Körperbau und Biologie der Bienen

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 Präsentation transkript:

Körperbau und Biologie der Bienen Imkerlehrgang: Körperbau und Biologie der Bienen und des Bienenvolkes Dr. Sonja Wedmann

Inhaltsübersicht Körperbau der Honigbiene Biologie der Honigbienen   - Verwandtschaft der Bienen - Volksentwicklung im Jahresverlauf

Die Biene - ein Insekt

Körperbau Insekten: - lat. insectum - Kopf - Brust - Hinterleib + jeweilige Anhänge - Außenskelett aus Chitin Honigbiene: - Wespentaille - Hautflügler, Aculeata.

Vergleich Larve-Imago - „Made“, da beinlos Imago: = erwachsenes Insekt Puppenstadium: -> vollst. Verwandlung.

Kopf 1 Punktaugen=Ocellen -> hell+dunkel Königin Arbeiterin Drohn 2 Facettenaugen -> ca. 6000 Ommatidien 3 Fühler=Antennen W: 12-gliedrig M: 13-gliedrig 4 Kopfschild=Clypeus 5-7 MWZ Oberlippe=Labrum Oberkiefer=Mandibeln Rüssel. Königin Arbeiterin Drohn

MWZ MWZ = Mundwerkzeuge a) Küchenschabe b-k) Honigbiene MWZ MWZ = Mundwerkzeuge Küchenschabe: - kauend-beißende MWZ Honigbiene: - leckend-saugende MWZ gleiche Elemente sind gleich schraffiert Labrum Mandibeln Maxillen Labium.

Flügel Vorderflügel: umgebogener Rand Hinterflügel: Hakenborsten.

Flug Dorsoventralmuskeln kontrahieren: Aufschlag Längsmuskeln Abschlag.

Vorderbein

Hinterbein der Arbeiterin: Pollensammelapparat Innenseite Außenseite 1 Schiene = Tibia mit Körbchen 2 Einzelhaar 3 Pollenkamm 4 Pollenschieber 5 Ferse = Basitarsus mit Pollenbürste.

Königin Drohn Arbeiterin Königin + Drohn: ca 1,5mal größer als Arbeiterin.

Organsysteme Verdauungstrakt: Kreislaufsystem: Nervensystem: - MWZ, Speiseröhre, “Honigblase“ = Transportbehälter z.B. Nektar -> sozialer Futteraustausch - Ventiltrichter = Verbindung zum Mitteldarm, mit Rückschlagventil - Verdauung im Mitteldarm - Kotblase sehr dehnungsfähig Kreislaufsystem: - offen; Hämolymphe; Herz Nervensystem: - Strickleiternervensystem: Ganglien + Nervenstränge - Gehirn.

Drüsen der Honigbiene Ausgewählte Drüsen: Speicheldrüse: - in Kopf + Brust - bei den Larven: Spinndrüse (Spinnseide für Kokonbau)   Futtersaftdrüse: - gut entwickelt bei Ammenbienen (6. bis 12. Lebenstag) Duftdrüse = Nassanoffsche Drüse am Abdomen - dient zur Anlockung von Artgenossen z.B. wenn Jungbienen ausfliegen; -> nicht stockspezifisch! „Sterzeln“.

Sterzelnde Arbeiterinnen

Wachsdrüsen: Wabenbau

Wachsdrüsen Wachsdrüsen: - hinter den 4 mittleren Bauchschuppen „Wachsspiegel“ - gut ausgebildet während des 12.-18. Lebenstages der Arbeiterinnen - flüssiges Wachs wird ausgeschieden, erstarrt zu Plättchen, die sich durch Bewegungen des Hinterleibes lösen; - Wachsplättchen werden mit den Hinterbeinen zu den MWZ transportiert, zu Klümpchen verknetet.  

Oberkieferdrüsen der Königin - scheiden die „Königinnensubstanz“ aus - wirkt auch als Pheromon, d.h. als Duftstoff - reguliert das Zusammenleben im Bienenstock - unterdrückt z.B. die Funktion der Eierstöcke bei den Arbeiterinnen.

Entwicklung: vom Ei zur Biene - Ei: aus dem paarigen Ovar der Königin - wird mit seiner Spitze an den Zellenboden angeheftet - ca. 1,3 - 1,8 mm lang - steht 3 Tage, legt sich dann allmählich auf die Seite - im Ei entwickelt sich das 1. Larvenstadium. Frisch gelegte Eier

Entwicklung: vom Ei zur Biene -1. Larve schlüpft 3 Tage nach der Eiablage - Ammenbienen spucken als Nahrung Sekret der Futtersaftdrüse neben die Larve, so dass sie in Seitenlage darauf schwimmt - ab dem 4. Tag wird dem Futter Pollen beigemischt -> „Rundmade“: 5 ½ bis 6 Tage: in Seitenlage frisst die Rundmade und wächst heran -> „Streckmade“: (nach der 4. Häutung) - der Zellendurchmesser wird eng, die Larve streckt sich mit dem Mund in Richtung Zellöffnung.

Entwicklung: vom Ei zur Biene „Streckmade“: - für Imker nicht sichtbar, -> Zelle wird verdeckelt, die Fütterung wird eingestellt - im Stadium der Rundmade war der Darmtrakt nicht funktionsfähig: Futter konnte nicht verunreinigt werden! - jetzt: Darmkanal öffnet sich: Streckmade kotet auf den Zellboden - Steckmade spinnt einen Kokon  - im Kokon: 5. Häutung: Puppe „vollkommene Verwandlung“ „holometabol“.

Entwicklung: vom Ei zur Biene - 6. = letzte Häutung: Puppe -> Imago dann: Schlüpfen - der Kokon-Wachsdeckel wird von der fertigen Biene durchnagt, Schlupf aus der Zelle.

Entwicklungsdauer im Vergleich

Lebensweg der Arbeitsbiene

Entwicklung einer Königin = Weisel - Königinnenzellen = „Weiselnäpfchen“ - Larve erhält besonderen Futtersaft, „Gelee Royale“, keinen Honig und Pollen -> Eierstöcke werden ausgebildet

Schlupf einer Königin zelle

Weiselzelle Jungkönigin ersticht Rivalinnen in ihren Brutzellen.

Systematik der Insekten KLASSE: Insekten (6 Beine) ORDNUNG: Käfer ORDNUNG: Hautflügler Wespen ÜBERFAMILIE: Bienen (Apoidea) ORDNUNG: Schmetterlinge Schlupfwespen 6. FAMILIE: Echte Bienen (Apidae) mit 8 Gattungen: - Hummeln - Honigbiene (Apis mellifera) - Ameisen

Hymenoptera: Siricidae Entfernte Verwandte: Holzwespe

Schlupfwespe

Faltenwespe Faltenwespe

Wespennest

Überwinternde Wespenkönigin

„Bienenwolf“

Solitäre Wollbiene

Brut von Einsiedlerbienen in verschiedenen Entwicklungsstadien

Hummel

Das Bienenvolk im Jahresverlauf Grün: Anzahl der Bienen im Volk. Juni: Jungvolkbildung

Das Bienenvolk im Jahresverlauf Phasen im Bienenjahr

Spätsommer & Herbst - Brutgeschäft geht zurück: Mitte August ca. 20.000 Bienen Mitte Oktober ca. 10.000 Bienen - Drohnen werden herausgedrängt Massenabtrieb, keine Drohnenschlacht.

Überwinterung - Bienen bilden Wintertraube, Innentemperatur: ca. 20°C - zehren von den eingela- gerten Futtervorräten.

Frühjahrsentwicklung - bei milden Temperaturen: Reinigungsflüge zum Entleeren der Kotblase - Brutbeginn, Brutnestwärme 35°C - im April-Mai: max. Legeleistung einer Königin: 2000 Eier.

Schwarmzeit - bei starken Völkern: Ammenbienen und Baubienen wollen beschäftigt sein - wenn unausgelastet: Schwarmgeschehen beginnt - Vermehrte Produktion von Drohnen, Weiselnäpfchen werden bestiftet - Weiselzellen verdeckelt: Teilung des Volkes: Vorschwarm.

Schwarmzeit Vorschwarm: - die alte Königin fliegt mit der Hälfte des Volkes aus, - Spurbienen suchen eine neue Behausung -> neues Volk; Restvolk: - älteste Prinzessin schlüpft: 1. Tötet die noch nicht geschlüpften Königinnen 2. Weitere Prinzessinnen schlüpfen, Nachschwärme bilden sich.

Hochzeitsflug Restvolk mit junger Königin: - junge Königin muss begattet werden: fliegt aus - zu sog. „Drohnensammelplätzen“ - Königin verpaart sich mehrfach - Rückkehr der begatteten Königin sichert die Existenz des Volkes.

Sommer Nicht abgeschwärmte Völker: Höhepunkt der Volksentwicklung im Juni: max. 40.000-50.000 Bienen, normal 30.000 Bienen bis August nimmt die Brut nur langsam ab.

Spätsommer & Herbst - Brutgeschäft geht zurück: Mitte August ca. 20.000 Bienen Mitte Oktober ca. 10.000 Bienen - Drohnen werden herausgedrängt Massenabtrieb, keine Drohnenschlacht.