Gerhard Hauptmann Bahnwärter Thiel

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….Für Dich…..
 Präsentation transkript:

Gerhard Hauptmann Bahnwärter Thiel

Inhalt Zusammenfassung Hintergrundinformationen Charaktere Kurzbiographie Wichtige Werke Entstehungszeit und historische Hintergründe Charaktere Interpretation Quellen

Zusammenfassung Im ersten Kapitel wird anhand der Kirchengänge Thiels sein Leben beschrieben. Mit wenigen Ausnahmen erscheint er zu Beginn jeden Sonntag allein und später mit Begleitung. Nach kurzer Zeit mit seiner ersten Frau Minna, mit welcher er Tobias zeugt, erscheint er wieder allein. Minna stirbt bei der Geburt ihres Sohnes. Nach dem Tod der Frau übergibt Thiel das Kind einer alten Frau, welche sich schlecht um den Neugeborenen kümmert. Aus diesem Grund heiratet Thiel bereits ein Jahr nach dem Tod der ersten Frau seine zweite. Sie ist das Gegenteil von Minna; dick und übernimmt die Führung im Haushalt der Familie. Wegen ihrem Trieb zu Boshaftigkeit und den Gewaltausbrüchen freut sich Thiel umso mehr auf seinen abgelegenen Arbeitsort, welcher nach und nach zu seinem Zufluchtsort in die Vergangenheit wird.

Zusammenfassung Tobias wird von seiner Stiefmutter misshandelt und je offensichtlicher er die Zuneigung und Aufmerksamkeit seines Vaters erfährt, umso mehr vernachlässigt und plagt sie ihn. Dies wird verstärkt, als Lene eine Tochter gebärt. Trotz der schlechten Behandlung kümmert sich Tobias liebevoll um das Neugeborene. Er wird aber zunehmend schwächlicher, was der Vater nicht wahrnimmt.

Zusammenfassung Im zweiten Kapitel verliert die Familie das Pachtland. Beim Wärterhäuschen überlässt ihnen der Bahnmeister ein Stück Land zur Bepflanzung. Thiel freut sich, bis er durch Lenes Verhalten feststellt, dass dies zur Folge hat, dass sie sich vermehrt bei seinem Arbeitsort aufhalten wird. Das bedeutet auch den Verlust als Zufluchtsort. Mit grossem Eifer plant und organisiert Lene was wann gepflanzt werden soll.

Zusammenfassung Eines Morgens vergisst Thiel sein Lunchbrot und kehrt nach einem guten Stück Weg nach Hause zurück, um das Brot zu holen. Vor seinem Haus muss er mithören, was er im Grunde längst weiss; seine Frau beschimpft und misshandelt Tobias grundlos. Als er in die Küche tritt, ist sie so aufgebracht, dass ihre Wangen glühen. Sie funkelt Thiel an und ihre Macht über ihn nimmt sofort Überhand. Trotz schlechten Gewissens blickt er nur kurz Tobias in die traurigen Augen, packt sein Brot und verlässt die Szene.

Zusammenfassung Im dritten Kapitel beobachtet Thiel auf den Abendzug wartend, wie die Dämmerung hereinbricht. Nach der Durchfahrt des Zuges befällt ihn eine Unruhe. Um diesem unangenehmen Gefühl entgegen zu wirken, begibt sich Thiel auf den Acker, wo er zu Graben beginnt, bis ihm klar wird, dass Lene nun vermehrt da sein wird. In diesem Moment sieht er auch die Situation seines Sohnes klar und er bekommt ein schlechtes Gewissen. Als hätte er etwas Verbotenes getan, lässt er sofort von der Arbeit ab und geht zurück ins Wärterhäuschen, wo ihn die Müdigkeit übermannt und er sitzend einschläft.

Zusammenfassung Kurz bevor der Nachtzug passiert, erwacht er tränenüberströmt, „Minna“ rufend und verwirrt. Es ist stockdunkel und draussen herrscht ein Unwetter. Durch einen Blitz erwacht Thiel endlich ganz und begibt sich nach kurzem Blick auf die Uhr nach draussen, um die Ankunft des Schnellzuges abzuwarten. Im Unwetter stehend erinnert er sich an seinen Traum, in welchem sein Sohn arg misshandelt wurde und ihm seine verstorbene Frau mit einem toten Kind im Arm erschienen ist, ihn aber nicht beachtet hat.

Zusammenfassung Unruhig wartet Thiel sein Dienstende ab, um so schnell wie möglich bei seinem Sohn zu sein. Am nächsten Tag verhält sich Thiel eigenartig und geht früh ins Bett. Beim ersten Besuch Lenes auf dem Pachtland, zeigt Thiel seinem Sohn seine Lieblingsorte und freut sich darüber, dass diese ihm ebenso gefallen. Nach dem Mittagessen nimmt Lene Tobias mit auf das Feld, weil er auf das Neugeborene aufpassen soll. Thiel hat ein ungutes Gefühl und ruft ihnen deshalb beim Weggehen nach, sie sollen aufpassen und den Gleisen nicht zu nahe kommen.

Zusammenfassung Dies nicht zu Unrecht. Tobias wird vom kommenden Schnellzug erfasst. Als der Zug stillsteht, sieht auch der Bahnwärter, was passiert ist und nimmt den verletzten Sohn in die Arme und trägt ihn in den Schnellzug, der ihn zum Arzt zu bringen soll. Thiel selbst kehrt widerwillig zum Wärterhäuschen zurück, wo er sich auf den Boden wirft und den Verstand verliert. Trotzdem verrichtet er seine Arbeit. Betend, dass sein Sohn noch lebt, schwört er, dass er sich an der Frau für ihre Misshandlungen rächen wird. Er befürchtet, dass sein Traum wahr wird und das tote Kind in den Armen Minnas Tobias ist.

Zusammenfassung Kindergeschrei lockt ihn in den Wald, wo er das Neugeborene findet und es in einem Wutanfall beinahe tötet. Er lässt es liegen und hält den ankommenden Zug an. In diesem Zug befindet sich auch Tobias. Er ist tot. Thiel bricht zusammen, ermordet in derselben Nacht noch Frau und Kind und wird danach in eine Klinik eingewiesen.

Hintergrundinformationen Kurzbiographie Als jüngstes von vier Kindern wird G. Hauptmann 1862 in Obersalzbrunn geboren. Er besucht dort die Primarschule und in Breslau die Realschule. Die ist für ihn keine frohe Zeit. Nach dem Abbruch seiner landwirtschaftlichen Ausbildung, besucht er die Bildhauerklasse in Breslau. Er reist viel, seine erste Ehe ist unglücklich, er heiratet trotzdem ein zweites Mal. Nach einem erfüllten Leben stirbt Hauptmann im Jahr 1946 in Agnetendorf.

Hintergrundinformationen Entstehungszeit und historische Hintergründe Hauptmann hat das Buch um 1887 in Berlin geschrieben. Um diese Zeit hatten die Bürger von Schlesien einen Doppelblick auf die Wirklichkeit und das Übernatürliche und eine schöpferische Ader. Sie sind nicht leicht einzuordnen, auf der einen Seite verschlossen und jähzornig, auf der anderen Seite aber auch gesellig und lustig und sagen, was sie denken. Sie besitzen eine grosse Fantasie und Lebenslust, daneben aber auch einen Hang zu Weltverneinung. Neu in dieser Epoche werden Realität und Mythos vermischt und sachlich, aber auch durch Symbole übertrieben dargestellt.

Charaktere Thiel Der Bahnwärter scheint zuerst grob und oberflächlich, da er sich die Trauer um seine erste Frau nicht anmerken lässt und bereits ein Jahr nach ihrem Tod erneut heiratet. Im Verlauf des Buches merkt man aber, dass er ein feinfühliger, zerbrechlicher Mann ist, der Kinder liebt und sich gerne mit ihnen abgibt.

Charaktere Minna Seine erste Frau ist schlank, still und zerbrechlich.

Charaktere Tobias Sein Sohn aus erster Ehe ist ihm sehr nahe, wird zunehmend schwächer und kränklicher und von seiner Umgebung ausgenutzt und schlecht behandelt.

Charaktere Lene Seine zweite Frau ist das Gegenteil der ersten. Sie ist kräftig gebaut, gesund, herrschsüchtig, grob und kompromisslos. Sie übernimmt bald einmal die Führung im Haushalt des Bahnwärters.

Charaktere Neugeborenes Sein Neugeborenes aus der Ehe mit Lene ist ebenso kräftig und gesund wie die Mutter, es wird von ihr verwöhnt und bevorzugt.

Einige Werke von Gerhart Hauptmann Bahnwärter Thiel (1888) Vor Sonnenaufgang (1889) Das Friedensfest (1890) Die Weber (1893) Der Biberpelz (1893) Fuhrmann Henschel (1898) Rose Bernd (1903) Und Pippa tanzt (1906) Die Ratten (1911) Der Ketzer von Soana (1918) Vor Sonnenuntergang (1932) Das Abenteuer meiner Jugend (1937) Atriden-Tetralogie (1940 - 1944

Interpretation Typisch ist die Beschreibung des Alltags von einfachen Bürgern in schwierigen und traurigen Situationen. Er benutzt dabei die Natur als Sinnbild für Gefühle, zur Betonung und Ankündigung von drohendem Unheil, Schicksalsschlägen und Handlungen. Die Geschichte hat auch autobiografische Einflüsse. Hauptmann selbst hatte eine weniger glückliche Ehe, liess sich scheiden und heiratete erneut. Bei ihm ist aber die erste Ehe, welche nicht glücklich war. Mit der zweiten Ehefrau bleibt er bis zu seinem Tod zusammen. Er ist in einfachen Verhältnissen aufgewachsen und weiss, wovon er schreibt. Die Geschichte soll den Alltag von einfachen Leuten möglichst naturgetreu beschreiben. Das ist für diese Zeit neu, es wurden damals vor allem beschönigende Texte gelesen.

Interpretation Leid ist ein zentrales Motiv in diesem Werk; einerseits durch die Natur herbeigeführt, andererseits auch durch gesellschaftliche Konstellationen und Charakterzüge der Personen. Thiel übernimmt dabei die Opferrolle. Es ist vor allem das zerstörerische und unheilvolle, das Hauptmann detailliert darstellt, weniger das lebensfrohe. Seine Personen besitzen starke Charaktere mit positiven und negativen, offenen und versteckten Eigenschaften. So erkennt man bei Thiel sowie bei Lene den weichen Kern durch die Liebe zu den Kindern. Bei Lene ist es weniger deutlich und zeigt es sich einerseits beim Umgang mit ihrem eigenen Kind, aber auch beim Tod von Tobias, wo sie herzzerreissend schreit.

Quellen Königs Erläuterungen und Materialien Gerhard Hauptmann Bahnwärter Thiel C. Bange Verlag, Hollfeld (2001) http://www.dieterwunderlich.de/Gerhart_Hauptmann.htm