Grenzüberschreitungen: Die Hinterfragung sozialer Normen

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 Präsentation transkript:

Grenzüberschreitungen: Die Hinterfragung sozialer Normen Robin Galka, Miriam List

1. Begrifflichkeiten Normaneignung durch Sozialistation Vorläufige Verhaltensanforderungen für wiederkehrende Situationen Normsetzer (-sender) Normempfänger(-adressat) Akzeptanz der Norm: - Geltungsgrad (N-sender) - Wirkungsgrad (N-adressat)

2. Abweichendes Verhalten Abweichendes Verhalten wird negativ sanktioniert Sanktionsbereitschaft Sanktionswahrscheinlichkeit Präventivwirkung (Normbruch kann nicht rückgängig gemacht werden) Normen können konträr oder kontradiktorisch sein nicht bekannt sein Bestimmte Normen werden höher bewertet als andere Toleranzbereich bzw. Ermessensspielraum bei der Bewertung des abweichenden Verhaltens

3. Inwieweit entspricht das Verhalten der Norm? Grad der Norminternalisierung Grad der Legitimität Härte und Wirksamkeit der Sanktionen Funktionalität Interpretation Eindeutigkeit der Norm

4. Heinrich Popitz – Soziale Normen Normstruktur: Verdopplung Jede soziale Verpflichtung eines Menschen entspricht einer Schutzfunktion eines anderen. Grad der Norm Nichtanzeigen einer Straftat Regelmäßigkeit der Norm führt zu Vorhersagbarkeit Orientierung aufgrund von Erwartungen, Vermutungen und Hypothesen Bei Nichteintreten der Hypothese: Enttäuschung, Verunsicherung, Wut

5. Broken Windows „Safe and Clean Neighborhoods Programm“ Fußpatrouille sollte Autopatrouille ersetzen Analyse nach 5 Jahren ergab, dass die Kriminalität NICHT zurückging, die Bürger sich aber sicherer fühlten. Warum ist das so und warum wurde die Nachbarschaft dadurch tatsächlich sicherer? Unsicherheit durch zwei Faktoren: Tatsächliche Gewalt und Kriminalität Angst, von „unordentlichen“ (disorderly) Leuten angegangen zu werden. (Alkoholoker, randalierende Teens, Prostituierte, …)

5. Broken Windows Polizisten sorgten für öffentliche Ordnung Die „Nachbarschaft“ entschied über die Norm Informationswege wurden verändert Wenn in einem Gebäude ein Fenster eingeworfen wird und das Fenster wird nicht repariert …

6. Zimbardos Experiment (Broken Windows) Fragestellung: beeinflusst die Umgebung das Verhalten, der sich dort befindenden Personen 1969, durchgeführt in der Bronx (NY), als ein Beispiel für eine heruntergekommene Umgebung und Palo Alto (CA), als eine eher wohlhabende Kleinstadt Zwei Autos wurden dort ohne Nummerschilder und offener Motorhaube abgestellt

6. Zimbardos Experiment (Broken Windows) Bronx Nach 10 Min. beginnt eine Familie den Wagen auszuschlachten Nach 26 Std. ist es komplett ausgeschlachtet und teilweise zerstört Nach 3 Tagen ist das Auto völlig zerstört und wird als Müllablage genutzt

6. Zimbardos Experiment (Broken Windows) Palo Alto Nach einer Woche steht der Wagen immer noch unverändert in Palo Alto Ein Mann schloss die Motorhaube, als es regnete Zimbardo und seine Mitarbeiter beginnen mit einem Vorschlaghammer die Scheiben des Wagens zu zerstören und wurden daraufhin von Passanten angefeuert danach begannen die Passanten selbst das Auto zu zerstören, bis es am nächsten Tag auf dem Dach lag

7. Das Experiment: Wehret den Anfängen! 2005 in einer Straße in Gröningen (Niederlande)in zwei Durchläufen durchgeführt An Fahrräder die an einem Fahrradständer befestigt waren wurden Flyer eines nicht existierenden Sportgeschäfts angebracht Die Flyer waren so befestigt, dass sie beim Radfahren gestört hätten Es gab keine Mülleimer, sodass der Flyer entweder eingesteckt oder auf den Boden geworfen werden musste

7. Das Experiment: Wehret den Anfängen! Der Experimentleiter strich vor dem 1. Durchlauf die Wand hinter dem Fahrradständer grau und stellte ein Verbotsschild für Graffiti auf Vor dem zweiten Durchlauf besprühte er die Wand mit Graffiti 1. Durchlauf (graue Wand): 33% der Passanten schmeißen die Flyer auf den Boden 2. Durchlauf (Graffiti-Wand): 69% der Passanten schmeißen die Flyer auf den Boden

8. Das Warteschlangen-Experiment Von Milgram und seinen Studenten an verschieden Warteschlangen in New York durchgeführt. Milgram nimmt an, dass in Warteschlangen eigene soziale Normen herrschen, und will beobachten was passiert, wenn jemand gegen diese verstößt.

8. Das Warteschlangen-Experiment Die Studenten sollen… sich zwischen dritte und vierte wartende Person in der Schlange drängen in ruhigem Ton sagen: „Entschuldigung, ich möchte gerne hier rein!“ die Schlange erst verlassen, wenn Sie bedroht werden bzw. nach 1 Minute

8. Das Warteschlangen-Experiment Nur bei 10% der Versuche wurden die Studenten körperlich aus der Schlange vertrieben In ca. 50% der Fälle passierte überhaupt nichts Im Fall, dass sich zwei Personen vordrängeln, verdoppelt sich die Häufigkeit von Beschwerden auf 91% Weiter hinten in der Schlange stehende Personen beschwerten sich nur in 5% der Fälle (dies wurde mit einer Puffer-Personüberprüft)

9. Mutprobe als Experiment Stimulus: Eine Gruppe/Person(A) fordert eine Person(B) auf, etwas zu tun, das gegen Normen verstößt Die Person(B) kann entscheiden der Forderung zu folgen/gegen Normen zu verstoßen und so Anerkennung von (A) zu erhalten oder die Normen einzuhalten, deshalb aber von (A) sanktioniert zu werden Response 1: (B) verstößt gegen Normen und erhält Anerkennung von (A) Response 2: (B) hält sich an Normen und wird von (A) sanktioniert