Modularity “It is no doubt important to attend to the eternally beautiful, and to believe the eternally true. But it is more important not to be eaten.” ~~ Jerry Fodor ~~
An Essay on Faculty Psychology The Modularity of Mind An Essay on Faculty Psychology (MIT Press, 1983) Jerry Fodor Zwei verschiedene Verarbeitungssysteme: Sensorische Input-Module (perceptual input systems) Zentrale konzeptuelle Verarbeitung (central conceptual processes)
Zentrale konzeptuelle Verarbeitung Die moduläre Architektur Zentrale konzeptuelle Verarbeitung Input Modules Sensorische Analysen
Input-Module Verantwortlich für Wahrnehmung: vergleichen sensorischen Input mit gespeicherten Repräsentationen Beispiele: visuelle Objekterkennung, auditive Worterkennung
Beispiel I: Module der visuellen Objekterkennung
Beispiel II: Auditive Worterkennung Aktivierung lexikalischer Einträge auditives Signal kr o: k s Ω Dekodierung Hörer Marslen-Wilson, 1990
Arttypische Verarbeitungseinheiten Module: Arttypische Verarbeitungseinheiten fester neuronaler Aufbau bereichsspezifisch schnell, autonom, verbindlich automatisch, stimulusgesteuert informationell verkapselt nicht flexibel nicht intelligent unempfindlich gegenueber zentralen, kognitiven Zielen
Arttypische Verarbeitungseinheiten Module: Arttypische Verarbeitungseinheiten Verarbeitung Bereichs-spezifischer relevanter Information Verarbeitung relevanter Informationen ist zwingend und automatisiert Unempfindlichkeit gegenüber Informationen aus anderen Inputsystemen und gegenüber top-down Erwartungen machen Module schnell
Input-Module sind verkapselt Arbeit von Modulen ist nicht durch konzeptuelle Prozesse beeinflussbar. Module können nicht untereinander kommunizieren. Module und konzeptuelle Prozesse können nicht kommunizieren.
Intuitive Argumente für eine moduläre Architektur Erkennungsprozesse können nicht durch Introspektion kontrolliert werden. Bsp: Wir können gesprochene Sprache nicht als irgendein Geräusch wahrnehmen. Wir verstehen sie automatisch.
Sehen Sie sich das Bild an und versuchen Sie keine Banane zu erkennen.
Intuitive Argumente für Verkapselung von Modulen Ein eingekapselter (encapsulated) Prozess kann von anderen Prozessen nicht beeinflusst werden.
Optische Täuschungen Grüne und rote Linie sind gleich lang.
Optische Täuschungen Winkel des inneren V ist gleich.
Optische Täuschungen Roter Punkt ist genau in der Mitte der horizontalen Linie.
Stroop Effekt rot gruen braun orange blau gelb rot grün braun orange
Intuitive Argumente für Verkapselung von Modulen Module arbeiten unbewusst. Auf Zwischenprodukte der Verarbeitung in Modulen kann nicht zugegriffen werden (z.B. Uhr, Zent).
Module arbeiten unbewusst Bsp.: Auditive Worterkennung Aktivierung multipler lexikalischer Einträge auditives Signal kr o:… k s Ω Dekodierung Hörer Marslen-Wilson, 1990
Konzeptuelle Systeme Verantwortlich für verschiedene kognitive Operationen, incl. exekutive Funktionen, selektive Aufmerksamkeit, Abruf von Information aus Langzeitgedächtnis.
Konzeptuelle Prozesse sind nicht verkapselt: Sie integrieren sensorische Informationen zu stabilen, kohärenten Erfahrungen. Sie erlauben Gedanken, Bilder, Töne, Wörter, usw. zueinander in Beziehung zu setzen. Sie können koordiniert werden um Probleme zu lösen und Verhalten zu planen.
Konzeptuelle Prozesse können durch Introspektion beeinflusst werden. Bsp. Sehen Sie sich die Zahlen an und versuchen Sie diese nicht zu addieren. 3, 4, 9, 2, 3
Zentrale konzeptuelle Verarbeitung Die moduläre Architektur Zentrale konzeptuelle Verarbeitung (horizontal) Input Modules (vertikal) Sensorische Analysen
Module und Spracherwerb Spezialisierte Module sind angeboren. Module reifen in charakteristischer Weise, die endogen festgelegt ist. Sprache ist ein spezialisiertes angeborenes Modul charakteristisch für Menschen.
Argumente für Sprache als angelegtes spezialisiertes Modul festgelegte neuronale Strukturen für Sprache charakteristische Ausfälle spezifisch für Sprache, die nicht durch andere Defizite (Gedächtnis, Problemlösung) erklärbar sind regelhafte Abfolgen der Sprachentwicklung