Kap. 4 Der Corba-Standard zur verteilten Objektverwaltung

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
SOAP, nur ein neuer XML- Dialekt?
Advertisements

C ommon O bject R equest B roker A rchitecture
DI Christian Donner cd (at) donners.com
2. Komponentenbasierte Software Entwicklung
© 2003 Patrick Brunner Spontane Vernetzung – Jini 9. Januar 2004 Spontane Vernetzung Patrick Brunner.
Datenbankzugriff im WWW (Kommerzielle Systeme)
Lightweight Directory Access Protocol
Stefanie Selzer - Pascal Busch - Michael Kropiwoda
Pascal Busch, WWI00B – Vergleich CORBA vs. Web Services hinsichtlich der Applikationsintegration Web Services vs CORBA Web Services vs CORBA Ein Vergleich.
ATHOS Benutzertreffen 12. November Auswerteserver Glashütten, 12. November 2008 HighQSoft GmbH, Andreas Hofmann
Komponentenbasierter Taschenrechner mit CORBA
MD 4/02 Hello World from CORBA ein erster Überblick.
Cassey - Common Answer Set Evaluation sYstem Jean Gressmann Benjamin Kaufmann Robert Lenk.
XML-Schema HKI Proseminar Wintersemester 2010/11 Dozentin: Frau Kurz von Jan Kohl und Christian Lütticke.
Kommunikation in verteilten Systemen (Middleware)
Oracle WebServer - Einführung. © Prof. T. Kudraß, HTWK Leipzig Oracle Web Application Server HTML WebServer ® File system Static HTML PL/SQL Packages.
7 Verteilungsabstraktion
JAVA RMI.
Strukturänderungen Verteilte Anwendungen Wintersemester 06/07 © Wolfgang Schönfeld.
Remote Methode Invocation (RMI)
RelationentheorieObjektorientierte Datenbanken AIFB SS Das ODMG-Objektmodell vs. relationales Modell (1/9) ODMG-Objektmodell Literal_type Atomic_literal.
Wizards & Builders GmbH Schichtenarchitektur Multi-Tier-Applikationen mit Microsoft Visual FoxPro.
Rechnernetze und verteilte Systeme (BSRvS II)
Common Object Request Broker anhand eines Beispiels Aufgabestellung ( Ein Konto wird von einem Server verwaltet. Der Stand des Kontos wird.
RelationentheorieObjektorientierte Datenbanken AIFB SS Die Anbindung an Programmiersprachen (1/2) Prinzip und Zielsetzung der Sprachanbindungen.
Distributed Programming in.NET. Inhaltsverzeichnis 1) Einführung 2).NET Remoting 3) Web-Services 4) Vergleich.NET Remoting und Web- Services 5) Fazit.
Was umfaßt die CORBA Core Spezifikation? Welche zusätzlichen Komponenten muß ein ORB Produkt beinhalten? Core: CORBA Objekt Modell CORBA Architektur OMG.
Software Architektur III
Die .NET Common Language Runtime
Die .NET Common Language Runtime
Monitoring von Geräten und Diensten Projektgruppe Location-based Services for Wireless Devices WS 2004/05 Tobias Beisel AG Kao Betriebssysteme und Verteilte.
1 Alexander Arimond, University of Kaiserslautern, Germany Entwicklung und Evaluation eines Raytracing-Dienstes für das Venice Service Grid Alexander Arimond.
Software Architektur II
Tobias Kluge: FAME Middleware / Karlsruhe / The FAME project – Middleware.
Interoperable Informationssysteme - 1 Klemens Böhm Systeme 4: Query Processing in heterogenen Umgebungen.
Architekturen und Techniken für computergestützte Engineering Workbenches.
08/ HerrschingAG Verteilte Simulation Forschungsziele & Arbeitsschwerpunkte Mitglieder: TP Bletzinger TP Bungartz / Rank TP Krafczyk – Tölke.
Your name Bedeutung von Internet- Technologien Gruppe 1 Andreas Feuerstein Philipp Hochratner Christian Weinzinger.
Sesame Florian Mayrhuber
Welchen Problemen ist man bei heterogener, verteilter Programmierung ausgesetzt? Hardware: nicht einheitliche, inkompatible Systeme, verschiedene Leistungsfähigkeit.
Beschreiben Sie das Szenario wenn ein ORB einen Server aktiviert und eine Objektimplementation aufruft. Activate Server impl_is_ready Activate Object (GetID.
Beschreiben Sie eine Web Interaktion mittels Java Applets.
CGI (Common Gateway Interface)
Die Architektur von Jini Präsentation von Thomas Heinis & Michea Wankerl Seminar Information & Kommunikation WS 2000/01.
Einführung in CORBA Fachseminar Informations- und Kommunikationssysteme SS99 MartinVogt, IIIC, 8. Semester.
Management- und Web Services- Architekturen
Von UML 1.4 zu UML 2.0 InfoPoint vom Mittwoch
ATLAS2000 Modellintegration in digitalen Atlanten Konzepte und Lösungsvorschläge am Beispiel ATLAS2000.
Voyager Eigenschaften/Vorzüge Universalität: –ROI-Modelle: CORBA, RMI, DCOM –verschiedene Namens-, Verzeichnisdienste Nachrichtentypen: synchron, oneway,
2. Kommunikation und Synchronisation von Prozessen 2
OQL-Anbindung an Java (1) Java als Beispiel für die Einbettung von OQL in eine Programmiersprache Die OQL-Einbettung in Java ist teilweise mit dynamischem.
->Prinzip ->Systeme ->Peer – to – Peer
Web-Applikations-Server
Was wäre wenn….. SNMP (Simple Network Managment Protocol)
Vortrag - Diplomarbeiten (HS I)
Microsoft.NET InfoPoint 8. Juni 2005 Stefan Bühler.
Motivation Motivation für objektorientierte DBMS (ODBMS): –„Impedance Mismatch“ zwischen relationalem Datenmodell und Programmiersprachen-Datenmodell erfordert.
Ralf M. Schnell Technical Evangelist Microsoft Deutschland GmbH
Welcome to Web Services & Grid Computing Jens Mache
MD 4/02 CORBA Static/Dynamic Invocation Interface (SII/DII), Interface Repository.
EJB Architektur für große Web - Applikationen Gerald Weber
Datenintegration mit SupportGIS Vortrag im Rahmen des Projektseminars „Multimediales Internetangebot zur Freizeit und Kultur in Bonn“ WS 2000/01 Annette.
ORB – Konzepte Ist – Analyse der betrieblichen Notwendigkeiten, Anforderungsableitung an moderne Lösungskonzepte, alternative ORB – Konzepte mit Zukunft,
Realisierung verteilter Anwendungen: Teil 3 zBeim vorigen Mal: Sockets, RMI zInhalt heute yCommon Object Request Broker Architecture (CORBA) zLernziele:
Technische Universität München, Informatik XI Angewandte Informatik / Kooperative Systeme Verteilte Anwendungen: Entwurf Dr. Wolfgang Wörndl
Aufbau Integrierter Informationssysteme Verteilte Objektsysteme am Beispiel von CORBA Falk Ritschel, Stefan Springer, Falko Steponat Martin-Luther-Universität.
Patrick Richterich Lattwein GmbH Web Services Softwareentwicklung mit SOAP.
Technische Universität München, Informatik XI Angewandte Informatik / Kooperative Systeme Verteilte Anwendungen: Einflußreiche Systeme Dr. Wolfgang Wörndl.
WebServices Vortrag zur Diplomarbeit WebServices Analyse und Einsatz von Thomas Graf FH Regensburg
Prof. Dr.-Ing. Franz-Josef Behr Geodaten und Datenmodell
 Präsentation transkript:

Kap. 4 Der Corba-Standard zur verteilten Objektverwaltung Common Object Request Broker Architecture (aus OMG Homepage)

4.1 CORBA Middleware im Ueberblick CORBA = Common Object Request Broker Architecture. Standard der OMG, grosses Konsortium, bestehend aus ca. 800 Software-Herstellern (z.B. Netscape, Oracle, IBM, Sun, HP, Dec), Link: www.omg.org Object Request Broker (ORB) vermittelt zwischen Common Object Services= CORBAServices. Link: www.omg.org/corba/beginners.html ) Ein Vergleich zwischen CORBA und DCOM findet sich unter http://www.bell-labs.com/~emerald/dcom_corba/Paper.html Client Objects Horizontal Facilities Vertical Facilities Server Objects Common Object Services Object Request Broker Operating System and Network Software

Bestandteile von CORBA Auf Basis der Object Management Architecture (=OMA) CORBA besteht aus seiner Schnittstellen-Beschreibungssprache IDL und zugehörigen Sprachanbindungen einer gemeinsamen Kommunikationsinfrastruktur, dem Object Request Broker (ORB), einer Sammlung allgemeiner Dienste, der sog. Common Object Services (COS), sowie der Spezifikation grösserer Komponenten, der sogenannten Horizontal and Vertical Common Facilities.

Object Management Architecture (OMA) Benutzerspezifische Objekte “Vertical market” spezifische Objekte Anwendungsobjekte Vertical Facilities Finan-cial anwendungs- spezifisch E-Comm Health Care Trans-port Product-ion Object Request Broker (ORB) Event Life Cycle Properties User Interface System Mgmt anwendungs- unabhängig Naming Persistence Transactions Query Information Mgmt Task Mgmt Common Object Services Horizontal Facilities Schnittstellen zu allgemeinen Diensten Schnittstellen zu horizontalen Frameworks

Interface Definition Language (IDL) Sprache zur Definition von Objektschnittstellen (keine Implementierung) unabhängig von einer konkreten Programmiersprache und Betriebssystem angelehnt an die Syntax von C++ zusätzliche Konstrukte: Exceptions, Strings, Sequence, … ohne: Pointer, Templates, alle Kontrollstrukturen, … Abbildung durch einen Pre-Compiler in eine Programmiersprache, welche für die Implementierung verwendet wird Ada, C, C++, COBOL, Java, Smalltalk definiert sozusagen das „Schema“ einer verteilten Anwendung Objektschnittstellen Attribute, Operationen, Exceptions (Ausnahmebehandlung) Beispiel siehe Workshop

Object Request Broker (ORB) Rückgrat von CORBA: der Kommunikationskern erlaubt es Objekten, über Prozess- und Netzwerkgrenzen hinweg miteinander zu kommunizieren (Objektbus) bietet den Basismechanismus, um Methoden auf entfernten Objekten auszuführen Broker, der Methodenaufrufe eines Clients an den Server mit der richtigen Implementierung weiterleitet und eventuell erst aufstartet Marshalling / Demarshalling Client enthält nur Proxy- (Stellvertreter-) Objekte und kennt deren Schnittstelle (wg. IDL) kennt weder Ort noch Sprache der Implementierung sendet Auftrag (Zielobjekt, Operation, Parameter, …) an den Broker Server enthält die Objektimplementierung (Daten und Methodencode)

Funktionsprinzip des ORBs Lokalisieren der Objektimplementierung bereitet Server für Methodenausführung vor (startet Prozess, wenn nötig) überträgt Methode und Argumente zum Server, überträgt Resultate zum Client führt Datenkonversion zwischen verschiedenen Rechnerarchitekturen durch bietet Exceptions Server CIS->get_customer (“Ebner”) Client get_customer (char* n) {...} CIS Answer Request Proxy-Objekt Objekt-Skelett Object Request Broker

Common Object Services ... Erweitern und vervollständigen die ORB-Funktionalität definieren grundlegende Systemdienste zur Objektverwaltung sind anwendungsunabhängig Naming Service ermöglicht Objekte mit „sprechenden“ Namen zu binden/zu finden Event Service asynchrone Kommunikation zwischen Objekten mittels Ereignissen Security Service Authentifizierung, Zugriffskontrolle, sichere Kommunikation etc. Transaction Service Transaktionskoordinator für Transaktionen über verteilten Objekten Persistent Object Service um Objekte persistent in verschiedenen Servern zu speichern Common Services: Standardisierung weitgehend abgeschlossen, aber von den kommerziellen Produkten nur teilweise implementiert. Hier sieht man, dass die Grundteile eines DBMS als Komponenten / Services vorhanden sind...

… Common Object Services … Query Service deklarativer Zugriff auf Objekte über z.B. SQL-92 oder OQL Trader Service die „Yellow Pages“ eines CORBA Systems Externalization Service ermöglicht Objekte in einem Datenstrom zu speichern Licensing Service Mechanismen zur Kontrolle von Lizenzen durch Softwarehersteller Time Service Zeitsynchronisation in einem verteilten System Concurrency Control Service implementiert einen Lock Manager zum Sperren von Objekten Relationship Service erlaubt die Definition von Beziehungen zwischen Objekten …

Common Facilities oberste Abstraktionsebene Horizontal common facilities (anwendungsunabhängig ) User Interface Information Management System Management Task Management Beispiel: Distributed Document Component Facility (DDCF) Vertical market facilities (anwendungsabhängige „Business“- Objekte) CORBAfinance CORBAmanufacturing CORBAecommerce CORBAtelecom CORBAmed CORBAtransport Common facilities im stadium RFP, d.h. Anforderungen zusammengetragen, such nach konkreten Schnittstellen und Protokollen. Vertical market facilities im stadium RFI, d.h. es existieren lediglich Dokumente, welche die zentralen Fragestellungen beinhalten.

Internet Inter-ORB Protocol (IIOP) Das Internet Inter-ORB Protocol, kurz IIOP, definiert die Kommunikation zwischen verschiedenen ORBs Transfer- und Nachrichtenformat: GIOP (General Inter-ORB Protocol) Transportprotokoll: TCP/IP Interoperable Object References (IOR) Jeder CORBA (>= 2.0)-compliant ORB muss IIOP unterstützen “By 2001, most non-CORBA middleware products will support CORBA IIOP access (0.8 probability)” [GartnerGroup, April ‘99]