Österreichische Geschichte 1526–1918: Klima – Bevölkerung – Wirtschaft

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Zahlen – Daten – Fakten – Paragraphen
Advertisements

ÖSTERREICH UND DIE SCHWEIZ
1 Verkehrsquellgebiete (I) – Stand 2005 > > > <
Elke Baumann.
Kumulierte Häufigkeit
- 1 - Kleinstädte in ländlichen Räumen Projektziele: Untersuchung von deutschen Kleinstädten (bis 7000 Einwohner) in unterschiedlichen Typen ländlicher.
Von Sarah, Patrick, Tim und Max
Chile Chile generell Geographie Verwaltungsgliederung Bevölkerung
Von Patrick und Johannes
Datum:Seite: Nationale Medienkonferenz 1 Kosten der Krankenversicherung Über die Funktion von Reserven und Rückstellungen rechtlich - rechnungsmässig.
Verkehrsrecht aktuell
Kinder- und Jugendgesundheit in Österreich
Naturpark Purkersdorf & Blind Date 2011
Die Stadt mit den tausend Gesichtern
Stefanie Ainedter, Lisa Krainz, Alexander Schummi, Madeleine Wilding
Girls Day 2004 in Österreich. BOMM – Berufsinformationsme sse für Mädchen.
Industriezeit in Deutschland von 1850 bis 1939 Bilderpanorama
Bevölkerungsentwicklung - Entscheidungsgrundlagen für unsere Zukunft
Leben-S-Mittel Peter Mader
Europa kommunal: Wie viel Europa steckt in Österreichs Gemeinden? Dr. Harald Pitters Wien, November 2012 In Kooperation mit.
Enger Zusammenhang mit dem Warenhandel Von welchen Faktoren wird die Teilnahme am Dienstleistungshandel bestimmt? Enger Zusammenhang mit dem Warenhandel.
Wolfgang Amadeus Mozart
Der europäische Computerführerschein Präsentationen
Österreich.
EINE REISE DURCH DEUTSCHSPRACHIGE LÄNDER
Österreich ist ein Binnenstaat.
Téma hodiny: Geschichte, Politisches System und Staatsform Österreichs
Österreich 奧地利 ≠ 澳大利亞 Austria ≠ Australia
Bratislava Alojz Ondráček 2.A.
Arbeitsgelegenheiten für junge Menschen
Doppik al dente Gewinnentstehung und Gewinnverwendung Köln,
Titre Jean-Philippe Amstein Th. Hösli Vorstellung.
6. Österreich.
EIN ÜBERBLICK VON DEN DEUTSCHSPRACHIGEN LÄNDERN
Das lange 19. Jahrhundert Österreich
In- und Ausländer.
Niederösterreich.
Wo liegt Friaul-Julisch-Venetien?
ŐSTERREICH.
Kennst Du mich? Jahresmeldung, Kennzahlen, Standards, Statistik Ausbildungslehrgang für ehrenamtliche und nebenberufliche BibliothekarInnen 82/ Teil1 –
Erziehung Früher/ Heute
Solaranlagen in Privathäusern für Warmwasserbereitung
Ihr Büroservice für Kunden aus Österreich. BüroService Kronberg bietet seine Bürodienstleistungen Haushalten und Unternehmen im deutschsprachigen Raum.
Republik Österreich.
Sachsen Valentina Bencek, 4.a.
Republik Österreich Hauptstad – Wien Staatsform- Republik
Österreich Informationen Fotos.
Willkommen in Leszno LASS DIR FLÜGEL WACHSEN! Einwohner Eine der wichtigsten Städte Großpolens Poznań – 80 km Wrocław – 100 km Warszawa – 350.
VY_22_INOVACE_0126 Název DUMuRiskuj Tematická oblastKomunikace v každodenním životě AutorIvana Kotasová ŠkolaVOŠPS a SPgŠ Kroměříž Číslo.
Quiz zum Thema Flucht.
Das Zahlungsverhalten in Österreich
Länder und Sprachen.
Tomasz Białynicki-Birula, kl. IIb
Familiensoziologie Abbildungsübersicht / List of Figures
Die Republik Österreich ist ein Bundesstaat in Mitteleuropa mit der Staatsform einer demokratischen Republik. Das Land ist seit 1955 Mitglied in der UNO.
Beispiel 7: Bestandsveränderungen
Seite 1 Altersstruktur der OberösterreicherInnen 2005, 2020 und 2040 Quelle: Statistik Land OÖ; MV/MF; – 01/07.
Der europäische Computerführerschein Präsentationen
Die Republik Österreich ist ein demokratischer Bundesstaat in Mitteleuropa. Durch seine Verfassung aus dem Jahr 1920 und 1929 ist Österreich als semipräsidiale.
Österreich Vorname Zuname Klasse.
Ő s t e r r e i c h Land der Berge, Land am Strome, Land der Äcker,
ÖSTERREICH Republik Österreich.
SEKTORALANALYSE EINZELHANDEL Kaufkraftströme in Niederösterreich NÖ Kaufkraftströme 2005 (Szenario), in EuroAnteil an Konsumausgaben Konsumausgaben %
Servus, Salzburg. Unser Plan *Wir lesen einen Text. *Dann hören wir ein Gespräch. *Wir schreiben und inszenieren Dialoge. *In der Stunde spielen wir auch.
Österrech.
Wortbildung - Texte Dr. Ileana-Maria Ratcu.
Österreichs Bundesländer
geographische Lage Österreich
Проектна робота DEUTSCHSPRACHIGE LÄNDER підготували учні 8 – Б класу КЗ «Лисичанська спеціалізована школа І – ІІІ ступенів №27» учитель: Стрільцова Т.П.
Ő s t e r r e i c h Land der Berge, Land am Strome, Land der Äcker,
 Präsentation transkript:

Österreichische Geschichte 1526–1918: Klima – Bevölkerung – Wirtschaft Universität Wien Wintersemester 2008/9 PD Dr. Peter Rauscher

Häufigkeiten der Temperaturanomalien 1496-1995 Quelle: C. Pfister, Wetternachhersage. 500 Jahre Klimavariationen und Naturkatastrophen (1496-1995), Bern u.a. 1999, Fig. 3.66, S. 211.

Temperaturanomalien 1560-1995 Quelle: C. Pfister, Wetternachhersage. 500 Jahre Klimavariationen und Naturkatastrophen (1496-1995), Bern u.a. 1999, Fig. 3.67, S. 212.

Hypothetische Konsequenzen der Klimaver-schlechterung im späten 16 Hypothetische Konsequenzen der Klimaver-schlechterung im späten 16. Jahrhundert Quelle: W. Behringer, „Kleine Eiszeit“ und Frühe Neuzeit, in: Ders. u.a. (Hg.), Kulturelle Konsequenzen der „Kleinen Eiszeit“, Göttingen 2005, Abb. 3, S. 441 (nach C. Pfister, Klimageschichte der Schweiz.

Schätzungen der Bevölkerungs- und Häuserzahlen in Österreich (auf Basis der heutigen Bundesländer) (Bruckmüller, Sozialgeschichte, S. 134f.) Bevölkerungszahl Häuserbestand Land/Jahr (ca.) 1500/30 1600/20 1527 1600 Niederösterreich (inkl. Wien) 500.000 600.000 80.000 91.000 Oberösterreich 300.000 380.000 56.000 64.000 Burgenland 60.000 9.000 12.000 Steiermark 279.000 340.000 41.000 45.000 Kärnten 170.000/ 180.000 22.000 28.000 Salzburg 65.000 105.000 12.500 14.500 Tirol 110.000 140.000 23.000 Vorarlberg 30.000 40.000-45.000 7.000 8.500

Schätzungen der Bevölkerungszahlen in den österreichischen, böhmischen und ungarischen Ländern (1500–1600) Winkelbauer, Ständefreiheit, S. 14, Tabelle 1. Land/Jahr 1500 1550 1600 1650 Niederösterreich 500.000 540.000 600.000 450.000 Oberösterreich exkl. Innviertel 240.000 280.000 300.000 250.000 Steiermark inkl. der 1919 an Jugoslawien abgetretenen Gebiete 340.000 400.000 460.000 Kärnten 145.000 165.000 180.000 200.000 Krain 290.000 Görz und Gradiska 80.000 100.000 130.000 150.000 Tirol inkl. der 1919 an Italien abgetretenen Gebiete 390.000 440.000 Vorarlberg (heutiges Bundesland) 30.000 35.000 40.000 45.000 Böhmen 1.100.000 1.200.000 1.400.000 1.000.000 Mähren 550.000 650.000 Schlesien 750.000 900.000 700.000 Königliches Ungarn 3.500.000 2.000.000 1.800.000 1.900.000 Siebenbürgen 800.000 Türkisch-Ungarn

Europäisches Heiratsmuster Z. T. große regionale Unterschiede, auch in den österreichischen Ländern, abhängig von Erwerbsstruktur. Tendenziell gilt: Späte Heiraten Davor: lange Jugend oft verbunden mit Leben außerhalb des Elternhauses (Knecht, Magd, Lehrling etc.: „life-cycle-servants“): Rigide Sexualmoral (Ausnahmen: Gegenden mit gesindereichen Bauernhöfen/hohen Arbeitskräftebedarf) Gründung eines eigenen Haushalts durch die Eheleute meist außerhalb des Haushalts der Eltern (Ausnahme: ländliche „Ausgedingeregionen“, aber auch hier Abzug der „weichenden Familienmitglieder“, d.h. der nicht erbenden Kinder!). Zu diesem Haushalt gehören außer der Kernfamilie keine Verwandten, aber Dienstboten, Angestellte, Lehrlinge oder Untermieter. Relativ großer Anteil der Bevölkerung, der finanziell nicht in der Lage war, einen Haushalt zu unterhalten und dem damit auch die Eheschließung und damit die Erzeugung von (legitimen) Nachkommen verschlossen blieb (unfreiwilliges Zölibat).

Alpenländische Salzproduktion 1500-1850 Aus: Sandgruber, Ökonomie und Politik

Feinsilberausbringung in Schwaz Aus: Sandgruber, Ökonomie und Politik

Reallohnverfall während der Preisrevolution Aus: Kriedte, Spätfeudalismus und Handelskapital

Österreichische Städte um 1600 Aus: Bruckmüller, Sozialgeschichte Österreichs Stadt Einwohner um 1600 Wien 50.000 Steyr 9.000 Schwaz Graz 8.000 Salzburg Innsbruck 5.700 Wels 5.000 Krems 4.000 Klagenfurt Wiener Neustadt 3.500 Linz 3.000 St. Pölten Klosterneuburg Hallein