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Realismus
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Begriffserklärung mlat. realis- wirklich; lat. res- Ding, Sache, Wirklichkeit bezeichnet Literaturepoche in der 2. Hälfte im 19.Jahrhundert → Versuch der Fassung des Verhältnisses zwischen Literatur und „Wirklichkeit“ stilistisches Merkmal für wirklichkeitsnahe Darstellung ebenfalls: Kunstprinzip und Gegenposition zum Idealismus (philosophisch)
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Der Gedanke möglichst genaue Wiedergabe der Wirklichkeit
Skeptik gegenüber Fantasie Betrachtung bürgerlichen Alltagslebens Darstellung von Fassbarem und Überprüfbarem Auseinandersetzung mit Klassik und Romantik Bezug zu „Sturm und Drang“ antimetaphysische Grundhaltung Materialismus
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Der Kontext Geschichtlich: Revolution von 1848
- europaweit; ausgehend von Frankreich - Deutschland: „Märzrevolution“ → Nationalparlament → Versuch einer Verfassung → Streben nach nationaler Einheit - Österreich: Sturz Metternichs
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Scheitern der vom Bürgertum ausgehenden Revolution
Nichterreichen der Ziele Die Ära Bismarcks - Bismarck und Wilhelm I. : mächtigste Politiker Preußens - erfolgreiche Kriege gegen Dänemark, Österreich und Frankreich -1871: Proklamation Wilhelm I. zum ersten deutschen Kaiser „Blut- und Eisenpolitik“
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- „Zuckerbrot- und Peitschenpolitik“ Sozialistengesetze Kulturkampf
Anschließend: - „Zuckerbrot- und Peitschenpolitik“ Sozialistengesetze Kulturkampf Verbot der Sozialdemokraten - Friedenssicherung durch Bündnisse (Dreikaiserabkommen) - Isolierung Frankreichs Außerhalb Deutschlands: -Expansion/ Imperialismus
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Gesellschaftlich: Adel und Militär : politische Macht politisches Desinteresse der Intellektuellen Blütezeit der Industrialisierung → Erhöhung des Lebensstandard → rapides Anwachsen technischen und naturwissenschaftlichen Wissens Urbanisierung Soziale Frage Distanzierung von der Kirche (z.B. Marx) - Liberalismus Konservatismus
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Literarisches Leben: drucktechnische Fortschritte Entwicklung des Postwesens mehr Bildung→ mehr Leser Lockerung der Zensur Entstehung von Volksbibliotheken und Wochen- Zeitschriften Anpassen der Autoren an Massenproduktion und Geschmack der Leser (unterschiedlichste Literatur)
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Verschiedene Strömungen
Poetischer Realismus: auch bürgerlicher Realismus künstlerische Wiedergabe der Wirklichkeit →Schilderung von Privatem und Innerlichem (teils subjektiv, versucht aber objektiv zu bleiben) Schilderung des Alltags Rückwendung zur Natur Versuch der Verknüpfung von Realismus und Idealismus Darstellung des Schönen Darstellung des Erfahrbaren und Überprüfbaren
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Stilistische Merkmale:
meist auktoriales/neutrales Erzählverhalten Optimismus verklärender Humor Alltagssprache formale Einfachheit kaum Gefühle und Meinungen oft detaillierte Beschreibungen
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Konsequenter (kritischer) Realismus
Entdeckung des Hässlichen, Beklemmenden, des Elends naturwissenschaftliches Weltbild → Darstellungsgrundlage des Menschen Beschäftigung mit sozialen, politischen und wirtschaftlichen Problemen
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Stilistische Merkmale:
neutrales Erzählverhalten keine Meinungen, Wertungen , Gefühle objektiv exakte und vollständige Beschreibung
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Weitere Strömungen des Realismus
sozialistischer Realismus magischer Realismus naiver Realismus programmatischer Realismus Generell : verschiedenste Ausprägungen vielfältig autor- und werkabhängig nicht eindeutig
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Textbeispiel: kritisch oder poetisch?
Der römische Brunnen Aufsteigt der Strahl und fallend gießt Er voll der Marmorschale Rund, Die, sich verschleiernd, überfließt In einer zweiten Schale Grund; Die zweite gibt, sie wird zu reich, Der dritten wallend ihre Flut, Und jede nimmt und gibt zugleich Und strömt und ruht. Conrad Ferdinand Meyer Sie war ein Blümlein Sie war ein Blümlein hübsch und fein, Hell aufgeblüht im Sonnenschein. Er war ein junger Schmetterling, Der selig an der Blume hing. Oft kam ein Bienlein mit Gebrumm Und nascht und säuselt da herum. Oft kroch ein Käfer kribbelkrab Am hübschen Blümlein auf und ab. Ach Gott, wie das dem Schmetterling So schmerzlich durch die Seele ging. Doch was am meisten ihn entsetzt, Das Allerschlimmste kam zuletzt. Ein alter Esel fraß die ganze Von ihm so heißgeliebte Pflanze. Willhelm Busch
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Lyrik im Realismus will nicht etwas Realistisches darstellen
realistische Darstellung der poetischen Welt realistische Prinzipien werden kaum eingehalten recht subjektiv am Nächsten an Klassik und Romantik viele Gedichte aus der Epoche sind in Vergessenheit geraten
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Literarische Formen Dinggedicht Ballade Entwicklungsroman
Gesellschaftsroman Historischer Roman Novelle Dorfgeschichte
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Textbeispiel Der Schimmelreiter (Theodor Storm) Inhalt:
Protagonist: Hauke Haien → Interesse an Deichen → begabt in Mathematik Antreten beim Deichgrafen als Kleinknecht übernimmt Aufgaben der Verwaltung anstatt der Stallarbeit wegen seiner Begabung missfällt dem Großknecht Ole Peteres
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Hauke wird Großknecht , da Ole Peters heiratet
Aufgeben der Stelle um sterbenden Vater zu pflegen Sympathie zw. Hauke und Elke Volkerts, Tochter des Deichgrafen Tod des Vaters Tede Haien und bald auch Tod des Deichgrafen Hauke Haien; mehr Landbesitz als Ole P. → Deichgraf
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Planung und Errichtung eines Deiches nach seinen Vorstellungen
Kauf eines mageren, heruntergekommenen, jungen Schimmels →Entwicklung zu einem Prachttier lässt sich nur von hauke reíten Probleme: Aberglaube der Bürger (Schimmel = Teufel, Einbauen des lebendigen Wesens in den Deich) Ole Peters als Konkurrent (Verleumdung) Vater eines geistig zurückgeblieben Kindes bei Sturmflut: Brechen des alten Dammes → Mitreißen der Familie in den Tod Sturz Haukes in Fluten mit Schimmel Deich steht immer noch Leute glauben: Bewachen des Deiches durch Hauke
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Erläuterung in Kontext Realismus:
Novelle in drei Ebenen Rahmentechnik als typisches Kennzeichen Aberglaube subjektive Erzählweise und objektive Gegenständlichkeit innere Perspektiven (psychologisches) Ungewisses Individuum aus dem Bürgertum Natur = mächtigste Instanz Skeptik gegenüber Fortschritt Charles Darwins Theorie (Durchsetzen des Mächtigsten)
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Vertreter 1. Theodor Fontane *30. Dezember 1819 in Neuruppin
gelernter Apotheker 1844: Anschließen an Dichterclub „Tunnel über der Spree“ ab 1850: verstärktes Schreiben → Journalist, Redakteur, Theaterkritiker, Kriegsberichterstatter †20. September 1898 in Berlin
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2. Hans Theodor Woldsen Storm
*14. September 1817 in Husum Jurastudium; ab 1843 Anwalt 1853 nach Berlin; Anschließen an Dichter- club „Tunnel über der Spree“ 1864 Rückkehr nach Husum ab 1867 Amtsrichter †4. Juli 1888 in Hademarschen Weitere Autoren: - Gottfried Keller - Konrad Ferdinand Meyer - Friedrich Hebbel - Gustav Freytag
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Resümee
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Fazit Epoche basierend auf historische Umstände
unterschiedliche Ausprägungen → Schwierigkeit der Definition → Zeitunterschiede i. d. verschied. Ländern (z.B. sozialistischer Realismus um 1920) Wichtigkeit der Epoche → Brücke vom Vormärz zum Naturalismus und Expressionismus → eines der wichtigsten Stilmittel überhaupt
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