13. Baustoff-Recycling-Tag:

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Prof. Dr. Dipl.-Ing. Gantcho Dimitrov
Advertisements

Verwertung mineralischer Abfälle
1990 bis 2007 Die Entwicklung einer Gemeinde
Software Assurance Erweiterte Software Assurance Services
Bestimmung von Überwachungsgrenzen nach Anlage XII Teil B StrlSchV – Diskussion der Praktikabilität und Durchführbarkeit einzelner Regelungen Dr. Rainer.
Zugänge zum Wissen der Berufsbildungsforschung
Dipl.-Geogr. Christa Szenkler Dipl.-Biol. Thomas Beißwenger
Lehrstuhl Baugrund-Grundbau GHJ Geotechnik-Umwelttechnik Universität Dortmund Karlsruhe, Heilbronn Optimierung von Abbruch und Verwertung Prof. Dr.-Ing.
RC-Baustoffe: Werteregelungen und Produktstatus
Ressourcenschonung in Baden-Württemberg
Beprobung von Bauschuttrecyclinganlagen
Modelle und Methoden der Linearen und Nichtlinearen Optimierung (Ausgewählte Methoden und Fallstudien) U N I V E R S I T Ä T H A M B U R G November 2011.
Standortfaktoren INTERN - Ausdrucksstark präsentieren.
Methodik und Ergebnisse Wolfgang Breyer, DPG-Tagung,
Sichtbeton - Jede Baustelle ein neuer Anfang
Zielstellungen bei der Probenahme
– Team 2 Aktueller Projektleiter: Christian Krapp
Kapitel 19 Astronomie Autor: Bennett et al. Unsere Galaxis, die Milchstraße Kapitel 19 Unsere Galaxis, die Milchstraße © Pearson Studium 2010 Folie: 1.
Informationen zum Projekt VERA
Neue Strategien zur Verwertung von Sperrmüllanteilen
Tag der Allgemeinmedizin Versorgungssituation Allgemeinmedizin in Berlin und aktueller Stand des IPAM-Programms.
Seite 1 Anschub.de: Ziele und deren Evaluation Günther Gediga IwFB / Universität Münster Lüneburg,
Prof. Dr. Peter Schmidt, Hochschule Bremen
Ralf KüstersDagstuhl 2008/11/30 2 Ralf KüstersDagstuhl 2008/11/30 3.
Nationale und europäische Rahmenbedingungen für die Verwertung qualitätsgeprüfter Recyclingbaustoffe im Wandel EQAR-Meeting Eröffnungsreferat -
der Universität Mannheim!
Entwicklung der erneuerbaren Energien in Deutschland im Jahr 2007
Das deutsche duale Berufsbildungssystem und die Rolle des BIBB
Entsorgungsprobleme größerer Kliniken durch Umsetzung der TA-Siedlungsabfall vom
ökologisches kostenschonendes schlankes Entsorgungskonzept
Ein Anstoß zur gesellschaftlichen Debatte
Lötscher Plus Gruppe Lötscher Tiefbau AG Lötscher Logistik AG INFRA
Zum Begriff des Vermögensschadens
ERFA 2009 Lärmsanierung Staatsstrassen Gian-Reto Fasciati, Fachstelle Lärmschutz 19. März 2009 / Zürich Vorgehen IGW-Fenster ERFA 2009 Lärmsanierung Staatsstrassen.
Energieeffizienz im Bauwesen, Wohnungsbau und Anwendung erneuerbarer Energien Daina Eberšteina Referatsleiterin der Abteilung ’’Erneuerbare Energien.
POSITIONIERUNG DES BAUSTOFFHANDELS IN OÖ 2012 WKOÖ POSITIONIERUNG DES BAUSTOFF-FACHHANDELS IN OÖ
Eines unserer wertvollsten Güter ist eine saubere Umwelt
Leistungsbeschreibung Brückenplanung RVS RVS
Grün Gewachsen: Bilanz
...ich seh´es kommen !.
BMBF-Förderschwerpunkt RUBIN R einigungswände u nd – b arrieren i m N etzwerkverbund.
Fachhochschule Gelsenkirchen
AEE INTEC Institut für nachhaltige Technologien
Auslegung eines Vorschubantriebes
25. Februar 2003Dr. Klaus-Rainer Brintzinger Universität Tübingen Folie 1 Die Bewertung von Bibliotheksbeständen – eine Unmöglichkeit?
KOMOD Konzeptstudie Mobilitätsdaten Österreich AP3 Erhebungsmethoden und -komponenten Gerd Sammer, Roman Klementschitz Institut für Verkehrswesen, Universität.
Altlasten und Abfallrecht
1 Politisches System Schweiz Andreas Ladner Politisches System Schweiz Vorlesung am Institut für Öffentliches Recht der Universität Bern Die WählerInnen.
Diamant Zucker KG Diamant Zucker KG Gliederung: 1. Vorstellung des Betriebes 2. Entwicklung der landwirtschaftlichen Nutzfläche, der Pacht-
Räumliche Orientierung Lehrveranstaltungsraum:
Neubau Feuerwehrmagazin Riedenberg Dokumentation der einzelnen Bauabschnitte –
Metropole Ruhr | Wirtschaftsraum
Seite 1 Sanierung von Kugelfängen bei Schiessanlagen Tagung Bezirksschützenverband Muri vom 24. Februar 2007, Hans Burger, Abteilung für Umwelt Wann ist.
Managemententscheidungsunterstützungssysteme (Ausgewählte Methoden und Fallstudien) ( Die Thesen zur Vorlesung 3) Thema der Vorlesung Lösung der linearen.
Erste vorläufige Abschätzung zur Entwicklung der erneuerbaren Energien im Jahr 2004 in Deutschland Stand Februar 2005 unter Verwendung aktueller Daten.
PAK-Ausbauasphalt-Modellierung
Bevölkerungsprojektion bis 2030 Gemeinde Waakirchen Stand: Fabian Buchner Tobias Oppliger Benjamin Reicherzer.
Rechtliche Betrachtung der neuen Trinkwasserverordnung 2011
Wirtschaftsperspektiven: Finanzkrise / Wirtschaftskrise: Wie sieht es wirklich für die Kärntner Wirtschaft aus? Ao.Univ.-Prof. MMag. Dr. Gottfried Haber.
Gliederung Demografische Entwicklung
Projektfinanzierung am Beispiel Karlovac
Männer Gesundheit in Mecklenburg-Vorpommern Trends und Vergleiche
Fachtagung DVGW - NRW in Bochum
Phthalate– Ergebnisse aus dem Umweltbundesamt
„Betriebe lösen Verkehrsprobleme“ Überblick über die Befragungen in Bonner Betrieben Informations- und Beratungsworkshop im Beschaffungsamt des Bundesministeriums.
1 Bürgerkommission Hagsfeld e.V. Die Redaktion berichtet.. Freitag, 17. Juli 2009.
VIII. Mitteldeutsches Entsorgungsforum
BIBERACH UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCE Kreislaufwirtschaft P8e I N H A L T Verwertung mineralischer Abfälle Bruno Lehnhardt Seite 1 / 17 Spezielle.
Stand der Mantelverordnung
Novelle - Recycling-Baustoffverordnung
 Präsentation transkript:

13. Baustoff-Recycling-Tag: Folgenabschätzung der Ersatzbaustoff-verordnung auf die Verwertung von Boden-material und Bauschutt an Fallbeispielen 06.10.2010, Filderstadt-Bernhausen

Inhalt Ansatz des Forschungsvorhabens Vergleichsuntersuchungen an drei Entsorgungsprojekten Recycling-Baustoff aus einer stationären Baustoffrecycling-Anlage Bauschutt von einem Gebäuderückbau Bodenmaterial von einer ehemaligen Schießanlage Fazit

Ansatz des Forschungsvorhabens Wesentliche Änderungen der Ersatzbaustoffverordnung (EBV)* im Vergleich zum bestehenden Regelwerk: Umstellung von Schütteleluat W/F 10:1 auf Säuleneluat W/F 2:1 Änderung der Parameterlisten → Folgen der Umstellung nicht berechenbar → Vergleichsuntersuchungen an Materialproben erforderlich Weitere Änderungen, z. B. Einbauweisen Dokumentation → Vergleichsuntersuchungen an realen Projekten *Arbeitsentwurf Ersatzbaustoffverordnung – Stand: 20.05.2010, download unter www.euwid- recycling.de/doku. am 21.06.2010

Vergleichsuntersuchungen an realen Projekten Dokumentation von Verwertungs-/ Entsorgungsprojekten nach gültigen Landesregelungen Probennahme und Untersuchung projektbegleitend nach EBV Verwertungs-/ Entsorgungsplanung nach EBV

Projekt A: Stationäre Baustoff-Recyclinganlage Systemskizze Bauschutt Baustoff- Recyclinganlage Probenahme für Fremdüberwachung nach RC-Erlass Ba-Wü und Untersuchung nach EBV Verwertung auf Großbaustelle als Frostschutz (FSS)- und Schottertragschicht (STS) Recycling- Baustoff (RC)

Projekt A: Stationäre Baustoff-Recyclinganlage Untersuchungsergebnisse RC - Erlass, BAWÜ

Projekt A: Stationäre Baustoff-Recyclinganlage Untersuchungsergebnisse EBV

Projekt A: Stationäre Baustoff-Recyclinganlage Vergleich S-4-Elution Schüttelverfahren W/F 10:1 mit Säulenverfahren W/F 2:1 RC-1 RC-2 RC-3 600 Z 2 400 Z 1.2 250 Z 1.1 * Gilt ab 2020 Schäfer: Analytische Untersuchung von Bauschuttrecyclingmaterial in Baden-Württemberg 2007/2008 Landesamt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) Mesters /Fischer: Auswirkungen der Materialwerte der EBV auf die Verwertung von RC-Baustoffen (Stand 1.AE), Vortrag auf Tagung des Umweltkollegs zur Ersatzbaustoffverordnung am 23.04.2010 in Essen, Zeche Zollverein 220* 300* 3500

Projekt A: Stationäre Baustoff-Recyclinganlage Vergleich Schüttelverfahren W/F 2:1 mit Säulenverfahren W/F 2:1 MESTERS: RC-Baustoff-Proben aus FÜ III.2009 und IV 2009, KM GmbH Ingenieurbüro für Straßenbau- und Umwelttechnik Tagung des Umweltkollegs zur Ersatzbaustoffverordnung am 23.04.2010 in Essen, Zeche Zollverein Vortragsfolien 8 und 9 SCHÄFER: Analytische Untersuchung von Bauschuttrecyclingmaterial in Baden-Württemberg 2007/2008 Landesamt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) Tabelle 12: Analysenergebnisse nach Elution im Säulenverfahren mit W/F = 2:1 Tabelle 13: Analysenergebnisse nach Elution im Schüttelverfahren mit W/F = 2:1

Projekt A: Stationäre Baustoff-Recyclinganlage Einbaubedingungen gemäß EBV Legende Zulässig, wenn Chrom, ges ≤ 1255 µg/l und wenn Vanadium ≤ 425 µg/l U Zugelassen auf Lehm/Schluff/Ton (Wasserschutzgebiete) Einbauort 1 Einbauort 2

Projekt A: Stationäre Baustoff-Recyclinganlage Projektspezifische Feststellungen Untersuchungsergebnisse vergleichbar mit Werten aus anderen Vergleichsuntersuchungen Kritische Parameter: Sulfat, Vanadium Keine Korrelation zw. Säulen- und Schütteleluat Auf Großbaustelle auch Einbau von RC-3-Material nach Einbauweisen der EBV möglich → Keine Einschränkung der Verwertung durch EBV im vorliegenden Fall Durch Dokumentationspflicht höherer Aufwand (für Bauherrn)

Projekt B: Bauschutt von einem Gebäuderückbau Systemskizze Rückbau und Fraktionierung der mineralischen Bausubtanz anhand von Voruntersuchungen und Erfahrungswerten Entsorgung Aufbereitung in Baustoffrecycling-anlage Stahlbetonbruch 1400 t Bauschutt (Betonstein/Ziegel) 400 t Estrich 70 t Aufbereitung in Baustoffrecycling-anlage 1000 t Rückzubauende Fahrzeug- und Wartungshalle Verwertung als RC-Baustoff 400 t Deponierung

Projekt B: Bauschutt von einem Gebäuderückbau Vergleichs-untersuchungen Projekt FabEr Probennahme mittels Kernbohrungen Analyse / Auswertung nach RC-Erlass Ba-Wü und EBV Mauerwerk (Betonsteine) Ziegel Beton (Bodenplatte mit Estrich) Estrich (separat) Rückzubauende Fahrzeug- und Wartungshalle

Projekt B: Bauschutt von einem Gebäuderückbau Untersuchungsergebnisse RC - Erlass, BAWÜ

Projekt B: Bauschutt von einem Gebäuderückbau Untersuchungsergebnisse EBV

Projekt B: Bauschutt von einem Gebäuderückbau Projektspezifische Feststellungen Kritische Parameter: MKW, Sulfat, PAK15, Vanadium, Chromges Einstufung des mineralölbelasteten Estrichs als RC-1-Material möglich, da Untersuchung auf Kohlenwasserstoffe nach EBV im Säulenkurztest und im ausführlichen Säulenversuch nicht erforderlich keine Regelung bei spezifischen Belastungen, für die EBV keine Materialwerte enthält keine Auflistung der Ausgangsmaterialien für Recycling-Baustoff (RC)

Projekt C: Bodenmaterial ehemalige Schießanlage Relevanz von Bodenmaterial Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit: „Begründung - Verordnung über den Einbau von mineralischen Ersatzbaustoffen in technischen Bauwerken und zur Änderung der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung“, Berlin, 2007 Angaben in Mio. Tonnen

Projekt C: Bodenmaterial ehemalige Schießanlage Systemskizze Probennahme nach LAGA PN 98 Untersuchung nach LAGA M20, 1997 Untersuchung nach EBV für 9 ausgewählte Haufwerke Entsorgung in drei Bundesländern Verwendung - als Verfüllmaterial in Gruben, - als Deponiebaustoff in Deponien Behandlung 13.000 t 29 Haufwerke a 500 m³ insg. 21.300 t ehemalige Schieß- anlage Sanierung 8.300 t

Projekt C: Bodenmaterial ehemalige Schießanlage LAGA M20 (1997) Untersuchungs- ergebnisse für zwei ausgewählte Haufwerke H6 und H12

Projekt C: Bodenmaterial ehemalige Schießanlage EBV Untersuchungs- ergebnisse für zwei ausgewählte Haufwerke H6 und H12

Projekt C: Bodenmaterial ehemalige Schießanlage Einstufung der 9 Haufwerke, die in Vergleichsuntersuchungen analysiert wurden 721 t (12%) Z2 LAGA M20 (1997) RC-3 EBV 5.266 t (88%) > Z2 LAGA M20 (1997) > RC 3 EBV

Projekt C: Bodenmaterial ehemalige Schießanlage Projektspezifische Feststellungen für Einstufung Feststoffwerte maßgebend, daher kein Unterschied zwischen Einstufung nach LAGA M20 (1997) und EBV Eluatwerte sehr gering, wären nur Eluatwerte relevant (Säuleneluat W/F 2/1, 1. Arbeitentwurf EBV), Einstufung in BM-0 (8 Haufwerke) bzw. BM-1 (1 Haufwerk) möglich ggf. Doppeluntersuchungen erforderlich für Verwertung nach EBV bzw. als Verfüllmaterial Säuleneluat W/F 2/1, für Verwertung nach Abfallrecht Schütteleluat W/F 10/1

Fazit 1 Elutionsverfahren: keine Korrelation zwischen den Ergebnissen der verschiedenen Elutionsverfahren Säulenverfahren zur Zeit (noch) aufwendiger und teurer als Schüttelverfahren im Abfallrecht weiterhin Schüttelverfahren W/F 10/1 RC-Material: seit der Veröffentlichung des 1. Arbeitsentwurfs EBV 2007 eine Reihe von Vergleichsuntersuchungen, Datenbasis für Ermittlung von Massenverschiebungen verbessert keine Regelung bei spezifischen Belastungen, für die EBV keine Materialwerte enthält → Einzelfallregelung wie für Bodenmaterial (EBV § 4, Abs. 3)

Fazit 2 Bodenmaterial: Einführung von Feststoffwerten in EBV BM-0 = BM-1 = BM-2 = Z1, BM-3 = Z2 (Z1, Z2 aus LAGA M20, Teil Boden, 2004) Die jährlich in Deutschland anfallenden 140 Mio-t Bodenmaterial werden derzeit zu einem erheblichen Teil als Verfüll- und Auffüllmaterial für Abgrabungen und Tagebaue und im Landschaftsbau verwertet. Der Änderung der BBodSchV kommt große Bedeutung zu, insbesondere dem neuen § 12 b „Zusätzliche Anforderungen an das Aufbringen und Einbringen von Material unterhalb und außerhalb der durchwurzelbaren Bodenschicht“ Im Entwurf BBodSchV, §12 b Eluatwerte als wesentliches Kriterium, keine Anforderungen an den Schadstoffgehalt im Feststoff (Teil-Arbeitsentwurf einer Verordnung zur Änderung der BBodSchV, Stand 25.05.2010, download unter www.proenvi.de/recht/Recht.php)

Dank Gewerbliches Institut für Umweltanalytik (GIU), Teningen Wir danken der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) für die finanzielle Förderung des Projekts mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und den Projektpartnern Ecosoil Süd GmbH, Ulm Gewerbliches Institut für Umweltanalytik (GIU), Teningen Industrieverband Steine und Erden Baden-Württemberg e. V. (ISTE), Landeshauptstadt Stuttgart, Qualitätssicherungssystem Recycling-Baustoffe Baden-Württemberg e. V. (QRB), Scherer+Kohl GmbH & Co. KG, Ludwigshafen Versuchseinrichtung zur Grundwasser- und Altlastensanierung vom Institut für Wasserbau der Universität Stuttgart (VEGAS) für die ideelle und materielle Unterstützung