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Selbstmord-Chat Gefühlte Kälte ,,echt” erleben

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Präsentation zum Thema: "Selbstmord-Chat Gefühlte Kälte ,,echt” erleben"—  Präsentation transkript:

1 Selbstmord-Chat Gefühlte Kälte ,,echt” erleben
norway.today Selbstmord-Chat Gefühlte Kälte ,,echt” erleben

2 Motive der Protagonisten
Julie: selbstbewusst, abgeklärt, nüchtern sucht Gemeinsamkeit im Selbstmord Existenz plündert Ressourcen der Erden Leben-Warten auf würdelosen Tod ,,höchster Akt des Lebensvollzugs” - würdevoll Gesellschaft zwingt in eine Rolle-kann nicht sie selbst sein möchte wahrhaftig sein – authentisch Sinnangebote (Erfolg, Vermehrung, Genuss) – reaktionär und fehlleitend

3 Motive der Protagonisten
August: unreifer, unsicherer -> ,,dumme August” fühlt sich am Rande des Lebens -> nicht lebendig findet das Leben ,,schräg” Zweifel an Erkenntnismöglichkeit: alle Wahrnehmung Schein? ,,alles fake”, z.B. Chats meist gespielt lebensmüde fasziniert von Julie, die einen echten Schritt wagt Leben ist Feigheit

4 Motive der Protagonisten
Julie: Leben in Gesellschaft ist sinnlos August Leben ist ,,fake”; Fühlt keine Lebendigkeit

5 Motive der Protagonisten
Julie: klagt Gesellschaft an, die sie in eine Rolle zwängt weist Sinnstiftungsangebote zurück fühlt sich nie authentisch mit anderen JEDOCH: sucht Gesellschaft für intimsten Moment des Sterbens August typisches Kind der ,,Web-Generation” sagt, er fühle sich nicht lebendig ->,,alles fake” sucht das Echte philosophiert über Grenzen der menschlichen Wahrnehmung JEDOCH: kann Gründe nicht konkret benennen, sucht nach Worten um fehlendes Lebensgefühl zu erfassen, greift auf jugendsprachl. Ausdrücke & Zitate zurück

6 Regieanweisung: Musik als Leitmotiv
,,See you in another world” -> Metapher Protagonisten -> wollen ihr Dasein transzendieren Publikum -> erlebt das Reale als Theater

7 Arbeitsaufträge Was meint August mit den Begriffen ,,schräg”, ,,fake”, ,,echt” ? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede kannst du bei den jeweiligen Motiven feststellen? Beurteile sie als Begründung, aus dem Leben scheiden zu wollen. Wie wird den Zuschauern die Illusion eines Chatrooms vermittelt?

8 Im Chat: virtual life and real death Szenenabschnitt S. 14-20
Welchen Eindruck gewinnst du von den beiden Protagonisten und deren Online-Begegnung? Wie entwickelt sich der Dialog im Chatroom? Wie und warum finden beide zueinander und verabreden sich?

9 Die erste Begegnung von Julie und August online
Misstrauen Ablehnung Wendepunkt: Augusts Definition von Vernunft – phiolosophischer Redekurs Akzeptanz Vorfreude

10 Weiterführende Aufgaben und Hausaufgaben
Recherchiere die Herkunfts- und Bedeutungsvarianten der Namen Julie und August (Stichpunkte) Gliedere die 2. Szene (S ), indem du Gesprächsabschnitte eingrenzt. Fasse sie überschriftartig zusammen.

11 Weiterführende Aufgaben und Hausaufgaben
Welche Herkunfts- und Bedeutungsvarianten dieser Namen hast du gefunden? Wie passen die Namen zu dem Verhalten der Figuren in dieser Szene? Beide finden sich am Fuβe des Abgrundes ein. Worüber sprechen sie in dieser Situation?

12 Weiterführende Aufgaben und Hausaufgaben
Untersuche den Textabschnitt S : Welche Gefühle werden am Fuβe des Abgrunds offenbar? Belege deine Ergebnisse am Text. Vergleiche abschliessend die Emotionen von Julie und August Wie reagieren die beiden Figuren aufeinander? Vergleiche ihre Reaktionsmuster Welche Beziehungskonstellation wird deutlich? Erkläre, wieso die Szene nach einer Reihe von Konflikten doch wieder in einer gemeinsamen Handlung von Julie und August mündet.

13 Am Fuβe des Abgrundes – Gliederung der zweiten Szene
S Rede- vs. Schweigebedürfnis S Vertrauenswürdigkeit des Internetauftritts (Name/Absicht) S Potenzielle Gedanken und Gefühle beim Absturz S Motive, sich (gemeinsam) umzubringen S Angemessenheit von Gefühlen im Angesicht des Todes S Das Wagnis: Blick in den Abgrund

14 Die zweite Szene: Im Angesicht des Todes Charakterisierende Namensgebung
7. Monat – nach Julius Cäsar Julier – römisches Geschlecht lat. lovilius: Jupiter geweiht, die Heitere, Glänzende Variante von Julia, vgl. z. B. Shakespeare lat. Augustus, 8. Monat, nach Kaiser Augustus lat. heilig, ehrwürdig ,,dummer August”: Clownfigur/ Gehilfe des Weissclowns (seit 19. Jh) Nickname aus Chat als Reaktion auf Julie?

15 Die zweite Szene: Im Angesicht des Todes Gefühle am Rand des Abgrunds (Textstellen als Beleg notieren!!!!!) Schweigebedürfnis Distanz zur Natur Pathos (Tod) Selbstbeherrschung Gefühlskälte gibt sich ,,glücklich” demonstriert Entschlossenheit Redebedürfnis Natur beeindruckt ihn Verwirrtheit Angst Wut Misstrauen Betroffenheit Trotz Zaudern

16 Die zweite Szene: Im Angesicht des Todes Beziehungskonstellation/Rollenverteilung
demonstriert Überlegenheit provoziert, aber braucht Halt beim Heruntersehen wirkt: hilflos verzweifelt überfordert aber Julie braucht ihn

17 Die zweite Szene: Im Angesicht des Todes Endpunkt der Szene: -abhängig von einander-
beide kriechen... ...zur Felskante

18 Textstellen auswerten (1+3)
Szene 3 Julie & August – Abhängigkeiten Entwicklung der Figuren und ihre Beziehung Textstellen auswerten (1+3) G1: S.32 oben bis S.35 Mitte (,,August: ,,Ich bring dich um, verdammt...”) G3: S.35 Mitte (,,Julie: Super!...”) bis S.37 unten Standbilder (G2+4) G1: S.32 oben bis S.35 Mitte (,,August: ,,Ich bring dich um, verdammt...”) G3: S.35 Mitte (,,Julie: Super!...”) bis S.37 unten

19 Entwicklung der Figuren und ihre Beziehung
Wendepunkt der Handlung – hinsichtlich Beziehungsentwicklung, aber auch Selbsttötungsabsicht (beide wollen so nicht sterben) Julie S August S überlegen, geniesst ihre Entschlossenheit, Impulsgeberin: hat seinen Tod in der Hand August: unterlegen, reagiert nur, will nicht umgebracht werden, ängstlich und wütend überlegen, kostet ihre Todesangst aus, sie soll ihre Abhängigkeit von ihm spüren: hat ihren Tod in der Hand Julie: unterlegen, ängstlich, verzweifelt; wütend, weil er sie hängen lässt Rollentausch; komplementäre Rollenverteilung; wechselnde Abhängigkeiten

20 Schwarzer Humor ensteht, wenn...
Sprache-Denken-Wirklichkeit im Paradoxen 3.1 Schwarze Paradoxien: ,,den Tod erleben”? Schwarzer Humor ensteht, wenn... Man lacht über schwarzen Humor, weil... Eine Reihe von Äusserungen von Julie und August wirken komisch. Suche drei Textstellen heraus (S ) und erkläre, wodurch die Komik jeweils entsteht.

21 Komik im Angesicht des Todes
Sprache-Denken-Wirklichkeit im Paradoxen 3.1 Schwarze Paradoxien: ,,den Tod erleben”? Komik im Angesicht des Todes Lächerlichkeit der Figuren - Suche nach definitivem Kick, beanspruchen dafür auch noch tragische Erhabenheit Spüren sich nicht; alles scheint Abklatsch Abbild unserer paradoxen, von Medien vermittelten Wirklichkeit, in der man sich im Leben nicht mehr lebendig fühlt In Medienwelten verirrt/verloren Imitation von sprachlicher Sorglosigkeit und Sinnentleerung Der Zuschauer behält ironische Distanz

22 4. Abschied – ein echter ,,Fake” 4.1 Das Polarlicht – ganz echt!

23 4. Abschied – ein echter ,,Fake” 4.1 Das Polarlicht – ganz echt!

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25 4. Abschied – ein echter ,,Fake” 4.1 Das Polarlicht – ganz echt!
AB 12 ,,Polarlichtszene” S. 37 – 42 Kläre, wann Julie und August jeweils zur Kamera greifen, und mit welchen Motiven sie dieses tun. Kläre interessante Dialogstellen mithilfe der Kommunikationstheorie

26 4. Abschied – ein echter ,,Fake” 4.1 Das Polarlicht – ganz echt!
AB 12 ,,Polarlichtszene” S. 37 – 42 Sachebene Selbst-offenbarung Formulierte Botschaft Appell Beziehungsebene

27 4. Abschied – ein echter ,,Fake” 4.1 Das Polarlicht – ganz echt!
AB 12 ,,Polarlichtszene” S. 37 – 42 (faktische) Information, sachl. Vergewisserung Kundgabe von Gefühlen, Einstellungen, (,,Ich...”) Formulierte Botschaft Erwartungen an den anderen Urteil über den anderen (,,Du...”)

28 4. Abschied – ein echter ,,Fake” 4.1 Das Polarlicht – ganz echt!
AB 12 ,,Polarlichtszene” S. 37 – 42 Vergewisserung, dass ihre Zuneigung zu ihm bekannt ist Ich will dein Liebesgeständnis. Ich will Spaß. Julie Zeig mir deine Zuneigung. Mach, was ich sage! Du bist mir sympathisch. Du bist mir ergeben.

29 4. Abschied – ein echter ,,Fake” 4.1 Das Polarlicht – ganz echt!
AB 12 ,,Polarlichtszene” S. 37 – 42 Naziparole, verbotener Hitlergruß (etwas verbotenes sagen) Ich habe keine Lust auf deine Spiele. Ich will dich provozieren. August Hör auf damit! Wach auf aus deiner Raserei! Du bist eine Erpresserin. Du verdienst meine Ehrlichkeit nicht.

30 4. Abschied – ein echter ,,Fake” 4.1 Das Polarlicht – ganz echt!
AB 12 ,,Polarlichtszene” S. 37 – 42 erfahren etwas Echtes Gelenkstelle: nach Entdeckung nicht sterben zu wollen, folgt Entdeckung der Liebe als Option, ,,echt” sein zu können + zu leben. August kann nicht glauben, dass er Polarlicht echt erlebt hat; muss räsonieren. Julie: kann sich Moment nicht stellen, versucht ihn auf Video aufzunehmen/konservieren -> Videobeweis! Enttäuschung: Video fängt Wirklichkeit nicht adäquat ein Während J+A auf Monitor sehen, verpassen sie wirkliches Leben

31 4. Abschied – ein echter ,,Fake” 4.1 Das Polarlicht – ganz echt!
AB 12 ,,Polarlichtszene” S. 37 – 42 Julie: gibt zu nicht ehrlich gewesen zu sein ,,im Angesicht des Todes” -> komische Paradoxie legt Widersprüchlichkeiten der Figur offen spielt Rolle, auf Außenwirkung und Fassade bedacht Die Erfahrung (Polarlicht echt) hat sie aus der Reserve gelockt zeigt Gefühle J+A gestehen ihre Zuneigung zueinander J muss Moment echter Gefühle filmisch dokumentieren A weigert sich: Kamera ist nicht sein Adressat, er ist nicht Julies Befehlsempfänger dreht Spieß um -> J wird wieder ganz sachlich will voyeuristisch seine Gefühle aufnehmen, erpresst ihn -> Film erziehlt genau den ,,Fake” und pseudodukumentarische Formate untergraben Respekt vor menschlichen Gefühlen

32 4. Abschied – ein echter ,,Fake” 4.1 Das Polarlicht – ganz echt!
AB 12 ,,Polarlichtszene” S. 37 – 42 A: Manipulationsversuch – Tabubruch macht Quote J duldet seine Provokation nicht J hat Kamera mitgenommen ,,damit was bleibt” (S. 42) voyeuristisches Motiv oder medialer Abschiedsgruß? August appeliert an Echtheit der Situation indem er mit ihr schlafen will J ist irritiert: ,,Warum sagst du das?” Beide spielen mit Uneindeutigkeit ihrer Kommunikationsimpulse Beziehungsebene: weiterhin Auseinandersetzung um Über- und Unterlegenheit J untergräbt Moment der Intimität, fragt nach Kondom, triumphiert, demütigt August ertappt sich beim Denkfehler (Schwangerschaftssorge kurz vor Suizid?), flüchtet in absurde Klischees (,,mich frisch machen”) Beide sind hin- und hergerissen, sich emotional zu öffnen überraschende Reaktionen offenbaren, was unterschwellig mitgeteilt wird bzw. ankommt

33 4. Abschied – ein echter ,,Fake” 4.2 Virtuelle Intimität
Szenenabschnitt S lesen Warum tritt August vor das Zelt? Welche wichtige Funktion hat die Videokamera hier? Wie werden Videoaufnahmen in die Inszenierung eingebunden und wie wirkt das auf das Publikum? Erkläre: ,,Dialog zwischen Leinwand und Bühne”. J+A kommen sich näher. Wie und warum vollzieht sich diese Annäherung in dieser Szene auf die Art und Weise?

34 4. Abschied – ein echter ,,Fake” 4.2 Virtuelle Intimität
Szenenabschnitt S lesen Untersuche Gebrauch der Modi. Wann und warum verwenden J+A Konjunktiv- bzw. Indikativformen? Konjunktiv II: Irrealis, Wunsch Indikativ: Wirkliches A: Bewunderung für Julie, die er ehrlich mag Julie: Vergegenwärtigung ihrer Hoffnung: Ende des Sterbens, sich gegenwärtig fühlen A+J: Vorstellung von Intimitäten, nicht wirkliche Vorstellungen ersetzen reale Nähe, Wegträumen in die Stadt Vorgestellte körperliche Annäherung steht stellvertretend für emotionale Annäherung und zunehmende Vertrautheit

35 4. Abschied – ein echter ,,Fake” 4.2 Virtuelle Intimität
Wie sprechen beide über (sexuelle) Liebe? Untersuche auffällige Textstellen und begründe die dort verwendete Sprachebene. Beide spielen als Statisten eine Rolle im selbstentwickelten pornografischen Film, weil sie es nicht anders kennen, nicht mehr anders als virtuell denken und handeln können und ihre Fassade nicht aufgeben wollen. Standardsprache, poetisch-metaphorischer Sprachgebrauch Vulgärsprache, Jugendsprache S.47/8 ,,lieben” S.48 ,,wie zwei kleine Kaffeelöffel”; ,,in der Wüste”, ,,zwei Beduinen” ,,verliebt sein” S.46 ,,Nummer”, ,,rummachen” S.48 ,,nimm mich”, ,,ficken” Derbe, pornographische Tatsachen klingen ,,cool”, überlegen; erfordern keine emotionale Beteiligung, passen zum ,,Kopfkino” Offenbarung wirklicher Gefühle, Verletzbarkeit zeigen, Vertrauen ausdrücken, Sehnsucht nach der romantischen Liebe

36 4. Abschied – ein echter ,,Fake” 4.3 Abschied inszenieren
J+A scheitern am medialen Abschiedsgruß S.51 pathetisch (zu emotional, zu rührend) S.51 irr S.52 aufnahmetechnisch stümperhaft S.53 verfälschend, weil er von individuellen Motiven ablenkt S.55 wie Propaganda (einseitig, anklagend) S.57 ,,fake”, verlogen S.57 zu depressiv S.58 wiederum politisch -> unecht, unauthentisch

37 ,,Fake” ist total real (S.60-61)
August – im Chat: ,,Alles fake” S.13 Versagt aber echten Ton für Videoabschied zu finden – hat ,,gefakt” - zitiert – J getäuscht J ist beeindruckt: ,,genial” (S. 60) Veränderung – Verständnis Begriffe ,,fake” ,,echt” -> kein Suizid B spielt mit Postmoderne: alles beliebig kombiniert – geklaut – zusammengefügt -> kein Recht auf geistige Urheberschaft A – Monolog geklaut, aber verrät nicht von wem J: interessiert Autor nicht, nur Inhalt

38 ,,Fake” ist total real (S.60-61)
echt – polysem verwendet im Denotat: ,,nicht gefälscht” Bekräftigungspartikel : ,,echt gut” Erstaunen: ,,Echt?” Unbestimmtheit der Bedeutung-> uneindeutiger Dialog -> zeigt Grenzen jugendlicher Sprachkultur auf J+A haben ihr Vorhaben selbst nicht begriffen – verstecken sich hinter sinnentleerten Phrasen

39 ,,Fake” ist total real (S.60-61)
,,Fake kann total echt sein” ,,Fake ist nur, was nichts ist” ,,Also ist nichts fake.” fehlende Authentizität wird nicht nur vorgeführt, sondern auch karikiert – mit Paradoxien Zusammenhang von Form und Inhalt/Sprechen und Denken aufzeigen

40 Austausch der Bedeutungen Austausch des Lebensgefühls
Fake kann total echt sein - Paradoxon Anfang: im Chat Bedeutung: Ende: an der Klippe Bedeutung: alles Wahrgenommene (Sinnestäusch.? Erlebnisdilem.) Verhalten der Menschen (gesellsch. Rollen) virtuelle Internetwelt: alles! das Ungültige; Ungetane, nicht wirklich gelebte nichts fake Glaubwürdiges, Getanes, Reales, Gefühltes, Lebendiges: alles echt (Unmögliches) Gefühl der Lebendigkeit: nichts Austausch der Bedeutungen Austausch des Lebensgefühls Tod macht keine Angst: Rettung aus der Fake-Welt Tod macht Angst, denn bedroht das echte Leben

41 J+A finden zurück ins Leben
Sie erfahren: sind echt und glaubwürdig, weil lebendig Norwegen: nicht nur medienwirksame Inszenierung für schönen Tod, sondern echter Irrtum – gefährlich Tötungswunsch und Lebenslust unvereinbar (Polarlicht) Erlebnis medial nicht festzuhalten – nicht medial erlebbar das Echte muss erlebt werden – mediale Vermittlung ist ,,fake”

42 A schaltet Kamera aus – hält sie für schuldig an seinem unauthentischen Lebensgefühl
J+A ,,töten” die Kamera (virtuelle Lebenslüge) Bilderzertrümmerung (Ikonoklasmus: Zerstörung heiliger Bilder der eigenen Religion) NT: medienkritisch – beschwört Wirkungskraft des Theaters -> stärker als projizierte Bilder – echtes Erleben im ,,Fake” NO WAY TO DIE - beide müssen sich der Wirklichkeit stellen beide treten von der Bühne des Todes ab

43 Drama - Gattung Komödie: komisches Bühnenstück als dramatische Gestaltung eines oft nur scheinbaren Konflikts; mit heiterer Überlegenheit über menschliche Schwächen gelöst Tragödie: Darstellung eines ungelöst bleibenden tragischen Konflikts mit sittlicher Weltordnung, mit von außen herantretendem Schicksal; führt Geschehen zum äußeren oder inneren Zusammenbruch; Held unterliegt vor dem Ausweglosen (oft Tod des Helden) Tragikomödie: Verbindung Tragik + Komik – zur wechselseitigen Erhellung durch eindruckssteigernde Kontrastwirkung – Doppelgesichtigkeit der Welt offenbaren, Komik auf höhere Stufe heben – tragischer Unterton im Spott

44 Selbstmörder-Komödie oder Tragikomödie?
Leiden am Zeitgeist Verlust der Unmittelbarkeit im Lebensgefühl kritische Auseinandersetzung mit fehlender Authentizität der Gesellschaft erzeugt keine Betroffenheit, nur ironische Distanz Grotesk: Entschluss zu sterben lächerlich – echtes Leben keine Herausforderung - Sterben um zu spüren, dass man lebendig ist ---->absurd kein Held kämpft ernsthaft gegen Schicksal B riskiert keinen Moment existentieller Angst – Spiel bleibt Spiel 2 Antihelden schlagen sich mit Scheinproblemen herum selbst bitterste Probleme erscheinen unfreiwillig komisch/lächerlich/absurd Dürrenmatt: Da Welt grotesk, sei Tragödie nicht mehr möglich Spannung zwischen traditoneller Struktur und hochmodernem Inhalt

45 A+J empfinden das Echte Leben als ,,fake”
Situationskomik & Sprachkomik geben Protagonisten der Lächerlichkeit preis und entlarven Absurdität Haben verlernt, das Reale auszuhalten, müssen es filmen, um es zu glauben behandeln sich selbst wie Statisten in Inszenierung groteske Spitze des Eisbergs – Phänomen unserer Zeit – alles scheint möglich – Menschen leben wie selbstverständlich in virtuellen Welten & können Echtheit nicht mehr spüren

46 Drama - Struktur

47 Struktur klassische Struktur – präzise Konstruktion 5 klare Szenen
geschlossene Gliederung – 5 Akt Schema Einheit von Zeit, Ort, Handlung Ironie! – erhabene Form dient spätpubertären Lebenszweifeln – Sprache unpassend Postmodernes Spiel mit Traditionen – einbezogen und neu aufgeladen

48 Gliederung + Spannungsaufbau
Szene Zeit/Ort Inhalt Funktion 1 (11-20) Chatroom Selbstmordpakt: J+A stellen sich vor, chatten und verabreden den gemeinsamen Suizid Exposition: Einführung Situation+Protagonisten 2 (20-31) Tag/Norw. Schnee, am Abgrund Im Angesicht des Todes: Wahrnehmung des Todesschauplatzes, gedankliche Konfrontation mit dem Sturz in die Tiefe Spannungssteigerung: Motive, Ernsthaftigkeit bzw Zaudern, sich wirklich töten 3 (32-37) Perspektivwechsel, Felswand Machtkampf am Abgrund: J will, dass die beiden sich umbringen, A soll zuerst springen – es kommt zum Machtkampf, bei dem zuerst A zu stürzen droht; dann fällt J und A wartet, bis er ihr schließlich nach oben hilft Peripetie: Mit Js Beinahe-Absturz wird Tod real, Emotionen werden sichtbar, A ist auf Augenhöhe mit J (Entwicklung der Figur) 4 (37-49) Nacht vor/in Zelt virtuelle Intimität: Beide sehen Polarlicht, Begrenztheit der Videodokumentation begreifend beginnt ein Spiel mit der Kamera und der Fantasie: Sie filmen sich gegenseitig und zusammen und stellen eine hypothetische erotische Szene vor. Bühne und Videobild werden dialogisch aufeinander bezogen Retardierendes Moment: Liebe als Möglichkeit, Verzicht auf Suizid 5 (49-Ende) Morgengrauen, vor Zelt, am Abgrund Abschied- echter ,,Fake” Abtritt von Bühne des Todes: Beide halten an der Idee des Suizids fest, wollen aber zuvor Abschiedsbotschaften mit der Videokamera festhalten. Sie entdecken sich als lebendig und treten von der Bühne ihrer Todesinszenierung ab. Katastrophe? – Scheitern an Videobotschaften wirkt weiter retardierend – Lösung

49 Postmodern spielerischer, selbstironischer Umgang
Inhalt+Form - Zeugnis der Gegenwartsliteratur->Erkläre!!! Hauptfiguren - leiden am Zeitgeist, mangelnder Authentizität, lebensmüdem Medienkonsum -> werden zu Kritikern postmoderner Wirklichkeitsdekonstruktion ABER auch zu Repräsentanten dieser Geisteshaltung -> Verweigern Originalität, Collage von Zitaten (Volksweis., Musikstücken, Filmen, Philos.gesch.)

50 Kamera Metapher des unechten Lebens dokumentiert als mediales Auge
B -> ironische Distanz zur eigenen Gegenwart zerstört Illusion (postdram. Verfremdungseffekt)

51 Postmoderne postmodernes Stück über die Postmoderne
B konzipiert klassisch, verfremdet episch dokumentiert realen Fall bedient sich bei phil. Traditionen (aber verschweigt geistige ,,Urheber”) -> zweifelt Recht auf Autorität an (postmodern) Freiheit, ein groteskes Bild der Wirklichkeit zusammenzukleben multivisuelle Inszenierung Altes, Bekanntes wird neu verarbeitet und neu arrangiert -> postmodernes Stück über die Postmoderne

52 Legitimation neuer Inszenierungsformen
zunehmende Mediatisierung des Alltags Wahrnehmung den Manipulationen der Bildmedien ausgesetzt fragwürdige Differenz zwischen Schein + Sein ,,Fake ist total real” (Julie) – trifft dramatisches Schaffen Bauersimas im Kern vermischt Live-Aktion mit Film -> Realität und Fiktion kommentieren sich wechselseitig -> Dialektik Inhaltliches Thema wird somit zum ästhetischen erzeugt Zweifel, macht Leiden der Figuren erfahrbar

53 Postmoderne: Versuch einer Definition
Merkmale Postmoderne Bezüge norway.today Spielerischer Rückgriff auf Stoff – und Formtradition Anleihen, Philosophie, Dramenaufbau, Musik, Kino Stilmischung alt - neu Einheit Ort – medial aufgebrochen Stilmittel: Ironie – Satire - Groteske Situationskomik+Sprachkomik (Paradoxien) Infragestellung ernsthafter Literatur Jugendsprache, Vulgärsprache, Internetsprache bühnentauglich Prinzipielle Offenheit Sprachliche Absurditäten Mehrdeutigkeit Keine Belehrung/Illusion

54 Postmoderne: Kunst oder Kopie
Merkmale Postmoderne Bezüge norway.today Kunst macht Anleihen: Zitate, Anspielungen – Urheberschaft wird gern auch vernachlässigt August spielt auf Kant an, zitiert Cioran bei seiner Videobotschaft Altes wird neu kombiniert und als Original ausgegeben Julie hat cineastisches Vorbild Natalie Wood, sieht sich selbst wie im Film, übernimmt Filmzitate Schein ist mehr als Sein Diverse Musikzitate B ,,klaut” den Fall aus der Presse

55 Postmoderne: ,,Hauptsache echt”
Merkmale Postmoderne Bezüge norway.today Leben als Schauspiel A+J empfinden Leben als fremdgesteuert, rollengeprägt, ,,fake” Denken in Szenarien Beide denken in Szenarien: Sex als Kopfkino Politik, Literatur, Freizeitkultur leben von Inszenierungen: alles wirkt unecht A fühlt sich nicht echt, nicht lebendig – Schuld ist auch Internet-Realität Virtuelle Inszenierung der Medien schaffen zweite ,,Realität” Videoaufzeichnung, nicht Erleben zählt (Polarlicht) Bedürfnis nach Authentizität (Inszenierung muss echt wirken) Beide wollen sich vor der Kamera inszenieren, möglichst echt wirken August ,,fakt” (zitiert) – wirkt dabei authentisch begeisternd auf Julie

56 Postmoderne: Langeweile
Merkmale Postmoderne Bezüge norway.today Reizüberflutung J ist des Lebens überdrüssig, weil sie alles gehabt hat – Gefühl der Übersättigung Unterhaltungsmedien als Ersatzrealität, abgestandenes Leben Suizidplan aus Langeweile ohne existentielle Nöte (Ennui) Kultureller Niedergang Medien schaffen unechtes Lebensgefühl


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