Migration, Integration, Asyl

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
THG-Schülerinnen und Schüler über Europa
Advertisements

Kulturelle Herkunft, Migration und jugendliche Subkulturen
Zwangsumsiedlung als Folge des Zweiten Weltkrieges
DÄMONEN Dämonen existieren nicht! Sie entstehen in unserem Kopf!
Wer bin ich in Jesus Christus?
Ausländer in Deutschland
Das Mayonnaiseglas und der Kaffee für alle die das Leben besser
Weltflüchtlingstag 20. Juni Österreichisches Jugendrotkreuz.
Lebensgefühl und Wertorientierungen bei Jugendlichen in Deutschland Ergebnisse der Shell Jugendstudien 2002, 2006, 2010 Dr. Thomas Gensicke Senior.
„Was steht eigentlich hinter dem Roten Kreuz?“
Unterrichtsmaterial zum Thema Flucht und Asyl für den 5. – 8. Jahrgang
Seit wann gibt es Adoptionen?
„Das Beste an meiner Entscheidung war wohl bisher, dass ich es überhaupt gewagt habe.“ Laura Lender, Austauschschülerin in Schweden 2012/13 „Ich habe mich.
Kinderrechte Am 20. November 1989 wurde die Kinderrechtskon-vention von den Vereinten Nationen verabschiedet. Die Konvention legt fest welche Rechte Kinder.
Da ist was dran ! Michael war so eine Art Typ, der dich wirklich wahnsinnig machen konnte. Es war immer guter Laune und hatte immer was positives zu sagen.
Da ist was dran ! Michael war so eine Art Typ,
Mohammad Es ist einfach geboren zu werden, aber es ist ganz schwierig Mensch zu sein.
Partner/in unter gutem Stern Ist ein Angebot der Dreikönigsaktion, dem Hilfswerk der Katholischen Jungschar Bietet engagierten Personen und.
"Die vier Gesetze der Spiritualität"
Tätigkeit 5: Wer ist ein Migrant? Folie 1: Zielsetzungen
Aufgabe 6: Woher kommen Migranten, wohin gehen sie
Materialien zur Politischen Bildung von Kindern und Jugendlichen
Kinder- und Jugendarmut und Demokratie
Materialien zur Politischen Bildung von Kindern und Jugendlichen
Worauf ist dein Leben ausgerichtet?
ALLES NUR GELIEHEN….
Freiheit und Verantwortung – wie gehen wir Tabler damit um?
Schlecht drauf? Liebeskummer?
Wer von euch hat Lust auf ein Spiel?
Straßenkinder In bolivien.
Äthiopien: Bildung gegen Armut
Kinderrechte.
Hier eine besondere Freundschaft!
Lektion 7 Job Interview.
Kids for Europe Herzlich Willkommen bei Kids for Europe!
Schiwa geboren gestorben Uhr
Quiz zum Thema Flucht.
Bolivien: Hoffnung für Straßenkinder
Auf das Ziel konzentriert!
Der Ladenhund erklärt. (KL Shop News)
Da ist was dran! „Wenn es mir besser gehen würde,
Bolivien: Selbstbestimmtes Leben für Bauernfamilien
ALLES NUR GELIEHEN….
Fall Frau O..
Kommunikation Die Stimmungslage der Nation im Mai 2008 Juni 2008 Prof. Dr. Frank Brettschneider Die Deutschen vor der Fußball-EM 2008 Ein Gemeinschaftsprojekt.
Wichtige Werte im Leben der Kinder (1) gestützt
Migration-Integration
Verantwortung ohne Grenzen?
Kernaussagen von Insa Graefe „Lampedusa in Hamburg“
Konflikte zwischen Generationen
Eine Fotoreportage über junge Flüchtlinge in Deutschland
Pakeha stellt Ozeania vor Guten Tag Mein Name ist Pakeha und ich heiße Sie herzlich in der Demokratischen Inselrepublik Ozeania willkommen. Ich möchte.
Nordost-Indien: Bildung und Gesundheit fördern.
Eine Fotoreportage über junge Flüchtlinge in Deutschland
Putzbrunn. Aktionsbündnis tolerantes Putzbrunn  Aktionsbündnis Putzbrunner Bürger, gegründet, um in der Debatte um die Aufnahme von Asylbewerbern die.
Deutschland ist wieder Einwanderungsland. Willkommen!
Dienstabend zum Thema Migration, Flucht und Asylverfahren
Va BHAK 2006/07 K ALKAN Zübeyde S ARICI Asuman S ÖNMEZ Elif.
Kinderrechte.
Das Interview im Überblick
Situation mit den Flüchtlingen in Deutschland
Kernaussagen von Insa Graefe „Lampedusa in Hamburg“ Die Hamburger Lampedusa-Gruppe Bis 2011 als Arbeitsmigranten aus Westafrika in Libyen.
Flüchtlinge Was wir schon wissen:.
Manche Leute kommen in unser Leben und gehen schnell... Manche Leute werden Freunde und bleiben ein bisschen... wunderschöne Fußabdrücke auf unseren.
News: Aktuelles aus Politik, Wirtschaft und Recht April 2016 © Orell Füssli Verlag Auftrag A (Vorentlastung) Das Bild zeigt Flüchtlinge im Mittelmeer und.
In diesem Jahr kommen unerwartet viele Flüchtlinge nach Deutschland. Sie kommen hauptsächlich aus Syrien, Irak, Afghanistan und einigen afrikanischen Ländern.
DAS BIN ICH Mein Name ist Hessam Ataee. Ich bin am 16. April 99 in afghanistan geboren und meine Mutter sprache ist naturlich Usbekisch und komme.
66 Millionen Menschen sind weltweit vertrieben — die meisten seit dem 2. Weltkrieg.
66 Millionen Menschen sind weltweit vertrieben — die meisten seit dem 2. Weltkrieg.
 Präsentation transkript:

Migration, Integration, Asyl Materialien zur Politischen Bildung von Kindern und Jugendlichen www.demokratiewebstatt.at

Mehr Information auf: www.demokratiewebstatt.at

Input: Mitleid Befremden Beim Thema „Migration, Integration und Asyl“ werden oft unsere Gefühle angesprochen. Wichtig ist auch eine gute und sachliche Information, um die aktuelle Situation besser zu verstehen, sich eine eigene Meinung zu bilden, mitzureden und mitzugestalten bei diesem wichtigen Thema! Mitgefühl Neugierde Betroffenheit Freude Spannung Angst

Zwischen Flucht und Migration?

Übung: zwischen Flucht und Migration Überlege einmal, welche Gründe es geben kann, die Menschen dazu bewegen, ihre Heimat zu verlassen! Macht in der Klasse gemeinsam eine Liste, auf der ihr alle Gründe, die euch eingefallen sind, sammelt.

Was ist Migration? Migration = wenn Menschen dauerhaft von einem Ort an einen anderen ziehen Emigration = Abwanderung von einem Ort Immigration = Zuwanderung zu einem Ort Durch Migration haben sich die Menschen auf der Erde ausgebreitet und die Kontinente besiedelt. Weltweit leben in etwa 200 Millionen Menschen nicht in dem Land, in dem sie geboren wurden. Binnenmigration: die meisten übersiedeln innerhalb der Grenzen ihres Staates, z.B. vom Land in die Stadt

Gründe für Migration Es gibt viele Gründe für Migration: z.B. Krieg, Armut, Hunger, Verfolgung, Umweltkatastrophen, Klimawandel, einen gut bezahlten Arbeitsplatz oder einen Ausbildungsplatz, mehr Sicherheit, Familienmitglieder, die ausgewandert sind und noch vieles mehr Menschen, die sich entscheiden in eine neue Gegend zu ziehen, haben die Hoffnung, dort ein besseres Leben zu finden.

Gründe für Migration „push“ = „wegstoßen“ ExpertInnen unterscheiden zwischen push-Faktoren und pull-Faktoren. „push“ = „wegstoßen“ gemeint sind Gründe, die Menschen aus ihrer Heimat wegstoßen z.B. Armut oder Krieg „pull“ = „ anziehen“ gemeint sind Gründe, die anziehend an einer neuen Region sind z.B. Arbeitsplätze oder ein sicheres Leben

Übung: Was ist Flucht? Ihr habt gemeinsam eine Liste mit Gründen erstellt, die Menschen dazu bewegen können, ihre Heimat zu verlassen. Versuche nun diese Gründe nach Push- und Pull- Faktoren einzuteilen! Diskutiert eure Ergebnisse in der Klasse.

Was ist Flucht? Flucht = wenn Menschen ihre Heimat nicht freiwillig verlassen, sondern dazu gezwungen werden Migration und Flucht lassen sich nicht immer unterscheiden: Es lässt sich oft nicht sagen, ob der Aufbruch in eine neue Region wirklich der letzte Ausweg war. Die meisten Menschen versuchen in ihrem Zuhause und in ihrem Heimatland zu bleiben, selbst wenn es ihnen dort sehr schlecht geht.

Österreich: Ein- und Auswanderungsland

Zuwanderung nach Österreich Österreich ist ein wohlhabendes Land, es gehört zu den reichsten der Welt: gute Wirtschaftsentwicklung demokratische Rechte gute medizinische Versorgung gutes Schulsystem … Einige Menschen wollen nach Österreich kommen, weil sie in ihrem Land keine Zukunft mehr sehen.

Zuwanderung nach Österreich Viele Gesetze regeln heute die Zuwanderung: Für EU-BürgerInnen gelten „vier Freiheiten“: freier Waren-, freier Dienstleistungs-, freier Kapital- und freier Personenverkehr Menschen aus anderen Ländern können unter bestimmten Umständen immigrieren: In einigen Bereichen werden dringend Arbeitskräfte gesucht, Studierende und SchülerInnen dürfen nach Österreich kommen. Wer in Österreich eine Aufenthaltsgenehmigung oder die Staatsbürgerschaft hat, darf seine Familie nachholen (= Familienzusammenführung).  

Geschichte um 1900: Europa ist ein „Auswanderungskontinent“ – Hauptziel der Auswanderer ist die USA 1939 – 1945: Im Zweiten Weltkrieg mussten viele Menschen aufgrund ihrer Religion, Zugehörigkeit zu einer Volksgruppe oder politischen Einstellung aus Österreich ins Exil fliehen. 1945 – 1950: Nach dem Zweiten Weltkrieg führte für viele Flüchtlinge, Überblende der Konzentrationslager, ehemalige ZwangsarbeiterInnen und Vertriebene der Weg zurück in ihre Heimatländer über Österreich.

damals und heute 1960er und 1970er: großer Arbeitskräftemangel Man hat ArbeiterInnen v.a. in der Türkei und dem ehemaligen Jugoslawien gesucht. Viele von ihnen blieben und holten ihre Familien zu sich. Ihre Kinder und Enkelkinder sind teilweise schon in Österreich geboren. Sie werden zur 2. und 3. Einwanderergeneration gezählt. Auch heute gibt es Menschen, die nach Österreich kommen und ihre Familien im Heimatland zurücklassen müssen. Viele Frauen aus Ländern im Osten betreuen als Pflegerinnen Menschen in Österreich.

Übung: Zuwanderer? Du hast jetzt schon eine ganze Menge über die Ein- und Auswanderung nach und von Österreich gelernt. Rate einmal, aus welchem Land die meisten Menschen kommen, die heutzutage nach Österreich zuwandern! TIPP: Die Lösung findest du auf der letzten Folie oder unter http://www.demokratiewebstatt.at/thema/thema-migration-integration-asyl/zwischen-flucht-und-migration/oesterreich-als-ein-und-auswanderungsland/

Das Recht auf Asyl

Das Recht auf Asyl Asyl kommt von „asylaios“ (griech.) und bedeutet „Zuflucht gewähren“. Asyl ist ein Menschenrecht, es gilt für alle Menschen! Viele Verfolgte, Menschen, die aufgrund von Krieg oder anderen Nöten auf der Flucht sind, suchen in anderen Ländern um Asyl an und bitten um Aufnahme und um Schutz – auch in Österreich! Rate mal, welche Länder dieser Welt die meisten Flüchtlinge aufnehmen! TIPP: Die Lösung findest du auf der letzten Folie oder unter http://www.demokratiewebstatt.at/thema/thema-migration-integration-asyl/das-recht-auf-asyl/  

Das Recht auf Asyl Im Asylverfahren werden die Gründe für die Flucht überprüft und entschieden, ob ein Recht auf Asyl besteht. Nicht allen AsylwerberInnen wird dieses auch gewährt. Manche müssen Österreich wieder verlassen – entweder freiwillig oder sie werden dazu gezwungen. Das nennt man dann Abschiebung. Hat jemand Anspruch auf Asyl, dann kann sie oder er für immer in Österreich bleiben und sich hier eine neue Existenz aufbauen.

Genfer Flüchtlingskonvention Übereinkunft zwischen 141 Staaten 1951 (nach dem 2. Weltkrieg) beschlossen, um den vielen Flüchtlingen zu helfen beschreibt, wer als Flüchtling gilt: Menschen, „die aus der begründeten Furcht vor Verfolgung wegen ihrer Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen ihrer politischen Überzeugung“ geflohen sind und in ihrem Herkunftsland keinen Schutz bekommen. Österreich hat sich mit der Unterzeichnung dazu verpflichtet, Flüchtlinge, die um Asyl ansuchen, aufzunehmen und zu schützen.

Übung: Was ist Flucht? Ihr habt gemeinsam eine Liste mit Gründen erstellt, die Menschen dazu bewegen können, ihre Heimat zu verlassen. Überprüft nun, welche der Gründe von euer Liste nach der Genfer Flüchtlingskonvention ein Grund zur Flucht sind!

Integration

Was ist Integration? Integration (lat.) = „ergänzen“ oder „wiederherstellen“, also das Zusammenfügen von mehreren Teilen zu einem Ganzen Was ist dafür wichtig? aufeinander zu gehen und sich kennenlernen wollen Erlernen der Sprache gemeinsame Regeln gleichberechtigten Zugang zu allen Bereichen des Lebens (Bildung, Arbeit, Wohnung, …) Vielfalt ist eine Chance für uns und durch Integration entsteht etwas spannendes Neues!

Übung: typisch österreichisch? Oft haben wir bestimmte Bilder von anderen im Kopf: Deutsche sind pünktlich … FranzösInnen sind hochnäsig … EngländerInnen haben keinen guten Geschmack ... Was werden andere wohl über die ÖsterreicherInnen sagen? Denkst du, sie haben damit immer Recht?

Übung: Vorurteile Hier kannst du in verschiedenen Spielen mehr Vorurteile hindern uns oft daran, offen auf andere Menschen zuzugehen. Oft werden Menschen sogar wegen solcher Vorurteile diskriminiert. Der Verein ZARA hat sich zum Ziel gesetzt, Vorurteile und Rassismus zu bekämpfen. Hier kannst du in verschiedenen Spielen mehr darüber erfahren: http://www.zara.or.at/materialien/gleiche-chancen/elearning/

Des Rätsels Lösung Die meisten Menschen, die heutzutage nach Österreich zuwandern kommen aus Deutschland, gefolgt von der Türkei und Bosnien, Kroatien und Serbien. Die fünf wichtigsten Aufnahmeländer für Flüchtlinge sind der Iran, Pakistan, Deutschland, die USA und Tansania.