TT Net De Frühjahrstagung Bonn Bernadette Dambacher, MBA

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 Präsentation transkript:

TT Net De Frühjahrstagung Bonn 20.5.2015 Bernadette Dambacher, MBA Aktivitäten der AHKs zur Unterstützung der Berufsbildung im Ausland – Best Practice Beispiel TT Net De Frühjahrstagung Bonn 20.5.2015 Bernadette Dambacher, MBA Bernadette Dambacher / bernadette.dambacher@gmx.de / International HRM/ AHP/ 17.3.2015

Organisation DIHK, IHKs, AHKs Dachverband DIHK eingetragener Verein mit IHKs als Mitglieder und Fachausschüssen aus der Unternehmerschaft 80 IHKs als eigenverantwortliche öffentlich-rechtliche Körperschaften getragen durch die gesetzliche Mitgliedschaft und Pflichtbeiträge aller Unternehmen in Deutschland 120 AHKs an 90 Standorten auf 5 Kontinenten entstanden innerhalb der letzten 100 Jahre als offizielle Vertretung der deutschen Wirtschaft

Angebote und Leistungen der AHKs Bilaterale Außenwirtschaftsförderung und Werbung für den Standort Deutschland Unterstützung und unabhängige Beratung deutscher und ausländischer UN bei ihrem geschäftlichen Engagement im In- und Ausland Spezifische Dienstleistungen unter „DEinternational“ Geschäftspartnervermittlung, Adress- und Kontaktrecherchen, Geschäftspräsenz, Marktstudien, Rechts- und Steuerauskünfte, Fiskalvertretungen, Umsatzsteuerrückerstattung, Zollauskünfte, Inkasso, Schlichtungen, Messedienstleistungen, Firmengründungen, Personaldienstleistungen

AHK Daten und Fakten 500.000 Anfragen nach Wirtschaftsinformationen 400.000 Wirtschaftskontakte 50.000 Geschäftsreisende aus Deutschland 170.000 Messebesucher , 15.000 ausländische Aussteller und 230.000 qm Messefläche 3.300 Veranstaltungen mit 165.000 Teilnehmern 20.000 Fach- und Führungskräfte ausgebildet 80 AHK-Zeitschriften mit 1,6 Mio Auflage in 20 Sprachen

AHK Portugal Gegründet 1954 während der Zeit der Salazar-Diktatur (1925-1974) 1986 Portugal EU-Mitglied Seit 70-er Jahre Ansiedlung der deutschen Automobilwirtschaft mit Gründung von Autoeuropa südlich von Lissabon, größte Auslandsinvestition in Portugal

Leistungen der AHK Portugal Markteinstieg Bonitätsauskünfte Unternehmensgründung Virtuelles Büro, Konferenzraum Umsatzsteuervergütung Buchhaltung, Lohnbuchhaltung, Fiskalvertretung Partner Messe Berlin, Deutsche Messe, Spielwarenmesse Nürnberg Berufliche Qualifizierung DUAL

Ausgangssituation Fachkräfteangebot / Ausbildung PT Abschaffung Apprendizagem in 70-er Jahren Konzentration auf akademische Ausbildung Kaum noch betriebliches Lernen, sondern nur schulische Berufsbildung Kurze theoretische Lernzeiträume ohne Praxisanteil 1974 Analphabetenrate bei 25 % 2010 Arbeitnehmer ohne Schulabschluss fast 70 %

Beschäftigte in Anlern-berufen 47 50 60 49,2 Arbeitnehmersituation in Portugal 25-64 Jahre, Angaben in %, 2006 (OECD) Deutsch-land Irland Por-tugal OECD-Länder Facharbeiter 44 41 28 42,5 Beschäftigte in Anlern-berufen 47 50 60 49,2 Hilfsarbeiter 9 12 8,4

Historische Entwicklung Berufsqualifizierung 1983 Kurs Industriekaufleute 1985 KFZ-Elektriker 1988 Industrieelektroniker 1989 REFA Grundausbildung und Weiterbildung 1996 Automobilmechaniker, Kaufmann Bürokomm. 1998 Speditionskaufmann 2002 Automobilmechatroniker, Autolackierer 2002 Mechatroniker 2004 Servicekaufmann Informatik, Automobil, Produktion

Historische Entwicklung der Hotelausbildung 1999 Hotelfachmann in deutsch 2002 Hotelfachmann auf portugiesisch 2007 Koch 2008 Restaurantfachmann Zusammenarbeit mit 4 / 5 X Hotels an der Algarve und auf Madeira

Angebote DUAL Ausbildung für Jugendliche Weiterbildung für Berufstätige und Arbeitssuchende Inhouse-Weiterbildung für Unternehmen, die passgenaue Weiterbildungsprogramme im Unternehmen durchführen möchten REFA-Repräsentation HR-Service für Unternehmen – einschließlich Personalvermittlung und -beratung

Kooperationspartner IEFP Aufgaben Anpassung zwischen Arbeitsangebot und –nachfrage Orientierung, Qualifizierung , Rehabilitation Arbeitssuchender auf dem Arbeitsmarkt Schul- und Berufsbildung Jugendlicher und Erwachsener Maßnahmen zur Berufsfortbildung Unterstützung bei der Existenzgründung Berufliche Rehabilitation

Kooperationspartner Schulen Aufgaben Berufsberatung und Vorstellung der Berufsausbildung DUAL Plattform für Informationsveranstaltungen Lehrer als Multiplikatoren Interesse der Eltern gewinnen

Finanzierung der Ausbildung Firmen Ausbildungsvergütung an DUAL Zurverfügungstellung Maschinen-Modelle, Nutzung von Ausbildungswerkstätten, Computer-Lab, etc. Staat / IEFP Fahrtkosten, Essenszuschuss, etc. direkt an Azubis Sachkostenzuschuss an Ausbildungsstätte für Unterhaltung Berufsschulzentrum, Werkstatt, etc. Auszubildender Zeit und Lohnverzicht

Erfolgsfaktoren in Portugal Firmenunterstützung Als Auftraggeber / Initiator / Finanzierer / Ausbilder und Ort des betrieblichen Lernens Regierung / Schulsystem Integration der Berufsschule AHK / DUAL in portugiesisches Bildungssystem EU Finanzierung durch ESF-Mittel zur Verhinderung von Jugendarbeitslosigkeit

To Do für Reformen in der Berufsqualifizierung Vor-Ort-Analyse Branchen- Firmensituation, Kontakte zur Regierung, mögliche Kooperationspartner, vorhandenes Bildungssystem Zusammenarbeit mit Firmen Unterstützung der Firmen als zwingender Bestandteil als Auftraggeber, Finanzierer, Abnehmer von ausgebildeten Fachkräften Integration Politik und Regierung Die Nähe zu Regierungsstellen sollte sehr früh gesucht und die entsprechenden Vertreter informiert und begeistert werden

DO NOT Insellösungen ohne Integration lokale Stakeholder Vollfinanzierung aus Deutschland Versuch vollständige Umsetzung des deutschen Modells Start im „großen Stil“, lieber klein, fein und erfolgreich!

FAZIT Duale Berufsbildung 1x1 funktioniert im Ausland nicht! Implementierung muss als interkultureller Austauschprozess stattfinden Reformen funktionieren nur durch Überzeugung vor Ort!