Mag. Filip Kamiński Warsaw School of Economics. Die Grenzgebiete sind durch Vorhandensein der Außengrenze gekennzeichnet; Das Problem der Abgrenzung der.

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 Präsentation transkript:

Mag. Filip Kamiński Warsaw School of Economics

Die Grenzgebiete sind durch Vorhandensein der Außengrenze gekennzeichnet; Das Problem der Abgrenzung der Grenzgebiete (räumliche Nähebeziehung, funktionale Eigenschaften, grenzübergreifende Zusammenarbeit); Der deutsch-polnische Grenzraum umfasst die Kreise und kreisfreie Städte in unmittelbarer Grenznähe;

Źródło: Quelle: Siedlungsstruktur im deutsch-polnischen Grenzgebiet Quelle :

Es funktionieren fünf Aglommerationsräume (Berlin, Stettin, Posen, Breslau, Dresden), Städte mit räumlicher Stabilisierungsfunktion und Zwillingstädte (Słubice-Frankfurt/Oder, Gubin-Guben, Zgorzelec-Görlitz); Es lässt sich feststellen, dass es ganz erhebliche räumliche Disparitäten hinsichtlich der Bevölkerungszuwächse und –verluste gab. Starke Bevölkerungszuwächse werden für die Umlandregionen von Großstädten registriert, während ländliche, strukturschwache Regionen Bevölkerung verlieren. Im Zeitraum wurde ein stetiger rückläufiger Trend der Bevölkerungszahlen festgestellt, wobei die extremsten Verluste sich auf der deutschen Seite des Grenzraumes ergeben.

Region Fläche je km Bevölkerung in Tsd Bevölkerungsdichte, Einwohner je km Bevölkerungs- wachstum w % Deutschland ,4% Berlin Brandenburg Mecklenburg- Vorpommern Sachsen Insgesamt % 1,0% -8,5% -8,3% Erweiterter Grenzraum ,6% Engerer Grenzraum ,8% Polen ,3% Dolnośląskie Lubuskie Zachodniopomorskie Insgesamt ,0% -1,4% -2,3% - Erweiterter Grenzraum ,1% Engerer Grenzraum ,0% Quelle: Główny Urząd Statystyczny ( Statistisches Bundesamt (

Im deutschen Grenzgebiet haben wir es mit einem Defizit von attraktiven Jobs zu tun, als Folge des dauerhaften Auswanderungstrends aus den neuen in den alten Bundesländern. Auf polnischer Seite nimmt die Intramigration kleinere Dimension an, als die Migration zwischen den Bundesländern. Die Bevölkerungsbewegung von Polen nach Deutschland ist höher als in der umgekehrten Richtung, wobei das Grenzgebiet im wesentlich geringeren Maße für die Migrationsströme verantwortlich ist. Sowohl die Herkunftsorte als auch die Zielgebiete der Migranten liegen außerhalb des deutsch-polnischen Grenzraumes.

Die demographische Situation determiniert stark den Arbeitsmarkt im Grenzgebiet, wo die Arbeitslosenquoten über dem Landesdurchschnitt liegen. Polnische Grenzregionen haben im Jahre 2008 aus der Erholung der Gesamtkonjunktur profitiert, was der hohen Wachstumsdynamik der Beschäftigtenzahl im Privatsektor entsprach. Eine Verbesserung der Lage am Arbeitsmarkt in grenznahen Wojewodschaften hat allerdings selektiven Charakter und betrifft vor allem größere urbane Zentren und um sie gelegene Kreise.

Deutsch-polnischer Grenzraum DeutschlandArbeitslosenquote in % 1 Polen Mecklenburg- Vorpommern Zachodniopomorskie Demmin Uecker-Randow Stralsund 21,5 20,4 17,7 30,0 26,7 25,4 białogardzki łobeski świdwiński BrandenburgLubuskie Uckermark Elbe-Elster Oberspreewald 21,2 19,4 19,6 27,9 25,1 24,5 krośnieński nowosolski żagański SachsenDolnośląskie Görlitz Bautzen - 21,1 16,4 - 26,4 25,4 24,6 złotoryjski lubański dzierżoniowski 1Główny Urząd Statystyczny, Bundesagentur für Arbeit, 2Stand: März 2009 – polnische Seite, deutsche Seite – Jahr 2008

Die Integration des deutsch-polnischen Grenzraums in die internationale Arbeitsteilung hat in den letzten Jahren zugenommen. Die Handelsbeziehungen der deutschen Bundesländer im Grenzraum mit Polen sind wichtiger als die für Deutschland insgesamt. Umgekehrt sind auch die grenznahen polnischen Woiwodschaften stärker in den Warenaustausch mit Deutschland involviert als Polen insgesamt. In Hinsicht auf die immer stärkeren Kapitalbindungen sowie die Verlagerung von Produktionsstätten, ist in dem gegenseitigen Austausch der intrasektorale Handel dominant.

Die "Philosophie der grenzübergreifenden Zusammenarbeit" beinhaltet eine stets gemeinsame Kooperation von den benachbarten Grenzgebieten. Sie umfasst alle Bereiche des alltäglichen Lebens, die Entwicklung von gemeinsamen Programmen, Prioritäten und Aktionen (mit einer umfassenden Beteiligung von gesellschaftlichen Gruppierungen und Verwaltungsebenen). Die grenzübergreifende Zusammenarbeit im deutsch-polnischen Grenzgebiet wurde primär an der Basis entwickelt, als bottom-up Inititativen der Bürger der grenznahen Städte und der Unternehmen. In der nachfolgenden Stufe wurde auch die institutionelle Kooperation auf der Ebene der Kommunen und Gebietskörperschaften aufgebaut. Eine institutionalisierte Form der Zusammenarbeit stellen im deutsch- polnischen Grenzgebiet Euroregionen dar.

In der Zeit funktionierten im deutsch-polnischen Grenzraum zur selben Zeit zwei verschiedene EU-Programme: INTERREG sowie Phare CBC. Die meisten Projekte wurden im Bereich Infrastruktur und Umwelt finanziert (Bau-und Moderniesierungsvorhaben der Zufahrtstraßen an der Grenze, der Grenzübergänge und der Tangenten, Bau und Erneuerung von Abwasserkläranlagen, Kanalisations- und Wasserleitungsnetzen sowie der Wiederherstellung der Waldgebiete. Als neues Element der Förderung, die auf gesellschaftliche Kontakte, kulturellen Austausch und Fremdenverkehr fokussiert waren, ist im Jahr 1995 der Euroregionale Fonds für kleine Projekte (SPF) entstanden. In dem Zeitraum wurden im deutsch- polnischen Grenzraum mehr als 2200 Vorhaben durchgeführt.

Von der Gesamtsumme von 221,4 Millionen Euro die durch die Europäische Kommission an Polen im Rahmen von INTERREG III (Ausrichtungen A, B, C) flossen, wurden 80% der Mittel (177,09 Millionen Euro) für die grenzübergreifende Zusammenarbeit (also INTERREG III A) der polnischen Grenzwojewodschaften aufgewendet. Der Gesamtwert der nach dem Beginn des Programms eingereichten Anträge lag Ende 2008 bei 109,6 % der Fördermittel, die Polen im Zeitraum zur Verfügung standen. Der Wert von bereits aufgrund der Verträge mit den Antragstellern vergebenen Fördergeldern war fast ebenso hoch und betrug 99,4%. Im Rahmen des Programms INTERREG III A (Deutschland-Polen) waren die Zahlungen zum Ende 2008 wie folgt: Polen- Mecklenburg-Vorpommern/Brandenburg – 81,5%, Polen- Brandenburg 106%, Polen-Sachsen – 98,6%.

Instandsetzung der Grenzbrücke Zgorzelec-Görlitz Die direkten Begünstigten des Projekts sind die Autofahrer und Fußgänger, die den Grenzübergang nutzen. Projektträger: Niederschlesische Verwaltung der Woiwodschaftsstraßen in Breslau Laufzeit: 08/ /2006Gesamtkosten: 0,53Mio. EUREU- Mittel: 0,4Mio. EUR Quelle:

Quelle:Jährlicher Durchführungsbericht zum Programm der GA Interreg III A Freistaat Sachsen – Republik Polen, Berichtsjahr 2007, Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit, Dresden 2008.

Die Ansätze der neuen Finanzperspektive und die Mittelverteilung für grenzübergreifende Zusammenarbeit belegen, dass immer mehr Wert auf die Durchführung von Projekten im Kontext der Außengrenzen der erweiterten Union gelegt wird. Die Europäische Territoriale Zusammenarbeit ist eines der Ziele der Kohäsionspolitik der EU.