Schularbeit – Nacherzählung Rudis seltsame Liebe 4. a Klasse Katalin Pinter

Jeden Tag träumte er von einer wunderhübschen Frau. Einst lebte ein Erpel namens Rudi ganz allein an einem Teich. Ihm fehlte etwas in seinem Leben. Jeden Tag träumte er von einer wunderhübschen Frau.

Als er eines Tages traurig am See entlang ging, sah er sie. Sie war klein und hatte eine prächtige rote Krone auf dem Kopf. Er starrte sie an und bewunderte sie wie sie Körner pickte.

Er hatte sich unsterblich verliebt. Langsam watschelte er zu ihr hin und umkreiste sie. Sie war ein Zwerghuhn, aber das machte Rudi gar nichts aus. Er hatte sich unsterblich verliebt.

Plötzlich bemerkte auch Anna den Erpel. Nun ließ er sie nicht mehr aus den Augen. Wenn sie ein Ei legte, hockte Rudi davor und blickte sie verliebt an. Ein kleines Problem gab es schon. Sie konnten sich nicht verstehen, denn Anna gackerte und Rudi quakte. Aber auch das war Rudi egal.

Auch in der Nacht blieb er in ihrer Nähe. Wenn das liebliche Geschöpf auf der Stange hockte, versuchte er es auch. Aber leider waren seine Füße dafür nicht geeignet und er fiel immer wieder von der Stange runter.

Wenn seine Anna ein Staubbad nahm, machte er es nach, obwohl er dabei fast erstickte und danach wie ein Staubwedel aussah. Seine Liebe war einfach riesengroß.

Einmal lockte er Anna zum Teich. Er wollte ihr das Schwimmen beibringen. Anna wollte aber nicht und blieb am Ufer stehen. Plötzlich stolzierte ein Zwerghahn auf Anna zu. Da wurde Rudi wütend und schlug den Rivalen in die Flucht.

Doch eines Tages passierte etwas Schreckliches. Rudi wollte seine liebe Anna besuchen. Alle Zwerghühner liefen draußen herum und pickten fröhlich Körner, nur Anna fehlte. Rudi war außer sich und rannte kopflos durch den ganzen Hühnerhof. Plötzlich kam der Bauer mit einem blitzenden Ding um die Ecke. Leise öffnete er den Hühnerstall und Rudi sah seine Anna ganz alleine auf der Stange sitzen. Aufgeregt flatterte der Enterich hinein und wollte sich auf die Stange setzen. Doch er verlor wieder das Gleichgewicht und purzelte rückwärts runter.

Der Bauer musste herzhaft lachen, als er sah, wie sich das ungleiche Paar verliebte Blicke zuwarf. Laut rief er seine Frau

Die Bäuerin kam und der Bauer legte seiner Frau den Arm um die Schultern und sagte: „ Schatz! Leider gibt es heute keine Hühnersuppe!“ Die Bäuerin öffnete die Stalltür und das verliebte Paar lief laut gackernd und quakend in den Sonnenschein hinaus.