EU Policy Paper – europäische Richtlinie

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Allgemeine Schlussfolgerungen
Advertisements

Fachberater Seelsorge in der Feuerwehr
Sozialpädagogische Einzelfallhilfe
MENSCHEN ALS MENSCH NAHE SEIN.
Schizophrenie und Seelsorge
Name of speaker Kultursensible Kommunikation im Sozial- und Gesundheitsbereich ALLE MENSCHEN SIND GLEICH UND.
Beratungsstelle Behinderung und Migration
Arbeitsgruppe 5 Gesundheit und Pflege
Die Entwicklung der Frühförderung in Thüringen -
Basisinformationen zum MSD
Inklusion in Kirchengemeinden „Da kann jede/r und kommen!“
Integrierte Versorgung im Kontext Gemeindepsychiatrischer Verbünde
Lehrerkonferenz an der Grundschule Röttingen
RB über die Stellung des Opfers im Strafverfahren Allgemeine Zielsetzung: Allgemeine Zielsetzung: Hohes Schutzniveau für Opfer von Straftaten unabhängig.
Lebensqualität erhalten Wissenswertes zum Thema Alkohol
Wir stellen die Kinder in die Mitte
hinsehen.at Stabsstelle für Missbrauchs- und Gewaltprävention,
„10 Jahre VIWIH“ Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Versorgung von jüngeren Menschen mit neurologischen Erkrankungen.
Normal im Krieg -Verrückt im Frieden! Suche nach einem psychosozialen Friedensbeitrag"
L E I T B I L DL E I T B I L D SCHULEINHEIT HÜRSTHOLZ.
Wofür braucht die Jugendhilfe die Kinder- und Jugendpsychiatrie?
Gespräch und Untersuchung
Besonderheiten der Kommunikation
Wegweiser psychische Gesundheit Kanton Bern
K&M 10 Gesellschaft für psychische und soziale Gesundheit.
Alma Elezovic Jeannine Jordan Sara Remih.
Krisenmanagement im schulischen Kontext
Pädagogischer Tag Dr. med. Ute Tolks-Brandau
Quelle: „Wege aus dem Labyrinth der Demenz“
Selektive Sprachlosigkeit –
Perspektive Gemeinwesen? Prof. Dr. Albrecht Rohrmann
Psychosen By Kevin und Oliver.
Gesellschaft zur Förderung seelischer Gesundheit
Psychotherapie bei MS P. Calabrese.
Seit 2001.
Offener Dialog: Wie geht das?.
Die Professionalität maximieren Modul 6. Inhalt Die Aufgaben Die Rollen Die Kollaboration zwischen Mitarbeitern Die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern.
Wenn ‚Helden‘ Hilfe brauchen
Schadensminderung im Justizvollzug Zusatzmodul: Gefangene aus ethnischen Minderheiten Training Criminal Justice Professionals in Harm Reduction Services.
Home BAS – JugendhilfeHome Home BAS – JugendhilfeHome Betreutes Wohnen für Kinder, Jugendliche und junge Eltern Betreutes Wohnen für Kinder, Jugendliche.
Schulinterne Krisenteams
Nockherstraße München Dr. Wolfgang Mack Miteinander oder Nebeneinander? Perspektiven der Kooperation von Schule und Jugendhilfe.
Sensible Themen Was Sie tun können, wenn die Unzufriedenheit mit dem Aussehen für eine/n Lernende/n oder KollegIn ein Problem darstellt LIFELONG LEARNING.
Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie
DEMENZ – EIN LEITFADEN FÜR DAS ARZT-PATIENTEN-GESPRÄCH
Selbst bestimmtes Leben in vertrauter Umgebung. Schaffung von Wohnraum in vertrauter Umgebung Betreute Kleingruppen bis zu 8 Personen Einbeziehen von.
Willkommen zum Elternabend
-lich Willkommen ProRegio.
Massenanfall von Verletzten oder/und Patienten
ZUSAMMENARBEIT ÄRZTIN UND PSYCHOLGE Wesentliche Elemente.
„Frauen fragen Frauen“ Präsentation zum Forschungsprojekt
Im Intihaus Friedrichstr Berlin Tel.: / 60 Fax.:
Selbst bestimmtes Leben in vertrauter Umgebung. Schaffung von Wohnraum in vertrauter Umgebung mit abgesicherter Finanzierung Betreute Kleingruppen bis.
Selbst bestimmtes Leben in vertrauter Umgebung. Schaffung von Wohnraum in vertrauter Umgebung Betreute Kleingruppen bis zu 8 Personen Einbeziehen von.
Die Schuleinheit Gallispitz besteht aus den Schulhäusern Wiesen- und Wülflingerstrasse, sowie den Kindergärten Wiesen- und Feldstrasse. Leitbild der Schuleinheit.
Diskussion What can we do? Schritt 3 Aktivität 3 WeDO For the Wellbeing and Dignity of Older People Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen.
Struktur der Fortbildung
PRO TRAIN Improving Multi-Professional and Health Care Training in Europe Building on Good Practice in Violence Prevention PRO TRAIN Improving Multi-Professional.
Die Angebote der Fachstelle XX
X-dream, Beratungsstelle für suchtfragen
Fachtagung der Bundesvereinigung Lebenshilfe: Migration und Behinderung: Zugangsbarrieren erkennen – Teilhabe ermöglichen 29.–30. September 2015 in Berlin.
Trialogische Arbeit mit Borderline - hilfreicher Ansatz für alle oder individuelle Hilfe im Einzelfall? ANJA LINK Dipl.-Sozialpädagogin (FH) Borderline-Trialog.
Hessisches Ministerium für Soziales und Integration Familienzentren in Hessen Dienstag, 12. Januar 2016.
Hospiz- und Palliativversorgung für Kinder und Jugendliche in NÖ HoKi NÖ Hospizteam für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene HoKi NÖ Hospizteam für.
Psychosoziale Aspekte in der Palliativmedizin Interdisziplinäres Zentrum für Palliativmedizin am Klinikum der Ludwig Maximilians Universität München -
Leitsätze Kita Nonnweiler Erstellt am Präambel Der Gedanke des Carl Rudolf von Beulwitz, eine Stiftung zu gründen, um Kindern und älteren Mitbürgern.
Brunner Gerhard1 Herzlich willkommen! Vorstellung Wundpflege.
Psychologische und psychotherapeutische Behandlung bei Krebs Birgit Hladschik-Kermer Univ. Ass.,Mag.phil., Dr.rer.nat. Klinische und Gesundheitspsychologin/
Pflegestützpunkt Hettstedt gefördert durch:. Modellprojekt zur Errichtung eines Pflegestützpunktes in Hettstedt (Landkreis Mansfeld-Südharz/Sachsen-Anhalt)
Opfer-Notruf Wohin nach Straftaten am Arbeitsplatz?
 Präsentation transkript:

EU Policy Paper – europäische Richtlinie Psychosoziale Unterstützung bei Katastrophen und Großschadenslagen

Aufbau der Richtlinien 1. Grundsätze des allgemeinen und Psychosozialen Managements im Großschadensfall 2. Vorbereitung 3. Informationsmanagement 4. Organisation der psychosozialen Betreuung während der Akutphase 5. Leitung der Psychosozialen Unterstützung während der Übergangsphase 6. Management der psychosozialen Unterstützung in der Langzeitphase 7. Stressbewältigung

Grundsätze des psychosozialen Managements: Erfahrungen zeigen, dass es im Großschadensfall selten zu akuten psychiatrischen Störungen kommt Praktische und soziale Bedürfnisse der Betroffenen stehen im Vordergrund Abnormale Reaktionen sind normal Es besteht daher keine Notwendigkeit eine große Anzahl von Psychologen und Psychiatern an den Schauplatz des Geschehens zu bringen.

Psycho-soziale Betreuung / Bedarf Popfestival Roskilde, Dänemark, 2000

Grundsätze des psychosozialen Managements: Menschen sind soziale Wesen Gefühle und Verhaltensweisen werden stark vom sozialen Umfeld beeinflusst – Veränderung des Lebensraumes kann das Weltbild in Frage stellen Zeitdruck, Stress, Komplexität des Ereignisses beeinflusst die Einsatzkräfte – Dynamik Große Datenmenge – Fehlen eines Gesamtüberblickes – schnelles Entstehen von Gerüchten, Falschmeldungen

Grundsätze des psychosozialen Managements: Unverletzte Personen sind mobil und unabhängiger von Katastrophendiensten – können schnell von der Bildfläche verschwinden oder Forderungen und fragen stellen. Komplexer sozialer, politischer und medialer Einfluss

Grundsätze des psychosozialen Managements: Pro - aktiver Zugang – nicht abwartend Kontinuierliche Einschätzung der Gesamtsituation ist erforderlich Klarheit über die Leitung der psychosozialen Versorgung

Aufgaben der Einsatzleitung der psychosozialen Versorgung: Leitung der KIT Teams Anwalt und Übersetzer – er analysiert die psychosozialen Bedürfnisse der Betroffenen und berät jene, die für das allgemeine Einsatzmanagement verantwortlich sind. Herstellen von Verbindungen zu Botschaften, weiteren Akutbetreuungseinrichtungen in anderen Ländern

Zentrum für Aufnahme, Information und Hilfe: RISC – Funktionen Aufnahme für direkt Betroffene, später auch für Angehörige, Familien , Freunde Zuflucht und Schutz Versorgung mit Nahrung, praktischen Hilfsmittel (Telefon, Ersatzbrillen, Schuhe,…) Besondere Hilfe für Kinder/ältere Personen/ Menschen mit Behinderung/Fremde: besondere Nahrung, Spielsachen, Gehhilfen, Dolmetsch

Zentrum für Aufnahme, Information und Hilfe: RISC – Funktionen Einrichtung einer einzigen Informationszentrale Multidisziplinäre Zusammenarbeit in der Sammlung von Daten über die Betroffenen, wo wurde wer hingebracht, Spitäler,… Call Center (Hotline) Zentralisierung (Listen von Toten, verletzten, unverletzten und vermissten Personen Adäquate und zeitgerechte Übermittlung von Informationen über die Situation an die Betroffenen, Angehörige (persönlich, telefonisch, oder über andere Dienste)

Zentrum für Aufnahme, Information und Hilfe: RISC – Funktionen Soziale und psychosoziale Unterstützung: Wortlaut – wir bieten psychosoziale Unterstützung – nicht Betreuung oder Therapie; wir sprechen von Betroffenen und nicht von Opfern Soziale Unterstützung in den Aufnahmezentren, während Besuchen vor Ort, in Spitälern, bei der Bestattung,… wird angeboten. Pro aktive Informationen über mögliche, normale Reaktionen – Handouts, Folder,…

Soziale und psychosoziale Unterstützung: Familienzusammenführungen Schaffen einer Atmosphäre der Sicherheit, des Vertrauens, Schutz vor ungewollter Aufmerksamkeit, z.B. durch Medien, Schaffung einer Struktur um das Gefühl des Kontrollverlustes so gering als möglich zu halten. Bereitstellung einer emotionalen Unterstützung – z.B. wenn schlechte Nachrichten übermittelt werden, oder wenn es keine gibt , nicht aber Behandlung, Betroffenen sind keine psychiatrischen Patienten!!!

Soziale und psychosoziale Unterstützung: Die Selbststärkung stimulieren (Gefühle der Hilflosigkeit minimieren) Vermeiden, dass Betroffenen in die Opferrolle gedrängt werden Herstellen von Sozialkontakten, zu individuellen und kollektiven Ressourcen, je nach kulturellen und religiösen Zugängen Telefonleitung für Hilfestellungen von Betroffenen, die aufgrund großer Entfernungen nicht vor Ort kommen können.

Zu bedenken: Tote: Jedes Land hat seine eigene Gesetzgebung für den Umgang mit Leichen vor Ort, während des Transportes oder bei der Bestattung. Beim Umgang mit dem Toten - berücksichtigen von ethischen Werten, sowie der kulturellen und religiösen Vielfalt .

Zentrum für Aufnahme, Information und Hilfe: RISC – Funktionen Vorbereitung der Nachsorge für die Übergangsphase: Verbindung zu den üblichen Gesundheitsdiensten und lokalen Sozialdiensten, bevor das Zentrum für Aufnahme Information und Hilfe geschlossen wird. Ärzte und Hausärzte informieren Risikopersonen den Zugang zu psychosozialen Stellen ermöglichen, die psychologische oder psychotherapeutische Begleitung bieten.

Ergänzungen aufgrund unterschiedlicher Kulturen: Dolmetscher Versicherungen Rücktransport Medieninteresse Überführung der Toten Verabschiedungsrituale …