Die BIENE – Ruhekissen oder Nagelbrett? Barrierefreiheit auf www.linz.at Michael Barthofer - Magistrat Linz / Stadtkommunikation
Überblick Institutionelle Einbindung Wie und wo „passiert“ Barrierefreiheit auf www.linz.at? Qualitätssicherung - Barrierefreiheit im Alltag Erfahrungen aus dem Redesign 2008 Vorbereitung, Ausschreibung, Probleme bei der Umsetzung
Mengengerüst www.linz.at ca. 9.400 Seiten (6.000 überarbeitet) DE, EN, IT, Allg. Krankenhaus, Presse, … Content Management System Reddot (Open Text Web Solutions) Bürgerservice-Portal (Datenbank) 52 Applikationen Anmelde-, Kontaktformulare, Shop, diverse Datenbanken – z.B. Straßennamen, Denkmäler, Unterkünfte, …
Das Web-Team nur ein kleiner Ausschnitt
ca. 100 Autorinnen und Autoren erstellen die Seiten neben ihrer normalen Tätigkeit als SachbearbeiterInnen, ÄrztInnen, Schreibkräfte, ... aus allen Dienststellen der Stadt Linz, einigen ausgegliedertem Unternehmungen (Allgemeines Krankenhaus, Seniorenzentren, Museen, etc.) und dem Tourismusservice Inhaltsverantwortung liegt bei Fachdienststellen
3 KoordinatorInnen Verantwortung für Struktur, Design und Ausrichtung von www.linz.at Qualitätsmanagement durch Workflow (Freigabe der von den AutorInnen erstellten Seiten) Unterstützung der AutorInnen Keine Redaktion, aber „redaktionelles Auge“ Prüfung der Umsetzung durch die AutorInnen (Styleguide, Fotoformate, Barrierefreiheit, ...) Augenmerk auf Aktualität
3 TechnikerInnen - IKT Linz First Level Support des CMS Abwicklung mit externem Partner CYBERhouse Erstellen von Applikationen Technische Betreuung von Fremdapplikationen Betreuung der Entwicklungs- und Liveserver Portalintegration (Bürgerservice-Datenbank)
Institutionelle Einbindung Gesetzliche Vorgabe - ein Segen! Politischer Rückhalt - Sozialreferentin Vizebürgermeisterin Ingrid Holzhammer Verwaltungsführung steht hinter der Umsetzung „Keimzelle“ der Barrierefreiheit in der Stadtkommunikation Sensibilisierung der IKT - interne Schulungen, richtiger Einsatz von Entwickler-Werkzeugen
Qualitätssicherung
Technische Betreuung und Abnahmen durch die IKT Linz Stadtkommunikation Laufende Freigaben im Workflow Begleitung aller städtischen Projekte mit „Web-Bezug“ Technische Betreuung und Abnahmen durch die IKT Linz Beratung und Abnahme durch KI-I Kompetenznetzwerk Informationstechnologie zur Förderung der Integration von Menschen mit Behinderungen. Orientierung an Best-Practice-Beispielen Schulung der AutorInnen
Begleitende Beratung durch KI-I
Beratervertrag mit IKT Linz Vorteile Begleitung des Redesign-Projektes von der Ausschreibung bis zur Abnahme Beratervertrag mit IKT Linz Vorteile Während Implementierung potentielle NutzerInnen mit Behinderungen eingebunden unabhängige „dritte Instanz“ zwischen Firma und Magistrat Umsetzungsmöglichkeiten nicht in erster Linie unter wirtschaftlichem Gesichtspunkt diskutiert reicher Erfahrungsschatz von KI-I Nächster Schritt: Nachtestung WCAG 2.0
Barrierefreiheit – und was kostet der „Spaß“?
Redesign Laufender Betrieb Projekte CMS-Projekt, Überarbeitung durch AutorInnen Interne Web-Applikationen - hoher Aufwand Laufender Betrieb Inhalts-Erstellung und Wartung Erstellung ca. 1,5 facher Aufwand Freigabe ca. 2 facher Aufwand Projekte externe Aufträge - detaillierte Projektvorgaben Interne Web-Applikationen - kaum Mehraufwand
Sonderfälle Pressekonferenzen - Tabellen Complex Table Mark-up (com tab) Toolbar (vision australia - http://tinyurl.com/comtab-toolbar) Software mit Web-Komponenten Bibliothek-Online-Katalog, VHS-Kursprogramm
Redesign 2008
Über Verblichene spricht man nicht schlecht, aber ...
... ich mache es trotzdem: Inhalt und Layout vermischt - kein konsequenter Einsatz von CSS Verschachtelte Layout-Tabellen Probleme in der semantische Struktur Code nicht flächendeckend valide Einsatz von „bösem“ Javascript bei Applikationen ...
Vorbereitung
Usability-Studie (Ars Electronica Center) ExpertInnen-Review (W3C-Standards, WAI-Guidelines, ISO-Normen, Usability) User-Tests (Videoaufzeichnung) - Methode des „Lauten Denkens“ mit vorgefertigten Aufgaben Internet-Umfrage (Stadtforschung) Know-how für Barrierefreiheit intern aufbauen Sensibilisierung der Führungskräfte Amtsdeutsch a.D. (Verkehrslichtsignalanlage)
Die Ausschreibung
Ausschreibung gemäß Bundesvergabegesetz Geladener Realisierungswettbewerb 4 Unternehmen eingeladen, 3 Einreichungen Barrierefreiheit als k.o.-Kriterium für Wettbewerb Fachliche Unterstützung durch KI-I bei Formulierung der Ausschreibungsunterlagen Vorprüfung der Einreichungen Beratung der Jury
Wir lernten …
Gesetze sind oft dringend notwendig Durch die Führung vorgegebenes positives Klima ist Voraussetzung. Bei den AutorInnen ist Verständnis vorhanden, wenn Erschwernisse plausibel gemacht werden. Fremdfirmen: Aufwand der Umstellung wird unterschätzt - Fehlkalkulationen für Implementierung von Applikationen
CMS und Barrierefreiheit
Technische Probleme Redesign Navigation-Manager trotz Versicherung des Herstellers nicht für WAI-Features geeignet. Rich Text Editor: komplexe Tabellengestaltung nur mit Quellcode-Arbeit möglich (Scope, ID, Headers, Caption). In Linktexten können keine Acronyme und Sprachwechsel ausgezeichnet werden. Nur ACRONYM, nicht aber ABBR vorhanden. Bestimmte Felder sind reine Textfelder, lassen keine HTML-Auszeichnung zu (etwa Überschriften).
Umgesetzt …
Website mit Maus und Tastatur gleichwertig bedienbar Trennung von Layout und Inhalt Accesskeys (Zahlen, um Konflikte mit Browser-Tastaturbefehlen zu vermeiden) Schriftgrößen A, A+, A++ und stufenlos über Browserfunktionen verstellbar (inkl. Bilder) Navigation als Liste ausgeführt und nummeriert Linkauszeichnung für neues Browserfenster Kontrastversion: genauere Strukturierung, eigene Stylesheets möglich
Daran wird noch gearbeitet:
Ausbau der Gebärdensprach-Videos PDF‘s noch nicht optimal umgesetzt (Converter) noch keine Lösung in Sicht - einzelne PDF‘s überarbeitet Leichte Sprache steckt noch in den Kinderschuhen Validität von Web-Applikationen - läuft gerade
Danke für Ihre Aufmerksamkeit und besuchen Sie uns auf www.linz.at Noch 76 Tage Kulturhauptstadt Europas Stand 16.10.2009