Präsentation herunterladen
Die Präsentation wird geladen. Bitte warten
Veröffentlicht von:Fritzi Schreiber Geändert vor über 9 Jahren
1
Ringvorlesung SS 2011 Die Perspektive der Psychologie 1Dr. Silvia Queri
2
Theorie/Forschung und Praxis der Psychologie Perspektiven (Konzepte) der Psychologie: -biologisch -psychodynamisch -behavioristisch -humanistisch -kognitiv -evolutionär -kulturvergleichend
3
Theorie/Forschung und Praxis der Psychologie z.B. Aggression -biologisch: Rolle spezifischer Gehirnsysteme, z.B. Gehirne von Massenmördern untersuchen oder Veränderungen im Gehirn beim Konsum von Computerspielen; = aktuell sehr ‚modern‘ (Neuropsychologie) -psychodynamisch: Aggression beim Erwachsenen ist Resultat der ‚Verschiebung‘ der Feindseligkeit, die ursprünglich den Eltern gegolten hat (weil sie das Kind frustrierten bei der Bedürfnisbefriedigung) = umstritten (eher nicht akademische Psychologie)
4
Theorie/Forschung und Praxis der Psychologie -behavioristisch: identifiziert Verstärker vergangener aggressiver Reaktionen (z.B. Bewunderung von Klassenkameraden) oder Modelllernen (Kinder, die geschlagen werden, schlagen selber) -humanistisch: Phänomenologen (untersuchen die persönliche Sicht des Individuums nicht die objektiven Gegebenheiten wie Behavioristen) ; Menschen sind von Natur aus gut und streben aktiv! (im Gegensatz zu Behavioristen und Psychodynamikern) nach Entwicklung des eigenen Potentials Barriere ist vorhanden, die Aggression erklärt und beseitigt werden muss!
5
Theorie/Forschung und Praxis der Psychologie -kognitiv: erfasst feindselige Gedanken, Absichten und Phantasien; untersucht z.B. in Zusammenhang mit Aggression den Einfluss von Gewaltvideos auf die Einstellung zur Kontrolle von Waffenbesitz, zu Vergewaltigung etc. -evolutionär: unter welchen Bedingungen war Aggression für den Urmenschen adaptiv – finden diese sich wieder, wenn Menschen aggressiv sind? -kulturvergleichend: wie zeigen und interpretieren Mitglieder verschiedener Kulturen Aggressionen (kulturelle Kräfte beeinflussen Aggressionsäußerung)
6
Relevante Teilgebiete der Psychologie im Fall Sergej sind z.B. Klinische Psychologie Sozialpsychologie 6Dr. Silvia Queri
7
Klinische Psychologie ICD-10 Kapitel V (F) Internationale Klassifikation psychischer Störungen - F90-F98 Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend -F10-F19 Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen 7Dr. Silvia Queri
8
Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend (F90-F98) F91 Störungen des Sozialverhaltens Störungen des Sozialverhaltens sind durch ein sich wiederholendes und anhaltendes Muster dissozialen, aggressiven und aufsässigen Verhaltens charakterisiert (übersteigt die altersentsprechenden sozialen Erwartungen, kein kindlicher Unfug oder Aufmüpfigkeit). Das anhaltende Verhaltensmuster muss mindestens sechs Monate oder länger bestanden haben. Beispiele -extremes Maß an Streiten oder Tyrannisieren, -Grausamkeit gegenüber anderen Personen oder Tieren, -erhebliche Destruktivität gegenüber Eigentum, Feuerlegen, Stehlen, -häufiges Lügen, Schulschwänzen oder Weglaufen von zu Hause, -ungewöhnlich häufige und schwere Wutausbrüche und Ungehorsam Dr. Silvia Queri8
9
Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend (F90-F98) Bei Straftaten von Kindern (nur bei 2% der Taten nicht) und Jugendlichen (nur bei 5% der Taten nicht) ist fast immer Störung des Sozialverhaltens vorhanden! Diagnose Störung des Sozialverhaltens im Kindes- und Jugendalter erhöht Risiko im Erwachsenenalter eine Abhängigkeitsstörung oder affektive Störung zu bekommen Dr. Silvia Queri9
10
Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen F 10 Dieser Abschnitt F 10 – F 19 enthält breites Spektrum von Störungen, deren Schweregrad von einer unkomplizierten Intoxikation und schädlichen Gebrauch bis zu eindeutig psychotischen Störungen und Demenz reicht, die aber alle auf den Gebrauch einer (oder mehrerer) psychotroper Substanzen beruhen. F 10 Störungen durch Alkohol F 11 Störungen durch Opioide 10Dr. Silvia Queri
11
Abhängigkeitssyndrom nach ICD-10 Es liegt ein starkes Verlangen/Wunsch oder eine Art Zwang vor, die Substanz zu konsumieren. Kontrollverlust: Es liegt eine verminderte Kontrolle über den Substanzgebrauch vor, also Kontrollverlust über Beginn, Beendigung oder Menge oder Konsum über einen längeren Zeitraum als geplant, oder erfolglose Versuche, den Konsum zu verringern oder zu kontrollieren. körperliches Entzugssyndrom: Körperliche Symptome treten auf, wenn die Substanz reduziert oder abgesetzt wird (beispielsweise Zittern, Halluzinationen, Kreislaufkollaps bei Alkohol, oder grippeähnliche Symptome, Erbrechen, Krampfanfälle bei Opiaten). 11Dr. Silvia Queri
12
Abhängigkeitssyndrom nach ICD-10 Toleranzentwicklung: Für Intoxikationen (Vergiftungen) oder um den gewünschten Effekt zu erreichen, müssen deutlich größere Mengen konsumiert werden, oder bei dem Konsum derselben Menge treten deutlich geringere Effekte auf: Wer mit 1,6‰ noch PKW fahren kann, hat mit Sicherheit eine Toleranzentwicklung. Einengung auf den Substanzgebrauch: Es werden andere wichtige Interessen, Vergnügen, Arbeit, Beziehungen vernachlässigt, oder es wird viel Zeit darauf verwandt, sich die Substanz zu beschaffen, zu konsumieren oder sich von den Auswirkungen des Konsums zu erholen. Anhaltender Konsum trotz eindeutig schädlicher Folgen (körperlich, psychisch, sozial): Fortgesetzter Konsum, obwohl sich der/die Betreffende über die Art und das Ausmaß der Schädigung bewusst war oder hätte bewusst sein können (selbstschädigendes Verhalten). 12Dr. Silvia Queri
13
Schädlicher Gebrauch nach ICD-10/DSM-IV ICD-10: schädlicher Gebrauch: Konsummuster, das zur (tatsächlichen) Gesundheitsschädigung (körperlich oder psychisch) führt (Hepatitis, depressive Verstimmung z.B. – Kater reicht nicht aus, ebenso reicht nicht aus, dass es soziale Probleme evoziert) Sergej Psychische Störung (indizierte Prävention/Sekundärprävention) 13Dr. Silvia Queri
14
Sozialpsychologie Verhalten und Erleben im sozialen Kontext (z.B. Hostility-Bias) Dr. Silvia Queri14
15
Hostility-Bias Erklärungsstil im sozialen Kontext Ursachendimensionen: -internal – external -kontrollierbar – unkontrollierbar Impact auf Reaktion (Verhalten, Fühlen, Denken) Sergej: Hostility-Bias Aggression Lösung: kognitive Umstrukturierung Dr. Silvia Queri15
Ähnliche Präsentationen
© 2025 SlidePlayer.org Inc.
All rights reserved.