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30.01.2006Einführung in die Ethnologie Heidemann – LMU – WS 05/06 1 Zur Klausur am 6.2.06 bitte ab 8.45 Uhr mit einem amtlichen Lichtbildausweis einfinden.

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1 30.01.2006Einführung in die Ethnologie Heidemann – LMU – WS 05/06 1 Zur Klausur am 6.2.06 bitte ab 8.45 Uhr mit einem amtlichen Lichtbildausweis einfinden. Die Klausur findet in Hörsaal E 02 (Buchstabengruppe A-M) und E 03 (Buchstabengruppe N-Z) von 9.00 bis 10.00 statt, danach folgt die Vorlesung im üblichen Hörsaal. Die mündliche Nachprüfung findet im Mai 2006 statt.

2 30.01.2006Einführung in die Ethnologie Heidemann – LMU – WS 05/06 2 Evaluierungsbögen

3 30.01.2006Einführung in die Ethnologie Heidemann – LMU – WS 05/06 3 Religionsethnologie

4 30.01.2006Einführung in die Ethnologie Heidemann – LMU – WS 05/06 4 Durkheim (1912) Nach Émile Durkheim (Die elementaren Formen des religiösen Lebens, 1912) ist Religion den sakralen Aspekten zuzuordnen, die jede Gesellschaft von den profanen Aspekten unterscheidet. Religionen werden in den kollektiven Ideen von der eigenen Gesellschaft manifestiert, sie entsprechen also nicht individuellen Vorstellungen. Er differenziert den negativen Kult, der Tabus regelt und das Sakrale von dem Profanen trennt, vom positiven Kult, den Riten, die ein Zusammengehörigkeitsgefühl hervorrufen.

5 30.01.2006Einführung in die Ethnologie Heidemann – LMU – WS 05/06 5 Malinowski (1925) Hinsichtlich der Funktionen unterscheidet Malinowski (Magic, Science and Religion, 1925) Religion und Magie. Magie ist stets auf einen Zweck ausgerichtet und wird differenziert in schwarze und weiße Magie. Religion hingegen steht eher für sich und ist auf sich bezogen. Malinowski sucht stets nach der Nützlichkeit und findet diese in einem klassifikatorischen Aspekt (bspw. essbare und nicht essbare Tiere), dem Übergang von Lebensstufen und der psychischen Sicherheit der Handelnden. Eine Trennung von Magie und Religion kann heute jedoch nicht aufrecht erhalten werden.

6 30.01.2006Einführung in die Ethnologie Heidemann – LMU – WS 05/06 6 Ritual und Mythos, Magie und Wissenschaft Nach Lévi-Strauss sind Mythos und Ritual Ausdrücke von kognitiven Systemen. Ein Mythos ist verbal, bricht die Welt auf und ist auf den Inhalt fokussiert, ein Ritual ist non-verbal, setzt die Welt wieder zusammen und zielt auf die Form. Das Ritual dient als Hintergrund oder als Projektionsfläche für den Mythos. Nach Arjun Appadurai ist Magie ein geniales Spiel mit der Sprache und integriert technische, ästhetische und ideologische Aspekte. Wissenschaft und Magie basieren auf Analogien und unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Ziele, Regeln und Gültigkeit.

7 30.01.2006Einführung in die Ethnologie Heidemann – LMU – WS 05/06 7 Geertz (1966) Geertz, der prominenteste Vertreter der frühen Interpretativen Ethnologie, liefert folgende Definition: „eine Religion ist (1) ein Symbolsystem, das darauf zielt, (2) starke, umfassende und dauerhafte Motivationen in den Menschen zu schaffen, (3) indem es Vorstellungen einer allgemeinen Seinsordnung formuliert und (4) diese Vorstellungen mit einer solchen Aura von Faktizität umgibt, dass (5) die Stimmungen und Motivationen völlig der Wirklichkeit zu entsprechen scheinen.“ (Clifford Geertz, „Religion als kulturelles System“, in: Dichte Beschreibung 1991:48)

8 30.01.2006Einführung in die Ethnologie Heidemann – LMU – WS 05/06 8 Religiöse Rituale Im Gegensatz zu „Religion“ sind „religiöse Rituale“ beobachtbar, doch keinesfalls leichter zu definieren. Früher wurden Rituale als standardisierte und wiederkehrende Formen – meist in einem religiösen Kontext – verstanden. Heute werden – unter bestimmten Voraussetzungen – symbolisierte Handlungen als Ritual verstanden und es erscheint sinnvoll, (stark) ritualisiertes Handeln von nicht (oder schwach) ritualisiertem Handeln zu unterscheiden. Das Rituelle ist eine Qualität oder ein Aspekt von Interaktionen.

9 30.01.2006Einführung in die Ethnologie Heidemann – LMU – WS 05/06 9 Übergangsrituale Van Gennep (1909) entwickelte ein Modell, mit dem alle Übergangsrituale in drei Phasen (Separation, Übergang, Inkorporation) geteilt werden können. Nach Victor Turner (1967), der dieses Modell weiterentwickelt hat, schaffen Rituale eine Anti-Struktur, in der gesellschaftliche Regeln aufgehoben und in ihr Gegenteil verkehrt werden. Nach dieser liminalen Phase, in der die Teilnehmer ein besonderes Zusammenge- hörigkeitsgefühl erleben, erfolgt eine Wiedereingliederung oder eine Transformation.

10 30.01.2006Einführung in die Ethnologie Heidemann – LMU – WS 05/06 10 Symbole Symbole oder symbolische Handlungen zeichnen sich stets durch einen doppelten Aspekt aus: Sie sind erstens ein Ding oder eine kommunikative Handlung, zweitens verweisen sie auf etwas, was sie nicht sind. Nach David Kertzer (Ritual, Politics and Power 1988:11) zeichnet sich symbolisches Handeln durch eine Vielzahl von Bedeutungen aus, entzieht sich eindeutiger Interpretation und schafft Bedeutungspluralitäten. Als Folge ist Konsens ohne Einigkeit möglich.

11 30.01.2006Einführung in die Ethnologie Heidemann – LMU – WS 05/06 11 Das Bekenntnis zum Ritual Nach Humphrey and Laidlaw (The Archetypical Type of Action 1994) unterscheidet sich rituelles Handeln von anderen Formen durch das „Bekenntnis“ (commitment) der Akteure. Man muss sich darauf einigen, dass es sich um ein Ritual handelt. Ein Ritual hat eine eigene Identität, die auch ohne die Intention der Handelnden existiert.

12 30.01.2006Einführung in die Ethnologie Heidemann – LMU – WS 05/06 12 Religionsästhetik Religionen werden nicht primär durch Lehrgebäude, sondern durch eine ritualisierte Praxis vermittelt. Die Teilnehmer nehmen die Rituale jedoch nicht analytisch, sondern ganzheitlich, ästhetisch und mit allen Sinnen wahr. Neuere Ansätze widmen sich der Religionsästhetik, die Gerüche, Klänge, Rhythmen, Bewegungen, Poesie und das körperliche Erlebnis einbezieht. Grundlage der Religion ist die Erfahrung der Gläubigen, die mit allen Sinnen wahrgenommen und durch mehrere Medien zum Ausdruck gebracht wird.

13 30.01.2006Einführung in die Ethnologie Heidemann – LMU – WS 05/06 13 Religion als Praxis Es erscheint daher sinnvoll, sich stärker der religiösen Praxis als den Lehrgebäuden zu widmen. Pilgerfahrten, Ritualen, Gottesdiensten, gemeinschaftlichem Opfern und Speisen werden in jüngeren Ethnografien ein größeres Augenmerk gewidmet. Die Praxis ist beobachtbar und erfahrbar; sie vermittelt zwischen den religiösen Lehren und dem Glauben; sie ist der Ort, an dem Bekanntes neu interpretiert wird und neue Bedeutungsfelder geschaffen werden.

14 30.01.2006Einführung in die Ethnologie Heidemann – LMU – WS 05/06 14 Weltreligionen – Beispiel Hinduismus Die vier Weltreligionen und ihre Verbreitung; Globalisierung und Synkretismus: Buddhismus, Christentum, Hinduismus, Islam. Fallbeispiele Hinduismus: Gesellschaft und Religion, Konzept der rituellen Reinheit in Religion und Kastenwesen sowie Vorstellungen von Raum und Zeit. Hierarchie und der Einschluss des Gegenteils; Christen und Muslime in Südasien.


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