Modul Heribert Niederschlag SAC

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Modul 08-5 16.12.2010 Heribert Niederschlag SAC Krippe und Kreuz Modul 08-5 16.12.2010 Heribert Niederschlag SAC

Welches Leben teilt Jesus mit den Menschen? Gedanken von Hilde Domin Warum muss alles so sein, wie es jetzt ist? Innere Sehnsucht nach dem Gelingen des Lebens Leben im Fragmentarischen, Erfahrung der zugemuteten Anstrengung Sinnsuche in steten Wandel des Hier und Jetzt Innerer Widerspruch von wachsender „Versehrtheit und Heilung“ Erfahrung und Annahme der Schönheit auch und gerade in einem gebrochenen Leben Menschliche Identität im Paradox von Fragmenthaftigkeit und Ganzheit

2.2.5 Die Bedeutung des Kreuzes Jesu für die Ethik Leiden und Kreuzestod sind ethisch bedeutsam Bedeutung des Kreuzes nur unter Vorbehalt zu erfassen 2.2.5.1 Kreuz Jesu: Konsequenz der Treue Konsequenz seines Lebens, kein Verhängnis Ausdruck der Treue zu sich selbst und zu seiner Botschaft Gott nimmt sich der Menschen unwiderruflich und ohne Vorbedingung an (Mt 11,19), ruft Widerstand und Konflikt hervor Taufe, Beginn des neuen Lebens, leben aus der Gerechtigkeit Gottes (2 Kor 5,21) Jesus reiht sich in die Schar der Sünder ein (Taufe am Jordan) Radikale Solidarität mit dem Sünder (Leiden und Sterben)

Stellvertretender Sühnetod Jesu Theologische Bedeutung der Karfreitagsliturgie Jesus, der Gottesknecht (Jes 53,3b-6.11b.12) Trägt die Schuld der Menschen, durchleidet deren Nein zu Gott In scheinbarer Machtlosigkeit und Erniedrigung offenbart sich die wahre Größe der demütigen Liebe Gottes „Die demütige Liebe ist eine furchtbare Kraft, sie ist die allergrößte Kraft, und ihresgleichen gibt es nicht.“ (Dostojewski) Jesus lebt aus der radikalen Zuwendung zu Gott (Mt 26,39) Jesus durchbricht den Kreislauf des Bösen, trägt alle Bosheit und Schuld Kreuz als Aufgipfelung und Kristallisationspunkt der Lebenshaltung Jesu Bsp.: Maximilian Kolbe (Kreuz als innere Konsequenz) Martyrium als Ausdruck eines alltäglichen sich Einübens in das Kreuz

Kreuz als Offenbarung Gottes und des Menschen: Offenbart das Wesen Gottes und des Menschen Hier trägt die Liebe den Sieg über die Bosheit davon Ein neuer Anfang, der die Freiheit des Menschen nicht aufhebt „Das Kreuz ist Offenbarung. Es offenbart nicht irgend etwas, sondern Gott und den Menschen. Es enthüllt, wer Gott ist und wer der Mensch ist.“ (Josef Ratzinger) Platons Bild vom gekreuzigten Gerechten Der gekreuzigte Gerechte als Spiegel für den sündhaften Menschen Kreuz wird zur Mitte der Offenbarung, zur Selbstmitteilung Gottes

2.2.5.2 Ethische Relevanzen Kreuz als Inbegriff der Ernsthaftigkeit der göttlichen Liebe - Gott macht den ersten Schritt auf den Sünder zu - Gott handelt befreiend am Menschen - Beziehung Gottes zum Menschen und der Menschen untereinander - Kirche: „Sakrament des Heils“ Radikalität und dauernde Priorität der Liebe Gottes - Die Herausforderung des Kreuzes - „Wer nicht leiden will, muss hassen.“ - Einüben in freiwilligen Verzicht, Freiheit des Willens und Trainieren einer Grundhaltung des Lebens 3. Im Leid geschieht die Überwindung des Bösen - Appell an die Vernunft und Mahnung zu menschenfreundlichem Umgang - Freiwillig angenommenes Leiden vermag starke Energien freizusetzen - Rosa von Lima: „Auf die Anfechtung folgt die Gnade...“

Das Kreuz als Torheit in den Augen der Heiden und Ärgernis für die Juden - Skizze: Gekreuzigter mit Eselskopf, 3. Jh. n. Chr. - Torheit des Kreuzes - Menschliche Vernunft und Grundeinstellung zum Leben - Nur die Antwort aus dem Glauben vermag beide zu verbinden - Positive Einschätzung der Vernunft durch die christliche Ethik - Tradition: „Fides quaerens intellectum“ 5. Die Verheißung entgültiger Vollendung - Innerweltlicher Erfolg oder Misserfolg darf nicht als Kennzeichen für ein ge- oder misslungenes Leben im Sinne des christlichen Glaubens gesehen werden - Kreuz und Auferstehung Jesu sind der Grund der Hoffnung auch im Scheitern und Unterpfand der Verheißung auf Vollendung - Problematik mangelnden Schuldbewusstseins in der modernen Gesellschaft (Würzburger Synode)

Heimlicher Unschuldswahn gefährdet unser Verhalten zu den Mitmenschen Wurzel der Verdrängung der Schuld ist der Verlust des Glaubens an die Vergebung, letztlich der personalen Beziehung zu Gott „Ein hohes sittliches Ethos ist nur menschlich möglich zu vertreten und zu leben, wenn der Mensch auch an Vergebung glauben kann.“ - Kirche muss als Ort der Vergebung und Versöhnung erfahrbar werden Konsequenzen des Kreuzes Jesu für die Ethik: Gottes Handeln geht dem Menschen voraus, erfahrbare Freiheit mündet in der Solidarität gegenüber dem Nächsten - Liebe verlangt Bereitschaft zum Leiden - Überwindung des Bösen geschieht oft nur im Durchleiden - Vernunft muss eingebettet sein in einer „Grundorientierung des Lebens“ - Kreuz lässt auch angesichts von Scheitern und Schuld hoffen