Innovationskongress Berlin, 27. Nov 2012

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Innovationskongress Berlin, 27. Nov 2012 Nur Highlights und ausgewählte Ergebnisse. Handouts in den Unterlagen zu finden. Energie-Kompass 2012 Innovationskongress Berlin, 27. Nov 2012

Hintergrund Deutscher Energie-Kompass Ausgangssituation: Der gesellschaftliche Dialog ist eine wichtige Erfolgsvoraussetzung im Management der Energiewende. Ziel: Reflexion der Energiewende sowie Bewertung der Maßnahmen zwischen Bevölkerung und Unternehmen. Strategie: Nicht nur Akzeptanzwerte ermitteln, sondern vor allem Umsetzungsherausforderungen identifizieren, Zielkorridore beschreiben und somit Impulse für den weiteren Dialog geben. Die Energiewende kann sich keine destruktiven Konflikte leisten. Fehler in der Kommunikation der Energiewende führen zu Mistrauen und im übrigen auch zu wertvollen Zeitverlusten. Der gesellschaftliche Dialog, d.h. der Austausch über verschiedene Zielerwartungen oder die Bewertung von möglichen Maßnahmen in der Sache, ist eine Vorraussetzung für eine gleichermaßen akzeptierte, wie realistische Umsetzung der Energiewende als Prozess. Denn nichts anderes ist schließlich die Energiewende selbst: ein Prozess, nicht die Entscheidung. Damit ist der gesellschaftliche Dialog eine ganz wesentliche Managementaufgabe im sensiblen Prozess der Energiewende. Eine Managementaufgabe der Politik, die diese allerdings mancherzeits lieber den Medien überlässt, so kann man den Eindruck gewinnen.

Untersuchungsanlage Energie-Kompass Durchführung der Repräsentativerhebung zum Deutschen Energie-Kompass 2012 durch TNS Infratest im Auftrag der IGBCE Erhebungszeitraum April / Mai 2012 Befragt wurden rund 1.000 Bürger und Bürgerinnen Befragt wurden zudem 282 Vorstände großer Unternehmen 31 Energieerzeuger und – versorger 79 energieintensive Betriebe 75 sonstige Industrieunternehmen 97 Betriebe aus den Bereichen Handel, Banken, Verkehr und Dienstleistungen Die Untersuchung zum Deutschen Energie-Kompass wurde bei der Bevölkerung im April 2012 mit 1.000 Befragten durchgeführt. Bereits ein Jahr zuvor, also einen Monat nach Fukushima wurden im April 2011 400 Personen befragt. Die Befragung der Wirtschaft fand im April/Mai 2012 bei 282 Vorständen großer Unternehmen bzw. von ihnen benannten Ansprechpartnern statt (31 Energieerzeuger und –versorger, 79 energieintensiven Industriebetriebe, 75 sonstigen Industriebetriebe und 97 Betrieben aus den Bereichen Handel, Banken, Verkehr und Dienstleistungen).

Bewertung der Energiewende 2/3 der Bevölkerung und über 60% der Unternehmen bewerten die Entscheidung zur Energiewende als gut bzw. sehr gut. Einigkeit in der Kritik an der Bundesregierung: nur 1/4 der Bevölkerung und 1/8 der Unternehmen beurteilen die Maßnahmen der Bundesregierung als gut oder sehr gut. Zwei Drittel der Bevölkerung und über 60% der Unternehmen bewerten die Entscheidung zur Energiewende als gut oder sehr gut. Innerhalb der Unternehmen gibt es allerdings deutliche Unterschiede (nicht als Grafik dargestellt). Die Zustimmung der Energieerzeuger und –versorger (48%) und der energieintensiven Industrie (39%) ist deutlich geringer als die der übrigen Industrie (67%) und der Unternehmen im Bereich Handel, Banken, Verkehr und Dienstleistungen (76%). Einig sind sich Bevölkerung und Unternehmen in ihrer Kritik an der Bundesregierung. Nur ein Viertel der Bevölkerung und ein Achtel der Unternehmen beurteilen die Maßnahmen der Bundesregierung als gut oder sehr gut. Jede der Zielgruppen meint, dass sie selbst am meisten zur Realisierung der Energiewende beigetragen habe. Die Bevölkerung bewertet die eigenen Bemühungen zu 45 % als sehr gut oder gut, die Unternehmen die der Wirtschaft zu 50% (die energieintensive Industrie sogar zu 63%) als sehr gut oder gut.

Maßnahmen für die Energiewende Drei Maßnahmen sind sowohl aus Sicht der Bevölkerung, als auch aus Sicht der Unternehmen wesentlich für die Energiewende: Planungssicherheit für Energieinvestitionen Leitungsausbau, vor allem Ausbau der Leitungsnetze von Nord- nach Süddeutschland Bau von Stromspeichern

Innovationen für die Energiewende Bei der Einschätzung von Innovationen im Zusammenhang der Energiewende besteht große Übereinstimmung zwischen Bevölkerung und Unternehmen 87% der Bevölkerung und 88% der befragten Unternehmen für die Entwicklung von Baustoffen zur energetischen Gebäudesanierung 61% der Bürger und 70% der Unternehmen für Fortschritte power-to-gas-Technologie Die Frage nach den Innovationen soll zur weiteren gesellschaftlichen Diskussion über neue Ideen beitragen. Die Einschätzungen über sinnvolle Innovationen zeigt eine erstaunliche Übereinstimmung zwischen Bevölkerung und Unternehmen. Wie vorher schon gezeigt, sprechen sich 87% der Bevölkerung und, wie hier zu sehen, 88% der befragten Unternehmen für die Entwicklung von Baustoffen und –materialien zur Wärmedämmung und energetischen Gebäudesanierung als zentrale Innovationsmaßnahme aus. Als weitere wichtige Innovation wird seitens der Bevölkerung mit 61% die power-to-gas-Technologie (Unternehmen sogar 70%) eingeschätzt. Allerdings sind manche Innovationen in der Bevölkerung vergleichsweise unbekannt. 14% der Bevölkerung können oder wollen diese power-to-gas Technologie nicht bewerten. Gleiches gilt, allerdings bei wesentlich geringerer Zustimmung der Unternehmen, für das Fracking, das 24% der Bevölkerung und 7% der Unternehmen unbekannt ist.

Offene Unternehmensfrage - Rücklauf Die überwiegende Mehrheit der Unternehmen konzentriert sich auf Umsetzung der Energiewende. Die Möglichkeit zur freien Kommentierung nutzen Rund 60% der antwortenden Unternehmensvertreter. Dabei äußerten sich 7% umfassend positiv zur energiepolitischen Entscheidung der Bundesregierung. Lediglich 3% der befragten Unternehmen äußerten ihre grundsätzliche Kritik am Beschluss der Energiewende. Mit 90% brachte die überwiegende Mehrheit ihre Unterstützung des Entscheids zur Umstrukturierung des Energiesystems zum Ausdruck, mit allerdings deutlichen Hinweisen zum weiteren Klärungsbedarf im Prozess. „Ja, aber es fehlt noch“, bzw. „Dieser Aspekt müsste beschleunigt werden“ usw.

Offene Unternehmensfrage - Zitate Kritik an politischer Steuerung der Energiewende „Wir sollten Wert auf langfristige Planung legen.“ „Politik muss langfristiger denken und nicht im 4-Jahresrhythmus vor Wahlen wieder alles neu denken.“ „Masterplan bis 2020, 2030, 2040 und 2050 erarbeiten“ „Einen ganzheitlichen Ordnungsrahmen schaffen“ „Fehlen zentraler koordinierender Stelle“ „Ministerium für Energie und Rohstoffe“ „Wesentliche Grundlage der Energiewende: Planungssicherheit, um Investitionssicherheit zu gewährleisten.“ „Die Regierung müsste dem Bürger die Wichtigkeit der Energiewende besser verdeutlichen, d.h. nur eine Steuerung über den Preis reicht nicht aus.“

Offene Unternehmensfrage - Zitate Vorschläge im Konkreten „Die Speicher und Stromnetze müssen ausgebaut werden.“ „Die Maßnahmen bei der CO2-Einspeisung sind zu sehr auf die Energieerzeugung fokussiert, man kann die gleiche CO2-Einsparung in der Forstwirtschaft mit weniger Kosten erreichen“ „Europäische Dimension beachten“ „Generell am besten Energieeinsparung durch mehr Effizienz. Beim Energiesparen ist noch sehr viel möglich.“

Zusammenfassung Die Energiewende erfreute sich Anfang 2012 hoher Akzeptanz nicht nur in der Bevölkerung, sondern auch bei den Unternehmen. Die Förderung der regenerativen Energien und die ökologische Verantwortung für künftige Generationen stehen im Fokus der Diskussionen um die Energiewende. Der Energie-Kompass 2012 zeigt aber auch, dass es wichtige Ergänzungen zu diesen Themen gibt, wie z.B. die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft der Unternehmen oder die Sicherung und Schaffung guter Arbeitsplätze. Bevölkerung: Schaffung bzw. Sicherung guter Arbeitsplätze (72%) liegt auf ähnlichem Niveau wie CO2-Minderung Unternehmen: 60% Beide Platz 7 im Ranking der wichtigsten Ziele nei der Energiewende

Ausblick Die Energiewende hat eine große Chance, als gemeinsames Projekt aller Beteiligten mit großer gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Akzeptanz erfolgreich umgesetzt zu werden. Das gegenseitige Verständnis zwischen Bevölkerung und Wirtschaft für die Zielwünsche sowie Zielkonflikte des anderen ist vorhanden. Die Fortsetzung des Dialogs zwischen Bevölkerung und Wirtschaft kann zu einer wichtigen Stütze des Prozesses zur Energiewende werden.