Die Fischfauna in den Auen beim neuen Staffeleggzubringer im Rohrer Schachen Maturitätsarbeit (2012) von Christian Käser Betreut von Michael Storz.

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 Präsentation transkript:

Die Fischfauna in den Auen beim neuen Staffeleggzubringer im Rohrer Schachen Maturitätsarbeit (2012) von Christian Käser Betreut von Michael Storz

Untersuchungsgewässer Nebenarm 2 Kanäle 7 Weiher Karte: Das neue Auengebiet aus der Vogelperspektive

Gekürzte Fragestellungen Folgende Fragestellungen wurden bezüglich der vorkommenden Fischarten formuliert: Welche Fischarten kommen in den zu untersuchenden Gewässern vor? Welche Jungfische sind wo festzustellen? Werden vorhandene Kleinstrukturen in den Gewässern von verschiedenen Fischarten unterschiedlich genutzt? Übergeordnet galt es, nach der Datenerhebungsphase folgende Fragestellung zu beantworten: Wird die Funktion der neuen Auenlandschaft als ökologisches Ausgleichsgebiet zur Schaffung von Lebensraum für Fische erfüllt?

Methoden Elektrofang „Fischfang unter Einleitung von Gleichstrom“ Funktionsweise: Befinden sich Anode und Kathode unter Wasser, entsteht ein Spannungsfeld und der Fisch wird elektrisch durchströmt. Er reagiert mit aktiven Schwimmbewegungen Richtung Handstück und kann dem Gewässer mit einem Fischernetz entnommen werden. Abb.: Das verwendete Elektrofanggerät 1: Generator (Stromlieferant) 2: Handstück (Anode) 3: Metallband (Kathode) Ein Elektrofang wurde einmalig unter der Leitung von Alexandre Gouskov und der Mithilfe von Michael Storz durchgeführt.

Inhalt Untersuchungsgewässer Gekürzte Fragestellungen Die angewandten Methoden Die zusammengefassten Resultate Ein kurzes Fazit

Methoden Reusenfang Anköderung durch Paniermehl Funktionsweise: Die Fische schwimmen in die Reuse hinein und finden wegen der Trichterform des Eingangs (rot markiert) nicht mehr hinaus. Nach ca. einer Stunde wurden die Reusen jeweils kontrolliert. Die Ausbeute einer Reuse Insgesamt wurden neunmal Reusen ausgelegt. Sie wurden jeweils bei gesichteteten Kleinfischschwärmen oder an interessanten Strukturen platziert. Das verwendete Reusenmodell

Methoden Tages- und Nachtbeobachtungen Nachtbegehungen sind etwas effektiver, weil sich die Fische ruhiger verhalten und sich öfters in Ufernähe aufhalten als am Tag. Nachtbegehungen wurden fünf durchgeführt, am Tag wurde während den Reusenfängen nach Fischen Ausschau gehalten. Für Nachtbeobachtungen wurde eine akkubetriebene Starkstrahllampe verwendet. Während Tages- und Nachtbegehungen wurden sporadisch auch Handnetzfänge ausgeübt. Ein Flussbarsch in der Nacht Ein Alet, gesichtet am Tag

Resultate Nachgewiesene Arten Während der fast fünfmonatigen Datenerhebungsphase konnten folgende 18 Arten nachgewiesen werden: Aal Nase Flussbarsch Bartgrundel Alet Rotauge Groppe Dorngrundel Äsche Schleie Gründling Dreistachliger Stichling Bachforelle Schneider Karpfen Elritze Barbe Sonnenbarsch

Resultate Fangäufigkeit der einzelnen Arten Folgende Grafik zeigt die Fanghäufigkeit der mittels Reusen gefangenen Arten (nur Nebenarm und Kanäle): Der Alet, der Dreistachlige Stichling und das Rotauge sind mit Abstand die dominantesten Arten.

Resultate Die einzelnen Gewässer Nebenarm Kanäle Weiher Aal Flussbarsch Alet Schleie Groppe Barbe Sonnenbarsch Äsche Gründling Dorngrundel Bachforelle Karpfen Dreistachliger Stichling Nase Elritze Bartgrundel Rotauge Schneider Im Nebenarm wurden 17 Arten nachgewiesen, also alle ausser dem Sonnenbarsch In den Kanälen wurden nur Fische der Grössenordnung <10cm nachgewiesen und nur in Nähe des Nebenarmes In den Weihern wurden viele Sonnenbarsche und eine Schleie nachgewiesen

Resultate Spezielle Fänge Die Nase Durch Quer- und Uferverbauungen wird ihre Laichwanderung erschwert und Laichgebiete werden zerstört. Sie ist deshalb vom Aussterben bedroht und steht auf der Roten Liste der Schweizer Fischarten. Heute versucht man mittels Gewässerrevitalisierungen dem Aussterben entgegenzuwirken. Ein Beispiel dazu findet man auch im Rohrer Schachen: Das Suhremündungsgebiet (ein bekanntes Laichgebiet von Nasen) wurde aufgeweitet und zudem ein Blockrampe abgetragen. Die Nasen haben nun bessere Laichmöglichkeiten und können weiter aufsteigen. Gut möglich, dass meine gefangenen Jungnasen aus der Suhre stammen.

Resultate spezielle Fänge Der Sonnenbarsch Der Sonnenbarsch stammt ursprünglich aus Nordamerika und wurde vor ca. 100 Jahren nach Europa eingeschleppt. Er beansprucht relativ viel Platz für sich und durch sein aggressives Revierverhalten gefährdet er insbesondere einheimische Jungfische und kleine Arten. Ich konnte ihn nur in der Weihern nachweisen, die Fischfauna gefährdet er dort also kaum. Durch sein grosses Vorkommen kann er jedoch den Kaulquappenbestand von Amphibien dezimieren.

Resultate Vergleich mit dem Revier 18 der Aare Im Revier 18 der Aare, das sich vom Kraftwerk Rüchlig in Aarau bis zum Kraftwerk Rupperswil-Auenstein vollstreckt, wurden während anderen Datenerhebungen 30 Arten nachgewiesen. Gründe für diese Abweichung zu meiner Untersuchung können sein: Absenz einzelner Arten in meinem eher kleinen Untersuchungsgebiet Bestimmungsfehler meinerseits, beispielsweise Verwechslung von Rotauge und Rotfeder Nachweis konnte während der Datenerhebungszeit nicht erfolgen (Eine Verlängerung der Untersuchungsdauer würde vermutlich mehr Arten im Gebiet aufzeigen)

Fazit Mit 18 nachgewiesenen Fischarten darf von einer artenreichen Fischfauna innerhalb der Gewässer des Auengebietes gesprochen werden. Die neuen Auengebiete werden als Lebensraum akzeptiert und die Bemühungen des ökologischen Ausgleichs sind als erfolgreich einzustufen. Insbesondere der naturnahe Nebenarm hat durch seinen Strukturreichtum und dem Nachweis der Nase die Bedeutung von Renaturierungen belegt. Jungfische wurden v.a. in den kleineren Kanälen gefunden. Antwort auf die gestellte Frage: Ja, die Funktion des neuen Auengebietes als ökologisches Ausgleichsgebiet zur Schaffung von Lebensraum für Fische wurde erfüllt.