Prager deutsche Literatur

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Franz Kafka
* 3. Juli 1883 in Prag, † 3. Juni 1924 in Kierling
FRANZ KAFKA ( ).
 Präsentation transkript:

Prager deutsche Literatur Ein Überblick

Prag als dreifaches Ghetto? 1910: ca. 1/8 deutscher oder jüdischer Abstammung (32.000 von 230.000) dritte Generation: Wohlstand (Brod - Anwalt, Werfel-Fabrikant, Kisch-Tuchhändler) Das Gefühl der Kulturträger – Werfel nach Wedekind Latenter Antisemitismus in Prag – Kafkas Berufswahl Kulturelle Konkurrenz – die Weltausstellung, Besuch des Kaisers, Kisch Kulturelle Vermittlung – Max Brod: Janáček, Hašek Kafka und Tschechisch - Němcová

Kulturelite durch Drill Absolventen: Kafka, Brod, Werfel Die Schule als Unterdrückungsmechanismus Autobiographische Spuren: Der Abituriententag Kafka: 1893-1901, 1901-1906: Jura-Studium an der Deutschen Universität Prag Das Altstädter Deutsche Gymnasium im Palais Kinský

Kultur institutionell Kaffeehauskultur – Prag/Wien, Arconauten Werfels Lesungen Das deutsche Theater: Wedekind Zeitungen: Prager Tagblatt, Prager Presse, Bohemia Deutsche Universität, Einstein Deutsche Bibliothek, Brods Vortrag über Schopenhauer – Anfang einer Freundschaft Martin Buber in Prag, Chassidismus bei Kafka

Der ewige Freund: Max Brod geb. Prag 27.5. 1884 gest. Tel Aviv-Jaffa 20.12. 1968 1939 Emigration nach Tel Aviv, dort Dramaturg des Habimah-Theaters Freund, Nachlassverwalter und Biograf F.Kafkas Journalist, Theaterkritiker: Das Prager deutsche Tagblatt Kulturvermittler und Übersetzer: Janáček, Hašek Werke: Trilogie »Tycho Brahes Weg zu Gott« (1916) – Kepler, »Der Meister« - Das Leben Christi aus jüd. Sicht (1916), »Das Schloss Norne Pigge« (1917) Autobiografie: »Streitbares Leben« (1960).

Franz Kafka - Biographie Geb. in Prag 3. 7. 1883, gest. in Kierling bei Wien 3.6. 1924 Jurist und Versicherungsbeamter seit 1917 infolge einer Kehlkopftuberkulose mehrere Kuraufenthalte 1912 Begegnung mit Felice Bauer (1887-1960), mit der er sich 1914 verlobte, 1917 wurde die Beziehung endgültig gelöst. 1920-22 Liebesbeziehung zu Milena Jesenská (1896-1944), seit 1923 mit Dora Dymant Zu seinen Lebzeiten erschienen nur einige Erzählungen Von 1910 an führte Kafka Tagebuch (intensive Selbstanalyse). Besonders wichtig wurde ihm die Beschäftigung mit dem Judentum, v.a. auch mit der jiddischen Kultur (»Rede über die jiddische Sprache«, 1912).

Franz Kafka - Bibliographie »Das Urteil« (1912); »Die Verwandlung« (1915) »Brief an den Vater«, entstanden 1919; »Ein Landarzt«, Erzählung (1920); »Ein Hungerkünstler«, 1922). In dem Romanfragment »Der Verschollene« (bekannt unter dem Titel »Amerika«, gedruckt 1927, das 1. Kapitel erschien 1913 unter dem Titel »Der Heizer«) wird der jugendliche Held allmählich aus der menschlichen Gesellschaft gedrängt, weil er in einer über seine subjektive Schuld hinausgehenden Weise von seinen Eltern und deren Ersatzfiguren immer wieder zurückgestoßen wird. Im Roman »Der Prozeß« (gedruckt 1925) werden Schuld und Selbstverurteilung eines sich den Gemeinschaftsaufgaben Entziehenden dargestellt. Thema des Romanfragments »Das Schloß« (1926) ist der Kampf des Autors um die Verwurzelung in der menschlichen Gesellschaft.

Franz Kafka - Rezeption Der ewige Sohn: (auto)biographisch, literaturhistorisch (Expressionismus), religiös - metaphysisch Kafka am Strand: Murakami, (Aichinger, Walser, Bernhard, Moníková) Arbeiter-Unfall-Versicherungsanstalt Der Heizer, In der Strafkolonie, Der Process

Franz Werfel Geb. Prag 10.9. 1890, gest. Beverly Hills (Kalifornien) 26.8. 1945; verh. mit Alma Mahler-Werfel, emigrierte 1938 von Wien nach Frankreich, dann in die USA. Expressionistischer Lyriker: »Der Weltfreund«, (1912), 1912-14 Verlagslektor in Leipzig, ekstatisch-visionäre Lyrik (»Wir sind«, 1913; »Einander«, 1915; Prosa: »Nicht der Mörder, der Ermordete ist schuldig«, 1919 (expres., Vater/Sohn-Konflikt), psychologischer Realismus: »Der Tod des Kleinbürgers«, Erzählung, 1927; »Der Abituriententag«, Erzählung, 1928; »Die vierzig Tage des Musa Dagh«, Roman, 1933; Exil: »Eine blassblaue Frauenschrift«, Roman, 1941; »Stern der Ungeborenen«, Roman, (1946). Der Lourdes-Roman »Das Lied von Bernadette« (1941) lässt Werfels Hinwendung zum Katholizismus erkennen. Drama: »Jacobowsky und der Oberst«, 1944)

Oskar Baum (1883, Pilsen-1941, Prag ) Uferdasein - Abenteuer und Erzählungen aus dem Blindenleben von heute (1908) Das Leben im Dunkeln (1909) Neue Wirklichkeit (1921) Nacht ist umher (1929)

Egon Erwin Kisch Prag 29.4. 1885, gest. ebenda 31.3.1948; war Reporter in Prag (Prager Tagblatt), Wien und Berlin. Seit 1919 Mitglied der KPÖ, ausgewiesen.1933 Abschiebung in die Tschechoslowakei, 1937/38 Kämpfer für das republikanische Spanien; 1939-46 Emigration (USA, Mexiko); Kisch erhob die Reportage zu literarischem Rang; der Titel seiner Sammlung »Der rasende Reporter« (1925) wurde zum Synonym für Kisch selbst. Weitere Werke: »Zaren, Popen, Bolschewiken« (1927) »Prager Pitaval« (1931), »Der Marktplatz der Sensationen« (1942), »Entdeckungen in Mexiko« (1942)