HLW-Richtlinien für LSM-/EH- oder DRSA-Lehrgänge

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 Präsentation transkript:

HLW-Richtlinien für LSM-/EH- oder DRSA-Lehrgänge Umsetzung der Guidelines 2000 innerhalb der DLRG Richtlinien für die HLW-Ausbildung von Laien in EH-/LSM- und DRSA-Kursen der DLRG. Bei weiterführenden Kursen (z.B. SAN A oder B) werden zusätzliche Bausteine wie die Kreislaufbeurteilung anhand der Carotispulskontrolle gelehrt. DLRG LV Westfalen e.V. / FMS

HLW-Richtlinien (LSM/EH/DRSA) 2000 = Weltkongress (AHA und IRC) = „consensus on science“ 2001 = BAG EH Umsetzung nach Abstimmung mit der BÄK 2002 = Die Hilfsorganisationen unterrichten (nach Neuauflage der Lehrunterlagen) den neuen HLW-Weltstandard Eingeladen hatten die American Heart Assosiation (AHA) und das International Resuscitation Council (IRC) alle übernationalen und nationalen Komitees, die sich wissenschaftlich mit Reanimation beschäftigen. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Erste Hilfe (BAG EH) prüfte, welche ihrer Reanimationsempfehlungen aufgrund der Ergebnisse des Weltkongresses geändert werden müssen. Nach Änderung ihrer Empfehlungen mussten diese mit der Bundesärztekamer (BÄK) abgestimmt werden, die ihrerseits bereits ein Buch herausgegeben hatte, in welchem von den bisherigen und zukünftigen Empfehlungen erheblich abgewichen wurde. Am Ende gab die BÄK ein Korrekturblatt zu ihrem Buch heraus und die Empfehlungen der BAG EH konnten in den Hilfsorganisationen umgesetzt werden. DLRG LV Westfalen e.V. / FMS

HLW-Richtlinien (LSM/EH/DRSA) Diagnostischer Block Bewusstsein Atmung Kreislauf HLW  Notruf   Dies ist das Grundschema beim Auffinden eines Notfallpatienten. Es ist von links nach rechts zu lesen und stellt den Ablauf auf einer Zeitschiene dar. Die Erläuterungen der einzelnen Bausteine erfolgt in den folgenden Dias. Notruf bei Kindern erst nach 1 Minute HLW DLRG LV Westfalen e.V. / FMS

HLW-Richtlinien (LSM/EH/DRSA) Diagnostischer Block A – Anschauen (keine Körperbewegung feststellbar) A – Ansprechen (reagiert nicht auf lautes Ansprechen) A – Anfassen (reagiert nicht auf Schütteln an den Schultern) Bewusstlos  Bewusstsein ! Keine Änderungen ! DLRG LV Westfalen e.V. / FMS

HLW-Richtlinien (LSM/EH/DRSA) Diagnostischer Block erwachsener Betroffener / ein Helfer = Notruf nach Feststellen der Bewusstlosigkeit  Notruf   Kinder betroffen = Notruf nach einer Minute HLW Notruf  ! Änderungen ! DLRG LV Westfalen e.V. / FMS

HLW-Richtlinien (LSM/EH/DRSA) Diagnostischer Block Kontrollieren = sehen und evtl. Fremdinhalt mit Fingern entfernen Überstrecken = des Kopfes Sehen = Heben und Senken des Brustkorbs (nicht sichtbar) Hören = Atemgeräusche (nicht hörbar) Fühlen = Ausatemstoß (an der Wange des Helfers nicht spürbar) Atmung Für den Fall, dass vom TN noch die Hand auf den Rippenbogen (Zwerchfellkontrolle) gelegt wird: Wegen der Probleme, gleichzeitig den Kopf in der überstreckten Lage und somit die Atemwege freizuhalten und des Problems der Zwerchfellaktivitäten (Aufschaukeln), ohne dass Luft in den Atemwegen bewegt wird, wird dies schon seit einigen Jahren nicht mehr gelehrt. Atemstillstand Atmung vorhandenStabile Seitenlage ! Keine Änderungen ! DLRG LV Westfalen e.V. / FMS

HLW-Richtlinien (LSM/EH/DRSA) Diagnostischer Block Sehen = Bewegungen/Atmungen (nicht sichtbar) Hören = Husten/Atmen (nicht hörbar) Fühlen = Abwehrbewegungen (nicht spürbar) Kreislauf Der Wegfall der Pulskontrolle ist Ausfluss aus wissenschaftlichen Versuchen mit Laien und medizinischem Fachpersonal. Der Prozentsatz der „Treffer“, d.h. des Feststellen eines stehenden Kreislaufes durch Aufsuchen der Halsarterien ist erschreckend gering. Logisch ist das schon: Es wird schließlich etwas gesucht, was nicht da ist! Das Zeitlimit ist hierbei 5 Sekunden pro Halsseite (10 sec gesamt).Aufgrund der hohen Fehlerquote haben sich die Wissenschaftler entschlossen, die Methode für Laien nicht zu empfehlen. Der Retter soll vielmehr den Patienten vom Beginn der Rettungsaktion beobachten: Bewegt er sich nicht, atmet er nicht, hustet er nicht oder macht er keine Abwehrbewegungen oder sind auch sonst keine Lebenszeichen von ihm zu sehen, hat der Retter anzunehmen dass der Kreislauf steht. Kreislaufstillstand ! Änderungen ! Es wird keine Pulskotrolle mehr gelehrt! DLRG LV Westfalen e.V. / FMS

HLW-Richtlinien (LSM/EH/DRSA) Maßnahmen Beatmung = - Mund zu Nase oder Mund (gleichwertig) 2 x beatmen (Brustkorb hebt und senkt sich) Beatmungsdauer = jeweils 2 Sekunden Herzdruckmassage = - Druckpunkt aufsuchen (wie bisher) - Drucktiefe 4-5 cm (wie bisher) - Druckfrequenz 100/min (wie bisher) Verhältnis Beatmung/Herzdruckmassage = 2 / 15 HLW Die Luftwege Mund oder Nase werden als gleichwertig für die Beatmung empfohlen. Die Methode 2:15 auch bei der Zweihelfermethode sorgt für etwas mehr Ruhe beim nicht aufeinander eingespielten Team. Daneben ist die Wahrscheinlichkeit, dass bei 15 aufeinanderfolgenden Kompressionen ein entsprechender Druck im Kreislaufsystem aufgebaut wird, größer. ! Änderungen ! Kein Unterschied von 2 oder 1-Helfer-Methode! DLRG LV Westfalen e.V. / FMS

HLW-Richtlinien (LSM/EH/DRSA) Ergänzungen für Ausbilder Wiederbelebung ohne Beatmung (keine Empfehlung an Teilnehmer – aber besser als nichts tun) Heimlich-Manöver (wird nicht wieder eingeführt!) Stabile Seitenlage (wie bisher!) Druckpunktsuche (wie bisher! BÄK hat sich korrigiert) Beatmungsvolumen (ohne Sauerstoffgabe: 700-1000 ml = 10 ml/kg ) In Amerika wird relativ häufig eine Reanimation durch Laienhelfer nach den telefonisch in der Situation gegebenen Anweisungen der Notruf-Dispatcher durchgeführt. Wenn der Laie zu einer kompletten HLW nicht in der Lage ist, wird er nur angewiesen, die Herzdruckmassage durchzuführen. Als Nebenargument gilt immer noch: Bei unüberwindlicher „Ekelbarriere“ (Blut im Gesicht des Patienten/Erbrochenes...) ist eine Herzdruckmassage besser als gar nichts tun. Die Hilfsorganisationen haben festgelegt, dass nur eine komplette HLW gelehrt werden soll (Das ist der „Goldstandard“). Beim Heimlich-Handgriff (Manöver) weichen die Richtlinien von den Empfehlungen der AHA und IRC ab. In den Hilfsorganisationen wurde aber über die Abschaffung vor einigen Jahren lange diskutiert (Risikoabwägung). Aus den Gründen,aus welchen dieser Handgriff abgeschafft wurde, wird er jetzt auch nicht wieder eingeführt. Die BÄK hatte, aufgrund eines Vorstoßes eines ihrer Ärzte eine andere Herstellung der Stabilen Seitenlage empfohlen und publiziert. Ebenso beim Aufsuchen des Druckpunktes. Nach Intervention der Hilfsorganisationen gab die BÄK ein Erratumblatt zu ihrem Buch heraus. Entscheident ist die Endlage des Patienten bzw. der tatsächliche Druckpunkt (der Weg hierzu wurde, nach langjährigem Erproben verschiedener Methoden durch die Hilfsorganisationen in ihren Ausbildungsvorschriften publiziert. Einer Erneuerung bedurfte es nicht). Beim Beatmungsvolumen ist in der Laienausbildung zu lehren: Heben und Senken des Brustkorbes zeigt das richtige Beatmungsvolumen an! Der Zahlenwert ist für den Ausbilder interessant. DLRG LV Westfalen e.V. / FMS

HLW-Richtlinien (LSM/EH/DRSA) Ergänzungen für Ausbilder Notruf (phone first / phone fast wird unterschieden) Atemwege freimachen (es wird keine spezielle Methode mehr gelehrt) Karotispulssuche (entfällt) Baby-HLW 3 Beatmungen / 15 Herzdruckmassagen (wie bisher) Pulskontrolle entfällt! Später Notruf! DLRG LV Westfalen e.V. / FMS