen, fördert das Kind mit Musik- und Sportangeboten Frage: Was bedeutet es, wenn Menschen aus der Mitte der Gesellschaft nicht einmal mehr wissen, wie es in den Wohnungen der Menschen in den unteren Schichten aussieht? Wie kann soziale Empathie uns Solidarität wieder entstehen? Zu 4): Junge Familien mit Kindern weisen das geringste Pro-Kopf-Einkommen auf! Selbst Rentnerhaushalte stehen besser da! Schluss: Man könnte auch noch die ökologischen Bedrohungen der Menschheit und die internationalen Konflikte nennen. Aber momentan prägen die den Alltag von Familien in der BRD nicht so sehr.

5 2. Wandel der Familie Form- und Strukturwandel
Familienbilder und ihre Macht Das Ende der Keimzelle Familien und Milieus (Sinus-Studien) Wandel der Beziehungsmuster, Rollen und Kommunikation

6 2. Wandel der Familie Form- und Strukturwandel der Familie
Demograf. Wandel: Familien werden immer kleiner / kinderleere Stadtteile normal / Elternschaft in der „Rush Hour of Life“/ Kindheit zwischen den Kulturen Ökonomischer Wandel: Zunahme der Frauenerwerbstätigkeit, der Kinderarmut Wandel der Zeitstrukturen von Familien: Kindheit ist Institutionenkindheit Zunehmender Wandel der Lebensformen in den Biografien Zu 2: Die Beschäftigungsquote von Müttern stieg von 1950 bis heute kontinuierlich an. 1950: 20% heute mit einem Kind unter 15 Jahren bei 70%, mit zwei Kindern bei 56%. Allerdings liegt die Frauenerwerbsquote in anderen europ. Ländern teilweise deutlich höher, z.B, in Schweden bei 82% der Mütter mit 2 Kindern. Auch die Wünsche der Eltern in Deutschland gehen in Richtung Doppelerwerbstätigkeit. Eine OECD Studie ergab, dass bei Eltern von Kindern unter 6 Jahren in über 50% der Fälle der Mann Vollzeit erwerbstätig ist und die Frau gar nicht. Dies wollen aber nur 5% der Paare so haben! Zum Anstieg der Kinderarmut: Obwohl in den 1990er Jahren das Kindergeld erhöht wurde, nahm die Kinderarmut beständig zu. Auch im internationalen Vergleich zeigt sich: Die Kinderarmut hängt mit der Erwerbsarbeit der Mütter direkt zusammen, weniger mit der Höhe der Transferleistungen. Zu 3: Kinder sind immer früher in Institutionen zu finden (Krippen). Zugleich belieben sie am Tag immer länger dort (GanztagsKita, -Schule) Zu 4: Das ist die wahre Pluralisierung: nicht dass es immer mehr unterschiedliche Familienformen in der Gesellschaft zu einer Zeit gibt, sondern dass sie nacheinander in einem Lebenslauf vorkommen!

7 2. Wandel der Familie Familienbilder und ihre Macht
Für Karl Lenz und Lothar Böhnisch gehört die Entlarvung der Vorstellungsmythen über Familie zu den zentralen Aufgaben der Familienforschung. Besonders ein dreifacher Mythos ist von Bedeutung: Harmoniemythos: die Vorstellung, das Familienleben sei in der Vergangenheit von Harmonie und Eintracht gekennzeichnet gewesen (und heute gebe es Verfallserscheinungen) Größenmythos: die Familie hat früher aus drei und mehr Generationen bestanden Konstanzmythos: Familie als Gefühlsgemeinschaft sei eine Naturkonstante, die immer und überall vorhanden ist (Handbuch Familie S. 18)

8 2. Wandel der Familie Beispiele für Familienbilder
Familie als Ursprung von Neurosen und Ort der Unterdrückung individueller Bedürfnisse von Frauen und Kindern (1970er Jahre) Familie als kostbares Gut – moderne politische Familienrhetorik des 21. Jahrhunderts Familie als Produkt der Beziehungsarbeit – ein Eldorado für professionelle Helfer (zeitlos) Familie als Lernort – Vorbild für komplexe Bildungsprozesse (auf der Suche nach der neuen Elementarpädagogik des 21. Jahrhunderts) Familie als multilokales emotionales Netzwerk jenseits räumlicher Nähe (Begleit-Strategie der Zukunft während des Aufwachsens in öffentlichen Einrichtungen) Zu 1) Es ist noch nicht so lange her, dass mit Familie immer auch Kritik impliziert war: - Kritik der 68er an Familie als Unterdrückungsapparat und Zurichtungsstätte angepasster Staatsbürger - Kritik der Frauenbewegung „Gefängnis aus dem frau sich befreien muss) Zu 2): Familie ist wieder in. Alle wollen eine Familie haben. Kinder und Jugendliche bezeichnen ihre Eltern als Vorbilder (Shell-Studie). Dabei ist die Wertschätzung von Familie relativ unabhängig von der eigenen Lebenssituation. Die Bindung an die Idee der Liebesbeziehung und der Familie überlebt alle konkreten und realen Niederlagen. (Hondrich) Zu 3): Familie als Produkt, etwas, das erst hergestellt werden muss. Konflikte, Kränkungen und Krisen müssen bearbeitet werden. Hier ist der Weg zur Produktüberwachung nicht weit (Eltern-TÜV, FamilienTüV) Zu 4) Können Fachleute von und mit der Familie lernen? Oder müssen Eltern geschult werden? Zu 5): Familie kann überall und auch übe große Entfernungen stattfinden. Allgemein: Je größer unser MetaphernRepertoire ist, desto leichter gelingt uns ein Perspektivenwechsel und der Anschluss an die familialen Wirklichkeitskonstruktionen der Klienten

9 2. Wandel der Familie Das Ende der Keimzelle
Zunehmende Bedeutung der Umwelteinflüsse: Das Bild der Keimzelle trügt! Familiensysteme müssen sich öffnen und kooperieren können. Das alte Bild von der Familie als Keimzelle der Gesellschaft, die ihre jüngsten Mitglieder schützt, versorgt, fördert und auf das Leben in der Gesellschaft vorbereitet, trifft immer weniger zu. Moderne Familien sind stattdessen von Anfang an auf Zusammenarbeit mit professionellen Systemen angewiesen, um die täglichen Anforderungen bewältigen zu können. Bronfenbrenner: Unmittelbarer Familienkontext (Mikrosystem) wird um die Einflüsse aus nachbarschaft und institutioneller Betreuung (Mesosysteme) erweitert. Eine zunehmende Rolle spielen aber auch die Arbeitsplätze der Eltern, die Aktivitäten in der Region (Exosysteme) und die Werte und Normen der Kultur (Makrosysteme). (Dies kann auch sehr belasten!!!) Die Wechselbeziehungen im Mesosystem bieten besondere Anregungs- und Fördermöglichkeiten für junge Kinder, stellen aber auch neue Anforderungen an die Betreuungsbedingungen. Besondere Chancen bieten sich da, wo die Kernfamilie allein keine entwicklungsangemessene Betreuung bereitstellen kann. (z.B. auch bei überforderten Alleinerziehenden) Forschungen zeigen: Viele Eltern, die durch Krippen entlastet werden, zeigen besseres Erziehungsverhalten und „kompensatorische betreuung“, d.h. kümmern sich in der wenigen Zeit mit den Kindern mehr um sie!

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11 Verzahnung von privaten Lebensläufen und öffentlichen Hilfsangeboten – das Beispiel der Dormagener Präventionskette Hilfe für werdende Eltern Hilfe nach der Geburt Hilfen im 1. und 2. Lebensjahr Hilfen im Kindergarten-alter Hilfen im Grundschul-alter Zugänge: - Gynäkologen Hebammen Geburtsklinik Kinderärzte Babybegrüß. Elternbildung Tagsmütter Kita LehrerInnen ErzieherInnen im Ganztag Prävention: - Schwangeren-beratungsstelle - PEKIP für alle Babyclubs Kita-Platz-garantie ab 4. Monat - Hausbesuch bei Kita-Verweigerung Hausbesuch durch Lehrer ElternCoaching Benachteiligten-förderung: - Kostenloses Mittagessen - Kostenlose Schulmittel

12 2. Wandel der Familie Familien und Milieus (Sinus-Studie 2007)
Die Sinus-Milieus® in Deutschland Die "Kartoffel-Grafik" verortet die Milieus: Von oben nach unten: Nach sozialer Lage in Schichten, auf der Grundlage von Bildung, Beruf und Einkommen Von links nach rechts: Nach der Grundorientierung, in einem Spannungsbogen von traditionell bis postmodern Oben sind die gesellschaftlichen Leitmilieus angesiedelt, am linken Rand die Traditionellen Milieus, in der Mitte die Mainstream Milieus und rechts die Hedonistischen Milieus. Tendenz: die in der Grafik links gezeichneten Milieus sterben aus. Aber es werden immer mehr! Die bürgerliche Mitte (früher Kerngruppe der Kirchen) wird immer kleiner. Interessant: Studie „Eltern unter Druck“ fragt nach der Relevanz von Krippenplätzen in den Milieus: alle Milieus auf der rechten Außenseite wünschen sich mit hohem Interesse Krippenplätze. D.h. das ist nicht nur eine Frage der Schichtung!

13 Die Krise der Geschlechterbeziehungen: die weiterhin halbierte Moderne
2. Wandel der Familie Wandel der Beziehungsmuster, Rollen und Kommunikation Die Krise der Geschlechterbeziehungen: die weiterhin halbierte Moderne Die Krise der romantischen Kindzentrierung Die Krise der kind-orientierten Pädagogik Die Krise der Generationenbeziehungen: von der präfigurativen zur postfigurativen Gesell-schaft Familie als Ort der Geschlechter- und Generationenbeziehungen Zu 1): Halbierte Moderne ist ein Begriff von Beck/Beck-Gernsheim. Die Geburt von Kindern führt zur Re-Traditionalisierung der Geschlechterrollen. Das verstärkt sich mit jedem weiteren Kind. Siehe z.B. die Statistiken, wieviel Zeit Männer im Haushalt und mit der Kinderbetreuung verbringen! Internat. Studie der Bertelsmann-Stiftung zeigt: In keinem anderen Land ist die Kluft zwischen gewünschtem und realisiertem Familienmodell so gro0ß wie in Deutschland! Zu 2): Dazu passt das Mutterbild (z.B. Rabenmutter)! Dem wird nun das neue Mutterbild von der Leyens gegenübergestellt: die „Super-Mom“ Zu 3): Nach dem PISA-Schock geht es in der Pädagogik der Kind-Orientierung an den Kragen. Selbst die frühe Kindheit wird immer mehr zur Vorbereitungsphase auf die Erwerbstätigkeit. Nach der Schulpädagogik ändert sich auch die Elementarpädagogik und auch die Eltern-Kind-Beziehung. Zu 4): Konrad Liessmann (Wiener Philosoph): „Unter Verhältnissen, in denen das Kind besser als der Vater weiß, was gerade angesagt ist, in denen es die sozialen Normen und ihre dazugehörigen Ideologien besser kennt und in denen es, wenn es schon einen Sinn sucht, jeden Guru dem Gott seiner Väter vorzieht, unter Verhältnissen, in denen der Vater sich Hilfe suchend an den Sohn wendet, um den Anschluss an di Informationsgesellschaft nicht zu verlieren, erübrigt sich die Frage, was an Lebensbewältigungskompetenzen ein Vater noch weitergeben könnte. … Keinem Heranwachsenden, der sich auf der Höhe der zeit bewegt, würde es noch mal einfallen, seine Eltern zu fragen, was sich in der Welt so tut. Wo jede Tradition obsolet geworden ist, verschwindet der Vater, egal, wie viele Männer sich rührend um ihre Kinder kümmern mögen.“

14 3. Erziehungspartnerschaft als Ziel
Elternschaft unter Druck Warum soll es Erziehungspartnerschaften geben? Die Differenz der Aufträge Wie Eltern erziehen Bestandteile der Erziehungspartnerschaft Strukturelle Partnerschaftsprobleme auf Seiten der Bildungseinrichtung Strukturelle Partnerschaftsprobleme auf Seiten der Eltern

15 3. Erziehungspartnerschaft als Ziel Elternschaft unter Druck
Elternschaft als widersprüchliche Option in der „Flüchtigen Moderne“ Elternschaft schränkt ein Hohe Ansprüche an gelingende Erziehung Die bürgerliche Mitte investiert Zeit und Geld in die kindliche Bildung, um den Anschluss nicht zu verlieren. Zu 1: Enge Bindungen und langfristiger Zusammenhalt passen zunehmend weniger zu den Anforderungen der Wirtschaft. Konkret schwächt Elternschaft die Aufstiegschancen!!! (vor allem der Frauen) Aber auch Väter befinden sich im Konflikt: Der Wandel des Rollenbilds vom Ernährer zum Erzieher kollidiert mit den steigenden Ansprüchen im Berufsleben Zu 3: Erziehungsunsicherheit und –stress sind verbreitet. (Sinus) Zu 4: Die aktuelle SINUS-Studie „Eltern unter Druck“ hat herausgefunden, dass die Mehrzahl der Eltern wenig Vertrauen in das öffentliche Bildungssystem hat. Die Reaktion der gehobenen Milieus: Zauberformel Frühförderung; Bildung privat einkaufen! Gerade im Schulalter gibt es eine neue Rolle der Eltern: vom Filter, der die Leistungsanforderungen der Schule abmildert zum Katalysator, der die Leistungsmotivation antreibt. ---- Das ist natürlich die Mittelschicht!!!

16 3. Erziehungspartnerschaft als Ziel Warum soll es Erziehungspartnerschaften geben?
Pädagogische Professionalität entstand historisch im Zusammenhang mit der Aufklärung und folgte dem Ideal der familienfernen und familienfreien Erziehung. Die Aufgabe der Familie besteht in der „sozialen Platzanweisung“ für die nachfolgende Generation. Die Aufgabe der KiTa ist im Gegensatz dazu die Herstellung von Chancengerechtigkeit. Nun aber sollen die Systeme in einer neuen Qualität zusammen arbeiten, da immer deutlicher wird, dass Familie der zentrale Lernort von Anfang an ist; dieses Lernen aber nicht automatisch gelingt. Zu 1) Fröbels Kindergarten, Montessoris vorbereitete Umgebung, Pestalozzis Anstalt sind pädagogisch hoch kontrollierte Räume. Sie sind künstliche Räume mit eigenen Regeln, in denen die Familie außen vor bleibt. Familie ist immer auch eine Gefahrenquelle für Kinder gewesen: Heute erleben wir eine Neuauflage dieses Denkens (Kinderschutz!!!) Außerdem wollte die öffentliche Erziehung und Bildung immer den Einfluss der Familien zurückdrängen; auch das ist nach PISA wieder neu ein Ziel! Zu3: Fazit des 7. Familienberichtes: „Die Abschottung zwischen Elternhaus, Krippe, tagesmutter, Kindergarten und Schule muss dringend aufgebrochen und diese Beziehung nicht nur quantitativ sondern vorrangig auch qualitativ neu gestaltet werden.“ (S. 157)

17 3. Erziehungspartnerschaft als Ziel Die Differenz der Aufträge
Familie Intimes, ganzheitliches und partikularistisches Beziehungsgeflecht ► Legt im Rahmen personalisierter, affektiver, unauswechselbarer Beziehungen die Grundlage für Sozialität Tageseinrichtung Universalistische, spezifische, distanzierte Institution ► Ermöglicht Kindern eine Begegnung mit individuell und familiär übergreifenden Normen einer „community“

18 3. Erziehungspartnerschaft als Ziel Wie Eltern erziehen …
Eltern sind Erziehungs-Anfänger Eltern sind Idealisten Eltern sind Paare und ErzieherInnen Eltern fördern Intimität Eltern orientieren sich an Professionalität Eltern bewegen sich zwischen Entlastung und Konkurrenz

19 Wechselseitige Öffnung: Hospitieren, mitarbeiten, Modelllernen.
3. Erziehungspartnerschaft als Ziel Bestandteile der Erziehungspartnerschaft (nach Martin Textor) Wechselseitige Öffnung: Hospitieren, mitarbeiten, Modelllernen. Abstimmung privater und öffentlicher Erziehung Gemeinsame Verantwortung für das Wohl des Kindes Institutionen werden zu Kommunikationszentren mit Eltern und für Eltern Mitbestimmung / Demokratisierung Beratung von Familien / Weitervermittlung

20 Erziehungspartnerschaft ist zeitaufwändig
3. Erziehungspartnerschaft als Ziel Strukturelle Partnerschaftsprobleme auf Seiten der Bildungseinrichtung Erziehungspartnerschaft ist zeitaufwändig Erziehungspartnerschaft schwächt die klassische Professionalität Die Beziehungen zu schwierigen Eltern sind geprägt von Ambivalenzen: Rettung der Kinder vs. Unterstützung der Eltern Prozesse der Übertragung und Gegenübertragung hindern vorurteilsfreie, nüchterne Kooperation

21 Die Elternarbeit konkurriert mit anderen Freizeit-bedürfnissen.
3. Erziehungspartnerschaft als Ziel Strukturelle Partnerschaftsprobleme auf Seiten der Eltern Nicht alle Eltern sind die besten Experten für ihre Kinder. Sie wollen aber so behandelt werden. Viele Eltern von „schwierigen Kindern“ sind gegenüber Hilfeangeboten hoch ambivalent und daher nicht offen für die Kooperation. Eltern suchen ggf. unter den Fachkräften Verantwort-liche für Verhaltensauffälligkeiten und Lernschwierig-keiten („Sündenböcke“). Die Elternarbeit konkurriert mit anderen Freizeit-bedürfnissen.

22 4. Herausforderungen und Chancen der Begleitung von Kindern und Eltern im Zusammenhang mit gesellschaftlichem Wandel Umfassende frühe Förderung ist bisher ein Modell der Mittelschicht. Kann sie im Familienzentrum ein Modell für die Förderung aller Kinder werden? Kann es gelingen, von der Kita zum Familienzentrum zu werden, ohne Familienföderung und Kinderförderung gegeneinander aufzurechnen? Über die Kerngruppe der „angemeldeten Familien“ hinaus, Menschen zu erreichen und einzubinden bleibt in NRW die größte Herausforderung. Kann es gelingen, an den „Haltungen“ zu arbeiten und zwischen Vernachlässigung und übertriebener Fürsorge gegenüber den Eltern einenguten Weg zu finden? Mimetische Kompetenzen sind gefragt – besonders die Kunst des Anfangens. Zu 1): Studie von Axel zu den Bildungs- und Förderangeboten außerhalb der Kita in MS: Musikschule, Sportverein, Babyschwimmen, PEKIP, Stellungnahme des Bundesjugendkuratoriums vom Juni 2008: „Die zentrale Herausforderung an Kindertageseinrichtungen sieht das Bundesjugendkuratorium in der „Herstellung von Chancengerechtigkeit“ … d.h. Ausrichtung an der individuellen Förderung und der Elternarbeit. Dafür brauchen die Einrichtungen zusätzliche Ressourcen!!! Idee: Neue Leitorientierung für KITAS !!! Zu 2: Studie von Andresen (Uni Bielefeld) Zu 4): Eltern fördern heißt aber nicht fürsorgliche Belagerung. Eine Familienhelferin erzählt, wie Familien dann „zumachen“: „Ich habe ihr sehr viele Angebote gemacht, sozialpsychiatrischen Dienst, regelmäßige Unternehmungen, sei es Café oder Schwimmen gehen, sei es sonstige Gespräche, Unternehmungen mit den Kindern. Was brauchst du? Egal. Ja was denn? Und dann so eine ganze Palette runtergebetet. … Da kam nichts mehr. Dann kam ich wieder mit der Riesenpalette von Möglichkeiten: Warum nicht sozialpsychiatrischer Dienst usw.? Und irgendwann ließ sie mich dann nicht mehr rein.“ (nach Hellming) Zu 5): Übersetzung: sich ähnlich machen - Vorpädagogisches Handeln Fähigkeit zur Begegnung zusammen zu IKEA fahren / Wellness

23 VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT !!!


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