Zwei Lieder – Eine Aussage Patrick Nuo: Girl in the moon (2004) R. Schumann (1840) / H. Heine (1822): Im Rhein, im schönen Strome.

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 Präsentation transkript:

Zwei Lieder – Eine Aussage Patrick Nuo: Girl in the moon (2004) R. Schumann (1840) / H. Heine (1822): Im Rhein, im schönen Strome

Der Videoclip von Patrick Nuo:

1. Something beautiful touched my soul Something from the outside to control And I can´t wait till the end of the day When she comes over to take me away She makes me fly It´s in her eyes Etwas Wunderbares hat meine Seele berührt, etwas von außerhalb hat die Kontrolle übernommen, und ich kann das Ende des Tages nicht abwarten, bis sie zu mir kommt, um mich mitzunehmen. Sie lässt mich fliegen. Das ist in ihren Augen. She´s my girl in the moon An angel put a smile upon her face She is my girl in the moon In the dawn she´s gone without a trace Ain´t nobody else´s girl No one can tear us apart How I wish I´d carry her forever in my heart Sie ist mein Mädchen im Mond. Ein Engel hat ein Lächeln auf ihr Gesicht gezaubert. Sie ist mein Mädchen im Mond. Bei Sonnenaufgang ist sie spurlos verschwunden. Sie gehört niemandem sonst, Niemand kann uns trennen. Ich wünsche, ich könnte sie für immer im Herzen tragen.

2. On my own I watch the stars tonight I´m longing for until it hurts inside I hope she comes at the end of the day She enfolds me to take me away She makes me cry It´s in her eyes She´s my girl in the moon An angel put a smile upon her face She is my girl in the moon In the dawn she´s gone without a trace Ain´t nobody else´s girl No one can tear us apart How I wish I´d carry her forever in my heart She´s my girl in the moon An angel put a smile upon her face She is my girl in the moon In the dawn she´s gone without a trace Ain´t nobody else´s girl No one can tear us apart I know I will be with her soon She is my girl - girl in the moon Ganz alleine beobachte ich heute Nacht die Sterne, ich sehne mich so sehr nach ihr, bis es innerlich schmerzt. Ich hoffe sie kommt am Ende des Tages und nimmt mich in dir Arme, um mich mitzunehmen. Sie bringt mich zum Weinen. Das ist in ihren Augen. Sie ist mein Mädchen im Mond. Ein Engel hat ein Lächeln auf ihr Gesicht gezaubert. Sie ist mein Mädchen im Mond. Bei Sonnenaufgang ist sie spurlos verschwunden. Sie gehört niemandem sonst, Niemand kann uns trennen. Ich wünsche ich könnte sie für immer im Herzen tragen. Sie ist mein Mädchen im Mond. Ein Engel hat ein Lächeln auf ihr Gesicht gezaubert. Sie ist mein Mädchen im Mond. Bei Sonnenaufgang ist sie spurlos verschwunden. Sie gehört niemandem sonst, Niemand kann uns trennen. Ich weiß, bald bin mit ihr zusammen. Sie ist mein Mädchen – mein Mädchen im Mond.

Im 16. Jh. entwickelte sich der Bildtypus der Immaculata (Unbefleckte Empfängnis Mariens): Maria schwebt, auf der Mondsichel stehend, von Engeln umrahmt, in blauem (himmelsfarbenen) Gewand als kosmische Jungfrau in den Wolken. Ein sehr bekanntes Bild dieses Typs ist die Unbefleckte Empfängnis von Bartolomé Esteban Murillo.

Im Rhein, im schönen Strome Im Rhein, im schönen* Strome Da spiegelt sich in den Welln, Mit seinem grossen Dome, Das grosse, heilige Köln. Im Dom da steht ein Bildnis, Auf goldenem Leder gemalt; In meines Lebens Wildnis Hats freundlich hineingestrahlt. Es schweben Blumen und Englein Um unsre liebe Frau; Die Augen, die Lippen, die Wänglein, Die gleichen der Liebsten genau. Heinrich Heine *Bei Heine: «heiligen»

Als 18jähriger lernte Heine in Düsseldorf seine Kusine Amalie, die Tochter des reichen Hamburger Onkels Salomon kennen und verliebte sich in sie. Amalie kam ihm anfangs entgegen, wies ihn dann aber ab. Nicht einmal die Gedichte, die er für sie schrieb, würdigte sie. Das Trauma Amalie saß tief bei Heine. Während seiner Hamburger Zeit als Banklehrling seines Onkels litt er darunter. Fünf Jahre später, als Amalie 1821 einen ostpreußischen Gutsbesitzer heiratete, dichtete er die Gedichte des "Lyrischen Intermezzo". Auch spätere Verletzungen projizierte Heine in dieses Hamburger Urerlebnis. Dafür spricht, dass das Bild Amalies zwar verklärt wird wie das der himmlischen Madonna, dabei aber denkbar unplastisch bleibt. Das allgemeine Gefühl der Fremdheit und Isolation in einer zwar äußerlich freundlichen, aber dennoch abweisenden Realität wird in dieses Bild ebenso hineingenommen wie die romantische Sehnsucht allgemein.

Starling, James M.: Köln, Rheinufer mit St. Martin und Domchor Kolorierter Stahlstich / 1840

Kölner Dom

Stefan Lochner: «Dreikönigsaltar» ( )

Generelle Kennzeichen des Liedes: - der stereotype punktierte Rhythmus (kraftvoll, steif,), der (bezeichnenderweise) nur bei der Liebsten (T.40/41) fehlt. Das ist eine archaisierende Reminiszenz an barocke Musik. -die oktavierten, langsam-schreitenden, schweren, wuchtigen cantus-firmus-artigen Skalengängen. In der Grafik sind sie blau markiert. Sie fehlen nur an der Stelle, wo von dem Bildnis die Rede ist, das freundlich in des Lebens Wildnis hineinstrahlt (T und T. 26) - skelettartig-dürrer. scharfgezeichneter Klaviersatz, der weit überwiegend nur zweistimmig ist (1-18, 42-58). Dreistimmig ist die 2. Strophe, die von dem freundlichen Bildnis handelt (weiche Sext- oder Terzparallelen). Am Schluß geht sie in Vierstimmigkeit über. Die Überleitung zur 3. Strophe verstärkt durch die (romantische) Chromatik den Charakter der gefühlvollen Intimität. Erstaunlicherweise findet in der 4. Strophe (die Augen, die Wänglein…) eine Rückentwicklung zur Dreistimmigkeit und zur Diatonik statt. Die Schlusswendung (die gleichen der Liebsten genau) ist vorübergehend noch einmal leicht chromatisch, mündet aber unmittelbar in die schroffe, scharf-konturierte, abweisende Zweistimmigkeit des Anfangsteils.

Romantische «Gotik» Die Haupt-Merkmale passen gut zur Vorstellung des gewaltig-großen Domes, der spitzbogigen und spitzgiebeligen Gotik, der hehren alten Zeit. Sie lassen sich durch die kontrastierenden Vorstellungen der freundlichen Madonna und der Liebsten nur leicht glätten und aufhellen, nicht verdrängen. Von dem Nachspiel her gesehen bleibt das Subjektiv-Intime Episode, allerdings nicht ganz: das totale Versinken der Musik am Schluß evoziert etwas Persönliches, wenn auch Grauenvoll- Resignatives. Das Überwältigtwerden des Subjektiven ist besonders in der Singstimme sichtbar: sie bleibt immer an den rigiden Klaviersatz gefesselt, kann sich nicht aus dem Zwang befreien.

Caspar David Friedrich

Tonwechsel auf 3. Zählzeit Einzige Stelle ohne Punktierung

Fritz Wunderlich (Tenor) singt Schumanns Lied aus dem Zyklus DICHTERLIEBE