Wie die Weidenkätzchen zu ihrem Namen kamen

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 Präsentation transkript:

Wie die Weidenkätzchen zu ihrem Namen kamen Verfasserin Ingrid Uebe Aus: Das große Leselöwen – Geschichtenbuch 1991

Vor vielen Jahren lebte auf einem Bauernhof eine schöne graue Katze. Sie durfte sich überall frei bewegen- im Stall und in der Scheune, im Hof und im Garten, im Keller und auf dem Dachboden. In der Wohnstube hatte sie auf dem Kachelofen ein warmes, gemütliches Plätzchen, und in der Küche stand für sie immer ein Schüsselchen Milch bereit. Sie sorgte dafür, dass die Mäuse im Haus nicht überhandnahmen, und der Bauer war wohl zufrieden mit ihr.

Im März wurde die schöne graue Katze zum ersten mal Mutter. In einer kuscheligen Ecke auf dem Heuboden schenkte sie vier winzigen Kätzchen das Leben. Das erste war weiß, das zweite schwarz, die beiden letzten waren grau wie sie selbst. Vier Wochen behielt die Katzenmutter ihr Geheimnis für sich. Sie leckte, wärmte und säugte die Kleinen in duftenden Heu und gab acht, dass ihnen nichts zustieß.

In der ersten Aprilwoche aber spazierte sie mit allen vieren in die Wohnstube, strich um die Tischbeine und schnurrte vor Stolz. Die Kätzchen gingen zuerst artig in einer Reihe. Doch als sie sahen, dass der Bäuerin ein Wollknäuel vom Schoß gefallen war, stürzten sie sich darauf und begannen zu spielen. Die Bäuerin lachte, und ihre kleine Tochter Marie, die mit ihrer Puppe auf dem Fußboden gesessen hatte, klatschte vor Freude in die Hände.

Als aber der Bauer nach Hause kam, ärgerte er sich sehr über das, was er in seiner Wohnstube vorfand. „Das Viehzeug kommt mir sofort aus dem Haus!“ rief er zornig. „Eine Katze ist gut und schön. Aber auf keinen Fall fünf.“ Die kleine Marie weinte, und die Bäuerin sagte: „Ach, lieber Mann, wir wollen versuchen, die Kätzchen an gute Leute zu verschenken.“ „Das ist unmöglich!“ antwortete der Bauer. „Jeder im Dorf hat wenigstens eine Katze. Ich kenne niemanden, der noch eine haben will.“

„Aber schau doch, wie niedlich die Kleinen sind!“ sagte Marie. „Was willst du denn mit ihnen machen?“ „Das brauchst du nicht zu wissen!“ erwiderte der Bauer. In der Nacht, als Marie schlief, rief er seinen Knecht und befahl ihm, die kleinen Katzen zu töten.

„Steck sie in einen Sack, binde ihn zu und wirf ihn in den Teich hinter dem Dorf!“ sagte er. „Die Graue wird sich bald trösten, und auch Marie wird morgen alles vergessen haben.“ Der Knecht brachte es kaum übers Herz, die vier Katzenkinder in einen dunklen Sack zu stecken. Aber weil er Angst hatte, dass sein Herr ihn entlassen würde, befolgte er dessen Befehl und machte sich auf den Weg.

Dazu blitzte und donnerte es, Eben zog ein Gewitter herauf, und als der Knecht den Teich erreichte, fiel der Regen, wie aus Eimern vom Himmel. Dazu blitzte und donnerte es, dass man ordentlich Angst bekommen konnte. Der Knecht zog den Kopf ein, denn er trug weder Hut noch Mantel. Kurz entschlossen band er den Sack auf, holte die kläglich mauzenden Kätzchen eins nach dem andern heraus und warf sie schnell in den Teich. Dann hängte er sich den Sack wie einen Kapuzenumhang über den Kopf und rannte davon, ohne sich noch einmal umzusehen.

Die vier Katzenkinder schrien und zappelten erbärmlich, als sie ins Wasser fielen und nirgendwo Halt fanden. Dicht am Ufer aber stand eine alte Weide. Die tauchte ihre langen Zweige ins Wasser und fischte die Kätzchen heraus. Zuerst klammerten sie sich ganz fest, dann kletterten sie immer höher, bis sie in Sicherheit waren. Schwimmen konnten sie nicht, aber klettern konnten sie wirklich schon ausgezeichnet.

und der Mond kam hinter den Wolken hervor. Den Rest der Nacht blieben sie in den Zweigen der alten Weide sitzen und fühlten sich ganz geborgen. Das Gewitter zog fort, und der Mond kam hinter den Wolken hervor. Als aber die Sonne ihre ersten Strahlen auf die Erde sandte, waren aus den vier Katzenkindern Weidenkätzchen geworden. Dicht hintereinander saßen sie auf einem luftigen Zweig und ließen sich wiegen. Zwei waren grau, eins hatte einen weißen und eins einen schwarzen Schimmer.

Seit diesem Tag wachsen jedes Jahr im Frühling auf den Zweigen aller Weidenbäume der Welt die weichen Weidenkätzchen, zum Zeichen dafür, dass einst einer von ihnen vier Katzenkindern das Leben gerettet hat.